Volltext Seite (XML)
Mutopfer Ser Zeitgeschichte. Vollzei von Kommunisten beschossen Bertin, 26. Juli. Während in den lebten Tage» überall in Berlin Ruhe herrschte, kam cs Mo»tagabe»d an mehreren Stelle» der Stadt zu Zusammeiirottimgcn van Kommimiste» und zu Ucbersälle» aus Nationalsozialisten. Diese plötzlichen Zusam- menrottunnen fanden fast alle zu gleicher Zeit statt. Gegen Abend zogen etwa 1000 Kommunisten eine Straße im Norden Berlins entlang. An einer Straßenkreuzung wurden sie non Polizeibeamten mit dem Gummiknüppel ausciiiaiidergetrie- bcn. Ei» Beamter muhte in der Notwehr non der Waffe Gebrauch machen. Ein Angreifer trug einen Brustschuß da von. Aehnliche Zusammenrottungen bildeten sich auch in anderen Straßen des Nordens, wo die Polizei wiederholt eingreifcn mußte. Um die gleiche Zeit wurden an verschie denen Orten einzelne Nationalsozialisten von Kommunisten angegriffen und verleßt. An einein Haus der Naumistraße erregte eine Hakcn- kreuzfahnc den Unwillen der Koimmmislcm Sie sammelten sich vor dem Hause, um die Fahne zu beseitigen. Noch ehe sie in das Haus cindringen konnten, traf Schutzpolizei ein. Als die Polizei die Straße räumte, wurde sic aus dcn Häu sern beschossen und beworfen. Die Polizei erwiderte das Feuer lind stellte die Ruhe wieder her. Bald darauf wurde eine Frau in'ihrer Wohnung mit einem Kopfschuß schwerverleb* aufgefunden. Kommunistischer Proviuziallandlagsabgcordneler festgcnommcn Der der KPD angehörende brandenburgische Provin- ziallandtagsabgcordncte und Stadtverordnete von Neudamm, Paul Hennig, wurde mit drei anderen Kommunisten von der Polizei dabei überrascht, als er Flugblätter verteilte, die zum Generalstreik aufsordcrten; alle vier wurden fcstgciwm- men. Zu dem Dransfclder Sprcngslosfdicbslahl. Die mit der Aufklärung des Sprengsloffdiebstahls auf dem Hohen Hage» bei Dransfeld beauftragten Beamten haben einen Teil der Dicbcsbcute, die aus mehreren Zent nern Explosivstoff bestand, gefunden. Im Walde in der Umgebung des Hohen Hage» entdeckte man sieben der ge stohlenen Kiste» mit Sprengstoff und brachte sie in Sicher heit. Die Nachforschungen nach dem Rest des entwendeten Ammonit und »ach de» Täter» werde» fortgesetzt. Dresden. Politische Schlägereien. Mehrfach gerieten Angehörige der NSDAP und der Eisernen Front aneinander. Am Wettiner Plaß wurden drei Nationalsozia listen und ein Neichsbannermann und in der Ziegelstraße ebenfalls ein Neichsbannermann geschlagen und verletzt. Zwi schen den Bewohnern der Iägerparkkolome entstanden Strei tigkeiten wegen des Anbringens von Wahlplakaten. Die Po lizei stellte die Ruhe wieder her. Ziilich: SS.-Mann erschossen. Eine „alionalsozialislischc Klebekolonne stieß in Jülich mit einem Trupp Kommunisten zusammen. Dabei wurde der SS.-Mann Waldmann, ein ehemaliger Lehrer aus Aachen, erschossen. Der Täler, der bekannt sein soll, wird von der Polizei gesnchl. Trier: Kommunist erschossen. Wie ans Trier gemeldel wird, wurden dort zwei Polizei- bcamie ans einer Rädfahrslreife in Zivil von vier Männern mil dcn Worleu „heil Moskau. Pol Front" angegriffen. Ein Bcamlcr wurde mit einer Pistole ernstlich bedroht, so daß er von der Schußwaffe Gebrauch machen muhte. Der Anareiser wurde tödlich verleßt. Mandclsloh: 15 bis 20 Verletzte. Etwa 200 Neichsbcmncrleute aus Hannover hatten mit ihren Fahrrädern eine Propagandafahrt durch verschiedene "Ortschaften im Kreise Neustadt angctrcten. Als sie kurz nach 1 Uhr in Mandclsloh eintrafen, kam es in und um Mandclsloh lt. Conti-Meldung zu Zusammenstößen zwi schen dcn Neichsbannerleutcn und ortscmm «gen National sozialisten. Im Verlaufe der sich entwick. ideii Schlägerei wurden die Neichsbannerleute in die Flucht geschlagen. Nach Beendigung der Zwischenfälle wurden ei» Motorrad und 15 Fahrräder herrenlos aufgefunden. Nach de» bisher vor liegenden Meldungen der Landjägerei sind 15 bis 20 Per sonen verlcßt. Zmiüauer ReichsbannerWrer oerhastet Zwickau. Wegen Waffenvergehens wurde der Geschäftsführer des Reichsbanners in Zwickau fcstaenommen. Rach einer Mitteilung der Zwickauer Polizeidirektion halte er mil einem Mitglied des Reichsbanners in Reichenbach i. v. bei Tagesanbruch eine Autofahrt nach Thüringen unternom men. Beide hatten auf einem Kraftwagen 10 Pistolen und 500 Schuß Munition befördert, die beschlagnahmt wurden. Gegen den Aahrlleilnehmer in Reichenbach ist bereits Haft befehl erlassen worden. Es! handelt sich NIN den Geschäftsführer des Zwickauer Reichsbanners »ninriiS W e ck nnd den Sladtrat Ritt e r. Volittfcher Racheakt? Falsche Todesanzeige in einem Berliner Blatt. Berlin. Der ungewöhnliche Fall, das; von politischen Geg ner» eine falsche Todesanzeige in die Zeitnng gesetzt wird, ereignete sich, wie jetzt bekannt wird, am Sonntag in Berlin. In einem Berliner Blatt erschien eine Anzeige, wonach der Major a. D. Kleine am Somiabcnd in einem Anfall geistiger Umnachlimg Plötzlich gestorben sei» sollte. Am Montag würde er auf dein Stahnsdorfer Waldsriedhof beerdigt werde». A» dieser Todesanzeige ist kein Wort wahr. Major a. D. Kleine Ist der zweite geschiedene Mann der jetzigen Frau Generäl Ludendorff und erfreut sich der besten Gesundheit. Bon nationalsozialistischer Seite wird vermutet, das; hinter der Anzeige der Tannenberg-Bund stecke, da Major a. D. Kleine in verschiedenen Prozessen, die zwischen dem der NSDAP, an- gehörcndcn Oberstleutnant a. D. Ahlemann und dem Tan nenberg-Bund, sowie General Ludendorff nnd Fran schwe ben, als Zeuge gegen Frau Ludendorff auftreten sollte. Deutsche Schiffskalnstrvphe in der Ostsee. Stockholm. Der deutsche Dampfer „Renate" ans Ham burg ist am Moutag in der Nähe der Insel Gotland gesunken. Wahrscheinlich ist das Schiff mit einen; unter den; Meeres spiegel liegenden Wrack zusammengestoßen und hat dabei ein großes Leck erhalten. Der Kapitän und die Besatzung von insgesamt 9 Ntaun konnten gerettet werden. Sie trafen an; Nachmittag au Laud eiu. Der deutsche Dampfer befand sich mit einer Eisenladimg auf dem Wege von Holland nach Finn land. Erfolg deulscher Bergsteiger in dcn Kordilleren. Innsbruck. Die eine der beide;; von; deutschen und österreichischen Alpenvcrcin in diesem Fahr in fremde Erd teile entsandte Expedition hat das von ihr gesteckte Ziel er reicht. An; Montag mittag traf dein; Hauptansschnß des dcut schcn und österreichischen Alpcnvcreins in Innsbruck aus Süd amcrika ein Telegramm eiu. in dem der Leiter der Expedition, der dritte Vorsitzende des Alpcnvcreins, Rcgicrnngsrat Dr. Philipp Borchcr München, nütteill, daß cs der Expc dition an; 20. Juli gelungen ist, dcn 6750 Mctcr hohcn Haupt gipset Huascau iu der Eordiltcra Blauca zu bczwiugcn. Au der Ersteigung des Gipfels nahmen außer Dr. Borchers noch teil: H ö r l i u-Stuttgart, Hei uz-Linz, Schneider- Halt iu Tirol sowie der Arzt der Expedition Dr. Bernard ans Hall in Tirol. Ans dem Telegramm, das etwas ver stiimmclt ist, geht hervor, daß die Expedition bei dcn letzten ZOO Metern große Schwierigkeiten zn bewältigen hatte. Es lag knietiefer Bruchharsch und außerdem waren schwierige Eisbrüchc zu überwinden. Die Expcdilionslcilnchmcr bcfin dcn sich, wic das Tclcgramm wcitcr mittciU, alle Wohl. Wieder Verbrechen an einen; Kinde. Köln. Am Montag mittag wurde iu dcn; Walde zwischen Dcllbriick nnd Brück die Leiche eines noch unbekannten sechs bis siebenjährigen Mädchens gefunden. Das Kind ist erdrosselt worden. Die Mordkommission hat sofort eingehende ErmUte lungcn ausgenommen, um das Bcrbrcchcn ausznklärcn. Von dcn; Täter fehlt bisher jede Spnr. Eine Deutsche in Frankreich wegen angeblichen Spionagevcrdachts verhaftet. Paris. Wic dic Nachrichtenagentur Fournier aus Aimc- maß «östlich von Genf aus französischem Gebiet« meldet, ist dort eine 31jährige Deutsche, deren Namen nicht genannt wird, wegen Spionagevcrdachts verhaftet worden. Es heißt ledig lich, das; dic Deutsche sich in Begleitung eines Italieners ans der Reise nach Ehamomx in die Schweiz befmiden habe. Der Italiener wurde ebenfalls fcstgenommcn, jedoch nach seiner Vernehmung wieder srcigelassen. Die Polizeibehörde ver weigert vorlänsig jede Auskunft über diese rätselhafte Vcr- hastnng. Auch bei der deutschen Botschaft in Paris ist man bisher noch nicht nntcrrichtct, da die Angelegenheit zunächst an das Konsulat in Lyon weitcrgclcitet wird. Gorgulow vor Gericht Der Prozeß gegen dcn Präsidentenmörder. Paris, 26. Juli. Vor dem Pariser Iustizpalast, in dem über das Schick sal des Präsidentenmörders Gorgulow entschieden wird, hatte sich schon uni vier Uhr morgens eine endlose Kette von Neu gierigen eingefunden. Ein starkes Polizeiaufgebot sorgte für Ruhe und Ordnung. Da nur 50 Pläße im Zuhörerraum für das Publikum frei sind, bot sich de» Arbeitslosen ein lohnen des Geschäft, indem sie ihre Pläße für 100 und mehr Fran ken verkauften. Vor dem Iustizpalast und auf den breiten Fluren stehen Soldaten der republikanischen Garde. Jeder Eintretende wird aus Herz und Nieren geprüft. Reber 100 Berichterstatter aus aller Herren Länder sind bei der Ver handlung zugegen. Präsidenlenmörder Gorgulow. Kurz vor 12 Uhr betrat der Angeklagte Gorgulow zwischen zwei Polizeibeamten den Saal und nahm auf der Anklagebank Platz. Er ist ein Hüne, dessen auffällige Ruhe im lebhaften Gegensatz zur Nervosität der Zuschauer steht. Punkt 12 Uhr verkündete der Gerichtsdiener den Eintritt des Gerichtshofes. Der Vorsitzende, Gerichtspräsident Dreyfuß, ein 70jähriger Mann mit langem weißen Bart und !m roten Samttalar, betrat als erster den Saal, gefolgt von General staatsanwalt Donnat-Guige und den Beisitzern. Gorgulow äußerl sich über seinen Lebensweg und über das ihm zur Last gelegte Verbrechen In Rostow am Don sei er unter dem Namen Koskoi Schauspieler gewesen, unter dem Pseudonym Paul Bröde habe er verschiedene Bücher veröffentlicht. Niemals habe er Beziehungen zu den Bol schewisten unterhalten. Auf Vorhalt des Vorsitzenden, daß ein Kosak namens Lazarem in der Voruntersuchung ausgesagt habe, Gorgulow sei ein Agent der Tscheka gewesen, und habe damals den Namen Mongoll geführt, erklärte Gorgulow: „Das ist gelogen!" Lazarew sei ein Spitzel, ein Agent der Mon archisten. Weiter erklärte Gorgulow, er wolle nicht mehr weiterleben. Eine Erklärung Gorgulosts Vor Beendigung seiner Vernehmung gab Gorguioss eine längere Erklärung ab, in der er betonte, daß sein Atten tat eine große Proklamation und ein Protest für 150 Mil lionen russischer Bauern sei, die man zu Zwangsarbeiten verurteilt habe. Es sei fürchterlich, daß dic Wclt die Sow jets handeln lasse. Er habe die Idee gehabt, ein Bündnis mit der französischen Republik gegen die Sowjets zustandebrin- gen; aber Frankreich habe seine Idee verachtet. Die Frage des Verteidigers, ob er denn eine Eingabe an dic französische Negierung gemacht habe, verneinte Gärguloff. Sein Miene», spiel zeigte, daß er überrascht sei, weil er nicht daran gedacht hat. Letzte Araylmeivungen Strafanzeige Röhms gegen Severing und Abegg. München. Der „Völkische Bev dachte r" meldet, daß es in allerletzter Zeil gclmige» sei, dcn Herd der Vcr- lcumdungshctzc gegen den Stabschef der SA., Oberstleutnant Röhm, anfzlldccke». Die Verlci;mdm;gshctzc gehe aus die poli tische Abteilung des früheren preußischen Iimenministernims zurück. Der jctzl scincs Amtes enthobene Staatssekretär Abegg, dem dic politischc Abteilung des Imlenministcriuins nntcrstellt war, habe mit öffentlichen Gelder» ein besonderes antisaschistischcs Konnte nntcrhaltcn, in dem er den sogenann len Deutschland Bund ans ösfenllichcr Hand nnlerslntzl habe. Aus diese Weise sei auch der Sozialdemokrat Dr. Klotz für Abegg und mit öffentlichen Mitteln tätig gewesen. Röhm habe jetzt ans Grund des vorliegenden Materials gegen Seve ring, Abegg nnd eine Reihe von Ministerialbcamlcn durch Rechtsanwalt Lülgcbrnnc Strafanzeige wegen Aktcnbeseilignng nnd anderer Amtsvergehen erstattet nnd das Material auch dem Reichslommissar für Preußen miucilcn lassen. Der „Völkische Beobachter" macht in scincm Ar tikel kenntlich, daß die Strafanzeige wegen Unterstützung pri vater Parlcistcllcn aus öffentlichen Mitlcln und wegen Amts Mißbrauches erfolg! sei. Herriot gegen den Abkljstungövorschlag Hoovers. Paris. Vor seiner Abreise ans Lvon gab Ministerpräsi dent Herriot eine Erklärung ab, in der er besonders auf den Hoover-Vorschlag in der Abriistungsfrage cinging. Er be wundere dic Iuilialivc Hoovers, nach einer genaueren Prü fung der Vorschläge sei er aber zu einer gewissen Schlußfolge rung gelangt, die er auch iu Genf unterbreitet habe. Präsi dent Hoover wünsche dic Esseklivbcständc eines jeden Landes der Zahl seiner Einwohner anznpassc». Dazu sei cs jcdoch vor allein notwendig, daß man dic geheimen militärischen Or ganisationen abschassc, da sonst diejenigen, dic sich ehrlich und offen zu der Hooverschcn These bekennten übervorteilt würden. Außerdem müsse man scststcllcn, daß dein Hoover Plan gemäß ein Land mit großer Bevölkerungsziffcr ei» ihm an Kopfzahl uucbenbürUgcs Land stets erdrücken könnte. Schließlich ver hindere der Hooversche Vorschlag auch nicht dic Bindung vcr- schicdcncr Mächtc miteinaudcr, wcshalb zunächst einmal eine genaue Organisierung der inlcrnalionalcn Kontrolle und Si cherheit notwendig sei. Teilerfolg der brasilianischen Negiernngstruppen. Rio de Janeiro. Die Revolution in dem brasilianischen Staate Rio Grande do Sul ist einer Meldung ans Porto Alc- gro zufolge von den Regicrmigslrnppcn vollkommen nieder geschlagen worden. Nach einer erbitterten Schlacht bei Vac- caria, bei der 1000 Rcgicrungslrnppcn eingesetzt wurde,;, er gaben sich die Ausstäudischcn. Viele versuchten nach dcn; Nach- barstaatc Santa Catharina zu entsliehcn. Der Ausstand in; Staate Sao Panlo ist indessen noch un- gebrochcn. Dic Behörden werden Dienstag 10 Millionen Mark Schuldverschreibungen anSgebcu. um den Feldzug gegen die Rcgicrnngsstreitkräfte zu finanzieren. Kronau auf Labrador. Londo II. Der deutsche Ozcnnslicger Wolfgang von Grvuan traf, wic aus St. Johns sNcufundlauds gcmcldct wird, nm Montag nm 22.15 Uhr MEZ. in der Bucht von Enrt- wrigth an der Ostküstc von Lnbrndvr ein. Frau, Tochter und Pflegemutter erschlagen, sich selbst erhängt. Breslau. Am Dienstag früh gegen 3 Uhr wurde dic frei willige Feuerwehr in Groß-Ellguth «Kreis Oclss alarmiert. Es brannte bei dem Salllermeistcr Wilhelm Lindner ein Schuppen nebst kleiner Stallung. Da niemand von dcn Be wohnern zn finden war, wurde die Wohuuugslür gewaltsam geöffnet. Dcn Eiutrclcndcn bot sich eiu surchtbarcr Anblick. In der einen Stube sand man die Ehesran Johanna Lindner nebst ihrer Tochter Frau Alboni im Bett in ihrem Blute lie gend toi vor. Im Nebenzimmer lag dic 80 Iahrc alte Pflege mutter des Lindner, Fran Paulinc Lindncr, im Bett mit ge spaltenem Schädel ebenfalls tol. Dic Suche nach dem Mörder blieb zunächst erfolglos. Im oberen Stock gnalmtc es ans allen Zimmern, da die Wohnung an IO bis 15 Stellen gleich zeitig angezündct worden war. Es gelang jcdoch, dcn Brand bald zu löschen. Auf dem Boden fand man schließlich den Salllermeistcr erhängt ans. In welch furchtbarem Blutrausch der Mörder gehandelt haben muß, geht daraus hervor, daß der große Wolfshund erschlagen vor den Betten der Fran und Tochter liegend gefunden wurde. Weiter sand man einen Korb mil jungen Gänsen und einen weiteren Korb mit Kamnchen, dic cbcnsalls gclölct waren. Bei dem Brande sind mehrere Schweine nnd Ziegen nmgetonimcn. Dic Tochter, Frau Al- born, war erst seil Pfingsten mil einem Rcichswehrangchörigcn verheiratet und lebte in glücklicher Ehe. Sie befand sich bei ihren Ellern ans Besuch. Der Grund der Tat ist »och nicht einwandsrei geklärt. Man vermutet eheliche Zerwürfnisse. Festnahme einer Einbrechcrbandc. Chemnitz. In der Nacht zum 1. Juli war in das Uhren- und Goldwarengeschüft von Zumkeller am Markt eingebro chen worden, wobei Uhren und Brillaiitringe im Werte von etwa 7000 RM gestohlen morden waren. Jetzt wurde in Prag ein E i n b r e ch e r f e st g e n o m m e », bei dem Ringe und Uhren, die von dem Chemnitzer Diebstahl stammten, gefunden wurde». Ei» großer Teil des Diebesgutes koimtc sichergcstellt werden. Bei dem Täter handelt es sich um den k8 Jähre alten tschechischen Staatsangehörigen Iakob Ma- tyska, der am 30. Juni nach Chemnitz gekommen war. Ostpreußen ha« 1202 Seen! Man liest In Schilderungen Ostpreußens oft das Schlagwort „Laud dec 1000 Seen". In Wirklichkeit sind es viel mehr; die Statistik, die das Fischerei- mstitut der Universität Königsberg kürzlich aufgestellt hat, beweist es: Ostpreußen besitzt g«mauT202 Seen, die unbedeu tenden „Tümpel" abgerechnet! Insgesamt bedecken sie eine Fläche von 117 826 Hektar. Von allen ostprcußischen Regie rungsbezirken ist der Bezirk Allenstein mit 673 am seenreich sten. Der größte See Ostpreußens — zugleich nach dem Mü- ritzsee in Mecklenburg der zweitgrößte Binnensee Deutsch lands — ist der 10 588 Hektar bedeckende Spirdmgsee. An zweiter Stelle folgt mit 201-1 Hektar der Kissamsee (Kreis Angerburg), an dritter mit 2108 Hektar der Löwenthinsee bei Lötzem Interessant ist, daß auf jeden Einwohner Ostpreußens rund 415 Quadratmeter Seefläche entfalle».