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L Die Krau und iyee Wett Geschichte Naithas, -er Aerztin -er Oase Siwa. Sitten, Weisheit und Geselligkeit der Wüpe. Vvi, An tun E. Zischka. Dreihundert Kilometer von der nordasrikanischcu Küste, lousend vom Niltol, bricht die Ebene der Wüste plötzlich ob. eine große Senkung liegt mitten im ödesten Sondmeer und darinnen drei große Salzseen, Palmcnhaine nud Süßwasser- gnellen, die im dichten Grün klares Wasser für zwei bienen stockarlig angelegte Wüstcnstädte liefern, di« Beduinen sicdlnngcn Siwa und Agourmi. In Siwa lebt Raitha, die sechzehnjährige Tochter Bei' Abd Arramans, des allbekannten Arztes. Im ganzen weiten Umkreis der Oase heilt er die Wunden der ewig kämpfenden Nomaden, seine Kunst ist groß, Allah läßt fast alle seine Patienten wieder gesund werden. Raitha hilft dem Alten, -auch sic weiß genau, wie Kugelwundeu zu behandeln sind, wie Stiche scharfer Dolche heilen, wie erkrankte Haut und un- brauchbar gewordene Mägen zn Pflegen sind. Arraman und Raitha gehören keinem Wüstenstamme an. Trotzdem wird niemand sic berauben. Denn beide wissen zu schweigen, nie werden sic Feindschaft von Lager zu Lager tragen. Raitha trägt um den Hals einen silbernen Hiing und das silberne Zeichen ihrer Jungfräulichkeit daran. Sic könnte' schon Mutter zweier Kinder sein wie alle anderen ihres Alters, Raitha aber hat noch nicht gewählt. Zwei Söhne mächtiger Scheichs wollen sic heiraten. Die Tochter des Arztes nm 7 Taler um 40 Mark, an irgend einen Mann zu ver kaufen, das kommt gar nicht in Frage... Ich bin bei Abd Arraman zn Gast geladen, er hat ein Zelt ans Ufer einer der kreisrunden, 16 bis 20 Meter tiefen Quellen stellen lassen, ans deren bläulichem Wasser Phan tastische Wasserpflanzen emporwachscn, und bereitet den Tee. Sehr heiß ist der, sehr süß, das halbe Glas voll Zucker. Ter Arzt aus Silva trinkt, bevor er mir den kleinen Becher reicht: .Zarteste Höflichkeit, denn nur bei ganz wichtigen Persönlich leiten ist das Sitte, nur bei ganz Mächtigen, denen man be weisen will, daß der Trank nicht vergiftet ist. In einem Hans ganz in der Nähe hält Raitha Tee- Gesellschaft. Lautes Girren dringt herüber, viele Araberinnen sind nneingeladen dazugekvmmcn. Zwei gehen dicht ver mummt am Zelt vorüber. Ihre Kleider starren von Schmutz: nicht aus Armut. Es sind zwei reiche Frauen, Witwen aber, die vier Monate und zehn Tage sich nicht waschen, nicht ihre „Kleider wechseln dürfen — mm Zeichen der Trauer. Der Koran schreibt tägliche Waschungen vor, die Schaambas aber baden nur dreimal im Lebe»: nach der Geburt, am siebenten Lebcnstag und am Vorabend der Hochzeit. Aber auch dabei sind Ellenbogen nnd Kniescheiben mit Tüchern vor dcm Wasser geschützt. Die zu» waschen würde den Verlust des Erbteils, Verlust aller irdischen Güter hcrbciführen... In dieser so uuromantischcn Zeit wäre nm ein Haar ein Krieg wegen eines kleinen schwarzhaarigen Arabcrmädchens ansgebrochen, wäre Raitha um ein Haar Anlaß eines Kampfes zwischen Siwa nud Agourmi geworden ... Es begann damit, daß Naithas Kamelstute beide Vorder beine brach, daß sic auf dcm Schimmel eiues Feindes ins Dorf eines Kranken kam, daß gerade ans diesem Dorf das Kamel stammte, das Raitha in der Wüste hatte töten müssen. Schlechtes Vorzeichen also. Es kam dazn, daß der Kranke sehr krank, Raithas Kunst ziemlich aussichtslos schien. Und cs kam dazu, daß dicses Dorf nahe von Agourmi gerade eiueu Raubzug gegen alte Feinde Plante. Mait hatte das Raitha nicht erst zu erzählen brauchen. Die Gesäuge der jungen Männer, das wilde Dahinjagcn auf ihren Pferden, die Versammlungen um die Fencr mitten in der Nacht, all das redete eine sehr deutliche Sprache. Naithas Gastgeber würden nach Chadar ziehen, Vieh stehlen, Pferde, Kamele... alles, was die Feinde besaßen. Chadars Frauen lvaren ebenso gut gewesen wie diejenigen, welche jetzt um sie Herum saßen. Warnen aber war ganz ausgeschlossen ... Raitha zog am nächsten Tag weiter. Es traf sich, daß sic auch nach Chadar mußtc. Bald sah sie, daß mau in Chadar nicht ahnungslos war. Auch hier saß man nm flackernde Feuer, schärfte die Waffe», aus geheimsten Verstecken tauchten geschmuggelte Gewehre auf. Und als wirklich die Männer Sullamlis, die Männer des Dorfes, ans dem eben Raitha kam, angriffen, wurden sie erwartet. Hinter Sauddüncn ver steckt, weit vor ihren Zelten lauerten die Chadars. Viele Tote ließen die Sullamlis uud viele Kamele und Waffen... Nichts, gar nichts hatten die Angreifer erbeuten könueN. Als sie aber ganz langsam heim kamen, überholten sic eine einsame Reiterin: Raitha... Sie mußte den Plan verraten haben. Es war nicht zu glauben; aber die „Acrztiu", zu der man alles erdenkliche Vertrauen hatte, mußte deu Augriffs- plan verraten haben. Anders konnte man sich die Niederlage nicht erklären. Und so nahmen die Männer Sullamlis das Mädchen mit in ihr Dorf, um sic für das ärgste Verbrechen der Wüste zu bestrafen, für den Verrat. Die Nachricht von dieser Tat Raithas verbreitete sich rasch. Erbitterte Feinde vergaßen ihren Haß. ritten aemein- fam nach Sullamli, um zuzu^gen, wie die Verräterin be straft würde. Uud natürlich kam die Nachricht auch nach Siwa. Naithas Vater glaubte nicht, daß seine Tochter ge redet haben könnte. Raitha also war in Sullamli an einen Pfahl gebunden worden. Man halte ihr die Kleider vom Leib gerissen und sie von Kopf bis Fuß mit Schmutz beworfen. Nur ihr Leben konnte das Verbrechen sühnen. Raitha beschwört ihre Unschuld. Niemand glaubt ihc. Trauer, Wut über die Niederlage, Wut über die Täuschung ... Sullamli tobt. Da kommt die Nachricht, daß dreihundert .Reiter das Dorf einzukreisen beginnen ... Dreihundert! Uud m Sullamli gibt es sechzig Männer. Die dreihundert werden von einem Manne geführt, der Raitl-a liebt. Und auch der zweite Verehrer kommt mit all seinen Frenndcn und Ver wandten. Sullamlis Männer aber werden sich eher töten lassen, als daß sie dem feindlichen Heer draußen die Vcv- wäterin ausliefcr». Schon knallen Schüsse in die Luft. Die Befreier feuern, Ain zu zeigen, wie mächtig sie sind. Es kann sich nur noch -um Minuten handeln, in wenigen Augenblicken muß das Dorf der Sullamlis vernichtet sein. Aber dann sollen sie anch Naitba nickt finden. Der Scheich bebt einen Dolch ... In diesem Augenblick meldet sich der wirkliche Verräter, ein Krüppel, ein Verunstalteter, einer, der nie an den Zügen der Sullamlis tciluchmcu durfte, der nur durch diesen Verrat geglaubt hatte, ein Mädchen der Chadars zu gewinnen... Verbrüdernngsfest daraufhin. Man wäscht Raitha die Füße, mit ihren Bärten trocknen die Alten sie ab, die Be lagerer feiern mit den Männern von Sullamli den Sieg der Tugend. Die Flugzeuge, die der nächste Posten alarmiert hatte, um das Gemetzel zu verhindern, treffen nur auf festliche, friedliche Menschen. Denn nicht nnr Raithas Unschuld am Verrat wird gefeiert, sondern anch ihre Verlobung. Jetzt weiß sie, welchen der beiden Männer sie heiraten wird. „Nic habe ich an Deine Schuld geglaubt", halte der eine gesagt. „Drum brachte ich zweihundert Reiter zusammen, um Dich zu befreien." Traurig war der andere gegangen. „Ich ... ich war nicht sicher. Ich dachte, daß Tu vielleicht doch ein Wort hattest falle» lasse», daß D» vielleicht doch die Chadars gewarnt hättest. Ich habe trotzdem Dich befreien wollen and all meine Freunde dazu verlockt, Dich deu Sullamlis zu entreißen." Unschuld bcfrcicil, das war dic Tat des Helden. Die Schuldige befreien, das kouiitc nur einer tun, der wahrhaft liebte. Und so kam Raitha als Frau eiues sehr glückliche» Mamies nach Siwa zurück. Oie Ehe im Sprichwort. Von Richard Z o o z m a n n. Von allen Gebieten des menschlicl)en Lebens ist die Ehe das im Sprichwort beliebteste. Hier findet die Vvlksweisheü den besten und oft treffendsten Ausdruck. Eine glückliche Ehc zu führe«, ist ja auch der einzig vernünftige Daseinszweck. Und eine Ehe wird mir dann heiler sein, wenn mau sie ernst nimmt. In diesem Falle knüpft nicht nur die Freude, solider» auch der Schmerz ei» imngeS Ba»d. Das Sprichwort sagt: „Es geht nichts über eine wohlgeratene Ehe." Und da hierin schon eine gewiße Einschränkung liegt, warnt ein anderer Sprichwort: „Gezwungene Ehe bringt nnr Wehe", oder „Gezwungene Ehe — tut selten gut — bringt großes Wehe — und höllische Glut." Daß die Ehen im Himmel geschlossen werde», ist eine sprichwörtliche Redensart, die oft die Fragc auslöst: Wieso kommt daim aber, daß in so viele» Ehe» der Himmel geschlossen wird? Selbst bei vorsichtiger Wahl ist ein Ehebnnd oft cm Wagnis: „Die Ehen werden im Himmel gemacht, ans Erden erfüllt mid zu Ende gebracht." Da heiß cs dann häufig: „Ehcstaud, Wehestaud" statt: „Ehcstand, Ehrcnstcmd". Aber: „Haben Ehclcnt einen Sin», so wird Unglück selbst Gewinn." Spötter sage» freilich, daß die Ehe einer Mausefalle gleiche: Man will durchaus hinein, und wenn man drin ist möchte mau gern wieder heraus. Ju solcl-cn Eheu freilich bietet das Ehelcbcu nicht immer jene Sicherheit, die den Schiffen im Hafen verbürgt wird. „Die Ehe ist Himmel und Hölle", sagt der Vvlksmund. Aber jeder der beiden Gatten hat es in der Hand, das eine oder das andere zu haben. Und wenn der Mann in der Ehc zu weibisch wird, muß ebeu die Frau ihren Mann stehen. Sonst heißt cs: „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. — In mancher Eh' gibt's beides nicht zugleich." — Ja, die „Ehe liegt oft im schlechten Willen", statt im guten schlichten Willen. Wo aber ein Gemeinschaftswille die Ehc beherrscht, da heißt es: „Willst Tn in der Ehe Zank nicht haben — Sc wähl' eine Fran von gleichen Gaben", denn: „In keiner Eh mag Friede sei», — Regiert darin das Mei» und Dein." Der Pessimist sagt dagegen: „Wer ohne Eh' ist, will erfrieren; wer drin ist will ersticken." Aber darum soll sich keiner vor der Ehe fürchten, denn diese Aengstlichcn werden oft die besten Eheleute. Und wenn mau sagt, daß mau erst nach zwanzig Jahren beurteilen kann, ob eine Ehe glücklich ist, so bewahr heiten sie diesen Ausspruch. Jedenfalls hat in der Ehe jeder viel zu lernen. Und wenn auch „Ehe und Liebe zn jeder Frist — Voll Honig und voll Galle ist", so tut diese Mischung im allgemeinen gut, da tägliche Süßigkeit zuviel des Guten wäre. Wir wolle» also als beste Sprichwörter folgende an den Schluß dieser kleine» Betrachtung stelle»: „Wer entbehrt der Ehe — Lebt weder Wohl noch wehe", nnd: „Der Ebc- stcmd ist der heiligste Orden." — Ja, die Ehe» werde» wirk lich im Himmel geschlossen, mir die Torheiten werden ans Erde» gemacht. Tenn ha« die Ehe auch manche Leiden, die Ehelosigkeit bringt sicher keine wirklichen Frcn^'n. Den im Kriege gestorbenen Rote-Kreuz-Schwestern. Tas Denkmal, das in Berlin Lankwitz anläßlich des 5,0jährigen Bestehens der Mntlechäuser des deutschen Roten Kreuzes zum Gedenken an die in der Welt kriegs',eit gestorbenen Schwestern nnd Hilssschwestern einge weiht wurde. Ein Kin- will nicht: Zum Zahnarzt gehen! Ein weitverbreiteter Frrtum ist die Annahme, daß cs ans dic Bcschasfcnhcit der Milch zähne bei Kindern nicht an komme. Schließlich kommen dic „richtigen" Zähne ia später nackt! Gewiß, aber das Material dieser zweiten Zähne ist wesentlich abhängig von dem der ersten. Dic Pflege der Milchzähnc ist also alles andere eher als überslüssig. fürchtet sich ein Kins vor dem Gang znm Zahnarzt, gibt cs Szenen, Strafe», Tränen, dann sind meist — die Erwach sencn schuld. Alan tut unrecht daran, dcm Kind den Zahn arzi als schwarzen Mann hinznsiellcn, einen (Kang zu ihm, wenn es gerade einmal so paßt, als schreckliche Drohung aus znsprcchcn! Die Notwendigkeit der Zahnuntersuchung wird ein gutartiges Kind verstehen, wenn sic ihm klargemacht wird. Noch besser ist cs, das Kind schon an dc» regclmä ß i gen Besuch beim Zahnarzt zu gewöhnen — alle Vierteljahr zumindest sollten die Zähne untersucht werden, einerlei, ob sich Schmerzen einstellten oder nicht. Verläuft die Behandlung beim ersten Male schmerzlos, so wird das Kind beruhigt sein. Ganz falsch ist cs, dem Kind einzu reden, „cs tut nicht weh", wenn Schmerzen nicht zu vermeiden sind. Kinder sind sehr empsindlüch gegen Lügen. Man richtet damit ost ein Unheil an. Verspricht man dcm Kinde Belohnung siir artiges Verhalten beim Zahnarzt, so be trachtet es das als eine Gnade, nnd eine schiefe Situation entsteht. Nicht allein schlafen! Auch hier, wen» das Geschrei der Kinder die Mutter zur Verzweiflung bringt, muß fie in der Mehrzahl der Fälle sich selbst dic Schuld beimessen. Vermutlich hat sic das Kind daran gewöhnt, nur in ihrer Gegenwart einznschlasen. Das mag für Kleinkinder richtig und zweckmäßig sein; Kinder über ein Jahr jedoch sollten grundsätzlich allein einschlascn. Jedes Nachgcbcu von feiten der Mutter „nur heute noch!" — verschlimmert die Lage. Tcmperamcuwollc Kinder bekommen bei ihrem Wutgeschrei über dic angeblich hartherzige Mutter Krämpfe uud Fieber. Da Hilst meist eine Radikalkur: ein kalter Wickel. Mau legt das mäßig kalte, nasse Tuch über Brust und Arme, bedeckt cs mit wasserdichtem Stoss und wickelt Woll- bindcu oder Tücher herum. Jetzt wird das Kiud warm zu- gcdcckt — dic Mutter geht so schnell als möglich aus dem Zimmer. Zunächst wird sich großes Geschrei erheben, das sich jedoch überraschend schnell legt. Denn das Kind schläft ein. s Späterhin wird allein der Hinweis aus den iu Aussicht stehenden Wickel die kleinen Sünder zum Alleinschlafcn be- wegcu. Arbeiten, nein, faulens»! „Faule" Kinder darf es nach Ansicht moderner Pädago gen Henle nicht mehr geben. Faulheit des Kindes zeugt von seiner Zntcressclosigkeil am Gegenstand. Irgendein Gebiet interessiert nun aber jedes Kind. Es ist nur Aufgabe der Erzieher, dieses Interesse zu steigern und numerklich auf an dere Gebiete zu übertrage». Ein guter Weg ist die „Sclbstcrzichung". Man muß den Kiudcrn die Illusion geben, daß sic sich selbst erziehen, daß alles, was geschieht, ihr eigenes Verdienst ist. und ihnen nach Möglichkeit freien Spielraum für ihre Betätigung lassen. Di rekte Hinweise und Befehle werden dic meisten Kinder weit weniger gern anssühren, als eine Aufgabe, die sic sich selbst stellen. Ihnen diese Aufgaben numerklich zu gebe», ist ciue verantwortungsvolle Pflicht aller Erzieher. G—E— Oie Krau im Beruf. Gärtnerin, Haustochter, Sekretärin und — Gutsimkerin! Das Tätigkeitsfeld für ein junges Mädchen auf dem Gut kann recht mannigfaltig sein: aber ob sie nun Gärtnerin, Gnissekretärin. oder Haustlochter ist, so wird ihr bei der ilcbersllllung der Bcrusc das Unterkommen in allen Fällen nichl leicht sein. Wirklich aussichtsreich werden alle diese Be- ruse durch ein ergänzendes Fach: durch das Erlernen der Bienenzucht. Es gibt so weuig Imkerinnen bisher, daß dieses Plus au Kenntnisseu viel leichter Tür uud Tor ösfnet. Besonders seit der Einsührung der Zölle aus Honig, der aus dem 'Ausland kommt, sind Gntsünkcrinnen sehr begehrt, da der Bedarf und damit die Erzeugung au eigenen Produkten immer größer wird. Es gehören dazu natürlich Lust uud Liebe und — keine Angst! Sie ist anch gar nicht nölig, denn bei beherrschter und ruhiger Behandlung stechen die Bienen nicht, allmählich ge wöhnen sic sich auch au deu Menschen, der immer um sie ist. Außerdem schützt der dichte Auzug liebst Handschuhe» und Haube. Zu der eigentlichen Arbeit in der Imkerei gehöre» das Umstellen der Waben und das Hcrausnchmen der Honig Waben. Ta neue Bieueukästcu scrüg sehr teuer sind, ist es cr- sorderlich, daß dic Jmkeriu auch tischler» ka»» »»d fähig ist, die Bieneukästeu selbständig ;» bauen. 'Alle diese Tinge wer den in einer staatlichen Schule siir Imkerei gelehrt, und die Ausbildung nimmt nicht allzuviel Zeil iu Anspruch, so daß sich ein Berns, dessen Täligkeitsscld das Land ist. leicht mit diesen Kenninisseu ergänzen läßt uud dadurch wertvoller wird. Allerlei Köstlichkeiten von Erdbeeren. Die schöne Erdbecrzcil wird niemand vorüber gehen lassen wollen, ohne sie recht nach Herzenslust auszu uutzcu. Die einfachen, gesäuberteil uud gezuckerten Früchte sind immer noch bequemste und schmackhafteste Nachspeise. Um aber ein wenig 'Abwechslung zu bringen — denn Abwechslung erhöht ja die Freude an den Dingen — sollen hier einige kleine Anregungen folgen: Erdbeeren mit flüssiger Sahne — als Fest gericht — sind fast noch köstlicher als Erdbeere» mit Schlag sahne. Ein Versuch ist lohnend! Sahne wie Milch soll möglichst kalt sein! Erobccrcremc ist leicht herzustcllcu. Man vermischt ein Pfund durch ein Sieb getriebene Garlenerdbecreu mit 12» Gramm Zucker und 6 Tafeln roter Gelatine, die in einem Sechstel Liter lauem Wasser ausgelöst uud durchgerührt wur den. Das Ganze, vermengt mit drei Achtel Liier Schlagsahne und einem Teelöffel Vanillezucker, iu einer Glasschale kall gestellt, ist eine sehr erfrischende Speise. E r d b e e r k a l t s ch a l e lohne Milch», dazu kocht man dic Erdbeeren in Wasser mit Zitronenschale weich, rührt sie durch ein Haarsieb nnd kocht die Erdbeeren einmal mit etwas Kartosselmehl nnd Zncker nach Geschmack ans. Durchschnittlich braucht man sür l Liter Erdbeeren etwa 20 Gramm Kartossel mehl.