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Sächsische Elbzeitung : 27.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193202279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19320227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19320227
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-27
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 27.02.1932
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Letzte Drahtmeldungen Mer AWliff N»rchs ms Sm ikcrAllkk rÄüW Meis Gtavt unv Lanv. 28. Februar. Sonnenaufgang 6.50 Sonnenuntergang 17.57 Mondaufgang 1.37 Mondunlergang 9.04 1683: Der frcmzöfischc Physiker A. F. Rene de Reoumur in Pa Rochelle geb. igest. 1757). — 1929: Der Kinderarzt Cle mens Frhr. von Pirquet in Wien gcst. (geb. 1874). 29. Februar. Sonnenaufgang 6.48 Sonnenuntergang 17.39 Mondaufgang 2.59 Manduntergang 9.43 1792: Der Komponist Gioacchino Rossini in Pesaro geb. (gest. 1868). — 1864: Der Ethnograph Karl Weule in Ali Wallmaden in Hannover geb. (gcst. 1926). — 1892: Der schriftsteller Walther von Hollander in Blankenburg am Ham aeb. Deutschlands Kinder in Gefahr. Sparen! Sparen! Das isi das Schlagwort des Tages, «ciu vernünftiger Mensch wird in Abrede stellen können, das; Yinler dem Schlagwort eine eiserne Rolwcndiglcil siebt. Zu leicht vergihl man, das; ein sehr wichtiger, wenn nicht der bc dcntendste Teil »uscxcr Bevölkerung in Gefahr ist, erheblichen, nicht wieder gut ;n machenden Schädigungen anSgesepl zu lveiden, nnsere K inder! Die hilflosen .kleinsten und die Unmündigen, die keine Versammlungen abhalicn können, und die nichl in der Lage sind, für sich selbst lani ;n demonstrieren, werden durch die iu den Haushalten der Länder und Koni uluucn vorgesehenen Tparmastnahmcn der sozialen Wohltaten mehr oder minder verlustig gehen. Roch gestern waren alle Menschen davon überzeugt, dast die iu den lchleu Iahrzchn ten mit grösster Mühe aufgebaute deutsche Gesundbertssiirsorge von grösstem volkswirlschaftlicheu Nutzen sei. Ruch in den kom mnnalcu Poranschlägcn werden die Kosten für die Kindcrer volungssürsorge schematisch ebenso gekürzt wie die anderen Positionen. Man glaubt die Ucbcrnahme vou Hcilknren tu berlulöser (linder, lvobei eS sich nach den geltenden (gesehen vielfach um Pslichlansgabeu handelt, weitgehend ablehncn z>> müssen und versäumt ost die wertvollste .seit durch lange Per Handlungen. Die Erhoinngssnrsorgc mit Entsendung in ein Heim wird als untragbarer Luxus bezeichnet, (glaubt man im Ernst, dasz die jetzigen Notzeiten sich gar nicht auf die PolkSgcsuudbeii auSwirkeu und gar uur die Erwachsenen tres sen und die im zancn Entwieklnngsallcr stehenden .(linder ver schönem werden? Dars heule ein Kuliurstaai wieder zu spar lauischeu Bräuchen zurüekkehrcn? Wer wagt im voraus zu be stimmen, ob sich ein zarleS Klein oder Schulkind znm hoch wertigen oder nnbranchbaren Mitg4ied lrusaxeS PolkstumS auswachsen ivird? Wie viele groszc ustd-bcdestlende Menschen haben in ihren Schul und Enlwicklüngsjahxcn keinerlei be sondere Hossnnngcn erlveckl, und wie viele Leuchten der Wis scnschasi baben bei ausgesprochen 4scl»vächlichem Körper (groh taten für unser Dcnlschium geleistet. Erschreckend ist der Ein blick in unsere Pevölkernngsstalistik und lies bedauerlich, was scliou das (gespensl „P olk v h u e !>i a u m" aus unserer Volksmoral nnd unserem Bchanptungswillcn als denlsche Nation gemacht bat. ilcbcrall mns; abgebaul lverdcn: überall ächzt das WirlschaslSlebcu und sälli krachend zusammen. Müs fcu in diesen Strudel auch all: gesuudheilssürsorglichen Ein richlungeu lvie Sänglingsfiirsorgc, Schul nnd Kleinkindcrsür sorge, Tuberkulose und .(lrüppcHüiisorgc, Heil nnd Erho Inngssürjorge hineingezogen lverdcn? (lönnen die vielen gn len nnd vorbildlichett Heilställen, (gcnesungö- und ErholungS Heime wirklich mein von dem nnlerschiedzzn werden, was als lebensunwerle lleberproduktion ans diesem (gebiete im letzte» Jahrzehnt entstanden ist? Die Torge um den gesunden Nachwuchs dars nichl mster sein Dryck der angenblicllichcn g!ot ansgegeben, nicht einmal zeitweilig anher acht gelassen werden. Tut aus die Herzeu, öffnet die Hände für die unmündigen Kinder! Ans die Er tennlnis und die Liebe der denkenden und einsichtigen Erwach senen sind sie angewiesen. Die Zukunft wird die von össcnt ticher und freiwillig privater Seite geleistete Neben reichlich lohnen. Die abgemagerten Körperchen nnd die flackernden Nngen gehchlcr Kinder sprechen ;n der in Wirlschasisuölcn blind nnd durch Schlagworte taub gewordenen Menschheit die stumme Mahnung: Wir haben auch eiu Recht aus L e b s n u u d (gedeih e n. 80. (gcburtstng. Ihren 8 9. (g c b u r t S i a g seiert beute bei guter (gesuudheii und Rüstigkeit die Renieuemp sängcrin Amalie Nlarie verw. Bitterlich, lvohnhnsl 8!o scngasse 48. Möge ihr auch weilcrhiu eiu zusricdener Lebens abend bcschiedcu bleiben. Bor der Ausgabe weiterer Wintcrhilssbczugoschcmc. Amtlich wird mitgelcilt: Der dritte lMärH Bezugsschein für die Durchführung der Winterhilssmasznahmen zur Perbillignng von Kohle für die hilfsbedürftige Bevölkerung wird in den nächsten Tagen zusammen mit einem vierten Fleifchbezngsschein ourcb die Rcichsdruckerci an die für die Zusendung der Be zugsscheinc angegebenen Stellen gesandt werden, und zwar in dersdlbenMnzähl wie im Vormonat. — OsterrUckfahrknrtcn auf allen Strecken. Die Benuhnng oer F c st t a g ü r ü ck s a h r ka r t c n der Reichsbahn wird diesmal auf sämtliche Vcrkehrsvcrbiudungcn der Reichsbahn ausgedehnt werden, also anch solche Stationen erfassen, siir die Sonntagsrücksahrkartcn nictst vorgesehen sind. Um das umständliche Persahre» der Anschluhlösnng zu vermeiden, wer den für solche Verbindungen, die in den Festtagen viel benuhl werden, von vornherein feste, Karten ansgegeben werden: für alle übrigen Verbindungen werden Blankosahrkarten zur Ver fügung gestellt. Es ist jedoch notwendig, in solchen Fällen spätestens zwei Tage von Antritt der Fahrt die Blankosnhr- karten bei den Fahrkartenausgaben oder den MEA Stellen zn lösen oder zn bestellen. Die Festtagsrücksahrkarten gellen vom 23. März bis zniü 4. April d. I., lind zwar znr Hinfahrt an allen Tagen vom 23. bis 28. März nnd zur Rückfahrt an allen Tagen vom 24. März 12 Ubr bis 4. April. Die Rückfahrt muh spätestens am 4. April 24 Uhr beendet sein. O , iD und i 1 v Züge sind gegen Zahlung des larismähigen Zuschlages für die Benutzer der Festtagsrücksahrkarlen sreigegcbeu. Stadt Wehlen. (9 c m eins a m e F r e m d e n >v e r b n n g s ü r die Sächsis eh e S chw e i z. Eine Znsammenknnjl der Stadtverordneten und der Inhaber von Fremdenheimen nnd Privaipensionc» sand am 24. Februar statt. Pveck der Versammlnng war: die durch die Arbeitsgemeinschaft für die Sächsische Schweiz, vertreten durch Bürgermeister Rliier Bad S ch andnn, angeregte F r c m d e n w e r b n n g sür die Sächsische Schweiz durch Panschalprospekte gemeinsam dnrcbzusübren Eine endgültige Einigung über die als Preis liste siir Wochenende und längeren Ansenthali gedachten Wer Nruyvrk. Zn der Märznummcr der Mvuntoschrift der Presbyterianer Kirche Amerikas ist eine Unterredung mit B v rnh veröfsentlicht, in der der Senator erklärt, dasz keine Ab riistungsmöglichkcit vorhanden sei, solange der Versailler Ver lrng bestehe. Der Vertrag sei auf Gewalt nufgcbaut, und cs müsse ein neuer Vertrag auf der Grnndlngc der Gcrcckstigkrit geschnsscu werden. Der Versailler Vcrlrng müsse jedenfalls frieoUch oder gctvnllsnm geändert lverdcn. Tardieu besteht auf unterschiedliche Behandlung Deutschlands. Pari s. Das , Echo dc Paris" crllär, zu dcr den,scheu, als halbamtlich bczcichuctcu Verlautbarung über die dcutsche Glcickibcrcckstignng im Hinblick aus die Abrüstung, dasz Mini stcrpräsidcnt Tardieu dem Botschafter Nadolny nach gewissen Informationen tatsächlich mitgelcilt habt, dast Frank reich sich nickst aus eine Revision dcr militärischcn Klauscln dcs Vcrsnillcr Vertrages Anlassen werde nnd aus dcr Aufrcchtcr Haltung dcü Artikels 53 dcs Konvcntionscntwnrses bcftchc, dcr dic dr»tsck>cn militärischcn Krästc aus cincn Stand bcgrcnzr, dcr niedrigrr sci als dcr dcr anderen Mäckstc. Z,n dcr Unterredung Tardiuers mit (siadolnu meldet Per linar im „Dail» Telegraph", dic nächste Aloche lverde sehr kri lisch ein. sobald die denlsche jranzösifchc Seile der Konferenz hinsichtlich der Begrenzung dcr Rüstungen in Frage komme. Tardieu wolle wenigstens vier Tage in Gens bleiben. Aushebung der Bieefteueefenkung droht. Berlin . In Kreisen dcr RcichSrcgicrung wiro zurzeit ernstlich dcr Gedanke crwvgcn, die praktisch brrcits bcschlvssenc Hcrabscliung dcr Bicrstencr tvicdcr rückgängig zu machen, da beblälter konnte noch nicht erzielt werden, doch war man im Prinzip damit einverstanden, das; unsere Stadt in einer der artigen Liste nichl srbleu dars. Drcsoen. Za bl reiche Unfälle im Sladlge b i e l. Ans der Löbtaucr Straße siel am Freilagabend ein w jähriger Mann vom Wagen. Mit Rückcnverletznngen mußle er dem Fricdrichslädler Kraukeubaus zngcsührl lverdcn. Ein lveitcrcr scbwercr Unsall lrng sich nm I5.l.'> Ubr aus der 'Bautzner Straße unweit dcr Ni^rlgrasenslrahe zu. Hier wurde eine 37jährige F r a u von einem Auto übcrsahrcn und erlitt einen komplizierten Unlerfchenkelbruch. Nlii deui Sanilätsanlv wurde sic einer Privatllinik zugesührl. Beim Turnen siel am Abend in der Turnhalle der 27. Volksschule, Wurzener Str., eiu Mjähriger Sc» ü l c r vou einer Leiter nnd verletzte sich am Arm erheblich. Anch er musste dem KraulenbauS Friedrichstadt zugesührl lverdcn. Wahrscheinlich infolge der durch den an ballenden Schneefall am Abend einirelenden Gläue kam ein 52 jähriger Mann auf der Pillnitzer Straße zum Sturz und zog sich einen Oberschenkelbnich zu, der seine Uebersübrung in das EarolahauS notwendig machte. Dresden. N i ch > s B r e n u b a r e s v or den g e h e i z . en Ofen legen ! Ans dcr Winlcrgarlcnstraßc wurde am Fieiiagnachmitlag die Einricylung eines Lcbensmiuelgeschäsls vollkommen zerstört. Ohne das; cS der ^Besitzer merkte, hatte vor dem geheizten Ösen liegendes Packmalerial Feuer ge saugen, das bald ans die gesamte Ladeneinrichtung übersprang und schließlich Lebensmittel, Türen, Schansensleremrichmng, lllolladen, Deckenverschalung, elektrische Leitung usw. vernichtete Aus ähnliche Weise entstand ein Stnbenbrand in der Landhansstraße. Hier mnszte die Fcncrwcbr im 4. Stock des t8rnndslinkö »!r lä ein Federbett nnd Mai rave löschen. Das Belt halte zu nahe am geheizten eisernen Ösen gestanden nnd Fener gesangen. Dresden. F e st n a h m e einer TicbeSba n d e. Seil ciniger Z.eii lvnrden banpisächlich in der inneren Städl^Frachl güler gestohlen. Den Dieben wurde dic Arbeit znm Teil da durch erleichtert, das; die Fnhrlverle nicht genügend beanssichligl lvnrden. plunmehr gelang cö dcr Kriminalpolizei nach nm jaugreichen Erörlernngen 7 Personen als Täler sestznnehmcu und bis jetzt 13 K o l 1 i d i e b st ä h l e zn klären. Die Er örtcrnngcn sind noch nicht abgeschlossen, nnd es ist bestimmt da mit zn rechnen, das; die Festgcnommeneu noch mehr derartige Diebstähle anSgcfühn baben. Als Hehler wurde von der Kri minalpolizej ein 26 Jahre aller Händler ans Radebeul er mittelt. Wurzen. In einer K a r l o s s e l m i e t e erstickt. In Kübnitzsch bei Wurzen trug sich ein schrecklicher Un glückssall zu. Als dcr 33jäbrige WirischafiSgehilse Max Pop P c, der bei dem Gmsbesitzer Pötzsch iu Llrbcil stand, unter der bereits abgetragenen Wand einer Kartoffelmiete noch einige Kartoffeln hcrvorholen wollte, löste sich dic Erde und ver schüttete Poppe, so das; nur noch die Beine zu sehen waren. Sb wohl mau sich sosorl um die Rettung bemübte, war der Vernn glückte bereits durch die Erde, die ibm in den Mund gefallen war, erstickt. Oclsnib i. Erzg. D i ä le n st re i l. Die Stadtverordneten beschäsliglen sich in ihrer letzte» Sitzung mit der Nensest setznng der Pauscbalabsindung an die Stadtverordneten. Der Rat haste vorgeschlagen, den bisherigen Iahrcssatz von >50 Mark aus 75 Mark zu ermäßigen. Die nationale Arbeilsge meinschast beantragte, im Hinblick aus die ungeheure Nor wei ter Volkskreise die AuswandSentschädigung überbaupl ganz atz zuschaffcu. Mit kl Stimmen der Linken nnd Nalionalsoziali sten wurde dieser Antrag jedoch abgelehnt. Ebenso verfiel die Ratsvorlage der ^Ablehnung. Dagegen sand ein kommnnisti- scher Antrag aus Beibehaltung der bisherigen Diätensätze mil l l Siimmcn der Linken xind Nationalsozialisten Annahme. Lhcmnih. Stiftung zur Stuttgarter Sch l o ß- drandhilfc. Die Wanderer-Werke Ä.-61. in Chemnitz- Schönau haben durch ihre 'Stuttgarter Vertretung dein Württembergischcn Staatsiiiinkstermm einen Betrag von 4000 RM zur Spende für den Wiederaufbau des Stuttgar ter Alten Schlosses gestiftet. Düben. T ö d l i ch c r U n f a l l. In dcr Schwemsaler Straße ereignete sich ein schwerer Autounfall. Bei dem Ver such, einen: Radfahrer auszuweichen, fuhr der Ingenieur Dickhaupt aus Leipzig mit seinem Kraftwagen gegen zwei Straßenbäume und zog sich dabei einen komplizierten Schä delbruch zu, dem er einige Stunden später im Krankenhaus erlag. Wettervoraussage der Sächsischen Landeswetterwarte, für den 28. Februar. Meist schwache Winde aus östlichen Richtungen, hauplsäch lieh heiter, kühler, besonders nachts, höchstens noch ausänglich geringe Niederschläge. angesichts der Entwicklung in dcr Bicrstrcikfrngc sich die Vor nussktzuugcn.siir die Senkung der Bicrstcurr ändern würdrn. Schwerer politischer Zusammenstoss in München. München. Am Freitagabend crcigenlc sich in München ein schwerer politischer Zusammcnstos;. Der Polizciprcssebcrichi teilt darüber mit: Am 26. Februar gegen ll Ilbr abends kam cs iu dcr Hosmannslraßc in Sendling zu einem Zusammen stos; zwischen einer größeren Anzahl vou Nationalsozialisten und ReichSbanncrleuien, wobei uugesäbr 3» Personen leicht und etwa 3 Personen schwerer verletzt wurden, lieber dic Ur sacbe dcr Schlägerei, bei der Zaunlatten, Stuhlbeine, Gummi knüppel und sonstige Schlagwerkzcngc verwende, wurden, kann erst nach Feststellung des Sachverhalts Näheres mitgelcilt werden. Bis jetzt sind l l Personen festgenommen. Lhcfbcsprechung über die Brotpreisfrage. Berlin. In dcr Reichskanzlei sand Henle vormittag Uber dic BroipreiSsragc eine Ehcsbesprcchung stau, an dcr n. a. der Rcichseinährungsministcr, dcr ReichSjinanzminisler nnd der Reichskommissar siir Preisüberwachung tciluahmeu. Keine Beteiligung Amerikas an etwaigen Bölkcrbunds- sanktionen gegen Japan. Die amerikanische Regierung hat, wie der diplomatische Mitarbeiter dcs „Daily Telegraph" mittcill, den führenden europäischen Macksten zu verstehen gegeben, daß sie sich an et Wingen Völkcrbnndssnnktioncn gegen Japan nicht beteiligen und sich deshalb auch nickst bei der Vollsitzung des Völkcrbun dcs vertreten lassen werde. Unter diesen Umständen seien dic Mächte darin einig, unter leinen Umständen die Answer fang der Flage von Sanktionen znzulnsscn. Sprottau. Verhafteter Räuber. Der Räuber von Nieder-Zauche (Kr. Sprottau), welcher vor einigen Tagen in außerordentlich frecher Weile in ein Bauernhaus cingcdrungen war und dort die allein anwesende Frau Fitz ner niedergeschlagen und in den Keller gesperrt hatte, konnte jetzt in Berlin festaenommen werden. Es handelt sich um den 18jährigen Schlosser Günther Schröder aus Sagan. Der Täter ist aus guter Familie; er ist dcr Sohn eines Eisen- bahniuspektors aus Sagan und durch liederlichen Lebens wandel auf die schiefe Bahn geraten Der Täter hat bisher noch nicht gestanden. Umzugsverbol während der Messe Leipzig. Mit Rücksicht auf den erhöhten Verkehr wäh rend der Frühjahrsmesse werden sür die Zeit van Freitag, dem 4. März, bis Mittwoch, dem 9. März, alle Umzüge und öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel verboten Während in den früheren Jahren die Verbotsdauer auf eine längere Zeit erstreckt wurde, ist . in diesem Jahre mit Rück sicht auf die Propaganda zur Wahl des Reichspräsidenten das Verbat auf die Hauptverkehrstage beschränkt wurden. An den übrigen Tagen dcr Messewoche werden Umzüge nur in den Teilen des Stadtgebietes zugclassen, die vom Messeoer kehr nicht berührt werden. Dr. Schlotte Oberbürgermeister von Plauen ' Die Stadtverordneten von Plauen wählten den bishe rigen Zweiten Bürgermeister der Stadt Plauen, Dr. Schlotte, zum Oberbürgermeister. Von den in die engere Wahl ge stellten sechs Bewerbern erhielten im ersten Wahlgang Dr. Schlotte 19, der kommunistische Neichstagsabgeordnete Dr. Neubauer-Ermstwerdt (Bezirk Kassel) 13 und Oberbürger meister Dr. Arnold-Gera 10 Stimmen. Im zweiten Wahl gang vereinigte Dr. Schlotte von den abgegebenen 51 Stim men 35 auf sich und war damit gewählt. Die nationalsozia listische Stadtvcrordnetenfraktion hatte sich an der Abstim mung nicht beteiligt und den Saal geschlossen verlassen, da ein von ihr gestellter Antrag, entweder die Obcrbürgex- meisterstelle ehrenamtlich zu besetzen oder den Posten bis nach Durchführung des eingeteiteten Bürgerfchastsentscheido-; auszusctzen, der Ablehnung verfallen mar. — Oberbürger meister Dr. Schlotte stammt aus Chemnitz, war von 1912 bis 1919 Bürgermeister in Kirchberg und steht seitdem im Dienst der Stadt Plauen. 1,425 Millionen Reichsmark Hochwasserschäden in Chemnitz Die Chemnitzer Stadtverordneten beschäftigten sich mil einer Ratsvorlage über den durch das Hochwasser im Ja nuar notwendig gewordenen Neubau der Chemnitzflußüber brückung am Falkeplatz. Die Gesamtkostcn werden auf etwa 1425 000 RM veranschlagt. Das Kollegium stimmte der Vorlage zu und bewilligte als erste Baurate 425 000 RM. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Ueberbrük kung ist noch für diesen Herbst in Aussicht genommen. Wei ter befaßten sich die Stadtverordneten mit einer Vorlage über die Fertigstellung der S c i d e n b a ch t a l s p e r r e. Die Stadt hat zu diesem Zweck ein Darlehen in Höhe von 1,8 Millionen Reichsmark bei der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten ausgenommen, das mit 5 Prozent zu verzinsen und in fünfzehn Jahren zu tilgen ist. Die Natsvor- lage hierzu wurde einstimmig angenommen. Endlich be willigten die Stadtverordneten noch ohne Aussprache zur Beseitigung von Hochwasserschäden an Brücken und Fluß- 'äufen dic erforderlichen Mittel von 83 300 NM. Aus der Tschechoslowakei. Mehr als 7 Wochen in tschechischer Untersuchungshaft. Eger. Ei» Soldat der tschechoslowakischen Armee, dessen Eltern in Adorf im Vogtland leben, war zu Weihnachten nach Asch auf Urlaub gekommen. Er besuchte bei dieser Gelegenheit seine Angehörigen in Adorf. Da allen Militärpersonen die lieber- schreitung der Grenze ohne besondere Bewilligung verboten ist, lag darin ein Vergehen gegen die Bestimmungen. Die Angelegen heit hatte aber weitere Folgen, dic nicht mehr verständlich er scheinen. !Ws nämlich dcr Soldat wieder in Lisch cintraf, nm von hier zu seiner Truppe zurlickzukehren, wurde nicht nur er, sondern auch sein Vater und sein Bruder, dic ihn von Adorf her beglcitct hatte,» verhaftet. Das geschah kurz «ach Weihnachten, wahrscheinlich auf eine Anzeige hin. Heute, nach mehr als sieben Wochen, befinden sich die beiden Zivilisten noch immer in Unter suchungshaft in Eger. Eine Auskunftcrtcilung über dic Gründe für diese unglaubliche Maßnahme ist nicht zu erhalten.
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