Volltext Seite (XML)
Volkswirtschaft. Dresdner Börse vom IN. Mai Die Börse halte auch Henle außerordentlich geringes Geschält bei nachgcbcnden Kursen. Hö her Ingen Hörinnnn, Vic ans den Einstigen Abschluß 8 Prozent nnziehen kannten, Kulmbacher Nizzi plus 8,7b, Elektra und Deutsche Ton je plus 3 Prozent. Dresdner Albumin-Genüsse »erkoren weitere 5 NM, Eachscnbodcn !! Prozent. Auch die sesc- »erzinslichen Merle gaben nach Berliner Produktenbörse. An der Berliner Produktenbörse vom Donnerstag erfolgten erneute starke Prciseinbrüche beim Weizen. Das Angebot an prompter Ware hat sich erneut vermehrt, wahrend die Nachfrage der Mühlen bei dem unbefriedigenden Mchlgcschäfl weiter anheim gering blieb. Infolgedessen wurde d-r Preis für prompten Weizen nm 2 Mark herabgesetzt. Dementsprechend ermäßigte sich auch die Notierung am Markle der Zeitgeschäfte für Weizen per laufenden Monat. Besonders stark war der Prcisvcrlust des Jnliwcizens, der nm etwa 6 Mark zurückging. Scplcmbermeizen lag etwas fester. Im Noggenhandel ergaben sich sür Mai und September nur geringfügige Abschläge, während Iuliwcizcn 1)L Mark verlor. Alich prompter Naggcn wurde um 2 Mark niedriger notiert. Das An gebot war zwar nicht groß, jedoch wirkte sich die schwache Tendenz im Weizengcschäst auch hier aus. Das Mchlgcschäst hielt sich für beide Sorten in allcrengstcn Grenzen. Weizenmehl wurde vielfach um 25 Pfg. billiger angeboten und auch sür Noggenmchl lanletcu die Forderungen eher nachgebcnd. Lediglich Hafer konnte seine» Preisstand behaupten, da gute Ware gesucht blieb. Votierungen vom 19. Akai: Für 1000 Kg.: Kl. Spcisccrbsc» 21,00—24,00 Weizen, wär!. 273—275 Futtererbscn 15,00-17,00 Roggen, märk. 202—204 Pcwschkc» 16,00—18,00 Braugerste 186—19.3 'Ackerbahnen 15,00—17,00 Futtcrgersle 178—185 Wickc» 16,00—18,00 Hafer, märk. 164—169 Lupine», blaue 10,00—11,50 Für 100 Kg.: Lupinen, gelbe 14,00—15,50 Wcizcmvci)! 33,00—36,25 Serradella 28,00—34,00 Erdnußkttchc» 11,40 Leinkuchen 10,70 Ertmußkuchcnnicht 11,40 Trockcnschnißel 9,00 Noggemuchl 25,80—27,75 Sojabahncnschrot Wcizcnkleie 11,30—11,75 ab Hamburg 10,70 Roggcuklcic 9,50—10,10 ab Stettin 11,60 Biktoriacrbsen 17,00—23,00 Kartosfelslack., freie 15,90—16,25 Berliner Effektenbörse. An der Berliner Effektenbörse vom Donnerstag zeigten sich zu Beginn schwächere Kurse. Wenige Knusordcrs standen auf den verschiedenen Marktgebieten größeren Abgaben gegenüber, so daß die Tendenz der gesamten Börse ausgesprochen schwach war. Ab gesehen von den Dessauer Gas-Aktien, hatten Elektrizitätswerke Schlesien in Reaktion auf die vornngcgangenc Steigerung den stärksten Kursabschlag um 4)( Punkte auf -t5 nusznyaltcn. Am Montanmarkl erfuhren Mannesmann-Röhren mit ,'!6 (— 3) den stärksten Rückgang. Harpcncr waren mit 41)4 im Verlaus um 1 Punkt, Gelsenkirchen mit 40)4 ebenfalls um einen Punkt niedri ger. Vcr. Stahl und Phönix gaben um einen halben Punkt nach. Rhein. Braunkohle sanken im Verlauf auf 155)4 (— 3)4). I- G. Farben sichten mn 91)4 ein, waren im Verlauf bei kleinem Ge schäft langsam rückgängig und wurden später mit 90 gehandelt. Am Elcktromnrkl eröffneten Siemens mit 108 und waren später nach vorübergehend 108)1 ans 107); rückgängig. In Schlickert folgten größere Abgaben, die später den Kurs aus 54)4 drückten. Recht widerstandsfähig erwiesen sich AEG., die mit 22)4 zu 22)4 nur eine Kleinigkeit über dem Bor.'agsfchluß lagen. Am Kalimarkt hatten lediglich Westeregeln mit 9- 3)4) einen größeren Abschlag aus- zuwcisen. Auch am Kuinifeidenmarkl erfolgte» stärkere Abgaben, insbesondere in Bemberg, die im Verlaus mit 34 um 3)4 Punkte schwächer lagen. Aku gaben auf 36 (— 1)4) nach. Am Geldmarkt war Tagesgeld unverändert 5,5 Prozent und darüber. Monatsgeld 6—8 Prozent. Am Privntdisknnlmarkt blie ben die Notierungen unverändert 4,87 Prozent im Mittel. Am Devisenmarkt waren kaum Verändcrnngcn sestzustellen. Etwas fester lag das englische Pfund, das gegen Kabel New Pork mit 3,675 gehandelt wurde. Oslo schwächer, gegen London 20,00. Devisenkurse. Dollar 4,209 <Gcld) 4,217 (Bries), engl. Pfund 15,45 15,49. holl Gulden 170,93 171,27, Belga (Belgi'en) 59,09 59,21, ilnl. Lira 21,67 21,71, dän. Krone 84,52 84,68, norm. Krone 77,17 77,33, franz. Franken 16,605 16,645, tschcch. Krone 12,465 12,485, schweiz Franken 82,34 82,50, span. Peseta 34,67 34,73. schwcd. Krane 78,52 78,68, öslcrr. Schilling 51,95 52,05. Kauskrast und Landwirtschaft rlcichsminisler Schiele über nkluellc Laiidwirlschaflssragen. Blünster, 20. Mai. Auf dein Verbandstag der iveslsälifchcn Genossenschaf ten sprach Ernährungsministcr Dr. Schiele n. a. über die Lage am denlschcn und internationalen Buttermarkt. Er be tonte dabei, daß ein starker Schuß für die deutsche Milchwirt schaft nicht nur im Interesse der Landwirtschaft und einer bcoölkerungs- und arbeitspolitiick' unerläßlichen Siedlungs- läligkeit notwendig, sondern auch unentbehrlich sei, um der deutschen Industrie neue Absatzmöglichkeit am Binnen markt als Ersatz für die verlorengegängencn internationalen Absatzmärkte zu erschließen. Er ging dann besonders auf die Lage der Veredelungswirtschaft ein und stellte fest, daß ge rade bei diesen Produkten die westfälischen Gebiete die ver hängnisvolle Unzulänglichkeit der Kaufkraft und des han delspolitischen Schutzes spürten. Die unerhörte Nol des Ruhrgebiets mit dem starken Kaufkraftschwund der arbeitslosen Massen zeige den west fälischen Bauern und damit der gesamten Landwirtschaft besonders deutlich, daß eine schicksalhafte Verbundenheit zwischen den Berufsständen bestehe und daß staatliche Mach? allein nicht Helsen könne. Andererseits beweise das Beispiel des Butlermarktes, daß die Bedeutung der Kaufkraft für unsere Preisbildung auch nicht überschätzt werden darf. Trotz des Kaufkraft schwundes und trotz Steigerung der Produktion im Innern sei am Buttermarkt noch immer die Einfuhr und nicht die Kaufkraft entscheidend für den Preis. Der deutsche Zu- schußbedarf an Butter sei stark rückläufig vor allem infolge Steigerung der inländischen Produktion, die auf die Vergrö ßerung des Viehbestandes, erhöhte Milchleistungen, die Um stellung von der noch schlechter geschützten Käse- zur Butter- erzeugiMj, und den Rückgang des Frischmilchverbrauches zurückgche Eine Lockerung des Schuhes unserer Milchwirtschaft würde demnach die internationalen Butlerprcise nicht stei gern und infolgedessen auch keine neue Kaufkraft sür deutsche Dndustrieprodukte im Ausland schaffen können. Dagegen würde durch eine solche Maßnahme unsere Milchwirtschaft, d. h. der Kern unserer Landwirtschaft und unseres Binnen marktes völlig zerschlagen werden. Angesichts unserer Ar beitslosigkeit und der Rolwendigkeit, alle Kräfte anzuspan nen und alle Möglichkeiten auszunuhen, um unseren Bin nenmarkt wieder stark und leistungsfähig zu machen, wäre eine Verrinoeruna des gegenwärtigen Schutzes der Buller- (.3.3. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Der Wirt Hai es in Verwahrung. Du kannst es dir jeder zeit geben lassen. Ich habe über das gemalte Bild noch eine Leinwand gespannt, die brauchst du nur runterschneiden, und das Bild ist da. Freilich mußt du dich als Schnellmaler etablieren, aber wie ich deine Fertigkeiten kenne, wird es dir nicht schwer fallen." „Bestimmt nicht, lind der Preis?" „Fünf Mittel" „Du bist verrückt, Hellmer!" Doch der Vetter klopfte ihm auf die Schulter. „Lieber Hans, du verträgst den Preis schon. Und wie ich dich kenne, wird eine so vornehme Natur wie du nicht handeln." „Du bist wieder im Druck, Hellmer?" „Das bin ich immer, mein Lieber, das ist bei mir notorisch. Aber es sind diesmal nur drei Mille, die ich Schulden habe. Um die wollte ich dich extra anpumpeu." „Was? Aber ich gebe dir doch die fünf Mitte, davon kannst du doch die drei bezahlen!" „Ja, aber von was soll ich leben?" Jedenfalls erhielt Hellmer kurz darauf acht Mitte auf Bar scheck. Als er ihn in Len Händen hatte, sagte er: „Weißt du, ich werde dir für die drei Mille noch ein Bild malen, dann sind wir quitt." „Meinetwegen! Nimm das Rhinozeros aus dem Zoo in Berlin und schreibe drunter: Hans Berghoff!" Hellmer lachte. „Du bist mir doch nicht böse, Hans?" ' Hans schüttelte den Kopf. „Vin ich nicht, vorläufig kann ich den Aderlaß noch ver- traaen." „Und später noch besser, wenn du erst der Universalerbe des Geheimrats bist." „Du ... der kann mich noch enterben. Ich gebe ihm jetzt eine Chance." „So? Dann bitte ich gütigst, mich als Ersatzmann vor zuschlagen. Du wirst bei deiner Million auch ohne das Erbe nicht verhungern." „Ich hoff's nicht." „Du warst sehr lange auf dem Drei-Eichen-Hof, Hans?" „Ja." ^Es hat dir gut gefallen?" „Es waren imbeschreiblich schöne Wachen. Ich werde sie nie vergessen." Hellmer warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Nette Mädels, was? Habe davon gehört. Wirst man ches Schäferstündchen gefunden haben?" Hans' Miene wurde ernst. Er schüttelte den Kopf. „Du irrst dich. Wenn ich den Drei-Eichen-Hof verlasse, ! dann belastet mich nichts. Ich habe die schönste und reinste Kameradschaft von ganzen, aufrechten Menschen kennen- aelernt. Du, das ist' viel wert. Meine Hochachtung für die lFrau . . . hier habe ich sie restlos wiedergewonnen. Ich jnwchte die Zeit, da ich mit allen Fasern meines Ichs Mensch war, für nichts in der Welt hergeben." „Auch nicht für eine Million?" „Auch nicht dafür," mar die ernste Antwort. Eine Weile schwiegen die beiden Männer. Hellmer Berg hoff brannte sich eine neue Zigarette an und fragte dann wieder: „Wann führst du nach Südamerika?" „In vierzehn Tagen schwimme ich auf der See." „Hm. . . dann wirst du meine Verlobung freilich nicht mit machen können." Hans war grenzenlos erstaunt. „Du willst heiraten?" „Vorläufig erst mal verloben, mit Erika von Geldern, ver Tochter der'bekannten Schauspielerin Etheka von Geldern. Schwerreiche Familie, große Erbschaft." „Also Geldheirat?" „Nein, das wäre zuviel gesagt. Mir gefällt Erika ganz vorzüglich. Wenn man das Gute mit dem Nützlichen ver binden kann . . . warum soll man's nicht tun?" „Zweifellos! Jeder ist seines Glückes Schmied!" Es war gegen elf Uhr, als Sattler und Hans mit Christian, der dauernd vergnügt vor sich hinlachte, nach dem Drei- Eichen-Hof zurückwanderlen, nachdem Hellmer mit dem Auto nach Eberswalde abgerollt war. Die Mädels im Drei-Eichen-Hof waren längst zur Ruhe gegangen. Vorsichtig verstaute Hans sein Bild. Am nächsten Morgen fuhr Anita nach Berlin, um Ver schiedenes einzukaufen. Als Anita fort mar, baute Hans seine Staffelet auf und stellte die gespannte Leinwand zum Beklecksen bereit. Er hatte sich ausdrücklich ausbedungen, daß ihn niemand störe Er ordnete Farben, zückte den Pinsel, und der erste grüne Fleck laß wundervoll. Dann kam zur Abwechslung einmal ein brauner Fleck. Dann wieder ein grüner Fleck, und so ging es munter fort. Als er die weiße Leinwand mit den verschiedensten Far ben ausgefüllt hatte, betrachtete er sein Meisterwerk. Er lachte auf und dachte: „Das müßte ich der Akademie schicken. Titel: Farbenshmphonie." So beschäftigte er sich über eine ganze Stunde lang mit Klecksen. Plötzlich fuhr er auf. „Das soll der Drei-Eichen-Hof werden?" Erschrocken fuhr er herum. Vater Christian stand hinter ihm und starrte auf die miß handelte Leinwand. Aber Hans blieb kalt wie eine Hundeschnauze. „Das soll er werden, jawoll! Vater Christian, das ist der Nohentwurf. Sehen Sie, hier lugt das Haus hervor, das werden die großen Eichen, das ist der Himmel." Vater Christian konnte mit dem besten Willen nichts von Himmel, Haus und'Bäumen entdecken, und sah nur Farben kleckse in vielgestaltigen Formen Aber er sagte nichts. Die kühne Farbensymphonie ver wirrte ihn. Beim Weggehen meinte er: „Na ja, das ist ja noch nicht fertig. Das wird doch erst nach." „Natürlich! Warten Sie ab, bis es Mittag ist, dann ist alles fertig/' Wirklich, zu Mittag mar er fertig. Hans hatte die Leinwand entfernt und fand darunter dl< herrlichste Landschaft, die man sich denken kann. Das tägliche Nundfunkprogramm. Nundsunkprogramm siir Sonnabend, 21. Mai Lctpzi g-D resden 6,00 Funkgpmnastik: anschließend Frühkonzcrt: 12,00 Schatt- platlenkonzcrt: 14,30 Kiudcrstunde' Spiele» und Basteln; 15,0» Lanchstädl und sei» Theater: 15,15 Fimkjchach: 16,00 Fuakbera- ttmg: 16,30 Nachmitlagskmizert: 18,00 Phownmk; 18 30 Deutsch: Fcnisprechdeutjch: 18,50 Gcgcmvarlslcxikan; 19,00 Atlantis als Sage und als Problcm: 19,30 Käuzen sür zwei Klaviere: 20,00 Kabarett: 22,15 Nachrichtendienst; anschließend Tanzmusik. Gleichblcibcndc Tagcösvlgc: 10,00 WiNschastsnachrichien, 10,05 Wetterdienst »nd Per- kehrsjnnk: 10,10 Was die Zeitung bringt: 11,00 Wcrbena>t>- richten außerhalb des Programms der Mitteldeutsche» Rum- in»k A.-G.: 12,00 Wetterdienst uiid Wasserstaiidsmcldiman: 15,40 uuo 17,30 WiNschaslSoachrichtc» und Wettervoraussage. K anIg s w n sl e r <> a u I e u. 5.45: Wetterbericht. — 6.00: Funk-Gymnastik. — rcnMNe-ßrnd-. Frühkmizcrt. — 9.30: Stunde der Unterhaltung. — Während einer Panse: Neueste Nachrichten. — 12.00: Wetterbericht. — Anschlie ßend: „Marek 'Weber spielt Phantasien" (Schallplattenkonzert). — Anschließend: Wetterbericht. — 13.30: Neueste Nachrichten. — 14.00: Aus Berti»: KnnzeN. — 14.50 Kiiidcrbastclstunde: Ein Auslegerboot. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.45: Fraucnstunde: Scesischvermertnng — 16.00: Die Entdeckung der NaMrschönheitcn. — 1630: Aus Himburg: Nachmittagskonzert. — 17.30: Viertelstunde für die Gcwndhett: Der Lärm als Krank heitsursache. — 17.50: Die Reom.erjägcr der Eiszeit. — 18.05: Deutsch sür Deutsche. - '8.30. Hochschnlfunk: Moderne Rasscn- thcoricn — 18.55: Weil, n.ericht. — 19.00: Englisch sür Anfänger. — 19.30: Vortrag von Di Wrede - Anschließend: Wetterbericht. — 20.00: Ans Leipzig: .heitere Stunde. — 21.00: Aus Bremen- „PhaMasicu im Bremer Ratskeller." Hcllcre Dariatiunen über ei» Thema von Hauss. 22.15. Weller-. Tages- und Sportnach- richten. Danach bis 0.30: Tanzmusik i.Kapelle Dito Keri» buch». prooumon, auf vte Lie meisten der zur Zeit dlskullerlen Vor schläge zur Umgestaltung des Buklerzolls hinauslaufen, sür die Reichsregierung untragbar und verantwortungslos ge genüber den deutschen Bauern. Der Reichsregierung ist es sehr ernst mit ihrem Be mühen, den lebendigen Fluß des Kreditverkehrs zu erhalten und eine ungestörte und befruchtende Tätigkeit des landwirt schaftlichen Genossenschaftswesens zu sichern. Sie erwartet, daß die mitten im Wirtschaftsleben stehenden landwirtschaft lichen Gcnosfenschaftskassen in allen Stockwerken des genos senschaftlichen Aufbaues den Bedürfnissen der Wirtschaft Rechnung tragen, damit unter wechselseitiger Förderung und Stützung im Interesse der Schonung unserer überstark in Anspruch genommenen Devisenbestände das zeitlich nächste und wichtigste Ziel erreicht wird: Eine volle Ernte. Lockerung des mecklenburgischen Demonskralionsverdols. Nach einer amtlichen Mitteilung wird das mecklenburg- schwerinjche Staatsministerium des Innern das zurzeit noch bestehende allgemeine Demonstrationsverbot bis zum ,31. August 1932 befristen. Eine Woche vor der am 5. Juni stattfindenden Landtagswahl, also vom 27. Mai bis 3. Juni einschließlich, ist eine Lockerung des Verbots der Versamm lungen unter freiem Himmel probeweise vorgesehen. „Bist doch ein ganzer Kerl, ein Künstler in deinem Fach, Hellmer!" dachte Hans erfreut. Das Bild lebte nur so vor seinen Augen. Als er dem Haufe zuslrebte, kam Vater Christian neu gierig und tagte: „Sind Sie fertig, Herr Berghoff?" „Natürlich, Vater Christian." „Zeigen Sie doch mal her." „Eigentlich jollte cs niemand sehe». Es soll ein Hochzeits-- geschenk werden. Aber einem io guten Freunde, dem kann ich's nicht abschlagen " Vater Christian stand ganz ehrfürchtig, als er den ge liebten Hof, seine Heimat, wie zum Greifen vor sich sah. „Das ist aber schön! Nee, nee, daß Sie das fertiggebracht haben, das hätte ich nicht gedacht." „Ich auch nicht!" dachte Hans im stillen und meinte dann laut: „Ja, aus dem Grase wird zum Schluß auch die Butter, und die sieht auch ganz anders aus als das Gras." Dieser Vergleich leuchtete Christian ein. und dann versprack» er absolutes Schweigen. Abendbrot. Anita, die mit allerhand Paketen aus Berlin zurückgekehrt war, saß Hans gegenüber. Sie hatte ihre Herzensruhe wie dergefunden. Ihre Augen konnten wieder fröhlich dreinschauen. Finden oder Ilcberwindcn! Sie war stark und wollte auch das Ucberwinüen, mußte es lein, zwingen. In ihr war soviel Lebensbejahung und Jugendkrast, daß sie sich nicht zu Boden zwingen lasten würde. „Nun, Herr Kunstmaler," fragte sie lächelnd, „sind wir fleißig gewesen?" „Jawohl, meine Gnädigste! Das Bild ist fertig." „Fertig!" staunte sie. „Das wird eine schlimme Klecksers! geworden sein!" „Hoho!" sagte Hans wichtig. „Meine Gnädigste, Sie unter schätzen mich aber sehr. Das Bild ist ein Meisterwerk und unter Brüdern gut und gerne seine fünftausend Mark wert." „Aber nur unter Brüdern," sagte sie schelmisch. Hans lachte. Wie schlagfertig und munter war doch das Mädel, wie blitzten ihre Augen! Welch prachtvolle Lebens kraft leuchtete aus ihnen! Wie schön war sie überhaupt! Dis Zahnreihen glänzten lückenlos beim Lachen, und die Haut leuchtete frisch und rot. Sie mar ein ganzer Kerl, gesund an Leib und Seele. „Dann zeigen Sie mir das Vild, Herr Berghoff!" „Ausgeschlossen! Das wird Sonntag enthüllt. Vater Christian wird morgen den Nahmen von der Bahn abholen." „So haben Sie doch Wort gehalten, Herr Berghoff. Da mit haben Sie mir eine große Freude gemacht." „Die ist nur reichlich Dank," sagte er herzlich und küßte innig Anitas Rechte. Sie zuckte unter dem Kusse zusammen und entzog ihm rasch die Hand. „Nicht! Ich bin keine Dame ... bin ein einfaches Mädel!" „Gottlob!" Dieses Wörtchen erfreute sie so stark, daß ihre Wangen vor Freude noch mehr rot wurden. (Fortsctzimg solgi) l