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Volköwtttschaft. Dresdener Börse vom 2l>. Februar. Der Vöriensreiverkehr war geben den Vortag tanm veräadeu. weni' auch die Umsätze am Äkticnmarst etwas Höber waren. Die Tendenz war freund lich. Die Kurse konnten sich im allgemeinen gut behaupten. Kesragt Rcichsbanl mit 1,75 und Sächsische Bank mit I Prozent Ausschlag. Brauereien kaum verändern Dagegen blieben am Textil- und Maschinenaklienmnrkt verschiedene Spczinlwertc ge fragt. Großenhainer Webstuhl lagen b, Kcracr Strickgarn 5, Görliher Waggon 2,75 Prozent Höher. Ani ElcUromarkt zogen Elektra um 2,btt Prozent an. Vereinigte Zunder nm 1 Prozent. Psandbricfmnrkt sehr still. ' Dresdner Produttenbörse. Dresden, am 26. Februar l!M. Weizen 76 Kilogramm 261—256; Roggen 71 lg 211—216; Fuller- und Industriegerste 166—178; Sommergerste süchs. 180— 190; Hafer inl. 1-16—156: Rotklee siebenbiiraener 98-91 160—162; da böhmischer 98-91 16!.' bis 168; Trockenschniliel 8—8,2; Stessenschnitzel ca. 73 Prozent 19,2—10,8; Zuclcrichnihcl ca. 69 Prozent 8,7—9: Kartosfclslok- rcn 19—19,25; FuIIcrmchl 19.2.",—11,25; Weizenllcie 10—10,1; Roggcnkleie 10,8 11,8; Kaiser-Auszug 15,5—17,25; Vääcrmund- mehi 39,5—11,25; Inlandsweizcnmchl Auszug 13—15; Grics- lcrmundmchl 26—27,50; Wcizcnnachmehl 22,5—21. Noggenmehl Type 60 Prozent 22 - 22,75; Noggenmehl Type 70 Prozent 21,5-— 22.25; Noanennachmchl 22 25 Wcileres Sinken der Indexzahl i Nach der Berechnung des Statistischen Landesamtes be trägt die Gesamtindexzahl der Lebenshaltnngskasten in Sach- ! sen im Durchschnitt des Monats Februar 121,!>. Sie ist demnach gegen die für Monat Januar errechnete Indexzahl . von 121,2 «im l,9 u. H gefallen. Im Februar 1931 betrug j die Indexzahl 137,1. Berliner Effektenbörse. An der Berliner Essektenbörse vom Freitag waren die Um- t sähe allgemein geringer als nm Vortage. Im Verlaus der Börse lieh die Umsahtätigkeil noch wesentlich nach, und es wurde über den Ausbau des Frciverkchrs diskutiert. Es wurde angeregt, das) die Makler beim Ausrufen von Kursen künstig bei ehemalige» Ul> j timopapiercn für einen Betrag von 3000 und bei srühcrc» variab- : len Papieren sür I000 Mark »ommal Wort hallen müssen, um so den Verkehr wieder za normalisieren. Man nimm! an, dnh der Börsenvorsland dieser Anregung salgt. Vom Markl der A.E.K.- Aktien ging eine Verstimmung aus, sie bähten etwa 1 Prozent ein. Ebenso gingen Elcktrowerle zurück, unter denen Kessürct 1, Berliner Kraft und Licht 1)4 und Siemens l Prozent verloren. ! Am Kalimarkt sanken Salzdetfurth um 2 Prozent, während Aschersleben und Westeregeln gefragt waren. Devisenkurse. Dollar 1,209 (Geld) 1,217 (Bries), cngl. Pfund 11,61 11,68, holl. Kuldeu >69,93 l70,27, Belga (Belgien) 58,61 58,76, ilnl. Lira 2l,88 21,92, dän Krane 80,72 80,88, norm. Krone 79,27 79,13, franz. Flanken 16,57 16,61, tschech. Krone 12,165 12,185, schwciz Franken 81,98 82,11, span. Peseta 32,67 32,73, schwcd. Krone 80,92 81,08, österr. Schilling 19,95 50,05. Am Geldmarkt hielt dle Ultominachsrage an. Die Sähe stiegen dementsprechend, aber nur geringfügig, weiter. Am Privatdiskanlmarkl kam grösseres Angebot heraus. Am Devisenmarkt lag der Pen sehr schwach. Dos englische Pfund wurde durch die Ermässigung der New Parker Diskontrate kaum beeinflusst Berliner Produktenbörse. Die Berliner Produktenbörse verkehrte am Freitag in schwä cherer Haltung. Am Promptmarkt war das Wcizenangcbot grösser, and die Notiz muhte um 1 M. herabgeseht werden. Das Roggen- ! rngcbot blieb knapp bei unveränderten Preisen. Am Markt der ! Keuaelchäkte verlor Weizen etwa 3 Mark. Roaaen l Mark. Am ! Unser Bild zeigt eine sehr beachtliche praktische Ncue- cung, die Tischlermeister Richard Fleischer in Krippen als Erfinder und Schöpfer an einem moder nen Auswasch-Zurichtctlsch geschaffen hat. Dein Er sinder ist der behördliche Reichs EKbranchs Muster schuh erteilt, und cs steht zu hoffen, dasz seine Pleil stätt« durch diese Erfindung einen neuen merklichen Aufschwung erlebt. „Glück auf!" Wir derwciscn auch ans die Anzeige in der hcnti gen Nummer. D. R. G. M. 1 206 191. Mcljlmärkt lauteten die Forderungen der Mühlen unverändert. Ole Käufer hielten sich zurück. Notierungen vom 26. Februar: Für 1000 Kg.: Weizen, märk. 218-250 Roggen, märk. 193—195 Braugerste — Futtergerstc 163—169 Hafer, märk. 119—156 Für 100 Kg.: Weizenmehl Erdnuhkuchcu Erdnuhkuchcmuchl Noggenmehl Weizenkleie Roggcnkleie Viklorincrbscn 31,50—31,75 12,60 12,10—12,50 28,00—29,10 10,25—10,50 9,85—10,25 20,00—27,00 Kl. Spcisccrbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupine», blaue Lupinen, gelbe Serradella Lelnkucbcn Trockcnfchnihel Sojabohnenschrot ab Hamburg ab Stettin Kartofsclslocke» 21,00—23,50 15,00—17,00 16,50—18,50 15,00—17,00 16,00—19,50 11,00-12,00 15,00—16,50 30,00—36,00 12,20—12,10 8,00—8,20 11,20—11,30 12,30—12,10 13,90—11,30 Bei der Berliner Bank snr Handel und Grundbesitz ha ben 21181 Gläubiger von insgesamt 31111 Gläubigern dem Vergleichsvorschlag zugestimmt. Berkündigungstermin ist am 27. Februar. Berschärster Handelskrieg Dle neuen Schweizer LInfuhrkonkingenlierungen. Basel. 27. Februar Dec gesürchlcle zweite Beschlich des Schweizerischen Bundesrates über den Lrlasz weiterer Kontingente im Wa renverkehr mit dem Ausland ist gefasst worden. Bon den Einschränkungen wird vornehmlich die deutsche Einfuhr be troffen, ferner Einfuhren ans Belgien, Frankreich, Italien, Oesterreich, Schweden, der Tschechoslowakei und aus den Vereinigten Staaten. Die Anwendung der Kontingenüerungen auf di« ein zelnen Länder bleibt dem Volkswirtschaftsdepartement über lasten. Waren, die, aleichviel aus welchem Ursprungsland sie stammen, einer Kontingentierung unterliegen, sind Eier. Faserstoffe zur Papierfabrikation, Unterlagenstoffe aus Gummi, Glas und Glaswaren, Werkzeuge, Ackergeräte und Landmaschinen. Deutschland dürfte noch im besonderen bei Papierwaren, sowie Eisen- und Melallwaren betroffen wer den. Ein weiterer Bundesrotsbeschluß betrifft den Erlach neuer erhöhter Zollsätze u. a. für Ledcrwaren, eiserne Herde l und Oefen, Eisenmöbel, Blechwaren, Messerwaren, Kabel ! und Waren aus Kupfer und Nickel. Papierfabrik Sebnitz A.-G. — Behaupteter Reingewinn. Die Umsahausfällc konnten teilweise durch Zinseiunah nie» aus im Betrieb nicht fcstgclcgten Mittel» ausgegliclum werden. Im Gesclmstsjahr 1931 Haden die Unterbietungen zu gcuommcu. Das Bctricbsergcbnis siel auf 1H17 (l,72ls Mill. Mark. Haudluugs- und Bctriebsunkosteu erforderten 0,962 (1,131), Absckstcibuugen wieder 0,310 Mill. Mark. Aus dem fast unveränderten Reingewinn von 0,298 (0,299) Mill. Mark sollen bekanntlich wieder 12 Proz. Dividende vcrtcili und 0,022 (0,023) Mill. Mark vorgetragen werden. Nus der Bilanz (in Mill. Mk.) u. a.: Auhcnstände 3,079 (3,217), Vor röte 0,768 (0,622), Verbindlichkeiten 2,175 (2,433). Wird die Fusion BDCB-Sächsischc Staatsbank aufgelöst? Dresden. Im Zusammenhang »nt der allgemeinen Neu orduung in den Verhältnissen der Äroszbanken unter Beihilfe des Reiches sind Gerüchte aufgetaucht. die von einer Zurück stellimg der Vereinigung der ADCA mit der Sachs! sehen Staatsbank Wissen wollen. Seitens mitcrrich tetcr Stellen der Sächsischen Staatsbank wird dagegen darauf hingcwiescu, das; sich an dem Vertrag zwischen den beiden Baukmstiluten bisher nichts geändert habe. Es werde in Z» kunst darauf ankommcu, wie sich das Reich als zukünftiger Groszakliouär der ADCA. durch die Golddiskouibank zu die scm Vertrag stellen werde. Durch ciuc eventuelle Verschiebung im Aktienbesitz der ADCA. werde sich au dcu Rechten der Staatsbank nichts ändern. „Ja, das gebe ich offen zu. Ich habe mir ein falsches Bild von ihm gemacht. Und das; ich ihn dennoch zurückstiesz, um dir zn folgen — das schmerzt mich/' ; „Denke nicht daran, Ilse, das ist abgetan. Er hat keine Ansprüche mehr an dich. Ich tau» cs nicht ertragen, wenn du seine Vorzüge vor mir in ei» grelles Licht stellst. Sc! nun ganz die meine!" Er küsste sic heiss und brennend und unter diesem Kuß erwachte ihre Leidenschaft wieder. ' „Hans, ich gehe mit dir, wohin es auch sein mag," stam melte sic und erschauerte uutcr der Glut seiner Umarmung. „In vier Wochen bist du mein, Liebling!" flüsterte er ihr ins Ohr. „Bier Wochen sind schnell vorüber. Dann soll uns nichts mehr trennen." Sie fühlte sein heißes 'Angesicht auf den, ihren und, schloß die Augen. Line übergroße Seligkeit ergriff von ihr Besitz, ließ sie olles vergessen. Himmel toten sich ihr auf. leuchtende Wiesen überschritt sie au der Seite des Geliebtem c Mcndhcim hotte ihr den Entschluß, Heimat und alles zu verlassen, leicht gemacht. Sic hing mm selbst Plänen nach, wurde ganz kindlich und freute sich über jeden drolligen Ein fall, den sie hotte. In den 'Armen Mcudheims war sie wie Wachs, jeglicher Wille in ihr zerbrach an seiner jähen Lei denschaft, die über sie hinwegbraustc wie ein Föhn und sie in einen Taumel riß, an dessen Erwachen sie nicht dachte. Sehr spät trennten sie sich. Ilse schlief diese Nacht ohne Traumgcsichte, ruhig und friedlich. Ein glückliches Lächeln lag auf ihren Zügen, der Ablanz des genossenen Glückes. Am Alorgen kam Mcndheim in der Equipage des Ba rons. Er war gleichfalls im Cut und Zyliudcr und sah nicht minder stattlich aus, aber seine Züge waren doch nicht männ lich genug, waren verweichlicht, hatten ei was Beträumtcs, Schwärmerisches. Er war voller Illusionen und über schwemmte den Grafen mit einem Wortschwall, aus dem sich dieser gar nicht zurechtfinden konnte. ' „Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, Ihnen unsere Tochter nnzuvcrtmuen, Herr von Mcndhcim. Es ist unser einziges Kleinod und wenn wir es in Ihre Hände legen, so möchte ich Sie doch auf die hohe Verantwortung aufmerksam machen, die Sie mit dieser Ehe übernehmen. Sie kennen Ilse mm lange genug. Sie ist Ihnen in kind licher Liebe zugcueigt. Mißbrauchen Sie ihr blindes Ver trauen zu Ihnen nicht. Ich hoffe, daß Sie Ilse glücklich uiachen." Mcndheim schlug sich an die Brust. „Herr Graf, ich bin mir meiner Verantwortung wohl bewußt. Ich weiß, welch ein Edelstein Ilse für mich ist und ich werde alles daranscizen, sie glücklich zu machen." „Sic wollen also in Kanada Ihr Glück versuchen, Herr von Mcndheim? Sic und Ilse sind ja beide der englischen Sprache mächtig. Das ist mir eine große Beruhigung. Im übrigen — ich werde Ilse noch zehntausend Mark in bar mitgebcn können. Meine Gattin vermochte den Betrag von ihren Verwandten zu erhalten. Aber ich wünsche, daß Ilse über diese Summe ganz allein verfügen kann. Es soll ge wissermaßen ein Rückhalt sein. Man kann nie wissen, ob nicht Zeiten der Not kommen. Sic mögen ja die besten Vor sätze haben. Kanada ist weit. Wir können nichts mehr tun. Es ist das Aeußerste, mit dem Sie rechnen können. Sic werden ganz auf Ihre Intelligenz und Ihre eigene Tatkraft angewiesen sein, Herr von Mcndheim." „Ich bin über diesen Punkt beruhigt, Herr Graf. Meine Laufbahn als Gutsvermaltcr hat mir die nötige Sicherheit gegeben, mich in landwirtschaftlichen Vcrhältnigcn, selbst wenn sie schmierig sind, zurcchtzufinden. Ich gehe unbedenk lich an die große Aufgabe heran, denn ich habe den Mut und die Hoffnung eines Menschen, der weiß, daß er um sein Glück kämpfst Ich danke Ihnen, Herr Graf, für Ihre Zustimmung und bitte Sie, auch der Frau Gräfin meine Ergebenheit und Dankbarkeit übermitteln zu wollen." Der Graf neigte zustimmend sein Haupt. „Auf Wunsch Ilses soll die Hochzeit also in drei Wochen in aller Stille stattftndcn. Ich werde alles Nötige veran lassen. Im übrigen haben Sie wohl in dem Herrn Baron einen tüchtigen Helfer?" Mendhcim sah ruckartig auf, sagte aber nichts, sondern senkte den Blick. Die forschenden Äugen des Grafen waren ihm unbehaglich. Er war froh, als die Unterredung zu i Ende war. Erleichtert und mit einem leisen Mißbehagen : verließ er das gräfliche Schloß. Er hatte den Eindruck, als j ob ihn der Graf durchschaut habe. Nun es für ihn auch kein Zurück mehr gab, begann er doch, sich mit der Zukunft auscinanderzuselzcu. Es würde nicht leicht werden. Was er nach außen als selbstverständlich betonte, flößte ihm im Innern doch eine leise Angst ein. Wie würde es werden? Er war seither nie an Selbständig keit gewöhnt gewesen, hatte immer nach den Direktiven sei ner Vorgesetzten und Gutsherren gehandelt. Nun hieß es für ihn, auf eigenen Füßen stehen, für ein Weib sorgen, das man liebhatte. - Er begann zn rechnen. Zwanzigtauscnd Mark und die zehntausend von Ilse machten zusammen drelßigtausend Mark ans. Die Ucberfahrt und alles bezahlte der Baron extra. Ilse durfte das nie wissen. Er würde ihre Achtung für immer verlieren, wenn sie von dem schmählichen Handel erfuhr, in den er sich eingelassen. Sein Gewissen war doch etwas beschwert. Er fühlte in stinktiv, daß er nicht recht gehandelt hatte. Aber das mar nun zu spät. Es gab nur noch ein Vorwärts. Er mußte nun seinen Stolz dareinsctzen, dle freiwillig erwählte Auf- ! gäbe auch durchzuführen. j Der Dampfer „Preußen" des Norddeutschen Lloyd - dampfte ruhig und sicher bei klarem Wetter durch den i Aermelkanal. ) Die junge Frau von Mendhcim stand an der Reling und sah mit traurigem Blick dem sich immer mehr entfer- j »enden Land nach. Ihr Gatte saß mit Herrn Fock auf Deck, i Sie hatten den Herrn schon auf der Bahnfahrt nach Bre- ' men kennen gelernt und er hatte, da er auch nach Kanada wollte, gebeten, sich ihnen anschließen zu dürfen. Nun waren alle Brücken hinter ihr abgebrochen. Ilse wandte sich um und kam langsam näher. „Gnädige Frau, Sie verspüren bereits das Heimweh," sagte Fock und holte ihr galant einen Sessel herbei. „Ich kenne das. Wenn das Land langsam verschwindet, hat man das eigentümliche Gefühl, nun in eine große Leere hinein- zusahren. Eine gewisse Acngstlichkeit ergreift von einem Besitz, man fühlt sich unsicher, zumal man einer noch un klaren Zukunft entgcgengcht." „Waren Sie schon einmal in Kanada, Herr Fock?" „O ja, gnädige Fran. Ich hatte in Winnipeg zu tun. Es ist eine sehr große, aufstrebende Stadt und wenn ich Ihnen einen Nat geben darf, siedeln Sie sich dort in der Nähe an. Das Gefühl, nicht weit von einer großen Stadt zu wohnen, die man zu Pferd oder in einem billigen Auto erreichen kann, beruhigt ungemein. Ich habe auch die Ab sicht, mich dort niederzulasscn." „Das trifft sich gut, nicht wahr, Hans? Wir kommen uns dann nicht so allein vor. Es ist ein Stück Heimat um uus in der Person des Herrn Fock. Ich begrüße es, daß Sie sich dazu entschlossen haben," sagte Ilse lebhaft. Hans von Mendhcim gähnte. Die Seeluft machte ihn schläfrig. Seit er auf dem Schiff war, gefiel es ihm, in einem Korbsessel zu liegen und sich bedienen zu lassen. Wenn die Stewards flink über Deck liefen und ihm eisge kühlte Getränte brachten, kam er sich bereits als angehender Millionär vor. Gr rauchte lässig eine Zigarette, hatte sie lustlos zwischen die Lippen geklemmt und meinte: „In der Tast eine ausgezstchncte Idee. Sic werden also unser Nachbar, Herr Fock/' „Wenn es Ihne» Freude machst recht gern. Ich beab sichtige, mich eine Zeitlang ganz von allem Leben zuriickzu- zichen." „Es wird sehr einsam sein auf dem Lande, Herr Fock." „O gnädige Frau, in einer jungen Ehe sollte man wirk lich keine Langeweile verspüren." Ilse warf einen Blick auf ihren Gatten. Wie behäbig und breit er dasaß, wie er mit einer vornehmen Gebärde de» Steward heranminkte und seine Befehle gab. Sie lächelte unwillkürlich. Er, der seither gewohnt war, selbst Befehle auszuführen, nun kostete er die Möglichkeit, andere für sich arbeiten zu lassen, in volle» Zügen aus. „Es ist umso besser für uns, Hans, wenn Herr Fock un ser Nachbar wird, da er das Land und die Verhältnisse dort kennst Wir komme» als Neulinge dort an. Sie werde» uns also ger» mit Ihrem Nat die»c», Herr Fock?" „Aber mit dem größte» Vergnüge», gnädige Fran." „Das hat doch alles noch Zeit, bis wir einmal da sind," meinte Mendhcim und warf seine Zigarette über Deck. „Ich zerbreche mir wirklich vorher nicht gern den Kopf über Dinge, dje »och i» der Ferne liegen. Wir wollen doch diese Seereise wie eine Erholung genießen, Ilse." „Nun ja, aber cs kann doch nichts schaden, wenn man weiß, was man zu erwarten hat," sagte sie, etwas gekränkt von seinem wegwerfenden Ton. Sie hatte geglaubt, er müsse doch das'meiste Interesse haben, wie er sich drüben elnrichtcn wollte. Statt dessen lag er behaglich im Schaukel stuhl, rauchte und las. (Forlsctzuug iolgl)