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R u Beilage zur Sächsischen Elbzeitung ö s- m M Eine englische Stellungnahme zu den internationalen Tribut- und Gchulden- fragen. G c n s. Dic englische Ncgicriing hat uuniiiehr zu dem Bc richt des Lachvcrstniidigcnnusslhusscs der Europa Kommission Stellung gcnommcn. Dabei bchanvclt sic auch dic in ter nationalcn Kredit und S ch ul d c n s r a g c n. Die Kcbt dic plötzlichen Krcditnbzügc tzcrvor, die dir Holtze der tief getzenden Umwälzung der Weltwirtschaft seien, die wiederum in der beispiellosen Preissenkung itzrcn Grund haben. Das ein,zitzc Heilmittel zur Ucbcrwinduutz des alltzcuiciucu Preis Kurzes, der cs für dic Lchulduerslanicii schwicritz vdcr tzar un niöglich mache, itzrcu Vrrpslichtiingcn nachznkvmmcn, sei nur rin geeignetes Vorgehen der Länder, die über ungewöhnliche Vloldvorrätc vcrsiigtcn. Die englisclic Regierung sei iibcrzrutzt, vast eine bcsricditzcndc Regelung der Frage der internationalen Schulden eine der wesentlichsten Bedingungen für dic 2vicdcr Herstellung des Vertrauens sei, dic zu dcr Wicdcrnufnatzinc des rcyclinähigen Kapitalvcrkchrs fiitzrcn würde. Dic Rcgclnng der Dchuldcnsratzc sci ein brdcutcndcr Teil dcsscn, was dic in kcrcsflcrlcn Mctzicruntzcn tzctzrnwärtitz aus dcin ltzcbict dcr gc- mcinsaincn Bcmiitzuiitzcn zur Wicdcrtzcrstcllunn dco Wohlstan des tun könnten. Der Revaratioiisunsinn Reichsverband der Industrie fordert Tributslreichung. Vertin, 16. Januar. Das Präsidium des Reichsverbaudcs der Deutschen Jn- »ustrie beschäftigte sich unter dem Vc sitz des Herrn Dr. Krupp von Bohlen und .Hallbach mit der neuesten Entwick lung der Rcparationsfrage. Dcr Ncichsverband der Deut schen Industrie gab dabei der Auffassung Ausdruck, daß Deutschlands Lage die Fortsetzung politischer Zahlungen un möglich macht, und daß jeder Versuch, das System solcher politischen Zahlungen aufrechtzuerhalten, nicht nur für Deutschland sondern für die ganze Welt zum Unheil führen müsse. Die Entwicklung des letzten Jahres hat den Politikern und Wirtschaftlern der ganzen Welt die Augen darüber ge öffnet, daß die endgültige Beendigung der Reparationen nicht nur wegen der schweren Krise in Deutschland selbst sondern auch aus weltwirtschaftlichen Gründen eine zwin gende Notwendigkeit darstellt, Für die Weltwirtschaft ist ein freier Warenaustausch eine unerlässliche Voraussetzung. Dieser freie Warenaustausch wird aber durch die Repara tionen verhindert, weil durch sie das Schuldnerland zu einer Exportsteigerung gezwungen wird, gegen dic sich die empfangenden Länder mit allen denkbaren Mitteln zur Wehr setzen. Solange das Mißverhältnis zwischen dem Lxporlzwang einerseits und der mangelnden Aufnahmewilligkeil der Lmpfangsländec andererseits andauert, ist eine Wiederge- fundung der Weltwirtschaft nicht herbeizuführen. Sie ist auf keinem anderen Wege zu erreichen als eben durch die end gültige Beseitigung der Reparationen als des entscheidenden Störungsfaktorg. Dcr Vorsitzende der Ersten Untcrkommissiou des deutsch- kranzösischen Wirtschaftskvmitees, Herr Dr. von Simson, berichtete über die deutsch-französischen Verhandlungen, die in den letzten Wochen einen verhältnismäßig befriedigenden Verlauf genommen hätten, wenn nicht in den letzten Tagen durch Maßnahmen der französischen Regierung gewisse Störungen in die Erscheinung getreten wären. Das Präsidium wählte an Stelle des in den Senat übergetretenen Abg. Frowein Geheimen Kommerzienrat Dr. Dr. Carl Bosch-Heidelberg zum stellvertretenden Vor sitzenden. KabinettMimg über Lausanne Berlin, 16. Januar. Das Reichskabinett beschäftigte sich mit der bevorstehen den Abrüstungskonferenz in Genf. Botschafter Radolny erstattete einen ausführlichen Bericht über den Stand der Vorarbeiten, dem eine eingehende Aussprache folgte. 0er Untersuchungsausschuß für die Mandschurei ernannt. Das Völkerbundssckrctariat teilt amtlich mit, daß !»er auf der Pariser Ratstagung gebildete Ausschuß zur Unter suchung der Lage in der Mandschurei nunmehr die offizielle Zustimmung sowohl der beiden beteiligten Regierungen als nich sämtlicher Mitglieder des Völkerbundsrates gefunden lat. Der Ausschuß tritt am 18. Januar in Genf zu einer Tagung zusammen und soll sodann am 28. Januar seine Neise antreten. Er begibt sich zunächst nach Washington, um mit der amerikanischen Regierung Fühlung zu nehmen und wird dann von dort direkt nach Tokio reisen. Die Dauer des Aufenthaltes in der Mandschurei wird auf 8 bis 9 Monate geschätzt. Tilessens und Förster-Schultzes Guthaben versteigert. In Budapest fand eine sehr interessante Versteigerung statt. Im Frühjahr 1924 hatten die wegen Ermordung des damaligen Neichsfinanzministers Mathias Erzberger nach Ungarn geflüchteten Förster-Schultze und Tilessen 24 große Kisten und Koffer einem Lagerraum in Verwahrung ge geben. Seither wurden die Lagergebühren nicht bezahlt, so daß jetzt das Lagerhausunternehmen sich entschloß, auf Eirund der gesetzlichen Bestimmungen die Versteigerung durchzuführen. Die Auktion wurde zu einer förmlichen Sensation. Die erste Kiste war gefüllt mit Milliardenbank noten aus der Inflationszeit; das Gewicht ergab 90 Kilo gramm Papiergeld. Die beiden folgenden Kisten waren mit Zigaretten und Tabak gefüllt, weitere vier Kisten enthielten Lebensmittel, wie Butter, Käse, Marmelade, Konserven usw In den übrigen Kisten hatten Förster und Tilessen ihren ganzen Hausrat untergebracht. Irgendwelche aufschlußreichen Papiere befanden sich nicht in den Kisten. Der Inhalt der ge- hmten 24 Kisten wurde von einem Transportunternehmen mn 400 Pengö erworben, die Jnflationsnoten werden cin- -estampft, der übrige Hausrat wird auf dem Trödelmarkt verkauft werden. Waffers«and fü« Januar Datum Moldau Iser Egei Elbe Bud- weis Mo dra» Jung bunz- lau Laun Nim- bürg Mel nik Leit- meriy Lius- stg Dres den Bad Schan bau 15. -f-64 -f-54 -1-24 P76 -j-70 -j-126 -f-120 -j-171 -1-20 -1-55 16. -j-74 Z-56 -s-2l -s-77 -f-117 -j-117 -j-154 -1-3 -1-35 Ku ÜikGMkMMcr als Mllmzn Berlin. Der Falschgeld Zentrale dcr Bcrlincr Krimi nalpolizri ist cjn scnsntivncUcr Fang geglückt. Dcr 12jährige Rcchtswissenschaftlcr Dr. Corncll Lnlnbnn und dessen 33 jährige Ehefrau wurden als Falschmünzer entlarvt und fcstgcnonimrn. Salaban bat bereitet seit dein Jahre 1929 falsche Zweimarkstücke hcrgcstcllt und zusammen mit seiner Frau ans den Bcrlincr Wvchcnmärklcn nmgcsclch Ino gesamt sind van den bcidcn bisher mehr als 30 000 dieser rnssi nicrt hcrgrslcMcn Fnlschgcldstiickc in den Verkehr gebracht bzw, als Fälschungen ungehalten worden. Der Falschmünzer Hal bereits rin Gcstnnonis abgelegt, will aber noch einen Hks scrohelscr gehabt und nur insgesamt etwa I000 falsche Zwei markstücke in Umlauf gebracht haben. Wie De. Galaban und Frau verhaftet wurden. Berlin. Das „B. T." bringt Einzelheiten zn dcr Vcrhaf tnng Dr. Salabans. Danach hatte ein Obsthändler, der ans mehreren Wochcnmärküm handelte, bemerkt, daß ihm falsche Z w c i'm a r k st ll ck c mehrmals in Zahlung gegeben worden sind. Er beobachtete nun dic Käufer und stellte eine Fran fest, dic sich später mit einem Manne traf. Heimlich vcr ständigtc er dic Kriminalpolizei, die daraus dic Wochcnmärkle nach Personen absuchtc, ans dic die Beschreibung, dic dcr Hand lcr von den Lcmcii gegeben hatte, paßte. Bald sanden sic die Gesuchten heraus. Mann und Fran taten, als ob sic sich überhaupt nicht kennen. Nach einer Stunde singen sie an, cinzukanfcn. Die Fran lauste überall eine Kleinigkeit, be gegnete sich dann wieder mit dem Man», dcr ihr neues Falsch gcld zustcckie. Dic Beamten stellten fest daß dic Frau 3 9 Fälschst ückc in Zahlung gcgcbcn hatte. Zehnmal hatte sic sür l 0 P s c n n i g S u p p c n g r tt n gekauft und jedesmal ein Z w c i in a r k st ü ck gewcchsel I. Getrennt verließen sie den Markt und trafen sich einige Slra- ßcnziigc weiter. Hier bestiegen sie vor de» erstaunten Augen dcr Beamten eine elegante Limousine und fuhren davon. Die Beamten tonnten nicht folgen, hatten sich aber dic Nummer des Wagens gemerkt, so daß sic den Eigentümer sosort sest- stellcn konnten. Um völlig sicher zu sein, wurde dcr nächste Wochcnmartt criienl von den Beamten beobachtet; wieder machte das Paar seine Einkäusc. Nachdem cs etwa sieben Stücke ansgcgcbcn hatte, wurden zuerst dcr M a n n und dann dic Frau verhaftet, und zwar so. daß eines von dcr Bcrhastnng des anderen nichts sehen konnte. Bei den getrenn ten Verhören bestritt die Fran jede Ausgabe von Falschgeld. Bei dem Mann wurden 89 Falschstückc gesunde». Svätcr stellte ma» fest, das; im Keller dcr Villa hinter emcm Bucher regal eine Geheimtür war, dic zu d/r Fälschcrwerkstatt führte, in der sich, unter einem Bett versteckt, alles zur Herstellung des Falschgeldes — von der Presse bis zur kleinsten Feile — be sand. Dle „wissenschaftliche Bedeutung" des Falschmünzers. Berlin, lieber die wissenschaftliche Bedeutung des Falsch münzcrs Dr. Salaban wird dem „L o k a l a » z c i g c r" vom JnstitM für ausländisches und internationales Privat recht in Berlin solgcndc Auskunft erteilt: Dr. Salaban hat ini Jahre 1926 ein „Enropabuch" betiteltes Handbuch für Rechts anwältc und Notare heransgcgeben, das unter dem Titel „Handbuch des internat. Rechtes" 1928 in zweiter Ausgabe er schien. Es war ihm gelungen, eine größere Reihe von Mit arbeitern im In und Anslande zu gewinnen, unter denen sich auch angesehene juristische Schriftsteller befinden. Doch hatte das Institut bei der Besprechung des „Handbiichcs" in dcr Zeitschrift fiir ausländisches Zwd internationales Privatrcchi zn beanstanden, daß dcr Herausgeber die Darstellung der Ans landsrcchlc gänzlich den dortigen einzelnen Juristen überließ und durch diesen Mangel an Rcdaktionsarbcit die Brauchbar keil des Buches stark verringerte. An eigener wisscnschasllichcr Arbeit leistete Dr. Salaban nnr solgcndcs: In dcr ersten Ausgabe steht an dcr Spitze sein Auf sah „Dic geschichtliche Entwicklung dcr Anwaltschaft und des Notariats", der von dem Thema äußerst wcnig enthält und im übrigen ein unwissendes, von Angrisscn gegen die christliche Kirche strotzendes Pamphlet darstcllt In dcr zweiten Aus gäbe erschien von ihm lediglich eine angebliche Ncnbcarbcitung von drei Ländcrartikcl». Persönlich dürste Dr. Salaban nur wenigen hiesigen Juristen bekannt sein. BerMle WlWen mir »»el Weit. MWnd bei öarrasanl - —durch verbotenes Rauchen verursacht. Antwerpen. Dic behördliche Untersuchung dcr Brand- nrsachc im Zirkus Sarrasani hat ergeben, daß mehrere Zirkus- angchörigc trotz Verbotes im Ankleideraum geraucht haben. Das Feuer ist demnach höchstwahrscheinlich ans Unachtsamkeit znrttckzusührcn. Von den Elefanten werden zwei dauernde schwere Folgen der Brandwunden davontragen; zwei andere werden erblinden. Sum Ernbennngtiilk in Hindenburg. Dic Verwaltung der Grube „Königin Luise" Ostfeld teilt zu dem Unglück mit: Gegen Ende der Nachmittagssch'cht vom 14. Januar, um 10 Uhr abends, bemerkte man in der 200 Meter-Sole Schuckmann - Flöz am Hermannschacht Brandgase und entdeckte, daß ein Holzdamm in Flammen stand. Bei dem Versuch, diesen Brand zu löschen, wurden neun Mann durch die Gase betäubt und besinnungslos. Sieben von ihnen konnten so rechtzeitig herausgebracht wer den, daß sic ins Knappschaftslazarett übergeführt werden konnten, wo sie sich augenscheinlich außer Lebensgefahr be finden. Dic anderen zwei Mann konnten leider erst nach zwei Stunden aus dem Brandfeld gebracht werden. Wieder belebungsversuche hatten keinen Erfolg. Dic Gasvcrgiftctcn außer LcbcnSgcsahr. Hindciibiirg. Bei den acht mit Gasvergiftungen in das Knappschaflslazarctt cingelieferten Bergleute» dcr Köni- gin-Luisc Grube war am Freitagiiachmittag jede Lebensgefahr beseitigt. Dcr Obersteiger konnte bereits in seine Wohnung entlassen werden. Auch dcr Zustand dcr übrigen Kranken, die zunächst »och ii» Lazarett verbleibe» müssen, ist zufrieden stellend. Im Lause des Vormittags habe» sich uoch einige weitere Bergleute mit leichten Rauchvergiftungen im Kran kenhans gemeldet. Noch keine Rettung Beuthen, 16. Januar. Die Nettungsarbeiteu auf der Karsten-Zentrum-Grube werden mit größter Energie fort gesetzt. Man ist jetzt dabei, nach insgesamt etwa 50 Metern aufgcfahrcncr Bergungsstrecke wieder einen neuen Durch schlag zu erzielen. Größte Vorsicht ist dabei geboten, um nicht das Gebirge übermäßig zu schwächen. Sollte der Bruch nach einigen Metern Durchschlag zu Ende sein, so besteht die Hoffnung, einen Teil der eingeschlossenen Bergleute zu er reichen. FurMtvares ErSevniÄ unerfahrener Gttfahrer. Uebcr eine Skisahrt Unerfahrener und Schlechtausgcrüste- Icr berichtet dcr „Tiroler Anzeiger" u. a. folgendes: Zwei Stuttgarter machten trotz eindringlicher Warnung eine Ski- sahrt zur T i l i s n n a h ii t t c. Sie sanden dic Hütte nicht nnd mußten im Freien übernachten. Am nächsten Tage erreichten sie erschöpft und durchnäßt in der Walscralpe eine Hütte. Als dic beiden nicht zurückkamen, wurde eine RelUmgscxpc- bitiou ausgerüstet. Uebcr die Aussinduug der leichtsinnige» Skisahrer Wird berichtet: Im Ausstieg durchs Kaspcrloch hörte die Rettungscrpcdition Laute, und ans das Rusen dcr Abtei lung erhielt sie von der Walserhütte her Antwort aus einer Trillerpfeife. Dcr ältere Skisahrer kam den Rettern noch etwa 100 Meter cntgegengesahrcn. Was diese dann in der Hütte fanden, ist säst nicht zu glauben und doch traurige Wahrheit. Dcr Jüngere dcr Gesuchten lag, außer mit einem Pullover bedeckt, vollkommen nackt ans einer Lage Bergheu, iu Jutesäcken notdürftig eingcwickelt, mit erfrorenen, blanschwar- zen Fingern und ausgeschwollenen, aufgcsprnngemm Händen, sowie ersrorenen Füßen. Im Ösen Jener zn mache», war ihnen nicht gelungen. Die ausgezogenen Kleider und die Wäsche lagen steisgefroren am Boden nnd konnten natürlich auch nicht mehr so ungezogen werden. Der Transport bis zum Gasthaus Mittagspitze stellte große Anforderungen an dic Kräfte und Ausdauer der Rettungsmannschaft. Der ältere der Verunglückten konnte noch trotz erfrorener Hände und Füße, barfuß iu de» Schuhe», i» der Spur eines Aoischlittens bis Ziegcrberg gehen. Fahren aus seiueu Brettern konnte er nicht mehr. Schwerer UnsaN in einer Zinkgieberei Frankfurt a. M., 16. Januar. In einer Zinkgießerei unv Aeherei in Frankfurt-Heddernheim erlitten der Inhaber, sein Sohn und ein Arbeiter durch au» den Schmelzöfen fließen des Zink lebensgefährliche Brandwunden. Zwei Todesopfer einer Bluttat Bregenz, 16. Januar. In der Erregung über dle ihm bekannt gegebene Entlassung schoß der in einer hiesigen Fa brik für elektrische Apparate bisher beschäftigte Schlosser So- trovic nach heftigem Wortwechsel den Betriebsleiter Frusluck mit einem Revolver nieder. Solrovic stürzte sich dann aus dem ersten Stockwerk der Fabrik auf die Straße, wobei ec sich schwere Verletzungen zuzog, denen er in kurzer Zeit erlag. Das Familiendrama, bei dem die fünfköpfige Familie des Gasgebührenerhebers Drohmann in Darmstadt gasver giftet aufgefunden wurde, hat jetzt ein drittes und viertes Todesopfer gefordert. Die zwölfjährige Tochter und der Gebührenerheber Drohmann selbst sind im Krankenhaus der Gasvergiftung erlegen. Es ist jetzt auch sehr fraglich, ob die einzige Ueberlebende, die Ehefrau Drohmann, ge rettet werden kann. Flecktyphus in der Umgebung von Wilna. Im Wilnaer Land ist neuerdings eine Flecktyphus-Epidemie ausgebro chen. In den Kreisen Molodetschno und Disna sind zahl reiche Erkrankungen festgestellt worden. Ungewöhnliche Wärme in Amerika. Die Blätter melden aus dem ganzen Nordosten der Vereinigten Staaten un gewöhnliche Sommertemperaturen, die stellenweise bis 27 Grad Celsius erreichten. Seit dem Bestehe» des Wetter büros ist eine solche Rekordwärme um diese Zeit seit über 50 Jahren hier nicht mehr vorgekommem Voslraub. Wie aus Oppeln gemeldet wird, wurden frühmorgens zwei Beamte der Postagentur Solkonowska» als sie die Postseiidungeii von dem um 5.33 Uhr einlausen den Zuge abholten, von drei maskierten Räubern überfal len. Die Räuber erbrachen den Postkarren und raubten di« Wertsendungen und zwei Postsäcke, wobei sie die Postbeam ten mit vorgehaltener Pistole in Schach hielten. Die Wert sendung enthielt 6500 Mark Arbeitslosengelder, die ausbe zahlt werden sollten. Den Räubern gelang es, zu entkom men. Ein Orkan wütclc in dcii Slaaicii Mississippi und Ten- iicssce, die außerdem von Hochwasser hcimgcsucht wurde». 5,000 Personen hatte» sich aus Dächer »»d Bäume geflüchtet und warteten angstvoll aus Hilfe. In der Gegend von Tren ton wurden sechs Personen getötet und viele verletzt. Das Abdämmen des Oelbrandes bei Volkenroda war Donnerstagabend durchgeführt. Der Bohrbetrieb wird in etwa 14 Tagen wiederaufgenommen werden. Schweres Schiffsunglück auf dem Rhein. Ein Schlepp zug stieß vor Wesel bei der Ueberholung eines anderen Schleppzuges infolge des starken Wellenschlages gegen einen Brückenpfeiler und wurde dabei erheblich beschädigt. Der Schiffsführer wurde von dem zurückschlagenden Ruder in das Wasser geworfen imd ertrank. Der Schleppkahn sank nach 20 Minuten. Die Frau des ertrunkenen Schiffers und seine sechs kleinen Kinder konnten gerettet werden. Drei Landmesser vom Zuge lolgefahren. Auf der bei Dortrecht über die alte Maas führenden Eisenbahnbrücke wurden drei staatliche Landmesser von einem Eisenbahnzug erfaßt und auf der Stelle getötet. Dic Landmesser nahmen in der Umgebung von Zwijndrecht Vermessungen für den Bau einer neuen Maasbrücke vor. Sie befanden sich auf dem Heimwege nach Dortrecht, wobei sie zur Abkürzung des Weges die Eisenbahnbrücke benutzten. Um dem ihnen ent gegenkommenden Zuge auszuwcichen, begaben sie sich auf das Nebengleis. Sie überhörten das Herannahen des Ge genzuges. Ein vierter junger Mann, der in ihrer Beglei tung war, sprang im. letzten Augenblick auf die Seite, klam merte sich ans Brückengeländer und wurde so vor dem Tode bewahrt. Elli Beinhorn ist van ihren Himalnyaflüge» wieder in Kalkutta eingetroffen. Wie die Fliegerin mitteilt, erreichte sie in den Hochgebirgen eine Höhe von über 5000 Meter und kam bis dicht an das Mount Everest-Massiv heran. Sie hält eine Ueberfliegung des Mount-Everest für möglich, rllerdings mit einer anderen Maschine.