Volltext Seite (XML)
Volkswirtschaft Devisenkurse. Dollar 4,209 (Geld) 4,217 (Bries), engl. Pfund 14,51 14,57, holl. Gulden 169,35 169,72, Belga (Belgien) 55,64 55,76, ilnl. Lira 21,33 21,37, dün. Krone 50,12 50,25, norm. Krone 79,07 79,23, sranz. Fronten 16,54 16,55, tschcch. .Krone 12,465 12,455, schwciz. Franken 51,97 52,13, span. Peseta 33,47 33,53, schmcd. Krone 51,42 51,58, öslcrr. Schilling 49,95 50,05. Berliner Produktenbörse. An der Berliner Produktenbörse kam am Mittwoch etwas größeres Angebot ans den Markt. Der Roggenprcis ginn für prompte Ware nm 1 Mark zurück, während Weizen seinen Lako- kurs behaupten konnte. Am Markt der Zeitgeschäfte lag Weizen 2 Mark schwächer. Roggen zeigte hier nur wenig Veränderung. Das Mehlgcschäst ist sehr still. Hafer stetig. 29,00—33,60 27,50—29,75 9,60—10,90 9,60—10,00 21,00—27,50 15,00—17,60 Weizen, märt. Roggen, märk. Braugerste FnIIergerstc Hafer, märk. Für Weizenmehl Roggcnmehl Wciz: iklcie Noggcnklele s. Bl. Bikwriaerbsen Fntlererbscn Votierungen vom Für >000 Kg.: 241—243 197—199 460—168 153—157 138—146 100 Kg.: 3. Februar 1932. Lupinen, blaue Lupinen, gelbe Serradella Ackerbohncn Wicken Erdnußknchcn (krdnnßknchenmchl Leinkuchen Trockenschnihel Soyaschrol ab Hamburg ab Stettin Kartoffelstöcken 10,00—12,00 14,50—16,00 23,00—29,00 14,00—16,00 16,00—19,00 12,50—12,60 12,20—12,30 1-,30—11,40 7,00— 7,10 10,50—10,60 11,60 12,50—12,60 Zittau. Der W i r t s ch a s t s t o d. Infolge der Ver schärfung der Wirtschaftskrise hat sich die seit über 75 Jahren bestehende Firma C. A. Grus ch w i tz A.-G. in Olbersdorf bei Zittau, die Textilveredclungsmaschmen herstellt, gezwun gen gesehen, das Konkursverfahren zu beantragen. Im In teresse der Wcitcrbcschäftigung der Belegschaft, und um die vorhandenen Aufträge zur Durchführung bringen zu können haben sich einige Gläubiger bereitgefunden, den Betrieb vor läufig fortzuführen. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Januar. Nach der Statistik des Neichsverbauds der deutschen landwirtschaftlichen Gcnossenschaftcn-Raiffcisen waren am 1. Februar 1932 insgesamt 49 590 lnndmirtschaftliä)e Ge nossenschaften vorhanden. Die Bewegung im Gesnmlbcstand der landwirtschaftlichen Genossenschaften während des ersten Manats des laufenden Jahres zeigt im allgemeinen die Ten denz der Vormonate, wenn auch die Rückläufigkeit sich etwas verringert hat. Betrugen die effektiven Abgänge im De zember 1931 insgesamt 41 Genossenschaften, so bringt der Januar 1932 mit 94 Abgängen und 62 Neugründnngcn nur eiuc Verminderung um 32 Genossenschaften. An dieser Ver minderung sind in der Hauchsache wieder die Spar- und Darlehnskasseu (— 26) und die Bezugs- und Absatzgeuos- senschaften (— 17) beteiligt. Die Gründe für die Rückläufig keit sind in der Hauptsache in der nach wie vor anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise und insbesondere in den Schwierigkeiten zu suchen, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat. Nur zum kleineren Teil sind die anhaltend fortschreitenden Nationalisierungsmafmahmen im genossen schaftlichen Unterbau dafür massgebend gewesen. Ihren Rückgang haben auch die Elcktrizitätsgenossenscl)asten, und zwar mit 15 effektiven Abgängen fortgesetzt. Bei den Spe- zialabsatzgenosseuscbaften hält daacaen. wenn auch in ver- mlnoertcm Tempo die Gründungstätigkelt noch immer an, was bei den Molkereigenossenschaften 11. bei den Vichver- wertnngsgenossenschaften 4, bei den Eicrvcrwertungsgenos- senschaften 2 und bei den Obst- und Gemüseverwertungs- genasscnschnftcn 5 effektive Zugänge zeigen. Volitlsche Rundschau. Kronprinz von Aelhiopien beim Reichspräsidenten. Der Reichspräsident empfing den Besuch des Kronprin zen Assan Wassän van Aethiopien, der sich in Begleitung seines Schwagers, des Prinzen Dedschasmatscha Desta Damtu befand. Am Mittwochabend fuhr der Kronprinz nach der Schweiz. Trostlose Finanzlage einer Landgemeinde. Infolge der Wirtschaftslage haben sämtliche Gemeindc- ratsmitglieder von Britten, Bezirk Trier, ihre Aemter nie dergelegt Keiner der Gewählten will die Verantwortunx für die Steuerveranlagung und die Sanierung des Ge> meindchaushalts tragen. Unter Berücksichtigung der Ar beitslosigkeit, der Verarmung der Bevölkerung und der trostlosen Wirtschaftslage in diesem Ort in der Nähe der Saargrenzc darf die Lage als fast hoffnungslos bezeichnet werden. Auch die Festsetzung eines Zwangshaushaltes würde keine Steuereinnahmen sichern. Reichsgericht gegen preußische Regierung. In dem Streit des preutzischen Ministeriums des In nern gegen den Reichsinneuminister wegen des Verbots des „Angriffs" vom 8 Januar, hat das Reichsgericht gegen dic preußische Regierung entschieden. Es hält die Aufhebung des Verbotes durch den Rcichsinnenminister für berechtigt Oberst von Hindenburg. Oberstleutnant von Hindenburg, der Sohn und Adjutant des Reichspräsidenten, ist zum Oberst befördert worden. kommunistische Zersehungsversuche bei der Reichswehr. In BerlimFalkensee wurde eine Anzahl von Personen festgenommen, die in dem dringenden Verdacht standen, die Zersetzung der Reichswehr im Auftrage der KPD. zu be treiben. Bei den Durchsuchungen wurde umfangreiches kom i munistisches Zersetzungsmaterial beschlagnahmt. Bei einem ! der Beschuldigten wurden außerdem drei Pistolen, Munition ! ein MG.-Schloß, Handgranatenköpfe und Zünder gefunden ! Vom Vernehmungsrichter beim Polizeipräsidium Berlin ! wurde gegen sechs Perlonen Haftbefehl erlassen. Zwischenfälle bei einer Kommunislcn-Bcerdigung. Bei der Beerdigung der beiden von den Waldhütern n j Konrndswaldau erschossene» Kommunisten Adler und Plüschke ereigneten sich Zwischenfälle. Die Kommunisten ! waren aus der Umgegend mit Schalmcienkapellen und roten Fahnen erschienen. Das aus Waldenburg angeforderte ! schupoaufgebot verbot jedoch die Mitführung der roten l Fahnen im Leichenzug. Dieser Anordnung kamen die Kom- > munisten nicht nach, worauf die Schupo sich veranlaßt sah, gegen dic nahezu 2000köpfige Menge mit dem Gummiknüp pel vorzugehcn. Dabei wurde eine Anzahl Personen ver letzt. Beginn der französischen Mnkermanöver. In der Gegend von Briancon haben die französischen ! Wintermanöver begannen, an denen Verbände des XIV. Ar meekorps, darunter eine Ski-Abteilung von 1000 Mann, teil- nehmcn. Die Angreiferpartei steht unter dem Befehl des General Labordere. Ihre Aufgabe lautet, einen Einfall von Osten in der Gegend von Briancon unter Umgehung des befestigten Platzes Briancon durchzuführen. Neuer bulgarisch-serbischer Zwischenfall. Wegen eines Artikels in einer Geheimzeitung der „Imro". der die Zerstörung der südslawischen Gesandtschaft in Sofia als Schlangennest der Verschwörungen und der Spionage gegen Bulgarien verlangt, Ul zwischen Bulgarien ! und Serbien ein neuer Streit ausgevrochen. Der südsla- > wische Oiesandte erhob offiziell Protest und verlangte ent sprechende Maßnahmen. Die Negierung hat daraufhin das : Erscheinen der mazedonischen Emigranteuprcsse verboten, i soweit diese den Artikel nachgedruckt hat. Das Gebäude s der serbischen Gesandtschaft ist zur Verhütung etwaiger An- griffe polizeilich stark geschützt worden. Dic mazedonischen ! Abgeordneten haben gegen das Vorgehen der Negierung aus Druck Serbiens in der Sobranje Protest erhoben. Ruhe In Ecuador. Aus Santiago wird berichtet, daß nach einer Meldung aus Guayaquil (Ecuador) der Führer der Aufstandsbewe gung vom 2. Februar, Larrea, depotiert worden ist. Bei den Kämpfen zwischen Negierungstruppen und Aufständi schen sollen 100 Personen den Tod gefunden haben, während mehrere hundert verletzt seien. Im ganzen Lande herrsche wieder Rube. Lin Heimatdichter als — Zeilungslräger. Der Sylter Heimatdichter Johannsen aus Keitum, Autor zahlreicher frie sischer Bühnenwerke und Gedichte, der sich um die friesische Heimatkultur große Verdienste erworben hat, ist jetzt ge zwungen, nachdem er seinen Tischlerberuf wegen Alters nicht mehr auszuüben vermag, sich sein Brot als Zeitungs träger zu verdienen. von IvlMkgcir-rkcttkSLcnttir ovucn vceuiü «eiL7kk,iveiro4iD (25. Fvrlscy»ng.) (Nachdruck verboten.» Auf dem Nuhebcll des chinesischen Zimmers lag Pedro. Der chinesische Salon hatte ihm immer zum Ausruhen ge- ! dient, mit dem Diwan mit köstlichen leidencn Decken und Kissen, den kostbaren Teppichen und goldgestickten Wandbehängcn. j den geschnitzten Möbeln und traulichen Ecken. Hier sollte er ruhen von leincr Lebensarbeit, wenigstens für Stunden, bis zum Morgengrauen. Draußen im Gebüschdickichi des Parkes an stiller, tief beschatteter Stelle sollten die Diener sein Grab ausheben Der alte Augustin bat um diese letzte Ruhestätte, und ehe etwa die Spanier kamen, um in seinem Hauke nach ihm zu fahnden, sollte Pcdang beigesetzt sein. Während dieser letzten Vorbereitungen hielt Iulia allein die Totcnwacht In einer Ecke des Zimmers über einem ge schnitzten Sessel und dem goldgestickten Wandschirm hing eine chinesische Ampel Eine Kerze brannte in ihr Aber das Milchglas der viereckigen Scheiben war so dicht mit bunter chinesischer Malerei bedeckt, daß man nur sanft die Umrisse km Zimmer erkennen konnte Ihr Kopf war tief an die Lehne zurückgesunken. Sie war am Ende ihrer Kräfte Nun sie sich nicht mehr um Pedro Pcdang bangen durfte, sank ihre ungeheure Selbst- ! beherrlchung, mit der sie sich auf dem Ritt aufrecht gehalten, § zusammen. Jetzt durste ihr Herz in Trauer zur Ruhe gehen. Augustin glitt »ach einer Weile fast unhörbar herein. Er hatte einst Pedro Pcdang als Kind auf seinen Armen ge tragen. Jetzt trat er an den Toten heran, um still sein Bild noch einmal in sich aufzunehmen „Er lächelt, Senorita," flüsterte er dann „In seinem Ge sicht lieg! nichts von den Schmerzen, unter denen er durch seine Verwundung sterben mußte. Er hatte io gute, so schöne, so traurige Augen im Leben Aber wenn ich ihn jetzt be trachte, meine ich fast, er habe ein glückliches Leben gehabt." i Iulia rannen bei diesen Worten die ersten erlösenden Tränen über die Wangen Seine letzten Augenblicke standen , wieder vor ihr Wie waren seine letzten Worte? „Ich habe all mein Glück von Ihnen empfangen!" War er mit diesen» Wunschbild ins Nirwana geschritten? ch ch * j Im Palast des Gouverneurs ging es unruhig zu, voller Emsigkeit, aber ohne Freude Die Diener huschten gleich einem Bienenschwarm durcheinander. Aber der Haushofmeister ließ heute noch mehr als sonst sein Register spanischer Flückze niederdouuern. Seine Exzellenz der Gouverneur mar vielleicht der einzige Vergnügte und Ahnungslose im Palast. Er saß noch bei hereindämmernder Nacht am offenen Fenster des schönen Gartensaales und summte eine fröhliche, andalusische, vier zeilige Copla nach der anderen, bis seine Gemahlin zu ihm trat und meinte: „Der Türdiener meldet soeben, daß der Pyrotechniker eingetroffen ist und seine Vorbereitungen im Park treffen möchte, damit morgen das Feuerwerk gut klappt. Wollen mir auch in den Park gehen?" Im nächsten Moment rollte eine Equipage über die Wege, umschrieb eine Kurve um die schönen Blumenrondells des Vorgartens und hielt vor der Freitreppe Der Gouverneur stutzte Besuch? Zu so später Stunde? Kam vielleicht die reizende junge Frau Haltermann angeflitzt, wie so oft in letzter Zeit, um gleich einem Sprühteufelchen bald wieder zu verschwinden? Ehe der Türdiener den Gast anmelden konnte, traten die Exzellenzen gerade auf die Treppe heraus Herr Haltermann kam ihnen entgegen und motivierte seinen Besuch nach den ersten Begrüßungsworten damit, nach der großen Hitze des Tages noch eine Spazierfahrt unternehmen zu wollen und zugleich 'eine Gattin abzuholen Sie weile doch zur General probe heute hier? Der Gouverneur wurde trotz keiner großen gesellschaftlichen Sicherheit etwas verlegen Er vermutete sogleich einen Zu sammenhang mit der Abwesenheit seines Adjutanten, wenn Frau Trinidad ihrem Gatten gegenüber einen Besuch bei den Exzellenzen vorgekchützt batte Das war eine unangenehme Sache, besonders da die ahnungslose Gouverneurin sogleich versicherte, Frau Trim sei nicht hier Dem Gouverneur stiegen bereits allerlei Möglichkeiten eines fatalen Duells auf. „Viel leicht kommt Ihre Gattin noch, Senar Haltermann!" beeilte er sich zu lagen „Möglicherweise hat sie sich auf ihrer Spazier fahrt etwas verspätet. Bleiben Sie nach ein wenig bei uns. Wir sind eben im Begriff, im Park die Vorbereitungen des Feuerwerkes anzniehen " Er bemerkte be> Haltermann, als dieser eben erfuhr, seine Gattin sei »ich! hier, einen Ausdruck nn Gesicht als habe er einen Schlag erhalten Ob er vielleicht kchon Verdacht gc- 'chöpft hatte und gekommen war, um der Spur seiner Frau uachzugehen? DeshaG 'chnitt Seine Exzellenz jetzt schnell das Thema der Politik an. do ei wußte daß Holtermann kür diese Fragen stets Interesse halte. Die Dämmerung versank ichnel! :n der heraussteigenden Nacht. Ein weiter Platz, aus dem das Baummaierm! des Hauses herausgeichlagen war, wurde ionß zum Krocket spielen, Reifenspielen und anderen gesellschaftlichen Be lustigungen benutzt Der Feuerwerker erklärte den Exzellenzen sein Programm Er hatte' bereits allerlei Stangen und Hölzer aufgerichtet, an denen sich die Feuerräder entfalten sollten. Geschmeidig eilte er bald an diese, bald an jene Ecke des Platzes und ließ dann zur Probe einige besonders schöne Leuchtkugeln aussteigen, die sich hoc!» zum Firmament hoben. Der Gouverneur tobte lebhaft, auch Ihre Exzellenz schien befriedigt. Beide hatten noch verschiedene Fragen an den Pyrotechniker. Haltermann stand zerstreut und schweigsam daneben. Plötzlich fiel ein Schuß in ziemlicher Entfernung, aber trotzdem deutlich hörbar Wie ein dumpfer Schlag grollte er durch die Nacht. Und dann, als alle vier angstvoll aufzu horchen begannen, fiel ein zweiter Schuß, ein dritter „Was soll das bedeuten?" fragte der Gouverneur. Unwillkürlich schlugen sie den Rückweg zum Palaste ei». „Der Schuß klang von Cavite her, Eure Exzellenz," meinte Haltermann. Die Gouverneurin wurde unruhig Sie lehnte den Vorschlag ihres sorglosen Gatten, noch einen kleinen Um weg durch den Park zu machen, mit dem Hinweis ab, man könne ja noch auf der Terrasse des Palastes eine Eislimonade einnehmen. Nach kurzer Zeit erdröhnte ein furchtbarer Knall Dieses Mal blieb die Frage nach der Richtung nicht mehr zweifelhaft. Sogar Seine Exzelleuz blieb stehen und meinte: „Das klingt, wahrhaftig, als käme es von Cavite her! Was bedeutet cs ? Cs wird doch nichts am Pulvermagazin . Nun beschleunigten sie alle ihre Schritte. Als sie die Terrasse erreichten, wollte die Gouverneurin einen Diener zum Servieren der Limonade herbeirufen. Aber weder auf der Terrasse noch im Vestibül, noch in den angrenzenden Sälen und Zimmern war ein Diener zu sehen Wie auf einen Schlag schien der ganze Palast von der malayjschen Diener schaft verlassen und geräumt zu kein Die spanische Kammerzofe der Gouverneurin stürzte schreiend aus den Privatgemächern Ihrer Exzellenz herbei. Es sei ein Komplott! Auf den ersten Schuß hin le: die ganze Dienerschaft fortgelaufen, nach allen Winden auseinander gestoben Die meisten seien auf der Landstraße verschwunden, zweifellos, um nach der Stadt zu laufen Ucber die Steine des Vestibüls klangen eilig hcrannahende tippende Degenstöße Der zweite Adjutant des Gouverneurs , kam von der Straße herein Er hatte versucht draußen Er- kundigungen einzuziehen. i „Eure Exzellenzen müssen versuchen, logleich zu entfliehen! Es ist in Cavite etwas im Gauge gegen uns Spanier. Ich ! habe bemerkt, daß ein Teil unserer Dienerschaft eben be- 1 waffnet war Sicher mar die Sache vorbereitet." Entfliehen! War es nicht wirklich das ratsamste, wo es be- ' stimmt gegen die Spanier ging und in erster Linie gegen den Gouverneur und dessen Natgeber? Doch wohin? Der Weg au» den Landstraßen war ganz ge wiß nbgeschnitten Vielleicht zu Wasser? „Wir wollen entfliehen auf einem unserer Kriegsschiffe. ! die im Hafen liegen!" entschied der Gouverneur Die Beratung j ging in fliegender Hast weiter Wie sollte man zu den spani- ' scheu Kriegsschiffen gelangen, obendrein jetzt im Dünkel der : Nacht? Man mußte eines der Ruderboote besteigen, die unten j am Ende des Parkes auf dem Flusse schwammen, und auf j denen man oft nach der Tagesglul nächtliche Fahrten untcr- ! nahm. Aber niemand von der Dienerschaft war da. um zu rudern, auch nicht einer der Malayen ! Dem zweiten Adjutanten kam ein rettender Gedanke. Der chinesUche Koch war ja da und dessen drei chinesische Boys, die ihm halfen Diese Chinesen hatten im Falle eines Auf standes ebenfalls alle Ursache, schnell zu verschwinden, da sich ! bei derartigen Anlässen jedesmal die Wut der Malayen auch gegen die Rasse der Mongolen richtete. Der Adjutant stürzte in die Küchenräume, um dic vier Chinesen aufzustöbern und an den Fluß zu schicken Unter dessen wollten die Exzellenzen schnell das Allerwichtigste und Allernötigste zusammencaffen. Dann bestieg man das Ruder boot und fuhr den Fluß bis zur nahen Mündung hinauf, dic ; in den Hafen von Manila, in die Bucht von Luzon, stieß. ! Alex Haltermann verabschiedete sich hastig von den Exzellenzen. In der allgemeinen Kopflosigkeit dachte niemand mehr daran, den Besuch bis zur Freitreppe zu geleiten. Keiner dieser „guten Freunde" kam auf den Gedanken,.die Rückfahrt könne nun auch f.ür Haltermann gefahrvoll werden. Als er den Vorgarten betrat, stürzte jein malayischer Kutscher, der jein Kommen erwartet hatte, hinter einem Ge büsch hervor. Er hatte die Equipage absichtlich gleich hinter den Palast zu der Remise geschoben, damit er nicht von der Landstraße aus bemerkt werden konnte. Am ganzen Leibe zitternd, hörte er nun das Lob seines Herrn: „Es ist tapfer von dir. Juan, daß du mich nicht hier im Stiche läßt!" „Senor, Ihr wäret immer menschlich gegen Eure Diener schaft, mehr als das. Ihr wäret gütig gegen uns. Nie hat einer die Bastonade bekommen oder die Peitsche. Jetzt geht es allein aeaen die Svanicr." (Fortsetzung folgt)