Volltext Seite (XML)
Turnen / «SVie» / Sport Tnrngnn Mcisincr Hochland TT. I. Vcz. Sachs. Schmeiß Ai. H.-Turugau DT. Die unverdrossene, selbstlose Arbeit der Turucrschaft kam ain Sonistag in Bad Schandau wieder zum Ausdruck. Ans den Pczirksvercincn waren die V o r I n r n c r und V o r t u r >i c r i » n e n recht zahlreich erschienen, nm in der leb len 'Lehrstunde dieses Jahres neue Anregungen für den Vereinsbctrieb zn hole». Nach dein Turnen sand eine Versammlung statt, in der die Punkte: Aussprache über das statlgcsnndene Turueu, Wahle», Arbeitsplan uno Allgemeines erlodigt tvnrdcn. Die Aussprache über das Turueu wichte bau Wcseussorschuua des deutschen Turnens, znmal ein Sebnitzer Turnbrndcr Ätcnarligcs iin MänncrMrnc» geboten halte, 9lns den Wahlen ging als Obcrturnwart Obtw. Tbd. Hermann A! i c t h e - Hcrtigswaldc hervor, der auch das Amt des l. Franemnrnwartes verwaltet. Es wurden noch folgende Acm- ter neu beseht: 1. Männcrtnrnwarl Tbd. Frenzel-Porsch dorf, 2. Männcrturnwart Tbd. Karl (st c r s ch n e r - Aad Schandau, 1. Polksturuwart Tbd. N! a t h c - Hermsdors, 2. Polkstnruwart Tbd. Illing, cbcusalls Hermsdorf. I. stin- derlurutvart Tbd. Haus Hajek Bad Schandau, 2. Kinder- turuwart Tbd. st n o b l o ch Hcrtigswaldc. Der antvcscudc I. lstauvcrtrctcr Tbd. Hellriegel dankte dein Aczirk für seine tatkräftige Unterstützung beim (stantnrnfcst in .stamenz und sprach daun ini allgemeinen über die Pflichten eines T»r- ncrsührcrs. Zu dem Arbeitsplan 1!13'> wählte nian für die Bczirksvortnrncrstundcn die Orte Sebnitz, .strippen bzw. Aad Schandan und Königstein. Im Punkt Allgemeines wurde die Arbeit des .strcisturulehrcrs Tbd. Ehrhardt besprochen und als sehr gnt befunden. Tie Werbung für das XV. Deutsche Turnfest in Stuttgart soll nun iu erhöhtem Maste cinsctzcn. Pcrciue, die noch keine 'Frauen-, Fechter- und Klciukalibcr- abtcilnngcn haben, wollen an deren (stründnng Herangehen. Für das Winlechalbjahr müssen die vom .strcis und der DT. hcrausgegcbcncn Lichtbildcrvorträgc veranstaltet werden, nm das Volksgut „Deutsches Turncu" noch mehr zu verbreiten. Arthur Fröde. Fußball-Vorschau. Krivvcn Meister aegen Fufantcrieschulc Dresden. Der Verciuslcituug vom Tv. K rippcu ist cs seht end gültig geluugcu, für kommenden Montag zum N csor m a tiousfcst ciueu austerordcntlich spielstarken lstcgncr nach hier zn gewinne». Für das einheimische Publikum dürfte diese Begegnung eine ganz besondere sportliche Delikatesse werden. Reichswehr und Polizeimannschastcn sind schon immer gern gesehene Gäste, die sich schon ost die Spmpalhicn des Publikums erwarben. Die (stästc melden uns ihre alter stärkste Mannschaft und Iressen schon Montag früh nmst Uhr in Krippen ein. Leider steht dem Gastgeber am Nachmittag der eigene Platz nicht zur Verfügung, so das; der .stampf ans dem Sportp l a tz i ii B a d S ch a n d a » ansgclragcn wird. H. Polizei Leipzig siegt im Kunstturnen. In Zwickau trugen oic Mannschaften der Polizeisportvereine von Leipzig, Chemnitz Dresden und Zwictau einen Klubkampf im Kunstturnen aus. Jede Mannschaft bestand aus sechs Turnern; Chemnitz hatte nur fünf Wettkämpfer zur Stelle und mar dadurch schon von vorn herein benachteiligt, besetzte auch nur den letzten Platz. Die beste und ausgeglichenste Mannschaft stellte der Polizeisporlverein Leipzig, der mit 1284 Punkten den Sieg davontrug. Den zweiten Platz besetzte der Polizeiiporlverein Dresden mit 1225 Punkten vor dem Polizeisporlverein Zwickau mit 110-1 und dem Polizei- fportverein Chemnitz mit 1025 Punkten. Gipsy Tcollmann bestritt den Hauptkamps im Dresdner Box ring und schlug vor 2000 Zuschauern den Breslauer Halbschwer gewichtler Czichom klar »ach Pmiklen. Unenlfchicdcn tremiten sich Niehler-Dresden und Wieser-Bochum, während der junge Dresdner Schwergewichtler Feltern tröst grostcr Ucberlcgcnhcit nur zu einem Punktsieg über Stics-Berlin kam. Der schlngstarke Ban tamgewichtler List punktete den Dresdner Fickert ganz überlegen aus. Heros Dortmund steht mimnehr endgültig als Endgcgner des SB. Hörde uni den Meistertitel im Mannschastsringcn fest. Durch das leichtere Gesamtgewicht wurde Heros zum Sieger über Max- vorstndt Nürnberg erklärt. Jean Földeak kam ans seiner Nardlnndreise zu weiteren scho nen Erfolgen. In Malmö trug der deutsche Olympiaringer gegen den Schweden Ivan Karlsson einen Sieg davon und der Dane Karl Eriksen wurde von dem Hamburger bereits nach zwei Minu ten auf beide Schultern gelegt. Adolf Heuser sand tröst des Startverbotes in den Bcnümgten Staaten wieder Beschäftigung. In Holyokc im Staate Massachu setts musste sich der deutsche Europameister im Halbschwergewicht gegen de» unbekannten Amerikaner Norman Lonrad nur mit einem mageren Punktsieg begnügen. Ncnnsahrcr Weise gestorben. Der Breslauer 21jährige Motor radrennfahrer Weise, der an Sonntag aus der Radrennbahn Brcs- lnu-Grü»eiche stürzte and einen schwere» Schädelbruch erlist, ist in der Breslauer Universitätsklinik, ohne das Bewusstsein micder- erlangl zu haben, gestorben. Der Verunglückte hatte sich »och eine doppelseitige Lungenentzündung zugczogen. Sportlehrer Söllingec-Darmstadt ist schwer erkrankt. Eine in folge einer Kricgsvcrwundung notwendig gewordene Augenopera- Avn hat eine Gehirnhautentzündung verursacht. Neunen zu Dresden. Schluss der Dresdener Rennzeit. Die Nennen am nächsten Sonntag und Montag (Ncsorma lionsfest) bringen nun auch den Schluß jder Dresdener Nen neu, nachdem bereits die meisten Bahne» im Reiche ihre Pforte» für dieses Jahr geschlossen haben. Wie immer ist das Schlustmecting reich an interessanten Prüfungen, von denen das Her m a n n - vo ii K ap - herr - Jggd'reiinen, das Zwei- urPd Dreijährigen- M eiine n sowie der S t e h e r - A u s g l c i ch in erster Linie zu neunen sind. Da bei der letzten Einsatzzahlung 161 Pferde stehen gc bliebe» sind, stelle» di» Reime» wieder de» gewohnte» gute» Sport in Aussicht. Dem Graue» der Teufelsinsel entflohen. Eine Massenflucht von der Teufclsinsel hat die Polizei von ganz Frankreich in Alarmzustand verseht. Insgesamt sind nach einem offiziellen Bericht des Justizministeriums drciundzwanzig Sträflinge entkommen, und zwar dreizehn Franzosen und zehn Ausländer, darunter Deutsche, Spanier und Italiener. Anter den Geflüchteten befinden sich drei Franzosen, deren ursprüngliche Todesstrafe in lebenslängliche Verbannung umgewandelt worden ist. Bisher ist von den Flüchtlingen keine Spur gefunden worden. Man weiß nicht, ob cs ihnen gelungen ist, istchlfranzösisches Territorium zu erreichen oder ob sie in der Wildnis umgckommcn sind. In Frankreich liegt jedenfalls keine Nachricht vor. Einer der flüchtigen Deutschen ist ein gewisser Josef Doll. Der Sieben undzwanzigjährige wurde imIahre 1926 in Tunis von einem Kriegs- gericht wegen Spionage zur Verbannung auf die Teufclsinsel verurteilt. Wie die Gefangenen die Flucht bewerkstelligt habe», ist bisher nicht bekannt geworden. Im allgemeinen gilt eine Flucht von der Teufelsinsel als nahezu unmöglich. Letzte Drahtmeldungen Eine Erklärung des Reichspräsidenten Berlin, 27. Oktober. Zu den Gerüchten, wonach der Reichspräsident ungehalten über die poli tische Entwicklung sei, ferner, wonach der Reichskanzler nicht mehr das Vertrauen des Reichspräsidenten besitze, nnd drittens, wonach der Reichspräsident Klage darüber geführt habe, das; er falsch informiert worden sei, lägt der Reichspräsident ertlärcn, das; er keine derartigen Rcuhcrnngcn gemacht habe nnd das; das Ncichslabinett von Papen sein, voller' Vertrauen besitze. Bundestag des Deutschen Beamtenbundeö Berlin. Der Deutsche Bcamlcnbiind vcranslallct am Do» »crslag und Freitag in Berlin im Groszen Fcstsaal bei .st roll seinen st. o r d c n t 1 i ch c n B u nd c s > a g. Die Er öffnungssitzung am Donnerstag wurde durch deu Buudcsvor sitzenden Flügel mit einer Acgrüszungsansprache cingelcitcl. Unter lebhaften Mißsallcnskundgcbungcn der Versammluugs- tcilnchmer bedauerte der Redner, das; die Rcichsrcgicrung darauf verzichtet hat, der Einladung zu der Tagung zu folgen. Die Rcichsregicrnn'g hat sich durch Arbeitsüberlastung ent schuldigt. Das Nichterscheinen der Regierung sei nmso bc daucrlichcr, als sie sich versagt hat, Persönlich mit den Beam ten in Fühlung zu trete» und ihre Nöte kenne» zn lerne». Der Bmidcsvorsitzcudc begrüfzte da»» die Versammelte» »nd rich tetc besonders herzliche Worte an die Gäste ans Oesterreich »nd Danzig und dem Mcmclland. Keine Rcudcruug des Bctricbsrätcgcsetzcs. Berlin. Seit einiger Zeit werden in der Presse angebliche Pläne des Rcichsarbeitsministcriums zur Aeudernng des 8 stl des Bctricbsrätegcsctzcs erörtert. Es soll eine teilweise Aushebung des Einspruchs gegen .stündignngcn wegen unbil liger Härte bcvorstehcn, von der eine vollständige Beseitigung dieses wichtigen Schutzes der Arbeitnehmer in der Krise be fürchtet wird. Diese Befürchtungen sind grundlos. Was den Erörterungen tatsächlich zngrundclicgt, ist eine Anregung, die von einzelnen öfscistlichcn Körperschaften an das Reichs- arbcitsministcrinm hcrangctragcu war, durch eine vorüber gehende Acndcrnng des 8 8t Ziffer 4 des Betricbsrätcgesctzcs die Möglichkeit zu erleichtern, das; langfristig erwerbslose Familienväter im Austausch gegen jüngere Hilfskräfte aus einige Zeit beschäftigt Würden. Gelegentlich von Besprechun gen mit Vertretern Her Spitzcnverbände der Arbeitgeber und der Gcwerkschaslcn ist diese Anregung erörtert worden. Dabei hat, wie jeder Teilnehmer Weisz, der Vertreter des Ncichs- arbcitsministcrinms betont, dass nicht ein Vorschlag des Mini steriums, sondern eine Anregung von Städten zur Erörterung steht. Die Gewcrkschastcn haben die Anregung einmütig ab- gelchist. Damit ist die Sache erledigt. Schweres Unglück durch eine Granate. Schanghai. Eine folgenschwere Grauaterplosion, die vier Todesopfer und 27 mehr oder minder Schwerverletzte forderte, ereignete sich in dem Schanghaier Stadtteil Tschapei. Spielende Kinder fanden beim Graben auf einem Wege eine blindgegaiigene Granate, die offenbar von der Bezchicfiung Schanghais durch die Japaner stammle und sich in die Erde gebohrt halte. Da man den Fund für eine leere Granatenhülse hielt, fand sicli eine ganze Anzahl Neugieriger ein, die ohne Argwohn den Kindern zu- schaule und zum Teil beim Ausgraben selbst mit halfen. Plötzlich explodierte die Granate mit furchtbarem Krach. „E Ziech mich c Horn Ham!" Oberwiesenthal. Einen interessante» Kampf, ocr auch des Humors nicht entbehrt, kämpfen seit längerer Zeit die sonst durch ihre Wiistersportpslcgc über Deutschland hinaus bekam« tcu Oberwiesenthaler. Sie schätzen, wie der Gebirgler über Haupt, das Haustier, vor allem die Ziege, und treiben slci szig regelrechte Zucht. Hierzu sind »ach dem Ziegcnkörgcsctz für deu bclrcfscudcu Bezirk braune hornlose Böcke bestimmt. Die Oberwiesenthaler schwärmen aber z. T. auch für weisze, bc kanistlich bchorule Ziegen nnd erklären: „E Ziech muß c Horn h a m !" Sic wollten sich in ihre Zucht hier nicht 'rein reden lassen. Es entspann sich also eine Art Ziegenbock-Klein krieg, in deu das Wirtschastsministerinm schliesslich cingrtsf und erklärte, das; der rehbraune Bock der alleinig zulässige Bock sür Obcrwicscuthal sei! Aus dem Geeichtösaal- Der Greifswalder Vlutsonntag. Greifswald. Vor dem hiesigen Schöffengericht begann am Mittwoch der Prozess gegen 22 Angeklagte, meist Komniunisten, wegen der blutigen Vorfälle am 17. Juli, bei denen drei National sozialisten getötet und mehrere verletzt wurden. Es sind etwa 200 Zeugen geladen. „Gßmuasiast", Melker und endlich Zuchthäusler. Dresden. Als letzter einer Diebesbande wurde jetzt der 30jährige, vielfach worbcslrasle .Melker Erich Hossman» abgcurteilt. Hosfmauu will ein Jahr laug die Realschule besucht haben, wusste aber dem 1. Gemeinsamen Schöffenge richt nicht einmal die Klassen eines Ghmnasinms zu iicnucu. Hossmanu war au etwa einem Dutzend Einbrüchen beteiligt, die nm die Jahreswende in Dresden und Umgebung in Ge schäften, Gastwirtschaften nnd Hühnerfarmen verübt wurden, Er war auch au dem groszeu Einbruch i» das Seerhäuscr Schlosz beteiligt, wo deu Einbrechern sür 6ltst Mark Silber in ! die Hände siel. Hofsmann tauschte dann mit seinem Eiu- brechcrkollegeu Apelt die Papiere nnd verbüßte sür diesen eine Strafe. Er konnte jetzt iu einer Magdeburger Arbeiter kotomie verhaftet werden. Hossmann war geständig. Das Ge richt verurteilte ihn wegen schwere» Rücksalldiebstahls zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Herr Wildersiun — viel schöner wäre milder Sinn! Dresden. Der früher am Rcsidenzthcater engagiert gewe sene 27jährige Schauspieler -sturt Wildersiuu hatte am 16. Imst aus offener Straszc einer alten Dame zugcrusen: „Sie meineidiges Lügenweib, Ihnen haue ich noch einmal ciu Paar Richtige runter!" Ans die Anzeige der Beleidigten, einer Frau Schwarz, musste sich Wildersiuu im Privattlagevcr- fahreu vor dem Richter verantworten. Er behauptete, die Bc leidigtc hätte vorher seine Schwiegermutter beleidigt, und er habe nur von einer „Scheinheiligen" gesprochen. Die Zeugen aussage verlief ungünstig für den Angeklagten. Er erhielt wc gen öffentlicher Beleidigung und übler Nachrode 6l> Mark Geldstrafe oder 6 Tage Gefängnis. Wegen Blutschande verurteilt. Dresden. Die 12. Strafkammer des Landgerichts Dresden verurteilte nach laugaudaueruder Verhandlung, die wegen Be sorgnis der Gefährdung der Sittlichkeit unter Ausschluß der Ocssentlichkcit geführt wurde, den aus München gebürtigen 61jährigen Schneider Friedrich Zeitz, der aus der Haft vorgesührt wurde), Wege» Blutschande nnd Vornahme un züchtiger Handlungen an Kindern zu 3 Jahren Zuchthaus uud 5 Jahren Ehrverlust. Vertagung dcS Gottlenbaer Prozesses. Dresden. Für Sonnabend dieser Woche war vor der 1. Strafkammer des Dresdner Landgerichts in dem Prozeß nm die Unruhen, die sich in der Nacht vor dem erste» Rcichsprä- sitdcntcnwahlgang i» Gottleuba abgespielt hatte», Ver handlungstermin angcsctzt worden. In diesem Prozeß sind nicht weniger als 2k- Personen, und zwar Kommunisten, Rcichsbannerleute und Nationalsozialisten, wegen Wafsen- mißbranchs angcklagt. Da durch neue Bcueuuuug vo» Zeu gen auch deren Zahl inzwischen ans 21 angesticgcn ist, hat das Gericht aus Ersparnisgründen beschlossen, die Verhandlung zu vertagen nnd am 15. NotzcMber iu Gottleuba selbst zu ver 'handeln. v' Lin gefährlicher Brandstifter Ein wohl einzig dastehender Fall von Brandstiftung beschäftigte das Schwurgericht Torgau. Angeklagt war der Bauunternehmer Karl Blume aus Klißschen, der, wie seiner zeit gemeldet, im Mai ds. Js. sein Gehöft in Brand steckte, nachdem er vorher das ganze .Haus mit Teer bestrichen, die Wände, Fenster und Türen sowie die Schränke mit leicht brennbaren Flüssigkeiten getränkt, mit Reisigbündeln meh rere Brandherde angelegt und die Fenster und Türen ver barrikadiert hatte. Das Feuer war !» der Scheune ausge brochen und konnte gelöscht werden, bevor cs das Wohnhaus ergriff. Da sich Blüme bei dem Brand wie toll gebärdete, mußte er an einen Baum gebunden werden. Nach seiner Verhaftung stellte sich heraus, daß er auch Vorbereitungen getroffen hatte, das .Haus seines Sohnes in Strehla im Kreis Liebenwcrda in Brand zu stecken. Zu seinem Vorhaben hatte er sich 200 Liter Benzin und 200 Kilo Teer beschafft. Blüme, der sich in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen befand, hatte sich in den Besiß der Versicherungssummen scßen wollen. Das Urteil lautete auf drei Jahre sechs Monate Zuchthaus. Wegen Aiünzverbrecheäs verurteilt Dor oer Vierten Strafkammer des Landgerichts Dres den stand der 35jährige erwerbslose Eisenhändler Rudolf Adolf Schmidt wegen Münzverbrechens. Er wurde beschul digt. auf einigen außer Kurs gefegten Inslativnsgeldscheinen die Jahreszahl 1922 in 1932 umgeändert zu haben. Es han delte sich dabei um Geldscheine über 20 und 50 RM. Die Verhandlung wurde unter Ausschluß der Oeffentlichkeit durchgeführl. Aus der Urteilsbegründung war zu entnehmen, daß der Angeklagte die Verfälschung der Geldscheine be stritten hat und sie nur zufällig bei sich herumgetragen haben will. Bei ihm wurde aber Tusche gefunden, wie sie zweifellos zu den Korrekturen bemißt worden ist. Das Urteil lautete aus sechs Wochen Gefängnis. Verrat militärischer Geheimnisse Der Erste Strafsenat des Oberlandesgerichts Dresden verurteilte den Arbeiter Erich Dittrich und die Arbeiterin Ilse Baron wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu je einem Jahr Gefängnis und den kommunistischen Schriftleiter Goldhammer wegen versuchten Verrats gleichfalls zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungs- Haft. Oie Beschuldigten hatten Mitteilungen über angebliche Fabrikation militärischer Gegenstände veröffentlicht. Bemerkenswerte Entscheidung des Oberlandcsgcrichks Eine nationalsozialistische Schinierkolonne hatte vor der Reichspräsidentenwahl eine kommunistische Wahlparole mit weißer Farbe durchstrichen und durch die Worte „Wählt Hitler!" ersetzt. Zwei Mitglieder der Kolonne wurden auf der Flucht ergriffen und vom Amtsgericht wegen groben Un fugs bestraft. Auf die Revision der Angeklagten hob das Oberlandcsgericht das Urteil auf und wies es an das Amts gericht zurück. Die Feststellungen könnten eine Verurteilung wegen groben Unfugs nicht tragen. So leicht es in ähnlichen Fällen erfahrungsgemäß zu Auseinanderseßungen kommen könne, wenn die Täter auf frischer Tat ertappt würden, so wenig nehme das Publikum an allgemeinen Schmierereien Anstoß, wenn die Täter nicht mehr zu fassen seien. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 27. Oktober l9Z2 W e r t k l a s s e n Preise f. Lebend gewicht 10 kg NM Schlacht, gewicht Rinder nnd Schafe ohne Notierung. I. Kälber 1. Doppellender bester Mast — — 2. beste Mast- und Saugkälber .... 48-53 82 3. mittlere Mast-und Saugkälber . . . 42-47 75 4. geringe Kälber 38—40 71 5. geringste Kälber — — II. Schweine 1. Fcttschweine über 300 Pfd. . . 47 53 2. vollsleisch. Schweine v. 240—300 Pfd. 45-46 58 3. Vollfleisch. Schweine v. 200—240 Pfd. 43-44 58 4. vollsleisch. Schweine v. 160—200 Pfd. 40-42 57 5. fleischige Schweine von 120—160 Psd. 38-40 56 6. fleischige Schweine unter 120 Pfd. . - — 7. Sauen - ! — Austrieb: 22 Ochse», 8 Bullen, 16 Kühe, — Färsen, — Fresser, 5l5 Kälber, 262 Schafe, 145 Schweine, zusammen 1268 Schlacht- tiere. Keberständcr: 26 Rinder, davon l l Ochsen, 5 Bullen, US Kühe, außerdem — Kälber, 161 Schafe, 8 Schweine. Geschäftsgang: Kälber mittel, Schweine langsam.