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Sen und Ruhe nnd Rückkehr des geschäftlichen Vertrauens, und ich werde wich bemühen, dafür zn sorgen. Die Notwendigkeit einer zentralisierten Reorganisation ist der erste und einzige Kampf, vor de», meine Negierung steht. Meine allererste Aufgabe wird die Bemühung sein, Arbeit für die Arbeitslosen zu beschaffen und, wenn möglich, die Grundlagen der Verteilung der vorhandenen Arbeit zu erweitern. Ueber die Abrüstungssragc sagte der Kanzler: Wir haben acacnwarlig das Gefühl, ganz ohne Sicherheit zu sein. Wir wünschen, nicht inet» für unsere Rüstungen ans zugeben als gegenwärtig. Aber wir wollen von den Beschrän kungen frei sein, die uns bezüglich der Art und Weise der Verwendung unserer Gelder anscrlegt sind. Die privaten Armeen, aus die die Franzosen immer wieder Hinweisen, sind, wie jeder Fachmann weis;, in militärischer Beziehung wertlos, weil sie weder bewaffnet noch in einer für den in hohem Bleche lechnischen modernen Krieg erforderlichen Weise ausgebildet sind. Schliesslich beantwortete der Reichskanzler noch eine Frage nach den deutschen Schulden. Er sagte: Was die pri vaten Schulden betrifft, so kann ich erklären, das; überall der ehrliche Wunsch besteht, diesen Verbindlichkeiten nachzu kommen. Aber es mutz im Auge behalten werden, in wel chem Matze unsere Zahlungsfähigkeit von unserer Ausfuhr und von dem Verkauf unserer Güter auf fremden Märkten nbhängt. Es mag sein, das; irgendein Arrangement getrof fen werden mutz. Aber unsere Schulden werden bezahlt werden. Deutschland wünscht, das; die Welt einsieht, das; es dies ehrlich meint. Nur durch gegenseitiges Vertrauen kann die wirtschaftliche Erholung der ganzen Welt zustande gebracht werden, .heute ist es keiner Nation möglich, nur an sich allein zu denken. Das Ncichsturatorium für Iugcndcrtüchtigung beginnt seine Tätigkeit. Berti». Die mm ernannten Mitglieder ocs Rcichskuraw- rinms für «die IRgcndcrtüchtigmig traten am Donnerstag zum erstenmal zu einer Sibuug zusammen. Rcichsinncnmiuistcr Freiherr v. Gavl hielt eine Bcgrüßungsausprachc, ünd der zuständige Referent im Reichsiummmiuistcrium Obcrrcgic- rungsral Erbe sprach auschlicstcud ciugchcnd über Die Porarbciteu, die bisher geleistet wurden, und über die künfti gen Ausgaben, die das Reich dem Rcichskuratorium überwie se» hat. Es sand daun eine Besichtigung einer Lchrschulc in Döberih statt, wo die jungen teilte aus de» verschiedene» Wchrvcrbäudcn schv» gemeiusam ausgcbitde, werde». An- schliche»d solche eine allgemeine Aussprache. Allgemeine Wehrpflicht für Deutschland im französischen Olan? Paris, 28. Oktober. Der „Paris Soir" will erfahren haben, das; der kon slruklive französische Plan das Recht für Deutschland vorsehc seinerseits eine neunmonatige allgemeine Wehrpflicht einzn führen: ferner werde Deutschland die qualitative, nicht abc> die quantitative Rüslungsangleichung bewilligt werden. Ein Friedens-Manifest Mitglieder der Universität Orford wandten sich in einem offenen Brief an die englische Ocsfciitlichkcit, die dazu aufgc- fordert wird, mit allen Kräften dafür zu sorgen, das; der unleugbaren Kriegsgefahr in der Welt Einhalt geboten werde. Das Schreiben zeichnete die Macht der britischen Re gierung auf und die Möglichkeiten, die sie hätte, stabile und friedliche Verhältnisse zu sichern. Ihre Politik jedoch, so wird geklagt, sei unklar und nicht ziclbewußt. Wan solle nicht vergessen, das; ans Deutschlands Abrü stung die der Siegcrmächte folgen müsse und vergleiche da mit die Art, wie sich das englische Autzcnamt zum deutsche» Glelchberechligungsanspruch gestellt habe: „Statt den klaren moralischen Änsprnch Deutschlands aus Gleichheit anzucr- kennen und die klare moralische Pflicht, diesen Anspruch durch Abrüstung der Siegcrmächte zu befriedigen, wurden die Schlüsse durch eine unangebrachte Belonung juristischer Ar gumente verdunkelt." Sofortige nnd dringende Rotwendig keit sei es, wahrer Friedenspolitik zum Durchbruch zu ver helfen. Dies fordere das gesamle englische Volk und eine Generation, die gelernt habe, den Krieg zu sehen, wie er ist, entblötzt von jeder Verklärung und Romantik. AusrUtung Amerikas? Line Drohung des Präsidenten Hoover. Washington, 27. Okiobcr. In einer Kundgebung zum amerikanischen Flottentag erklärte Präsident Hoover, das; die Vereinigten Staaten im ! Falle des Scheiterns der Abrüstungsbemühungen gezwungen Iseien, ihre Flotte bis zum äuszersten vertraglich zulässigen Amsang auszubauen. Man brauche, so fügte Hoover hinzu, wohl nicht auf die damit verbundenen großen Ausgaben oder auf die Enttäu schung des amerikanischen Volkes in einer seiner größten Hoffnungen hinzuweisen. Die Negierung habe keine Be mühungen gescheut, um alle Nationen zu einem Abkommen über eine Rüstungsbeschränkung auf das von der Londoner Konferenz beschlossene Maß zu bringen. Keinen Augenblick sei die Sicherheit der USA. durch ihre bei diesen Verhand lungen gezeigte Geduld gefährdet gewesen. Die Bemühun gen zeigten bereits Erfolge. Sollten sie schließlich dennoch scheitern, so wären die ASA. durch die unsicheren Verhältnisse in der ganzen Welt und durch die Notwendigkeit des Schulzes für den heimischen Handel gezwungen, ihre Flotte bis zu der im Londoner Ab komme» vorgesehenen Höchstgrenze z» verstärken. Wie ver kantet, soll auch der Präsioenlschastskandida! Roosevelt be reit sein, den Wünschen der amerikanischen Warineleitunq weitgehend cnlgsacnzukommcn. Die japanische Botschaft in London hat den neuen japa nischen Abrüstungsplan, der sich auf die Seestreitkräfte be ziehen soll, erhalten. Ueber den Inhalt ist noch nichts be kannt. Man hält es für wahrscheinlich, daß er erst in Genf bekanntgegeben wird. Gandhi bleibt in hast Delhi, 28. Oktober. Der Vizckümg hak in Antwort ans oas Schreiben des Wohammedanerführers Schaukak Ali, der um Freilassung Gandhis gebeten halte, sein Bedauern aus- gedrückt, Gandhi nicht freilassen zu können, ohne eine Er klärung Gandhis, daß er sich vollkommen von der Bewegung des zivilen Ungehorsams lossage. WMÄWU für MW MiABnmMch? Berlin. Wie der „Berliner Börjcukuricr" erfährt, wird das RcichskabiucU vielleicht schon in seiner Sihuug am Freitag über einen Plan der «Gemeinden Beschluß fassen, der die Ar bcilsbeschafsnng für '-Oll 000 WohlsahrtScrwcrbslosc ;nm Ziel Hal. Die GcsavUkostcu dieser Aktion velansen sich ans 7',» Millionen Marl, da der ^ohnanfwand für jeden eingestellten Erwerbslosen ans fäbrlicb Mau Mark bczisscn werde nnd die vorgesehene» Arbeiten Sachausgabc» je »ops von nochmals 500 Mark bedingen. Die Deckung oer »osten sei wie jolgi be absichtigt: Zunächst einmal ersparten die Gemeinden jür die cingestctlteu Wvhlsalmscrwcrbslosc» die übliche Unterstübung, die durchschnittlich ll bis I'> Mark je Kops und Monat be trage. Hieraus ergebe sich eiuc Gesamtcrsparuiö »ou rund 2ö» Millionen Mark. Der Restbetrag soll zum Teil durch die- l Währung von Sieucrgulschciucu ansgcbracht werden. Forderungen des Relchöstädtebundes zur kommunalen Arbeitsbeschaffung. Berlin. Der Rcichsstädlebund teilt mit: Au den bisheri gen Plänen jür Arbcilsbeschajjung hat der Rcichsstädtcbund stets bemängelt, daß sic den' Gemeinde» keine fühlbare Ent lastung bringen, da sie überwiegend für eine Beschäslignng von Arbeitslosen Sorge tragen, die von der Rcichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung uutcrstübl wurden oder »riscnuuierstühung cmpjiugcu. Sozialpolitische wie kommunal sinan;polilischc Gesichtspunkte verlangen daher eine Ergänzung der bisherigen Maßnahmen durch eine Ar- bcilsbcschassnug, die eine ausschließliche Beschäftigung von W o h I f a h r t S c r w c r b s l o s c u zum Ziele hat und gleichjeitjg den Gemeinden ermöglicht, volkswirlschaflich wertvolle Arbeiten anS;nsnhreu. Bei den Beratungen über eine solche Arbeilsbeschasjuug hat der Rcichsstädlebund der Rcichsrcgicnmg gegenüber als Boranssebnugcu für die Fi nanzierung bezeichnet: Ausbringung der Lohukostcn durch die bisherige Wohlsahrlscrlvcrbsloscuuuicrslübuug tohuc Kürzung der Reichswohlsahrtsbcihilse für die Gemeinden) und lieber Weisung von Sleucrgntscheinen au die Gemeinden als verlo renen Znsclmß des Reiches, vorbehaltlich näherer Vereinbarun gen über den Weg, aus dem die Gemeinden durch die Steuer- guischeiue Barmittel erhalten können, sowie Aufbringung der »osten für Gerätschaften und Material durch laugsristigc zius- lose Darlehen des Reiches auf etwa W Jahre. Das Programm müßte die Beschäftigung von etwa l—500 000 Wohlsahrlscr werbslosen ermöglichen. Die Entscheidung darüber, ob sic von dcu Möglichkeiten Gebrauch mache» Wilt, soll der einzelnen Gemeinde oder dem einzelnen Gcmcmdcvcrbano überlassen bleiben. Als Arbeiten kommen in Betracht: Straßcnbantcn, Meliorationen, kanali- I sicruugsarbciü» nnd Einrichtung von Wasserversorgungsan s lagen, wie sic dcr Rcichsstädlebund bereits am G. Oktober ! gefordert Hai. Gleichzeitig hat der Rcichsstädtcbund in ciucr ! Eiugabc au Vic Reichsbahn und Reichs post gebeten, dasür ! Sorge zn tragen, daß bei dcu von diesen Instituten in Aus sicht gcuommcueu ArbcitSvcrgcbuugcn in möglichst weitem Um- sauge der Notlage der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den kleinen und mittleren Städten Rechnung getragen wird. Reue Arbeitslager im Vogtland Planen. In dem Fabrikgebäude der früheren Firma Männig <8c Werner in dcr Schloßstraße wird zur Zeit ein Lager für 200 Arbcitsdienstfrciwillige durch den Umschu- limgsverein für freiwillige Arbeitskräfte, Landesstellc Sach se», eingerichtet. Im Erdgeschoß befinden sich die Unterrichts- räume, die Wache und das Verwaltungsbüro. Im 1. imd 2. Stockwerk liegen die Wohn- und Schlasräumc, im Keller die Spciseräume und die Bekleidungskammer. Die Küclze wird in das ehemalige Maschinenhaus gelegt. Jeder Frei willige erhält 30 Rpf. Vergütung je Tag, einen Arbeits und einen Ausgehanzug, Schuhe, Wüsche usw. Die Möbcl- einrichtung wird hauptsächlich aus den alten Bestünden der Truppcnübungsplütze zur Verfügung gestellt. 50 Mann haben bereits mit Planienmgsarbeitcn am Stadion begon nen. Elsterberg, Die vorstädtische Kleinsiedlung gehl ihrer Vollendung entgegen. Es handelt sich nm zwölf Doppelhäuser, die bereits Anschluß an die elektrische Stromversorgung er halten haben. Die Siedlerstellen sind 800 bis 1000 Quadrat meter groß. Die Wasserversorgung ist durch zwei Brunnen gesichert. Wehltheuer i. V. Im Erholungsheim Fasendorf ist das erste geschlossene Arbeitslager für Mädchen im hiesigen Bezirk eröffnet worden. Die darin untergebrachten Mädchen werden vor allen Dingen Wäsche und Kleidungsstücke Her stellen und das Heil» etwa zwanzig Wochen bewohnen. Für drei bis sieben Mädchen ist ein freundliches, Helles Zimmer vorgesehen, während der geräumige Speisesaal als Arbeit» und Unterhaltungszimmer dient. Streikende Arbcilsdienstfreiwillige Rodewisch i. V. Die im Freiwilligen Arbeitsdienst be schäftigten 118 jugendlichen Erwerbslosen sind in den wtreik getreten. Als Grund wird die Kürzung der Löhne von bisher -.2 NM wöchentlich auf 0,60 NM angegeben. Borna. Troß mehrfacher Verwarnung blieben abends zwei von den bei oer A.-G. Sächsische Werre m Bohlen be- zchästigten freiwilligen Arbeitsdlenjlpslichligen dem Arbeits lager in Lippendors fcrii, was ihre Entlassung zur Folge parte. Diese Maßnahme benußlen die übrigen jungen Beme gur Meuterei und erklärten solidarisch ihre Arbeitsnieder legung. Lie Wohnräume wuroen stark beschädigt, die Lam pen zerschlagen, die Betten umgcworfen, die Dielen zum Dell ausgehackt und die Räume verunreinigt. Deutsch-dänische Berljnndlungen Kopenhagen, 28. Oktober. Die offizielle deutsche Delegation, dic im Auftrage der Rcichsregieruug in Kopenhagen über die vorgeschlagcne Ein fuhr-Kontingentierung einer Reihe bedeutender dänifchcr Ausfuhrartikel beraten soll, ist hier cingetrosscn. Die Ver- i Handlungen haben bereits ini Außenministerium ihre» An fang genommen. Ls handelt sich bei den Verhandlungen in erster Linie um Schlachtvieh, Schlächlereiabfälle, Schweinefett und um käse. In einem Gespräch mit einem Vertreter der „Berlingske Tidende" erklärte der Leiter der Delegation, Ministerialrat Walter, dk Absicht der deutschen Delegation sei, durch eine Kontingentierung zu verhindern, daß ein zu großes Angebot die Preise auf dem deutschen Markt allzusehr herabdrücke. Wir sind überzeugt, erklärte Ministerialrat Walter, daß dies nicht nur den Landwirten in Deutschland, sondern auch den ausländischen Belieferer» zum Vorteil gereichen wird. Schwere ZWMmensMc in Lsnörm zwischen hungerdemonslranlen und Polizei. London, 28. Oktober. Bei der Kundgebung dcr hungerdemonstranlcu im Hyde-Park kam es zu ernsten Zwischenfällen. Als ein Poli- ;isl einen der Teilnehmer verhnflele, drängle eine Wenge von mehreren ianscnd Wenschcn gegen das parigelände. Der gesamte Verkehr wurde zum Stillstand gebracht. Be waffnete Polizisten gingen mit Knüppeln gegen dic Wenge vor. Elwa 20 berittene Polizisten schlosse» sich de» bedräng ten Polizisten an und verfolgten dic Wcnge. Wehrcre Per sonen wurden verletzt. Viele Ladenfenster in dem Bezirk wurden cingeschlagen. Bald wurde die Lage bei Warblcarch am Hyde-Park ernst. Die Wenge bewarf die Polizei mit Steinen und Kot. Berittene Polizei drängle die riesige Wcn- schenmcnge in der Oxfordstrcct zurück. Zahlreiche Läde» und Restaurants schlossen sofort ihre Tore. Die Demonstranten rissen Aeste von den Bäume» >md wehrte» sich damit. Weh- rere Frauen gerieten bei dem Vorsturm der berittenen Poli zei unter die Pferde. Dic Lage wurde allmählich so ernst, daß die Polizei im Galopp gegen die Menge Vorgehen muhte, die unter iro nischen Rufen in allen Richtungen auseinanderstob. Zur Verstärkung wurden weitere Polizeiabteilungen herbeige rufen, die sich in Seitenstraßen zu Hunderten für Notfälle bereit hielten. Volitlfche Rundschau. Rachspiel zu den Tumulten im Preußischen Landtag. Die Tumulte, die sich in einer der ersten Sitzungen des neuen Preußischen Landtages abspielten, hatten jetzt ein ge richtliches Nachspiel. Wie erinnerlich, war bei der Schläge rei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten dcr sozial demokratische Landtagsabgeordnete Jürgensen verletzt wor den. Der Abgeordnete hatte daraufhin gegen den Landtags präsidente» Kerrl ems Schadenersatzklage angestrengt, und zwar mit der Begründung, daß der Präsident seine Aufsichts pflicht verletzt hätte. Diefe Klage ist nunmehr vom Landge richt I Berlin abgewiesen worden. wasfenfund in der Rähe von Gleiwitz. Ein Schüler aus Schönwald fand im Dorfgraben im Schlamm versteckt 14 Eier-Handgranaten, eine Stielhandgra nate und 30 S-Patronen. Die Munition ist offenbar dahin gebracht worden, als die Polizei nach den letzten Handgra natenanschlägen in Schönwald Durchsuchungen..vornahm. Die Handgranaten und Patronen wurden sichergestellt. Vas „Lager des größeren Polen" aufgelöst. Das „Lager des größeren Polen", die von Dmowski g»- gründete nationalpolnifche Jugendbewegung der National demokraten, die radikal-deutschfeindlich und auch gegen die Warschauer Negierung eingestellt ist, wurde durch eine Ve> fügung des Posener Wojewodcn aufgelöst, da sic sich anti staatlich betätige und die Ruhe und Sicherheit des polnischen Staates gefährde. Das Lager, das in Posen besonders stark organisiert ist und nahezu 70 Prozent der politisch tätigen Jugend umfaßt, ist vor kurzem in Pommercllen bereits auf gelöst worden Parlamentsauflösung in Dänemark. Im dänischen Parlament verlas Minister Staumng eine Erklärung, die u. a. besagt: Da dcr Landsthing die Vckluta- vorlage verworfen hat und da im Folkething bezweifelt wor den war, daß in der Bevölkerung eine Mehrheit für die Ge setzesvorlage vorhanden sei, werde er beim König beantra gen, den Folkething aufzulösen und Neuwahlen für den 16. November auszuschreiben . Holland gegen Zollmauern. Im Laufe der Debatte in der holländischen Kammer über die geplante 30prozentige Zallerhöhung hat der Finanz minister mitgeteilt, daß die holländische Negierung bei In krafttreten des Vertrags van Ouchy den 30prazenligen Zu schlag zum Zolltarif nicht nur gegenüber den Vertragspart nern von Ouchy sondern auch gegenüber allen anderen Ländern wegfallen lassen werde. Die Entscheidung wurde vertagt. Frankreich baut einen Panzerkreuzer. Aus Paris verlautet, daß Marineminister Leygues im Ministerrat die sofortige Kiellegung des Kreuzers „Dunker que" durchgedrückt habe. Bei dem neuen französischen Pan zerkreuzer handelt es sich um eine neue Einheit von 26 500 Tonnen Wasserverdrängung, die mit neun Geschützen zu 33 Zentimeter bestückt ist und eine Geschwindigkeit von 30 Kno ten erreichen soll. Der Kreuzer hat sehr starke Panzerung. Havas meldet, er werde als Gegengewicht gegen die deutschen Kreuzer vom Typ „Deutschland" gebaut werden. Englische Anleihe an China. Auf Grund eines abgeschlossenen Vertrages bewilligt Großbritannien China eine Anleihe in Höhe von 200 000 Pfund Sterling die zum Ankauf von Material für den Bau einer Eisenbahnlinie von Hantschau nach Kiansien verwen det werden sollen. Das Material muß nach dem Vertrage in England bestellt werden. Zum Anschlag auf das „Uffenheimer Tageblatt". Uffenheim. Es steht nunmehr fest, daß Vie Explosion beim „Uffenheimer Tageblatt" -durch eine Granate hcrvorge- rnscn wurde, und zwar handelt es sich nm einen sogenannten Ausbläser. Es wurden Stücke der Granate gesunden. Ferner entdeckte inan Reste einer Zündschnur. Wer die Tat be gangen Hal, konnte noch nicht scstgcstellt werden. Wie Vie „Nürnberger Zeitung" meldet, beträgt vcr Schaden etwa 10 000 Mark, dcr vom Verleger getragen werden muß. Raubiiberlall auf eine Postagenlur Werkstein (Krs. Aachen), 28. Oktober. Auf die Posi- agenlur Werkstein wurde von zwei nnbekannlen Bursche» ein dreister Rnubüberfall ausgcführl, der den Tälern 2300 Wark einbrachte. Die Räuber bedrohte» de» Postagcnken und eine» Hilfsarbeiter mit Pistolen. Dann warfen sie dem Postagenlen Pfeffer ins Gesicht nnd stahlen die Holzkassetle mit dem Geld. Die Verbrecher sind cmf Fahrrädern entkom men.