Volltext Seite (XML)
Dr. mcd. Gelhaar, Frankfurt a. Al.; Georg Gui,ayr. ucrun'- .Wjlhclm Kruse, Flensburg; Obcrvcrwallungsgasl Waller^ «^ugel, Hogen i. W.. Signnlgcfreitcr Krons,, AnwldsweUcr (Rheiiiland); Signalgcsrcilcr Gucck, Kossel; Signalgesreiter Rolhe, Gevelsberg (Westsalcnf. Trauerfeien am 23. August Mit Rücksicht oiif die teilweise sehr entfernt wohnenden Angehörigen der Toten ist die Beilegung o»f Dienstog, 23. August, 16 l!hr, festgesetzt worden. Wie die Morine weiter mitteilt, hoben die Angehörigen von 13 der Vermieten die Nebcrführung in die hcimal gewünscht, während die übri gen in dein gemeinsomen Begräbnis onf dein Garnisonfricd- hos Kiel beigcsegt werden. Die Trnuerpnrade wird von der 1. Morineortillerieobteilung gestellt. Eine Abordnung in Stärke von einem Offizier und 66 Monn von der Marine schule Wik bildet Spalier zwischen der Friedhofskapellc und der Beisetzungsstätte. Die Oieretteten der „Niobe"-Bcsagung nehmen unter dein Altar Aufstellung und stellen zwei Ehren posten am Eingang der Grabstätte. Die Nordische Nimd- fung AG. Kiel überträgt die Feier aus alle angeschlagenen deutschen Sender. Die Schiffe und Dienstgcbäude der Reichsmarine flaggen am Tage der Beisetzung halbslvck. Anstalt im neuen Reichstag Die Fraklionsführcr-Besprechung. Berlin, 21. AuguT Im Reichstage sand unter dem Barsch des Präsidenten Löbe, der bis zur Neuwahl des Präsidiums noch im Amte ist. eine Sitzung der Fraktiansführer statt, in der die Plätze- verteilung vorgcnommen wurde und die Dispositionen für die ersten Schnngen getroffen wurden. Die erste Schung des ucugcwählten Reichstags am 30. August wird lediglich der Konstituierung gewidmet sein. In der zweiten Schung würde dann, wie üblich, das Präsi dium und die Schriftführer gewählt werden. Weitere Dis positionen konnten noch nicht getroffen werden. Präsident Löbe hat die Fraktionen gebeten, ihm die Mitglieder für den neuen Acltestenrat zn benennen, ebenso hat er gebeten, schon recht bald die Mitglieder der Fraktionen für den ersten Aus schuß des Reichstags, nämlich den Ausschuß zur Wahrung der Rechte der Bolksvcrtretung, und für den Auswärtigen Ausschuß des Reichstags auszuwähle», damit diese beiden Ausschüsse, die als Organe des Reichstags auch in Zeiten in Frage kommen, wo das Parlament selbst nicht versammelt ist, für den Notfall möglichst bald zur Verfügung stehen. Dann wurde die vom Büro des Reichstags vorgejchla- gene P l a lz v e r t e i l u n g genehmigt. Im Plenarsaal sind die bisher noch bestehenden Pulte der Abgeordneten beseitigt warden, nur die in der ersten Reihe dem Redner zunächst filzenden Fraktiansführer behalten noch Pultküsten. Dadurch sind 26 Plätze gewonnen worden. Die außerdem »och fehlcn- de» drei Plätze wurden an den Wänden des Saales neu ge- scl-affen. Die ganze rechte Seite bis in den dritten Sektor 'hinein nehmen künftig die Nationalsozialisten ein. Sic haben fünf Plätze in der vordersten Reihe. Schmale Sektoren haben daneben dann die Dcntschnationalen und die Bayerische Volkspartei, die je einen Vorderplaß bekommen. Ziemlich weit nach links gerückt ist das Zentrum mit zwei Vvrder- plälzen. Dann folgen die Sozialdemokraten mit drei und auf der linken Seite die Konnmmisten mit zwei Sißen in der vordersten Reihe. Die Splitterparteien sind diesmal in den mittelsten Sektor zwischen Bayerische Volkspartei und Deutschnationale gerückt. Die Dentschnationale» haben auch mach Plätze im mittelsten Sektor bekommen. Die Staats- partci hat ihre vier Pläße hinter den Sozialdemokraten. Der iSaal ist nunmehr voll ausgenußt. Die Schaffung weiterer !Plät;e für eine noch stärkere Abgeordnetenzahl erscheint so gut wie unmöglich. Der Saal war ursprünglich für 397 Abgeordnete gebaut. Er umfaßt jetzt 608 Plätze. Reichskanzler von Papen hat den Wunsch, unmittelbar nach der Wahl des Präsidiums des Reichstags mit dem neue« Aeltestenrol über die weitere parlamentarische Arbeit zu beraten. Wan nimmt deshalb in parlamentarischen Kreisen an, daß nach den beiden ersten mehr formellen Sitzungen des Reichstags eine mindestens mehrlagige Pause eintrikt, während der der Reichskanzler mit den Parteien die weitere Arbeit vorbereitet! kann. Einigung über Sie Finanzierung Die Besprechungen zwischen Papen und Luther. Berlin, 21. August. Die Besprechungen zwischen dem Reichskanzler und dem Reichsbankpräsidenten sind foLlgcführt worden. Wie von unterrichteter Seile mitgeteill wird, haben sie zu einer vollständigen Einigung geführt. Die wertvolle» A»regu»ge», die Dr. Luther zum Wirt schaftsprogramm gegeben hat, werden als Unterlagen für das wirtschaftliche Aufbauprogramm verwertet. Die Grund züge dieses Programms wird der Reichskanzler in seiner für den 28. August vorgesehenen Rede vor den westfäli schen Bauern bekanntgcven. Die Berhandiungen in VreMen Berlin, 21. August. Die Koalitionsbefprcchungen zwischen Rationalsozia listen und Zentrum in Preußen werden am Dienstag fort- gesetzt werden, wobei sich bisher über den Stand der Unter handlungen nach Meinung unterrichteter parlamentarischer Kreise weder in positivem noch in negativem Sinne etwa« sagen läßt. Es scheint, als ob zunächst die beiderseitigen Forderun gen dargelegt seien, während die eigentlichen Verhandlungen darüber noch ausstehen. Eine Mitteilung über den Inhalt der gegenseitigen Forderungen wird vorläufig von den Ver handlungsparteien abgelehnt. Im übrigen hat das Zentrum den Landtagsprüsidenten gebeten, mit Rücksicht auf de» Katholikentag die nächste LandtaKssitzung nicht am 1. September sondern am 25. August anzuberaumen. Der Präsident des Preußische» Lcmdtages, Kerrl, hatte bereits zuvor das Laudtagspleuum für Donnerstag, 1. Sep tember, 13 Uhr, zusammenberufe». Die Tagesordnung sieht, wie wir bereits meldeten, große politische Debatten über die Einsetzung des Reichskommissars in Preußen und die ver schiedenen blutigen Zusammenstöße vor. Der Acltestenrat wird zu entscheiden haben, wie lange der September-Sitzungsabschnilt dauert und ob und mann die Wahl des Ministerpräsidenten auf die Tagesordnung aesekt werde. DerIungdozur Verfassungsänderung Berlin, 22. August. Der Führer der jungdeutschen Bewegung, Artur Mah- rami, hat unter Zustimmung aller Unterführer aus dem ganzen Reich dem Reichspräsidenten van Hindenburg die Vitte zur Einberufung eines Ausschusses unterbreitet, der den Entwurf einer Verfassungsänderung zur Abstellung der Mängel der Weimarer Verfassung ausnrbeiten soll. Das Schreiben ist auch dem Reichskanzler und dein Neichsinnen- minister übermittelt worden. Die politischen RmidsiliMommWre Berlin, 21. August Die preußische Staatsregicrung hat folgende Persönlich keiten als politische N u » d f u n k k o m m i s s a r e für die einzelnen Sender vorgeschlagen, deren Ernennung un mittelbar bevorsteht. Für die preußischen Sender Ministerialrat Slrutidcn ans dem preußischen Staatsministerium, für Berlin Ober- rcgierungsrat von Blum vom Obcrpräsidium Berlin, Kom missar für den Südwesldculschcn Rundsnnk wird Oberregie- rungsral Dr. hamymcher vom Regiernngsprästdinm in Wiesbaden, für den Sender Köln Rcgierungsrat Thedieck, für den Sender Königsberg vbcrregierungsral Dunkelbcck. „Der Schliisselvimlt der Agrarpolitik" Grundsätzliche Ausführungen des Grasen Kalckreulh. Berlin, 21. August. Der geschäftsführende Präsident des Neichslandbundes Graf von Kalckreulh veröffentlicht einen Aussatz, in dem er sich mit der Notlage der Veredelungswirtschaft bc- jchästigt. Die sich aus der dauernd rückläufigen Bewegung der Preise für landwirtschaftliche Veredclungsprodukte er gebende Katastrophe drohe, zu einem völligen Zusammen bruch der Bcrcdelungswirtschnst zu führen. Diese zu ver hindern, sei zu»! Schlüsselpunkt der deutschen Agrarpolitik schlechthin geworden. Die diesjährige Getreideernte werde voraussichtlich den deutsche» Bedarf an»äher»d decken. Dach setze sich die Tendenz zur Steigerung der Getreideanbau flächen weiter fort, weil die Betriebsverluste in der Vcrede- lungswirtschaft größer seien als im Getreidebau. Diese An- bauflächcnstcigerung resultiere aus einer Einschränkung des Anbaues von Zuckerrüben, Flachs und Feldrüben, zum größten Teil aber aus dem Umbruch von Grünland- und Weideflächen zu Ackerboden. Damit habe die Entwicklung des deutschen Bodens zur intensiven Kultur eine entschei dende rückläufige Bewegung eingenommen. Es entstehe die Gefahr, daß künftighin die Brolgetreide- ernle im Inland nicht unlergebracht werden könne und da mit, da Deutschland Getreide ausführen müsse, die Preis bildung für Jnlandsgetreide hoffnungslos vernichlel werde. Die Verkleinerung der Grünlandsiachen bedeule aber an dererseits eine einschneidende Verengung der Basis der deutschen landwirtschaftlichen Veredelungswirtschaft. Die Unrentabilität der Viehwirtschaft und der Zusammenbruch der Preise der Veredelungswirtschaft müßten unweigerlich auch zu einem Zusammenbruch der Gclreidepreise führen. Daher müsse ein Ausgleich in der Fori» einer entsprechen den Steigerung der Preise für Veredclungsprodnkt'e in der Viehzucht und im Gartenbau gefunden werden. Nur wen» das Veredelmigsprodukt sich auf einer Preis basis bewege, die eine rentable Vcrfüttcrung und Ver wertung der Erzeugnisse der heimischen Scholle ermögliche, könne die Gefahr vermieden werden, daß die Ernährung des Volkes in steigendem Maße direkt oder indirekt auf ausländische Erzeugung angewiesen werde, während zugleich in demselben Ausmaße der heimatboden der Extcnsivierung anheimfalle. Setze eine Regierung nicht alle nur irgend möglichen Mittel zur Wiedcrbeschaffung rentabler Verede- lungsprcise ein, so werde sie nicht erwarten dürfe», daß die Landwirtschaft in ihr eine Negierung der Konzentration der nationalen Kräfte erblicke. Hilfe für Ostpreußen Erklärungen Gnyls und Brachts auf der deutschen Ostmesse. Königsberg, 21. August. Die 20. Deutsche Ostmcsse wurde am Sanntagvormitiag mit einem Festakt eröffnet. Die Reichsregierung war durch den Neichsinnenminister Freiherrn von G a y l, Preußen durch den Rcichskommissar Dr. Bracht vertreten. In seiner Eröffnungsansprache erklärte Freiherr von Gayl, cs sei ihm eine angenehme Pflicht, die Vertreter der Nachbar staaten auf deutschem Boden zu begrüßen. Das schwer um sein Dasein ringende deutsche Volk habe den lebhaften Wunsch, gute Beziehungen zu seinen Nachbarn zu unter halten und zu pflegen und mit ihnen gemeinsam die Wirt schaft Europas und der Welt im friedliche» Wettbewerb zu fördern, soweit cs dabei der Gegenseitigkeit gewiß sei und seine eigenen nationalen Belange es erlaubten. Schließlich gelle sein Gruß der Provinz Ostpreußen. Hand in Hand mit der preußischen Staatsregicrung arbeite die Reichsregierung an der Erhaltung der ostpreußischcn Wirtschaft. Er könne mitteilen, daß vor seiner Abreise von Berlin Reich u»d Preußen sich entschlossen hätten, für die durch Unwettcrschäden schwer betroffenen Kreise Ostpreußens zunächst eine Beihilfe für Aufräumungsarbeiten und zur Be schaffung von Saatgut sofort bereilzustellen, vorbehaltlich weiterer Maßnahmen. Der Rcichskommissar für Preußen, Dr. Bracht, be grüßte die Ostmesse namens der preußischen Staatsregic rung. „Ich glaube, kein Amtsgeheimnis preiszugeben", er klärte er, „wenn ich den Herrschaften berichte, daß bei den gegenwärtig so ausgezeichneten Beziehungen zwischen Reich und Preußen die Verständigung über die besondere Hilfsak tion ebenso viele Minuten in Anspruch genommen hat, wie sie sonst wahrscheinlich Tage in Anspruch genommen hätte. Das Problem der Insel Ostpreußen berührt das gesamte Preußen und das gesamte Deutschland aufs innigste." Die 20. Deutsche Ostmesse erfreut sich einer starken Be schickung. Die Mustermesse hat trotz der schweren Zeit den selben Umfang erreicht wie im Vorjahr. NWlW kommunistische Gelündklibung. Auf der hnan-hildener Heide nahmen nachts Kommu nisten eine verbotene Geländeübung vor. Als das Ueber- fallkommando erschien, wurden die Beamten von den Kom munisten beschossen. Die Polizei erwiderte das Feuer. Ob zemand verletzt worden ist, steht noch nicht fest; 41 Mann wurden festgenommen und dem Gefängnis zugeführt. Sie werden vor das Sonderaericht gestellt werden. j LesterrMs Trauer „Lin großer Deutscher ist mit Schober gestorben." Wien, 21. August. Tiefempfundene Trauer herrscht in Oesterreich um den. verstorbenen Altbundeskanzler und Polizeipräsidenten Dr. Schaber. Die Blätter würdigen seine Verdienste um Oester reich als Beamter, besonders in der Zeit des Umsturzes, so wie feine politische Tätigkeit. Die „Wiener Neuesten Nach richten" schreiben: Lin großer Deutscher ist mit Schober gestorben. Lau sanne Hal Schober das Herz gebrochen. Als Außenpolilikec ist er der Vertreter eines aktiven deutschen Kurses gewesen. Oesterreich hat den von Schober eingeschlagenen deutschen Kurs in der Außenpolitik nicht eingehalten. Die „Reichspost" verweist auf das tragisclze Schicksal, das Schober kaum 14 Tage »ach Seipel dahinrafstc. Scho ber sei bis zu seinem Eintritt in die Partcipolitik im Herbst 1930 eine Autoritätsrcseroe Oesterreichs gewesen. Das Zoll- unionsprojckt habe dem politischen und öffentlichen Wirken Schobers ein vorzeitiges Ende gesetzt. Vielleicht wäre es ihm vergönnt gewesen, unter anderen Umständen wieder auf die Führung der Geschicke Oesterreichs entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Die „Neue Freie Presse" spricht von einem unersetzlichen Verlust für Oesterreich. Schober habe die Kränkung getötet. Seltsam sei der Gegensatz zwischen Schobers Gestalt und jener Seipels gewesen, und vielleicht sei cs das größte Unglück der Republik, daß sich diese zwei Männer nicht verstanden hätten. Sowohl der Bundesrat wie der Ngtianalrat bereiteten dem dahingcschiedimen frühere» Bundeskanzler Schober Trauerkundgebungen. Im Bundesrat hob die Vorsitzende, Frau Nudel-Zeynek, hervor, Schober sei jederzeit ein Vor bild ernstester Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue gewesen, beseelt von wahrem Patriotismus, er habe sich einen Ehren platz in der Geschichte Oesterreichs gesiclzcrt. Der Präsident des Nationalrats, Dr. Renner, kam in seiner Traueransprache auch auf die Verhandlungen über die Zollunion zu spreche» und sagte u. a.: Die europäischen Machlverhältnisse lasse» eine» Erfolg leider nicht zu, obwohl das ganze österreichische Vimdesvolk dem Zollunions - plan mit Begeisterung z u st i m m t e. Ei» harter Schlag war das Scheiter» dieses Planes für Oesterreich. Auch der Mißerfolg gereichte Schober persönlich zur Ehre: in magnis voluisse sat est (in großen Dingen ist es genug, gewollt zu habenj. Soweit cs auf die Würdigung der Per sönlichkeit ankam, gilt dieser Satz. Aber dieser Mißerfolg beeinträchtigte die politische Schaffensfreude Schobers wie seine seit geraumer Zeit gefährdete Gesundheit. Nun ist auch diese bedeutende Persönlichkeit von uns gegangen, die unsere junge Demokratie und dem neue» Oesterreich Ehre gemacht hat und weit über die Grenzen des Landes jeder zeit rühmend genannt werden wird. * lieber den plötzlichen Tod des früheren Bundeskanzlers Dr. Schober wird noch berichtet: Dr. Schober fühlte sich in der letzten Zeit wohler. Zeitweise war sei» Zustand so gut, daß die Aerzte ihm gestatte» ko»»ten, in den Garten zu gehen. Auch am Freitag war sein Befinden den Verhält nissen entsprechend günstig. Das Ende kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dr. Schober lag zwar im Bett, fühlte sich im allgemeinen aber wohl und unterhielt sich mit seiner Frau. Rach 1L9 Ahr besuchte ihn der Chefarzt des Sanatoriums, und Dr. Scho ber plauderte auch mit ihm. Er klagte nur über Magen- jchmcrzen. Plötzlich bekam Dr. Schober eine» Brechreiz, sank zusammen und verschied fast im selben Augenblick. Ein herz schlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet. Die Krankheit Schobers bestand in einer chronischen hcrzmuskeleniartung. Die Leiche Schobers wurde aus dem Badener Sanato rium nach Wien überführt und im Polizeipräsidium autge- babrt. Beileid Deuischlands Feierliches Leichenbegängnis Schobers am Dienstag. Wien, 22. August. Anläßlich des Ablebens des früheren österreichischen Bun deskanzlers Dr. Johannes Schober haben der Reichspräsi dent von Hindenburg, der Reichskanzler von Papen, und der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, dem österreichischen Bundespräsidenten telegraphisch ihre herz liche Teilnahme ausgesprochen. Das Leichenbegängnis Dr. Schobers findet nm Diens tag statt. Am Sonnabend würbe die Leiche im großen Saal der Polizcidircktivn aufgcbahrt, wo ein riesiger Ka tafalk errichtet worden ist. Arn Sonntag und Montag wurde der Ocffentlichkeit die Besichtigung gestattet. Am Dienstag findet die erste feierliche Einsegnung durch den Wiener Wcihbischof statt. Dann wird der Sarg zur nahe gelegenen Votiv-Kirche übcrgeführt, wo die kirchliche Trauer- feicrlichkeit stattfindet. Von dort geht der Zug über den Ning bis zum Parlament, wo — ähnlich wie beim Begräb nis Dr. Seipels eine parlamentarische Trauerfeier statt- fmden wird. Dann mi-*d der Sarg nach Perg übergefübrt, dem Orte, in dem Dr. Schober sich in seiner österreichischen .Heimat aufZuhalten pflegte, wo er icim Mittwoch w der Familiengruft »eben seinem Baler beigesehl wird. Dar Abritstangraerfprechen London, 22. August. Der Vollzugsausschuß der Völkerbundsvereinigung nahm unter Teilnahme von Lord Cecil und anderen hervorragen den Vertretern des Abrüslungsgcdankcns einstimmig eine Entschließung an, in der die britische Regierung aufgesordert wird, einen entscheidenden Schritt zu unternehmen, um die Deutschland von den Alliierten in Versailles gegebenen Ab rüstungsversprechen zu erfüllen; er fordert insbesondere die Abschaffung aller Waffen, die Deutschland durch den Arie- densvertraa verbalen wurden. Neue Verhaftungen in Spanien — Madrid, 22. August. Am Sonnabend wurde der im Zusammenhang mit den, letzte» Putsch verhaftet gewesene, dann aber wieder frei- gelassene Herzog del Infantado erneut verhaftet. Außerdem wurde der Herzog Fernau Nunez festgenommen. Der Pro zeß gegen den Führer der Putschisten, General Sanjurjo, und drei seiner Begleiter findet am Donnerstag vor dem Madrider Obersten Gerichtshof statt.