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Sächsische Elbzeitung : 06.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193208064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19320806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19320806
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-08
- Tag 1932-08-06
-
Monat
1932-08
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.08.1932
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Beilage zur Sächsischen Elbzeitung 8. AMM IM U. I«Z «US Gtavt unv »anv. 7. August. Sounenaufgang 4.32. Sonnenuntergang 19.38. Mondaufgang 10.58. Monduntergang 21.18. 1779: Der Geograph Karl Ritter in Quedlinburg geboren (gcst. 1859). —1902: Der Staatsmann Rudolf v. Bennigsen gestorben (geboren 1824). — 1914: Die Deutschen erobern Lüttich. 8. August. isonncnaufgang 4.34 Sonnenuntergang 19.36 Mondaufgang 12.25 Monduntcrgang 21.34 1832: Georg, König von Sachsen, in Pillnitz geboren (ge storben 1904). — 1867: Die Radiererin Kathe Kollwitz in Königsberg i. Pr. geboren. — 1897: Der Kunsthistoriker Ja kob Burckhardt in Basel gestorben (geboren 1818). Maritimes unbeständiges Metter Der maritime westliche Luftzlifluß in der 2. Hälfte vo riger Wache brachte befouders Norddeutschland bei vorwie gend starker, leicht wechselnder Bewölkung noch mehrer«, meist schwache bis mätzige gcwitterhaftc Regenfälle. Durch die Zufuhr subtropischer Warmluft stiegen die Tempera turen daun rasch auf hochsommerliche Werte au. Doch schon am Sonntagabend drang von Westen wieder maritime Luft mit einer Gewitterfront und mäßigem Regen über den Rhein vor. An der Grenze beider Luftmassen traten auf der Linie Ostsee—Berlin—Badensee wieder verbreitete Gewitter auf. Im Laufe der nächsten Tage glich die maritime West lust die Tempcraturgegensätze unter strichweisen Gewitter regen völlig aus. Das mitteleuropäische Hoch ist nach Osten abgezogen, die Ausläufer der nordeuropäischen Störungen bringen uns auch in den nächsten Tagen »och unbeständiges, m Bewölkung veränderliches und zu zeitweiligen Nieder schlägen geneigtes Welter, wobei die Temperaturen infolge mehr nördlicher Luftzufuhr noch etwas zurückgeheu dürften. Es besteht aber Aussicht, das; anfangs der neuen Woche sich wieder eine Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa ent wickelt. Bei starker Aufheiterung wird die kühle maritime Luft wieder stark erwärmt. Doch dürfte das Schönwetter kaum die ganze Woche anhalteu. Wahrscheinlich noch vor dem Wochenende wird wieder kühlere, maritime Luft vor- stotzen, Gewittersituatiou ausbilden und damit zu einem Witterungswechsel überleiten Dr. A. K. Gedanken zum Sonntag „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Ge- .echtigkcit, denn sie sollen satt werden". Diese Seligprei sung erinnert au das tägliche Brot der Seele, wie jene Bitte des Vaterunsers an das tägliche Brot des Leibes. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeg lichen Wort, das durch den Mund Gottes geht. Die Men» scheuseele hat viel zu tun. dazu bedarf sie der Speise. Die Seele mich lebendig sein, und wie alles Lebendige braucht sie Nahrung Wie die Blume nicht blühen kann ohne Luft und Licht, so kann die Seele nicht gedeihen ohne Licht und Leben. Ist sie das höchste Geschaffene, so muß auch ihre speise das Köstlichste sein. Der ewige Gott für die unsterb liche Seele, seine Gemeinschaft. — das ist ihr Trank und ihre Speise. Sie bedarf der Erkenntnis Gottes und seiner Liebe, aus den Quellen ihres Ursprunges muß sic gespeist werden. Hunger hat die Seele, wenn nicht nach Gott, daun nach An derem. Sie will leben, Kraft, Glück und Freudigkeit fühlen. Mag sie die himmlische Speise nicht, so setzt sie sich wohl au den Tisch der Erde und ißt aus ihren vollen Schüsseln, trinkt aus ihren schäumenden Bechern, aber von irdischer Speis? wird sie nicht satt, auch wenn ein Mensch nach Höherem trachtet, das Wort Gattes Hal für ihn doch keine Verhei ßung. Die Seele verschmachtet bei alledem, ehe sie nicht zu Gott kommt, nur hat sie die Verheißung, satt zu werden. Gott hat den Menschen nach seinem Bilde geschaffen und hat ihm ein Verlangen n-rch oben in die Brust gesenkt. Wä ren die Menschen unschuldig geblieben, so dürften sie nur nach Galt verlangen, um selig zu sein. Aber so wie sic sind, müssen sie erst nach der Gerechtigkeit dürsten und dann nach der Seligkeit. Nur wer mit heißem Hunger, mit bren nendem Durst nach Gerechtigkeit dürstet, nach Heiligkeit ringt, nach dem Frieden des Gewissens sucht, nur der kann satt und selig werden. Das Ziel ist nicht zu hoch. Gott selbst hat es uns gesteckt. Er hat den Hunger und Durst nach Seligkeit in unsere Seele gelegt, und er hat auch die Speise dafür be reit. Den Aufrichtigen. Ernsthaften läßt er cs gelingen. Wer die Wahrheit sucht, der findet das Licht Wer den Willen Gottes tun will, der wird die Wahrheit erkennen im Evan gelium, der wird Christus linden, den finden, der gekom men ist für eine Welt voll Seelen, die nach Gott dürsten. Er war gerecht. Seine Spei-se war, den Willen Gattes zu tun. Niemand konnte ihn einer Sünde zeihen. Er ist die persönliche Gerechtigkeit, und ist dazu gekommen, daß wir Leben und volles Genüge haben sollen. — Kommet her zu . mir alle, die ihr mühselig und beladen seid — spricht er I — ich will euch erquicken. Ich bin das lebendige Brot, ich will den Durstigen geben vam Wasser des Lebens. Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! -i- — Hur Gcfnlicnciigedeukscicr Kricgcrchrcumal. Bad Schandau anläßlich des Rcichswchrbcsuchcs. Wir wir er fahren, wird an der Rcirhswehrsahrt nach Bad Schandau und der G csalle n e n g c d e u t feie r a in K r iegc r e h r e u - mal die Kapelle der Nachrichtcn-Abttg. l, verstärk, durch die Balailtonstapclle des II. Bll. Ins. Negi, 8 nnlcr Leuung des Obcrmnsikineisters Dreißig leilnchmen. Die Angehörigen der Gefallenen werden gebeten, sich gegen 14 l Uhr am Denk mal einznsinden, wo ihnen vom Hauptmann der sreiw. Feuer- wchr Boll m a n u entsprechende Plätze angewiesen werden. Blnmcuspendcn der Einwohnerschaft nimmt der Betreffende ebenfalls entgegen. — Nach der Ankunft des Souderdampsers werden sich die Teilnehmer unter BoranlriU der Kurkapcilc und der Fahncnabordunngen der schützcngesellschajl und des Militärvcreins zu einem Zuge formieren, der folgenden Weg nimmt: Elbkai, Elbstraße, Zanken-, Marktstraßc, Markt. Kirch- straße, Basteiplatz, HindeNbnrgstraßc bis zum Uriegerehrenmal. — An die Bewohner unserer Stadt sei nochmals die Bitte ge richtet, die Häuser zu beflaggen, besonders in den Straßen, durch die der Teilnehmerzng seinen Weg nimmt. — Nr. 11 der Amtlichen Kurliste von Bad Tchnudan ist heule erschienen nnd verzeichnet bis 3. August 363t Kurgäste sowie 12 912 Nachtsremde. Im Borjahre wurden bis 30. 7. 3398 Kurgäste und >3 978 Nachlsremde gezählt. I Tondrrzngc nach Bnd Schnndnn. Am morgigen Soun tag werden von der Reichsbahn je ein Verwalt» ugs- s ö n devz n g von W ciPcrI nnd von Dessau nach Bad Schandau gefahren. Lvndcrlvnzcrt des BolkSchvrö „Vorwärts". Im Rah men des Kurko» zerles wird am Dienstagabend im Kiirgarlcu der Bolkschor „Porwärls" unter Leitung seines Dirigenten Loren; einige Ehöre bieten. Zur Aufführung gelangen Männer, Frauen und gemischte Ehöre mit und ohne Orchester. Mit Orchester werden u. a. gesungen „Dc^ Jäger chor" ans der Oper „Der Freischütz", „Die Mühle im Schwarz Wald" und „O Täler weit, o Höhen. — Zum Schutze der Wälder. Ans die Bckannlmachung der staallichcn Forstämlcr in dieser Nummer wird ausdrücklich hingcwicscu. Der große Schaden, der alljährlich dem Slaals- bcsitz durch Waldbränoc ;ugcfiig> wird, und die nicht seltenen Ucbcrgrijsc Einzelner zwingen leider dazu, den Waldbcsucheru gewisse Beschränkungen amzuerlcgcn. Der Wald, wie er sich jetzt »uferen Blicken darbieicl. ist kein Geschenk der Natur mehr, sondern ei» durch Mühe und Arbeit uud nicht unerheb lichen Uapitalauswand ansgcbanter Betrieb, der in erster Linie wirlschastlichen Zwecken dient und der daher eine» Schutz nicht entbehren kann. Die staatlichen Forstvcrwalningcn werden gern weitgehend Rücksicht nehmen aus berechtigte Wünsche; sie bitten aber auch die Waldbesnchcr, bei Bc- kämpsnng von Unverstand und bösem Willen selbst mil;»- hclscii, dann werden die Forstämlcr nur selten in die Lage versetzt werden, von den cinzuschränkcndcu Bestimmungen der Bckannlmachnng Gebrauch zu machen. Neues vom Grcuzvcrlchr mit Böhme«. Ans Hcrrns kreischen wird gemeldet: Die Ncunnisormicrnng der tschecho slowakischen Zollbeamten soll in der nächsten Zeit erfolgen. Als Auszeichnung kehren die alten österreichischen Rosetten wieder. Die bisherigen Uniformen dürfen mit Ausnahme der Kappe und der Abzeichen noch länger als ein Jahr getragen werden. — Für Kraftfahrer ist cs wertvoll, zu wissen, daß die tschechoslowakischen Gendarmen in Zukunsl berechtigt sind, bei Ucbcrtrctnng der Bcrkehrsvorschristcn von den Fahrern so fort Strafgelder cinziihcbcn, und zwar je »ach dem Grade der Ucbcrlrctuug in Höhe von M bis 5t> Kromm. Die Bezahlung der Strafe, über die eine Quittung ausgestellt wird, schaltet die Eiulcitmig des normalen Strafverfahrens ans. Ein Zwang zur Bezahlung besteht nicht, dann allerdings crsolgt die Straf anzeige. Krippen. Diebstahl eines S ch o k o l a d c u Ver kaufsautomaten. In der Nach, zum Sonnabend wurde in der Lieth c n m ü h l c ein Tchokoladenverkaussautomat Marke „Kobold", der vor dem Restaurant stand, gestohlen. Beschreibung: hellrot, mit Gelb abgcsctzt, 1,75 Meter hoch, 39 ZcuUmctcr breit, 114 Zentner schwer. Der Inhalt bestand aus etwa 2» Crcmcrollcu und I Mark in Geld. Sachdienliche Mit teilungen erbittet der Gcndarmcrieposten Krippen. Krippe». U c b c r u a ch t » » g s b c t r ii g c r. In den letzte» Tagen ist in Krippen der 27 Jahre alte Fleischer Her bert Scholz ans Pulsnitz als Uebcrnachttmgsbelrügcr ans- getrelcu. Er mietet sich ein Zimmer mit zwei Betten auf län gere Zeit nnd verschwindet dann bereits am anderen Morgen. Scholz treibt sich in hiesiger Gegend umher. Beim Beliessen veranlasse man seine Festnahme. Scholz ist 1,70 m groß, kräslig, hat volles Gesicht, trägt grauen Anzug uud braune Schuhe und ist ohne Kopfbedeckung. Stadt Wehlen. Strandsest. Prächtiges Äroßstadl- scucrwcrk und andere Veranstaltungen bieten am 13. August sür die Besucher unserer Stadt einen besonderen Anziehungs punkt. Es wird besonders auf die Ankündigung im Anzeigen teil >dcr hciitigcn Rümmer unserer Zeitung aiismcrksam ge macht. Die Veranstaltung der Stadt Wehlen ist in diesem Jahre die einzige der gesamten Elbsommcrfrischcn und ist all jährlich von Tausenden von Besuchern bewundert worden. Sebnitz. In dunkler Nacht tödlich vcrun- g l ü ck t. Der hier wohnende Finanzinspcktor a. D. G i c tz o l t ging am Donnerstagabend de» verbotenen Weg am Bahn damm »ach Sebnitz. Dabei stürzte er einen etwa 25 Meter liesc» Abhang hinab. Von vorübergehenden Nicdcreinsiedler Einwohnern wurde der Verunglückte später anfgefimden uud mit einem schweren Schädelbruch und anderen Verletzungen in das Sebnitzer Krankenhaus eingcliescrt, wo er gestern vor mittag starb. Ein Verschulden dritter Personen liegt nicht vor; es kann angenommen werden, daß Gietzolt in der Dun kelheit sehlgctrctcn nnd so abgestürzl ist. Neustadt. Schwere r M otor r ad u n s a l l. Aus der Dresdner Straße. Ecke Wcststraße, ereignete sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Lieferwagen und einem Mo torradfahrer. Der Motorradfahrer wollte au der Straßen kreuzung den Lieferwagen überholen nnd fuhr dabei dem in die Weststraßc einbiegcnden Lieferwagen in die Flanke. Der Fahrer wurde noch über 10 Meier weit geschleift und erlitt schwere Verletzungen am Kopse nnd Ivar längere Zeit bewußt los. Er milßic iu das Krankenhaus eingcliescrt werden. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Bautzen. Ein Brandstifter stellt sich selbst. Unter der Angabe, Fener in seinem elterlichen Gilt angerich- tet zu haben, stellte sich der 25jährige Friedrich Jung- He duschte ans Königswartha der Staatsanwaltschaft in Bautzen. Dem Brande Ivar eine Scheune mit Heu und Stroh' nnd landwirtschastlichem Inventar znm Opfer gefallen. Der Schaden ist nm so größer, als nichts versichert war. Der Täter hat schon früher einmal Brandstiftung in Schirgiswalde verübt nnd sich auch damals selbst gestellt. Er ist mehrfach vor bestraft. Dresden. Z n s a m m c n st o ß ; w i s ch e n A » t o n » d Radfahrer. Gestern nachmittag stießen Weißeritz-, Ecke Seminarstraße, ein Personenkraftwagen nnd ein Radfahrer zu sammen. Der Radfahrer wurde dabei schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. s Plauen. Ak i t der S a a l s i rc n c gegen die k r a - keclcnden Stadlvälcr. In der 8. öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurden zwei sozialdemokratische An träge, die ergangene Kassenanweisung des Finanzdezcrncnten, wonach die Unlerschiedssätze zwischen der allgemeinen und ge hobenen Fürsorge von 25 ans 15 v. H. herabgesetzt werden sollten, nicht vorznnehmen, einstimmig angenommen. Im Verlause der Beratungen kam es zn einem politischen Streit. Links und rechts gab cs erhitzte Gemüter, und persönliche Au- grisse erfolgten. Es fielen Ausdrücke wie „Ausbeuter", „Schwindel", ,;Liige". Dem mulutenlangen Lärm machte schließlich der Vorsteher wiederholt ein Ende durch Zugang setzung der S a alsi r e n c. Plauen. B cim Reinigen der Gasl a m P e » m geko m m c n. Die in der Hciibnerstraße wohnhafte 86 Jahre alle Frau Wilhelmine Nees hatte ihre Gaslampc gereinigt Wettervoraussage der Sächsischen Landeswetterwarte. für den 7. August. Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen. Allmähli cher Bewölkungsrückgang. Qerlliche Nebel. Warm. Gewitter nicht ausgeschlossen. Höchstens anfangs unbeträchtliche Nieder schläge. und ist dabei an den Gashahn gekommen, der sich ösjncte, ohne daß es die Fra» bemerkte. Das ausströmcndc Gas halte so da»» de» Tod der Greisin herbeigcsührt. Frohburg. Ein Todesopfer. Hier ivar es am Sonntag, wie gemeldet, zu Zusammenstößen zwischen Natio nalsozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten gekom men, wobei ein Nationalsozialist einen Bauchstich erhielt und ins Vornaer Krankenhaus gebracht werden mußte. Es han delt sich um den Propagandaleitcr der Ortsgruppe Froh burg der NSDAP, Iohannes Reifegerste. Er ist jetzt im Krankenhaus gestorben. Leipzig. E i n K i n d u m s L e b c n g e k o in in e n. In einem Haus der Krienchildstraße in Lößnig fand eine Mutter ihr zehn Monate altes Töchterchen erdrosselt auf. Es handelt sich um einen Unglücksfall. Die Frau hatte das Kind ins Bett gelegt und war noch einmal aus dem Haus gegangen. In der Abwesenheit muß sich das Kind im Bett aufgerichtet haben, an dem Bettgitter hcrumgcklettert und dabei hermis- gefallcn sein. Der Hals des Kindes war durch eine Schnur des Saugers, den die Mutter dem Kind vor ihrem Weggang umgehängt hatte, fest zugeschnürt. Das Kleine ist vermutlich an einer Verzierung des Bettgitters hängen geblieben und hat sich dabei selbst erdrosselt. Leipzig. FünfVerletzte. Ein schwerer Bauunfall, bei dem fünf Arbeiter verletzt wurden, ereignete sich im Grundstück Katharinenstraße 3, wo gegenwärtig ein umfang reicher Umbau nusgcführt wird. Aus bisher unbekannter Ur sache stürzte eine in geringem Abstand von der Nachbarwand aufqeführte Mauer in einer Breite von etwa vier Meter und fünf Meter Höhe plötzlich ein. Die an der Mauer beschäf tigten sowie vorübergehende Arbeiter wurden verletzt. Wäh rend vier der Verletzten nach Anlegung von Verbänden von der Rettungswache entlassen werden konnten, mußte ein Ar beiter mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus ge bracht werden. Die von der Baupolizei sofort angestellten Untersuchungen ergaben, daß die Mauer in einwandfreier Weise ausgeführt morden war. Man vermutet, daß der Re gen der letzten Tage zu dem Einsturz beigetragcn hat. Ueberfälle aus Nationalsozialisten. Schneeberg. Am Frcilagmorgc» wurde ci» dcr NSDAP, angehöriger 23jähriger Schneider in seiner Wohmnig viirch Pfeife» geweckt. Ma» rief ihm zu. es sei Alarm. Als c> auf die Straße trat, erhielt er Plötzlich ciiic» Stockschlag auf de» Kopf »ad einen weitere» ins Gesicht. Während er zusam menbrach, wiirdcii ihm »och Fußtritte i» die Magcugegcnd versetzt. Schwarzenberg. Auch hier wurden mehrere Ralionalsozia- listcii überfallen. Drei von ihnen crlittcii schwere Kopfver letzungen. Einer dcr Ucberfallcnc» wurde mit Erschießen be droht. Vom Freiwilligen Arbeitsdienst Dresden. Seit April dieses Jahres wird von der „Genos senschaft für die Ent- und Bewässerung sowie Kultivierung in den Gemeindefluren Wildenhain, Klein-Thiemig, Nasseböhla, Walda, Bauda, Görzig, Zabeltitz und Peritz" eine umfang reiche Melioration unter Verwendung von Arbeitsdienstfrei willigen und wirtschaftscigencn Arbeitskräften der beteiligten Landwirte durchgeführt. An dem Unternehmen sind 285 Landwirte aus den acht Gemeinden mit einer entmässerungs- bedllrftigen Fläche von über 600 Hektar beteiligt. Um allen Interessenten Gelegenheit zu geben, sich selbst davon zu über zeugen, wie es trotz der ungünstigen Wirtschaftsvcrhältnisse noch möglich ist, Meliorationen größeren Umfanges mit ge ringen Mitteln durchzuführen, soll am 13. August eine allge meine Besichtigung dcr Kulturarbeiten stattfinden, bei der ein Vertreter der Abteilung Landeskultur dcr Landwirt schaftskammer alle notwendigen Aufklärungen und Erläute rungen geben wird. Siebenlehn. In den nächsten Tagen soll hier ein neues Freibad seiner Bestimmung übergeben werden, das in rund dreimonatiger Arbeit von vierzig Arbeitsdienstfreimilligen geschaffen morden ist. Zwickau. In dcr Gemeinde Morgenröthe-Rautenkranz soll demnächst mit umfangreichen Wegcbauten und Regulie rungsarbeiten am Muldebett im Wege des Freiwilligen Ar beitsdienstes begonnen werden Man hofft, dadurch zahlreiche Arbeitslose beschäftigen zu können. Gegen Sie Schmutzliteratur. Die K v ii s erc >i ; d c r E P h o r e » dcr cv.-litth. Lan- dcskirchc Sachsens crläßi folgende Kundgebung: Iii ailcii größere» Siädicii Sachsens werde» a» Zeilungs- stände» mid iu Papier und Buchhandlungen ofl uuler aus dringlicher Schaustcllmig unter dein Deckmantel der „Freikör perkultur" Zeitschriften nnd Werveheste uud zahlreiche andere angebliche Aufklärungsschriften, insbesondere über Ehcsragen, seilgeboten. Sie sind zumeist iu bedenklicher Weise geeignet, die Tiuulichkcii vor altem Jugendlicher krankhaft zn überstei gern. Tie bedeuten zugleich auch durch eine schamlose Erörte rung aller Erscheinungen des Geschlechtslebens sowie durch ätzende Kritik an der sogenannten „Tpicßeriuoral", gelegentlich überdies durch maßlos gehässige Angriffe auf staatliche und kirchliche Ordnungen einen iiuerhörten Angriff aus alle gesun den Begrifse von deulscher christlicher Tille uud Sittlichkeit. Durch die ungeheuerliche Vorspiegelung, der Geschlcchtstricb sei die Kernfrage des Menschciilebcils überhaupt, und durch die Aushöhlung des Schamgefühls erstrebe sie osfciisichllich eine allmähliche Zcrstöriiug des Pcrsöulichkeitsbcwnßiscins. Mit den gesunde» Bestrebungen des Spörls nnd der Körper kultur, die von solchem Treibe» selber ausdrücklich abrückeu, mid mit ernster Wissenschaftlichkeit ans biologischem Gebiete, die von seilen der Kirche nur begrüßt wird, haben diese Be strebungen nichts gemein. Ebenso bedenklich ist die Verbrei tung zweifelhafter „Sittcnroinane" nnd „Tittcngcschichtcn" durch zahlreiche in letzter Zeil »cugegrüudctc Leihbüchereien. Hier entsteht die ungeheure Gefahr, daß aus einseitigem Ge- schästssiim die erschütternde Leere im Dasein unserer Erwerbs losen nicht gesunder, fördernder Volksbildung ansgewcrtet, sondern zu schleichender Vergiftung uiißbraucht wird. Die Ephorenkonferenz ruft die veraulworlungsbcwußle evangelische Oeffentlichkctt auf, sie mit allen gesetzliche» Mit teln im Kampfe gegen de» unheilvollen Versuch zu nuler- stützcn, den christlich-deutsche» Menschen znm Kollektivwesc» russisch-bolschewistischer Prägung unizikbilde». Hinweis. In dcr Königsvilla sind für Sonnabend nnd Sonn tag wegen des außerordentlichen Erfolges bei ihrem Auftreten im Juli E r p u n d M e r u mit iieuem Programm noch mals verpflichtet worden. Dcr prachtvolle Holelsaal prangt im Bliimenschmuck.
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