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Die Mille in Sachsen Durchführungsbestimmungen Dresden, 23. Januar. Ministerpräsident Schieck erteilte auf eine im Säch sischen Landtag eingebrachte Kurze Anfrage, nach welchen Grundsähen die Osthilfe in Sachsen durchgeführt werden soll, eine schriftliche Antwort, aus der zu entnehmen ist, das; über die im Osthilfegesch vorgesehene landwirt schaftliche Siedluna was Sachsen anbelanat. noch zwischen der Simttsregicruug und dem Rcichsarbcitsmiuistc rium verhandelt wird. Nachdem die Staatsregiernna be schlossen habe, sich an der Deutschen Siedlungsbank zu betei lige», sei eine wesentliche Voraussetzung für die Einbeziehung Sachsens in die landwirtschaftliche Siedlung erfolgt. An den van der Reichsregierung für die Förderung I o n st i g e r Z w e ck e für die Heil von 1932 bis 1936 bereit- gestellten zwanzig Millionen Reichsmark sei Sachsen für das Jahr 1931 mit 300 096 NM beteiligt. Aus den für 1932 bis 1936 bcreitzustellenden Mitteln würden die sächshchen Grenz gebiete gleichfalls, mit entsprechenden Beträgen bedacht wer den. Die Mittel würden im allgemeinen wirtschaftlichen Zwecken zugeführt, um eine möglichst große Zahl 'Arbeits loser zu beschäftigen. Von der Ermächtigung des Neichscrnährungsministers, den Z i n s s a tz f ü r D a r l e h e n f ü r l a, n d w i r t s ch a ft- lichc B o d e n v e r b e s s e r n n g e n bis auf 1 v. H. zu verbillig en, sei in den in Frage kommenden östlichen Tei len Sachsens in zwei Fällen Gebrauch gemacht worden, und zwar haben die Entwässernngsgenossenschaften Altlöbau- Oelsa und Nadibor für landwirtschaftliche Entwässerungsan lagen bei der Deutschen Rcntenbank-Creditanstalt Zwischen- krcdite von insgesamt 139 000 NM beansprucht, wofür der Neichsernährungsminister die Zinsverbilligung auf 1 v. H. zugestanden habe. Nur mit Hilfe dieser Zinsverbilligung konnten mangels ausreichender Zuschüsse des Landes diese beiden Meliorationsuntcrnehmungen in Angriff genommen werden. Die Bestimmungen über die Darlehensgewährungen zur Befriedigung des gewerblichen K r c d i t b e d ü r f n i s- s e s finden nach dem Gesetz nur für die östlich der Elbe gele genen sächsischen Gebietsteile Anwendung; nach Mitteilung der Neichsregierung habe sich aber die Industriebank bereit- erklärt, auch etwa aus dem Grcnzgürtel Sachsens eingehende Kreditgesuche entgegenzunehmen und eine Kredit gewährung nicht an der Lage des Betriebes scheitern zu lassen, wenn er die übrigen Voraussehungen erfülle. Ob und in welchem Umfang in Sachsen von den hierfür in Frage kommenden Bestimmungen Gebrauch gemacht worden sei, entziehe sich der Kenntnis der Staatsregierung, da die Kre ditanträge unmittelbar bei der Bank für deutsche Industrie- obligationen einzurcichen seien. Die Fri st für die Nückzahlung der Darlehen für landwirtschaftliche Bodenverbesserung ist von 15 aus 25 und für Darlehen für die Durchführung sonstiger Maßnahmen zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung von 5 auf 15 Jahre ausgedehnt worden. Diese Bestimmung gilt für ganz Sachsen in der Weise, daß die bisherige Tilgungs zeit von 7 aus 12 bis 15 Jahre verlängert wurde. Zur Durchführung der landwirtschaftlichen Entschuldung ist in Dresden eine Landstelle unter Lei tung des Oberregierungsratcs Rensch, des Leiters des Staat lichen Landeskulturamtes errichtet worden. Bei den fach, fischen Amlshauptmannschastcn sind rund 3069 Anträge ein- gegange», in denen Entschuldungsaulräge in höhe von 30 Millionen Reichsmark erbeten werden. Die endgültige Entscheidung über die Darlebensgewäh- rung liegt in den Händen der Bank für Industrieobligationen, die zu diesem Zweck in Dresden eine Geschäftsstelle besitzt. Zwischen der Landstelle Dresden und der Industrie-Bank besteht ein ständiger mündlicher Meinungsaustausch, um alles überflüssige Schreibwerk zu vermeiden. Die Auszahlung der Darlehen geschieht im Auftrage der Industrie-Bank durch bestimmte möglichst am Sitz des zuständigen Grundbuchamts besindliche Bankinstitute. Zunächst ist jeder eingereichte Entschuldungsantrag dar auf zu prüfen, ob vor der Entscheidung über die Darlehens- qcwähruug das Sicherunqsverfahren eingeleitet werden loll. Dieses Verfahren dient der Sicher u n g der Vorbereitung und Einbringung der neuen Ernte und der Durchfüh rung der Entschulonngsvcrfahrcn im Interesse der Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe und ihrer Gläubiger. Es hat die Wirkung, daß Zwangsvollstreckungen gegen den Betriebsinhaber unzulässig sind, und die Entscyei- dung über Eröffnung eines Konkurs- und Vergleichsverfah rens ausgesetzt wird. Die Landstelle und die Amtshaupt- mannschaften sind jetzt zunächst mit der Durchführung des Sicherungsoerfahrens beschäftigt Die weitere Bearbeitung der Entschuldungsdarlehen muß bis zur Beendigung des Sicherungsverfahrens zurückgestclli werden. Welche Betrüge zur Befriedigung der sächsischen Anträge auf Gewährung von Entschuldungsdarlehen insgesamt zur Verfügung stehen werden, läßt sich noch nichr überblicken. Leider werden auch hier die seit der Verkündung des Ost hilfegesetzes eingetretene Verschärfung der allgemeinen Wirt schaftslage und die hierdurch hervorgerufenen Schwierig keiten in der Bereitstellung der erforderlichen Mittel die Durchführung ungünstig beeinflussen. Die Neichsregierung beabsichtigt deshalb, mangels genügender Barmittel in noch stärkerem Maße, als es ursprünglich geplant war, von per vorgesehenen Ausgabe von Ablösungsscheinen (sog. innere Umschuldung) Gebrauch zu machen. * SSMcher Arbeitsmarlt Neue erhebliche Verschlechterung 707 000 Arbeitslose Am Anfang des Jabres 1932 haben zwar die Zugänge an Arbeitsuchenden aus den Außenberufen nachgelassen, da- gegen nahmen die Entlassungen aus den von der Konjunktur abhängigen Berufsgruppen, insbesondere aus dem Spinn stoff- und Metallgewerbe, in unverändert starkem Umfange ihren Fortgang, so daß die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden in der Zeit vom 1. bis 15. Januar um 33 317 oder 4,9 v. H. auf 706 797 gestiegen ist. Vor allem wiederum war die Textilindustrie mit über 7000 Zugängen an Arbeitsuchenden beteiligt. Ungewöhnlich hoch ist ferner der Zustrom an Arbeitsuchenden auf dem Ar beitsmarkt der kaufmännischen und technischen Angestellten mit über 5300 Zugängen. Aus der Metallindustrie kamen über 4000 Zugänge. Während die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung vom 1. bis 15. Januar 1932 Turnen, Spiel, Sport M »WWW dkl WsM AMW i» dk! UW» Turvgnu Meißner Hochland DT. Im II. Tnrnkrcis Sachsen nehmen morgen die Ausschci duugsspiclc zur ErmiUlnng der zwei Krcisbcstcu, die dann an ! den weiteren Meisterschaftsspielen des Verbandes Mitlcldeui scher Ballspielbereinc lcilnchmen dürfen, zunächst mil drei ! Spielen ihren An;ang. T.s vierte Vorrmck enspicl wird am > Januar nachgeholi, da der Vertreter des Mulde 'Pleiße ! Gaues zur Zcii noch nicht feststeht. Der Leipziger Schlachtfeld > Turngan gelangt spielfrei in die Zwischenrunde. In B r a n d - E r b i s d o r s stehen sich Tv. Brand ErbiSdorf und Tv. Guts Muths Dresden t gegenüber. Der Dresdner Meister wird nach hartnäckiger ' Gegenwehr als Sieger erwartet. In Treuen i. Vogtl. begegnen sich Spvgg, Maerlcr Treuen und Tv. Obcrwürschniü. Der Vogtlandmcister wird allgemein als voraussichtlicher Sic ger angegeben. Das letzte Vorrundenspiel siebt in Bad Schandau, n a ch m. 143 U h r ans dem Iahupl a tz der Tgmdc. Bad Schandau die Gau meist er des Meißner -H o ch la n d cs und des O b e r l a u s i l; g a u c s Lamde. «ad GMandau und LV. Gvitzkunnerridorf j , i nntcr Leitung von Junge (Tv. Klotzsche). Beide Mann j schäften wurden ungeschlagen in ihren Gauen erstmalig Mei ! stcr. Morgen fällt ihnen nnnmchr dkc ehrenvolle Aufgabe zu, j die Farben ihres Planes mit bestem Könne» würdig zu ver j treten. Es dürfte sich ein erbitterter Kampf entwickeln, ;n j mal als Lohn die Teilnahme an der Zwischenrunde Winkl. ! Wer wird ausscheidenk Dies ist sehr schwer ;n beantworten. ! Der Lausitzer Meister hüllt sich in tiefstes Schweigen. Er ver ' rät nur, daß seine Mannschaft erstmalig an den Pslichtspielen ! leiluahm und in seinen Reihen talentierte Spieler stehen. Der , j Meißner Hochlaudganmcister hat deshalb von vornherein sehr ! j auf der Hut z» sein, nm unangenehmen Ucbcrraschungen vor § znbcugcn. Wir vertrauen ans ihn und seine 'Spielstärke! Der ! Weg zur Ganmcistcrschast war lang und beschwerlich. Der vor- ! jährige Ganincistcr Krippen machte erhebliche Anstrengungen ! zur Verteidigung seines Titels. Er überraschte aber in den ! letzten Spielen durch zwei unerwartete Niederlagen, so das; die < Tnrngcmcindc Bad Schandan unangefochten erstmalig Gau meister wurde. Es war auch höchste Zeit! Dcun seit 1921, dem ' Bestehen der Spiclabtcilung, hatte man vergeblich daraus ge wartet. Diesmal glückte dor große Wurf! Mil 51 : !> Toren und 15 : l Punkten wurde ein geradezu glänzendes Tor- und PnnktverhälMis erreicht. Der Ganmcister vcrsiigt mit Lehner, Hering und Uhlig über eine äußerst stabile Hintermannschaft, die nur schwer zu überwinden sein wird. Torwart Lehner hat großes Verdienst an dem guten Torverhältnis der Vcrbandsspiclscric. Tein sicheres Fangen gefällt. Hering und. Uhlig sind ein Vcr- leidigcrpaar, wie es besser der Meißner Hochlandgan zur Zeit nicht auswciscn kann. Ihre wnchtigcn Schläge nnd ihre Kops- balUechuik konnten schon oft manche gefährliche Situation klä reu. Die Läuferreihe ist mit Steglich, Porsche, Har nisch kampferprobt. Porsche ist zweifellos gegenwärtig der beste Mittelläufer des Gaues. Seine Ausdauer ist bewunderns wert. Der Angriff steht mit Knnzc, Barthel, Drechs ler, H. Venus und M ichalk. Hier verfügen alle Stür mer über einen gcsnndcn Torschuß nnd werden der gegneri schen HintLrmannschaft manche harte Ruß zu knacken geben. Michalk ist nach mehreren Umstellungen wieder ans seinem Stammplatz als Rechtsaußen gelandet. Er wird durch seine guten Läufe und bildsaubcren Vorlagen ofl Torgelegenheiten schaffen. H. Venns ist auf Halbrechts noch ein unbeschriebenes Blatt, doch sollte er in Gemeinschaft mit Michalk einen gefähr lichen Flügel abgebcn. Drechsler als Mittelstürmer »ins; erst beweisen, daß er Führcrgualitätcn besitzt. Barthel auf Halb links wurde der Reserveelj entnommen und entpuppte sich auf diesem Posten als der rechte Mann. Kunze als Linksaußen steht seinem Gegenpol Michalk nicht viel nach, nur sollte er sich angewöhnen, eher zu flanken. Nach alledem ist ein Großkamps zu erwarten, den anzu- schcn niemand versäumen sollte. Hosscntlich siegt die tatsäch lich bessere Mannschaft. Die beiden Gaumeistcr treten mit folgender spiclstärkster 'Aufstellung an: Bad Schandan Lehner (blau weiß» Uhlig Hering Harnisch Porsche Steglich Michalk H. Venus Drechsler Barthel Kunze Stolle Elemcus Düring Flammiuger Mersiowskv Linke A. Pricbsch Böhmer Schulzeusohn R. Pricbsch SpiblnnncrSdorf Wcbcr «lila grün» A » st o ß n a ch m. 14 3 U h r. Tgmdc. Bad Schandan Jgd. gegcn Tv. Krippe» ll. Por dcm Haupttrcsscn mcssc» sich bcidc Mannschaftcu in ciuem Frcuudschastsspiclc. Obgleich die Krippcner das letzte mal gewinnen konnten, ist der 'Ausgang des Spieles als osscu zu bezeichnen. Anstoß 142 Uhr u a ch m. Schmeling kehrt heim, nachdem sich der Kampf mit Mickey Walker zerschlagen Hal. Er fährt mit der „Europa nach Deutsch land zurück und will erst im März wieder nach USA. fahren, um sich aus den Kamps gegen Sharkey vorzubercitcn. Hein Müller verletzt. Beim Training zum Kamps mit dcm Mulatten Larry Gains hat sich bei Müller eine Verletzung stö rend bemerkbar gemacht, die den Kölner zwingt, wenigstens acht Tage zu pausieren Es handelt sich um einen Bluterguß oberhalb der vierten Rippe. Müller hat um Verschiebung des Termins ge beten, doch soll nach neueren Meldungen für ihn der Australier George Eook gegen Gains nm 20. Januar in London anlrclcn. In einem Rahmenkampf erhält der Berliner Egon Stief den Neger Len Johnson zum Gegner. Die 11. Sternfahrt nach Monte Carlo wurde von dem Fran zosen Vassclle (Hotchkiß) vor Healey (Invicta), Iwanowsky (Ford) und Mary (Ford) gewonnen. In der Klasse II belegte Lavalctte (Peugeot) vor Bnillot (Peugeot) und Leverett (Healey) den ersten Platzt Die deutschen DKW.-Fahrcr Murken und Deinhardt be legten in dieser Klasse den 7. bzw. 20. Platz. Den Sieg der Damen errang Ms. Vnugham (Eroßley). Die Preisträger hatten sich säst durchweg llmea in Nordschwedcn als Startplatz gewählt. DeuMes Turnertum Was ist „deutsches Turnertum"? Wie ist „Turner- tum" entstanden? Um das feststellen zu können, muß man zurückgehcn zum Turnplatz Friedrich Ludwig Jahns in der Hasenheide zu Berlin Hier entwickelte sich zum erstenmal der Begriff „Turnertum". Er bedeutete mehr als rein körperliche Be tätigung. Er war mehr, als cs heute vielleicht der Sport ist, der im Zeichen des Wettkampfes steht; er war auch mehr als rein erzieherischer Begriff. Turner war unzertrennlich von dem Zusammenhang mit seelischen und geistigen Ein stellungen, mit anderen Worten: Turnen wollte einen und verbinden, wollte deutschen Volksgememschastsgeist schaffen und darüber hinaus deutsche Art und Sitte betonen. Tur- nertum ist Zusammenklang körperlicher und seelischer Tä tigkeit mit nationalem Streben. Diesen Grundsätzen ist das deutsche Turnen treu geblieben. Deutsches Turnen ist nicht nur Volkserztehungsmittel wegen semer 'eelischen, geistigen und sittlichen Grundlagen, sondern ebensosehr wegen der Vielseitigkeit seiner Formen und der Betätigungsmöglich keiten für alle Altersstufen beider Geschlechter. Beide Eigen arten zusammengefaßt bilden die Grundlage des Begriffs „deutsches Turnertum". Natürlich kann man es nicht er lernen oder sich wissenschaftlich aneignen wollen, und es ist durchaus möglich, daß der beste Kunstturner sich nicht im mer als besonders guter Turner im Sinne des Begriffs „Turnertum" erweist. „Turnertum" wird erst allmählich entwickelt und bildet sich in >edem einzelnen aus der Ge meinschaft in der Turnerschaft selbst Die Riege ist der Ausgangspunkt dann folgt die Zusammenfassung im Ver ein. es kommen Veranstaltungen der Gaue und endlich ganz besonders lernt man die Wesensart deutschen Turnens bei den großen deutschen Turnfesten an denen Hunderttaulende teilnehmen. Eines ist gewiß: Wer je an einem solchen deutschen Turnfest teilgenommen hat, und es von Anfang bis Ende mil freudigem Herzen erlebte, der ist erst wahrer Turner geworden und in dem glüht auch der Funke wah ren Turnertums, der das Herz erwärmen und den Men schen fürs Leben begeistern und zu einer höheren sittlichen Einstellung bringen kann. Hingabe an das große Ganze, Einsetzung aller Kräfte für den deutsckzen Vaterlandsgedan- ken werden dann die Triebfedern seines Handelns. die erhebliche Zunahme von 156 470 auf 173 955, also um I 17 485 oder 11,2 v. H„ erfuhr, mar die Steigerung bei den j Hauptunterstützungsempfängern in der Krisenfürforge, die sich von 169 236 auf 171 836 vollzog, mit 1,5 v. H. wesentlich geringer. Zwei nationalsozialistische Sladlverordnele verhaftet Adorf. Die beiden nationalsozialistischen Stadtverord neten Rink und Renz sind kurz vor Beginn der Stadtver ordnetensitzung von der hiesigen Gendarmerie verhaftet und dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt worden. Ueber den Grund der Verhaftung wird von den Behörden Still schweigen bewahrt. Zittau. Eine Richtigstellung. Nachdem die Textilhandelsgcsellschaft m. b. H. in Frankfurt a. M. kürzlich ihre Zahlungen eingestellt hatte, gingen Meldungen durch einen Teil der Presse, daß die Oberlausitzer Textilindustrie durch diese Zahlungseinstellung schwer in Mitleidenschaft ge zogen worden und mit Millionenmerten engagiert sei. Diese Meldung entspricht, wie der Webereiverband der Sächsischen Oberlausitz mitteilt, nicht den Tatsachen. Die Engagements der Oberl'ausitzer Textilindustrie betragen, soweit bis jetzt zu übersehen ist, insgesamt etwa den zehnten Teil der genannten Summe. Nuü den Nachbarstaaten. Zuspitzung an der Universität Halle rMce. Der Konflikt an der Hallcschen Universität hat eine beträchtliche Zuspitzung erfahren. In einer unter Aus schluß der Presse stattgefundenen Studentenoersammlung wurde eine Entschließung gefaßt, in der erklärt wird, daß die Kluft zwischen Dehn und den Studenten durch die Haltung Dehns in seiner Schrift „Kirche und Völkerversöhnung" ver größert worden sei. Da die überwiegende Mehrheit der Studenten als deutschempfindende Jugend Dehn ablehnen müsse, werde man mit Beginn des Svmmersemesters den Zustrom Studierender von Halle ablenken, sofern das Ziel der Studentenschaft binnen kurzem nicht erreicht werde. In der Versammlung sprach noch ein Vertreter der Tbeoloaen- schaft, der ebenfalls erklärte, daß Prof. Dehn durch seine Broschüre die Kluft zwischen sich und den Lernenden so weit vergrößert habe, daß es ein Hinüber und Herüber nicht mehr gebe. Der „Kanonenschlag"-Zwischenfall wurde vom Vor sitzenden der Versammlung als ein bedauerlicher und nicht zu billigender Ausfluß krasser Leidenschaft eines Einzelnen ge rügt. Professor Böhme von der Theologischen Fakultät, d;r von dor Studentenschaft eingeladen morden war, erklärt e, daß seit November sich in der Einstellung der Dozenten viel geändert habe. Der größte Teil von ihnen halte den Kampf der Studenten für berechtigt und stehe mit ihnen zusammen. Das Schlußwort in der Broschüre richte sich nicht nur gegen die Studenten, sondern auch gegen die Studentenschaft, die am Tage von Lanqemarck ausdrück lich erklärt habe, daß sie von den ideellen Motiven des studen tischen Kampfes überzeugt sei. Dr. Julius Petschek gestorben Halle. Oberregicrungsrat Dr. Iulius Petschek, der Se niorchef der Prager Firma Petschek L Co. ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Durch das seinem Haus angegliederte Bankhaus beherrschte der Petschek-Familienkonzern die An- haltischen Kohlenwerke, die Werschen-Weißenfelser Braun kohlen A.-G., die Thüringische Kohlen- und Vrikettverkaufs- gesellschaft in Leipzig mit ihren Untergesellschaften und fast den gesamten Braunkohlenbergbau in Nöbmen Görlitz. V e r > u cht e r N a u b ü b e r f a l l. Im Haus flur des Grundstückes Salomonstraße 7 wurde der Geldbrief träger Lindner überfallen. Der Beamte kam die Treppe herab und wurde von einem Unbekannten von hinten am Halse gewürgt und geschüttelt. Auf die Hilferufe ließ der Täter von dem Beamten ab und flüchtete, ohne etwas geraubt zu haben. Schleiz. W i e d e r e i n Z u g u n fa N. An der Halte stelle Oschitz der Kleinbahn Schleiz—Saalburg sprang der Triebwagen aus den Schienen und stellte sich schräg auf den Fahrdamm. Die Fahrgäste kamen ohne Verletzungen davon und wurden mit einer Dräsine weiterbcfördert.