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Sächsische Elbzeiümg Sächsische Schweiz Bad Schandau, Dienstag, den Marz 1932 26. Jahrgang Nr. 31 Tageszeitung stir vtc Lauvgcmclnden Altendors, gleiugiefthübel, .glciiiyc«>uerS- dors, Urippen, Lichtcnhain, Miltclndorf, Ostrau, Porschdorf, Posto»vit;, Prosscn, Ralhmanusdors, lllcinhardisvors, Schmilka, Schöna, Wollersdorf, Wcudischfähre, sowie für dos Gcsamtgebici der Sächsischen Schwei;. Druck und Perlon: Sächsische Elbzcitung Almo Hieke, Inh, Woller Hieke. PcrauOvortlich: Woller Hieke. Anzeigenpreis sin RM.t: Die 7gcspaltene -lä null breite Pctiizeile M Psg., für ausiväriige Lluslraggcbcr Psg., X'> nun breite Reklamczcilc ^l> Psg. Tabel- lorischcr Sah nach besonderem Toris. Bei Wiederholungen wiro entsprechender Robolt gewähr«. Anzcigcnonnohinc für in- und onslöndischc Heilungen. «tchiersch-inen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Slrcik, Ausspcrrnng, Betriebsstörung berechtigt nlchl zur Bczugspreiskürzung oder zum Anspruch aus Lieferung der Heilung. „Unkerhaltunst und Wissen", „Oos llnterhaltunüsblatk", „Das f-ben im Bild" Ständige Wochenvenagen. ^^u und ihre Welt", Illustrierte Sonntagsbeilage: Lkven IM Oliv Tageblatt für die twlhäU die omillcheii Bckaiii,ii''achm>gcni>'r^''^ dos Haup.zoltam, Bad Schandau und .... »- - ^inielnummer IN, mti Illustrierter >7 Pjg. Bei Produkt,ousvcr,cucru..gen Erhöhungen der Löhne und Malcrialicnpreise behalten wir uns dos Recht dcr Nachsordcrung vor. Dämmerung im Fernen Osten Nach geringen militärischen Erfolgen und schweren Opfern erklärt sich Japan zu Verhandlungen bereit Schanghai. 1. März. Der jgjwnische Gesandte in China, Schigemitsu, t hatte eine längere Zusammenkunft mit dem japanischen ! Dbcrbefehlshaber dcr Schanghaier Truppen, General Rheda, und dem englischen Gesandten in China, Sir ! Miles Lampson. Er erklärt, von Tokio bestimmte An- i Weisungen erhalten zu haben, wenn möglich, die Eröffnung ! von Waffenstillstandsoerhandlungen mit den Chinesen unter folgenden Bedingungen in die Wege zu leiten: 1. Wenn die Chinesen sich hinter die bereits feslgelegle 20-km.- Zone zuriickzichen, ist Japan ebenfalls zur Zurückziehung bereit. 2. Dcr Rückzug soll durch einen Ansschuh japanischer und chine- sischer Offiziere überwach! werden, dem nötigenfalls auch neu trale Beobachter zugeteilt werden können. Z. Line allgemeine Vermillwnaskonsercnz ist einzubcrufen, an der auher de» japanischen und chinesischen Vertreter» auch alle anderen Mächte, deren Interessen in Schanghai betroffen sind, tcilnehmen sollen. Der englische Gesandte Sir Miles Lainpson fuhr gleich nach Beendigung der Sitzung nach Nanking, wo er si?' mit Tschiangkaischek und Vertretern dcr chinesischen Negierung über die japanischen Vorschläge unterhalten wird. Die chine sischen Behörden in Schanghai erklären, das; ihnen die Vor schläge noch nicht amtlich unterbreitet worden seien. Es ver lautet jedoch in unterrichteten chinesischen Kreisen, das; ein Waffenstillstand nur bei einer Zurückziehung der japanischen Truppen und einer Besetzung der neutralen Zone durch neutrales Militär in Frage kommen könne. In den neuen japanischen Bermiltlungsvorschlägen ist keine Rede mehr von einer Zerstörung der Wusung- und der Lion Forest-Forls. Ein weiteres Zugeständnis ist der Vorschlag zur Ernennung eines gemischten japanisch-chine sischen Ausschusses zur Ueberwachung der Räumung der neutralen Zone an Stelle einer einseitigen japanischen, die zuerst gefordert worden war. „RunlMlchlonlerenz in Schanghai" Der japanische Außenminister Yoshisawa hat der japa nischen Delegation in Genf Mitteilungen über die Haltung der Regierung in der Schanghaier Angelegenheit zugehen lassen. In diesen Mitteilungen, die offenbar zur Weitergabe an die anderen Mächte bestimmt sind, wird die bisherige Haltung Japans mit den örtlichen Notwendigkeiten begrün det und hinsichtlich der Zukunft erklärt: „Sobald die Sicher heit oder eine genügende Entfernung der chinesischen Streb träfte gewährleistet ist, wird die japanische Regierung bereit sein, mit den Mächten zur gemeinsamen Regelung der Lag« zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck und insbesondere zur kräftigen Siche rung der Fremden im Gebiete von Schanghai hat sie nichts dagegen einzuwenden, das; in Schanghai eine Rundtischkon- fecenz eröffnet würde, auf der die in Schanghai interessierten Barrikaden iu den Srraßen von Schapei. Mächte vertrelcn wären. Die japanische Regierung Hal keine Absicht, die Lage zur Erreichung politischer Ziele in dieser Gegend anszuniitzcn. ... aber die Schlacht labt weiter Nach einer Meldung aus japanischer Quelle ist die ja panische Infanterie nach einem Massenangriff bis drei Kilo meter westlich von kiangwan vorgestoszen und Hal in Scha pei Fus; gefasst. Nach mehrstündiger Arlillerievorbcreilung sehle sich die japanische Infanterie, unterstützt von Tanks, dem Schnell feuer der Artillerie und den Bombenangriffen der Flug- zeuge, in Bewegung. Während die internationale Nieder lassung, die in strahlenden Sonnenschein gebadet ist, den Augen des Beschauers ein verhältnismäfzig ruhiges Bild bietet, ist die Luft erfüllt von dem Knallern der Maschinen gewehre und dem Donner der Geschütze. Trotz des heftigen Geschühfeuers und der ständige« Bombenabwürfe aus der Luft halten die chinesischen Truppen tapfer stand und ant worten mit Grabenmörsern und Maschinengewehren. Be herzte Leute springen auch aus der Deckung hervor, laufen den Japanern entgegen und werfen Handgranaten gegen die anrollendcn japanischen Tanks. Die Schlacht lobt in voller Stärke. Die japanische Militärbehörde hat dem chinesischen Bür- germeistcr ein Schreiben überreicht, in dem mit der Beschie ßung und der Zerstörung der Eisenbahnlinien Schanghai— Schangtschan und Schanghai—Nanking auf einer Strecke von je 80 Kilometern Länge gedroht wird, falls nicht bis zum 2. März alle Truppcnbeförderungen auf diesen Linien auf gehört hätten. Erwachendes China Der Führer der Nanking-Regierung, Wangsinwei, er klärte: Nach dem für uns erfolgreichen kamvf zwischen den s chlnejischen Truppen und den Japanern hat sich die chinesische Regierung von der Unsinnigkeit der internationalen Nieder lassung überzeugt, die dke chinesischen Truvpen in ihrem Kampf um die Wiederherstellung der chinesischen Souverä nität stark beschädigt haben. Die chinesische Regierung wird nach den Kämpfen alte ungleichen Verträge anfheben und ! wird alle Konzessionen ausheben. f Einstellung der Feindseligkeiten? Völkerbundsrat für Schanghaier Konferenz. Genf, 1. März. Angesichts der neuen Lage in Schanghai trat der Vö! kerbundsrat zu einer überraschend einberufenen Vollsitzung zusammen. Der englisäze Außenminister Sir John Simon machte im Auftrage seiner Regierung dem Nat offiziell eine Mitteilung von den Verhandlungen, die auf einen« englischen Kriegsschiff in Anwesenheit des britischen Kommandanten zwischen Vertretern der chinesischen und japanischen Streit kräfte stattgefunden haben. Die Verhandlungen hätten zu e^em Ergebnis geführt, und beide Parteien hätten sich grundsätzlich über ein Ab kommen zur Einstellung der Feindseligkeiten geeinigt. Die diesbezüglichen Vorschläge seien den Regierungen in Nan- s king und Tokio unterbreitet worden. Der Vorsitzende erklärte darauf, das; der Völkerbundsrat mit großer Genugtuung von den Mitteilungen des britischen ! Vertreters Kenntnis genommen habe. Ls sei nunmehr Auf- 1 gäbe des Rates, seinerseits dazu beizutragen, das; den im s Gange befindlichen Besprechungen zur Wiederherstellung des Friedens ein Lnderfolg gesichert werde. Der völkerbunds- ! rat schlage deshalb vor, daß in Schanghai sofort eine kon- > ferenz einberufen werde, an der China und Japan sowie die ! Vertreter der anderen interessierten Mächte keilzunehmen ! hätten. Das Ziel dieser Konferenz solle die Einstellung der Feindseligkeiten und die Wiederherstellung des Friedens in Schanghai sein. Um die Reichspräsidenten-Wahl Ausruf der Deutschen Bolkvartei zur Wahl Hindenburgs. Reichsausschuß und Parteivorstand der Deutschen Volks partei erlassen zur Neichspräsidentemvahl «inen Aufruf, in dem «s unter anderem heißt: „Wiederum aus höchster vaterländischer Pflicht stellt sich Hindenburg auf den Rus von Millionen der besten Deut schen aus allen Kreisen für eine neue Wahlperiode zur Ver fügung. Für die Deutsche volksparlei, die ihn schon 1925 mit aus den Schild gehoben, gibt es keine andere Parole als die unbedingte Treue und Gefolgschaft, kein Besserer, kein Würdigerer kann das höchste Vcrtrauensamt des Volkes bekleiden als der ruhmreiche Heerführer, den heule das ein- mülige Urteil des Volkes den Vater des Vaterlandes nennt. Die Deutsch Volkspartci erstrebt als Gegengewicht gegen die demokratisch« Parlamentsherrschaft eine Stärkung der Macht des Reichspräsidenten. Wer dem Reichspräsiden ten Bedingungen für die Führung seines Amtes vorschreiben will, schwächt seine verfassungsmäßige Stellung und zieht ihn in di« Niederungen des Parteikampfes hinab. Die Deutsche Volkspartei setzt ihre ganze Kraft ein, um seine Wiederwahl zu erreichen als ein Symbol der Zusammen fassung der Kräfte für die Sicherung des inneren und äuße ren Wiederaufstieges der deutschen Nation." Der ö. Kandidat Vetriebsanwalt Winter. Berlin, 1. März. Als fünfter Kandidat für die Wahl des Reichspräsiden ten ist der Betriebsanwalt Adolf Gustav Winter aus Groß jena bei Naumburg, der sich gegenwärtig in der Bautzener Londesstratanltalt bekindet. aukaeskellt worden. Adolf Gustav Winter ist der Mann der rotgestcnnpeltcn Tausendmarkicheine, der die Rettung Deutschlands durch ein« Bank- und Börsenreform v-rkündet. Die notwendigen Un terschriften, und zwar 35 000, sind für ihn beigebrachl wor den. Die Unterschriften sind vor allem in Hamburg, Mün chen und in Sachsen gesammelt worden. Aufruf der sächsischen Deutschnationalen Dresden. Die Landcspressestelle der Dcutschnat. Volks- Partei in Sachsen erläßt einen Aufruf, in dem es heißt, daß bei aller Achtung vor dem Tannenbergsieger Generalfeld- marschall von Hindenburg die Deutschnationalen nicht ver mögen, ihn« die Stimme zu geben. Hindenburg habe als Reichspräsident entgegen den Warnungen der Deutschnatio nalen in seiner nächsten Umgebung die Männer als seine M» INI Für eilige Leser. '' Der Reichspräsident hat das Schreiben Hit lers nach Kenntnisnahme zur Prüsung der darin enthalte nen Beschwerden dem Reichsminister des Innern zugelcilet. " Die Führung des Bundes „W chr >vol s" hat eine An- ordnnng erlassen, in der sie ihren Mitgliedern zur Pjlicht maclst, bei der N e i ch s p r ä s i d c n t c n w a h l nicht für einen Zählkandidaten zu stimmen, sonder»' schon im ersten Wahlgang Adols Hitler die Stimme zu gebe«. Gegenüber immer wieder in dcr Presse auftauchcudcn Nachrichten, das; der Staatssekretär des Reichspräsidenten Dr. Meißner und der Sohn Hindenburgs Adjutant Oberst v. Hindenburg Sozialdemokraten seien, wird von maßge bender Stelle ausdrücklich daraus hiugewieseu, daß derartige Meldungen in keiner Weise den Tatsache» entsprechen. * Frau Gandhi ist nach Verbüßung einer Kwöchigeu Strafhaft aus dem Gesänguis von Sabarmati entlassen wor den.