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w .f auch die Uebertrcigung ins Englische ohne Störungen vo^ sich ging. V . Die Berliner Politische Polizei l)c,t noch am Silvester abend die Ermittlungen ausgenommen Im Laufe der Nacht wurde vor allen Dingen versucht, die technischen Möglichkei ten der Störung zu klären. Zu diesem Zweck sand auch am Vormittag des Neujahrstages eine Besprechung mit den Sachverständigen der Reichspost statt. Die Untersuchung hatte bereits das Ergebnis, daß die Art der Störung festgc- stellt wurde. Das kabel ist in der Gegend des Neuköllner Krankenhauses angezapft. Mil der Ermittlung der Störungs stelle dürfte die Polizei auch bereits die Spur der Täler aus genommen habe», denn die Ausführung der Slörung läßt kaum einen Zweifel darüber, daß die Täter mil den tech nischen Belriebsverhällnissen betraut sind. Interessant und nicht ganz klar ist die Frage, welches Deliktes sich die Nundsunkstörcr schuldig gemacht haben. Zwei fellos liegt schwere Sachbeschädigung im Sinne des 8 304 des Strafgesetzbuches vor-, denn es handelt sich bei dem ange zapften Kabel um einen Gegenstand, der dem öffentlichen Ruhen dient. Zweifellos ist auch der Tatbestand des groben Unfuges gegeben. Die Staatsanwaltfchast wird aber ferner noch zu prüfen haben, ob nicht in der Störung eine Beleidi gung des Reichspräsidenten liegt, und ob die Angelegenheit nicht auch unter die Bestimmungen der Notverordnung sälli die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit besonders verschärfte Bestimmungen vorscheii. Die Störung der Hindenburg-Rede. Berlin. .Zu den bisherigen ErnütUnngcn über die kom mnnistische N n n d s u n kstör n n g wird von Berliner Blät tcrn ergänzend berichtet, das; die Störungsstelle in einem so genannten kabclbrunncn lieg«. Tic Täter haben cs fertig gebracht, unter den vielen einzelnen Kabeladern, die in einem grostcn Bündel znsammcnlauscn, gerade die Ader herauszn suchen, über die der Ncichspräsidcnl sprach. Es gehört dazu eine genaue Sachkenntnis und unter Umständen auch eine längere Borbcrcilnng der Tat. Hat man erst einmal die rich ligc Ader gesunden, so ist das Zwischcnsprechcn mil ganz gc ringen technischen Mitteln ohne weiteres möglich. Ans jeden Fall geht daraus hervor, das; hier Leute am Werk gewesen sind, die nicht nur mit Tclephonic und Fuukcrci, sondern vor allem auch mit dcu örtlichen Verhältnissen, wie der Lage des Kabels unter der Erde, genau Bescheid wissen. Alan kann annchmcn, das; cs Lcule gewesen sind, dic scincrzcit bei dcr Anlcguug oder bei der Reparatur des Kabels beschäftigt waren. Damit sind die Nachforschungen ans einen ganz bestimmten Personen kreis beschränkt, nnd die Arbeit dcr Politischen Polizei scheint in dieser Richtung schon sehr weit fortgeschritten zu sein. Die französische Bresse zur Rundfunkrede Hindenburgs. Paris. Dic Rundsunkredc dcs Reichs Prä si deuten nnd dic Nenjahrscrklärnngcn dcS Reiclisinnenmi uistcrs und des Prälaten Kaas werden in dcr sranzösi scheu Presse ausführlich wicdergcgebeu, aber nur vereinzelt kommentiert. Pertinar wirst im „Echo de Paris" dem sranzösischcn Sachverständigen in Basel vor, er habe nicht gc nügend auf die Allciuschuld Dcmschlauds an dcm Zusammcn bruch dcs Aoungpmns hingcwicsem Mau babc im Gegcnlcil dic Opfer hcrvorgchobcu, dic das deutsche Votk seit einem Jahr ans sich genommen habe. Hieraus leite dcr Reichspräsident das Recht zu dcr Erklärung- ab, dast Dcntschtand die Auerken unng dcr ganzen Well gebühre, nnd dast man von ihm in Zu knnsi keine unmöglichen Opfer mehr verlangen dürsc. Wenn ' dcr Poungplan nach Ucbcrwindug dcr Wirtschaftskrise nicht in seiner ganzen Ansdclmnng wieder ausgenommen werde, so bedeute das, dast Deutschland seinen Verpslichlungen nicht nach kommen wolle. In der Abrüstnngssragc habe Hindenburg den juristischen Verzicht der sranzösischcn Sachverständigen ans dcr vorbcrciicndcn konscrcnz ansgenubt „Paris Midi" erklärt, dcr Rcichspräsidcnt habc mit s.iner Redc das dcmsche Volk ans den Widerstand vorbcrciicn wollen, der aus der Sri butkonscrcnz notwendig werden könnte. Seine Anssührnngcu würden sicherlich nicht ungchört im Ausland, verhallen. Kus der Verbindung zwischen dcr Tribnikonscrcnz n»d der Mrii stnngskonscrcnz cincrscils nnd der Schlachl von Tanncubcrg andererseits könne mau intcrcssanlc Schlußfolgerungen über die Aussassnug der führenden deutschen kreise ziehen, „Jie entschlossene Haltung des Reiches". „Paris Soir" über dic Hindcnbnrgredc. Paris. Zn dcr Rundsnnlrcdc dcs Ncichspräsidcnlcn bc tont „Paris Soir", dast dcr anstcrgcwöhulich cnlschlosscnc Ton dieser Anssührnngcu nm so bcmcrlenswreicr sci, als man am Vorabend von zwei wichtigen kvnjcre»;en stehe. Noch niemals habe Dcnlschland mit solcher Sicherheit erklärt, dast cs sich cndgültig von dcn Verpsliclmmgcn bcsrcien wollt, dic man ihm scit ININ auscrlcgi habe. Dic cntschlosscnc Hal tung dcs Reiches nnd die Ermutigungen, sic cs vom Aus lände erhalte, müsticn in Frankreich mit besonderer Ansmcrk samkcil vcrsvlgi werden. Hindenburg am Mikrophon. Neujahrsempfang bei Hindenburg Berlin, 2. Januar. Aus Anlas; des Neujahrstages fanden im Palais des Reichspräsidenten die üblichen Empfänge statt. Den An fang machte dic Wache, deren Meldung Reichspräsident von Hindenburg an der Tür seines Hauses entgegennahm. Um 11.30 Uhr begann die Anfahrt des diplomatischen Korps. Die Chefs dcr beim Reich beglaubigten fremden Vertretun gen, denen eine im Ehrcnhof des Ncichspräsidentenhauses ausgestellte Abteilung Reichswehr unter Führung eines Offi ziers bei ihrem Eintreffen militärische Ehrenbezeugungen erwies, versammelten sich in dem großen Saal des Rcichs- präsidentenhauses. Um 12 Uhr trat der Reichspräsident mit seiner Begleitung ein und begab sich in die Mitte dcs Saales. Der Apostolische Nuntius Orsenigo brachte als Doyen des diplomatischen Korps dessen Glück wünsche in einer Ansprache zum Ausdruck, die in der Ucber- setzung n. a. wie folgt lautet: Das Jahr, das soeben abgclaufen ist, war zweifellos eines dcr schwierigsten nnd härtesten für alle Völker, aber in ganz besonderem Blaße für Ihr deutsches Volk. In den Plänen der Vorsehung kommt dieser herben Prüsnngszcit gewiß auch eine besondere, mahnende Mission zu. Sie hat der Welt mit tragischer Eindringlichkeit gcofscnbart, wie eng und unlösbar die wirtschaftlichen Bande sind, welche die Völker miteinander verknüpfen. Bande so eng, daß die Wohlfahrt jedweder Nation, ob Siegerin oder Besiegte. Henle nicht mehr vorstellbar ist, es sei denn im Rahmen einer gewissen, die ganze Welk umfassenden Gcsamlwohl- fahrt. Lande so unlöslich, daß der Zusammenbruch auch nur eines Großstaales heule unvermeidlich seine störenden Rück wirkungen auf viele andere Staaten ausüben müßte. Belehrt und aufgerüttelt durch die Gröhe solcher Ge fahr, haben endlich alle Völker die Notwendigkeit einer auf richtigen und allseitigen Verständigung zu begreifen begon nen. Mit einer aufs höchste gesteigerten Sehnsucht schauen alle diesem neuen Jahr entgegen, und manch einer sieht darin bereits den Anbruch einer neuen Kulturaera, in der dcr Fortschritt der Völkersitten alle kriegerischen Rüstungen entbehrlich macht. Wir haben das Empfinden, daß die Len ker der Völker dahin gelangen werden, sich in einer edel- mutigen und aufrichtigen Solidarität zusammenzufinden, einer Solidarität, die nicht nur für alle die Grundlage des Wiederaufblühens der Weltwirtschaft, sondern auch ein Un- lerpfand einer vollen und endgültigen Befriedung der Völ ker sein wird. Deutschland wurde schwer von der großen Weltkrise getroffen, aber all das hat nicht vermocht, ihm seine Willensstärke zu rauben, noch seinen Mut zu lähmen. Wir wünschen ihm, daß seine harten Anstrengungen bald von Erfolg gekrönt würden. Reichspräsident von hindcnbnrg antwortete mit folgenden Worten: Herr Nuntius! Es ist auch mir eine große Freude, heute zu Beginn des neuen Jahres aus Ihrem Munde wieder die Wünsche dcs diplo matischen Korps für die Zukunft des deutschen Volkes ent- gcgennehmen zu können. Mit eindrucksvollen Worten haben Sie die furchtbaren Schwierigkeiten gekennzeichnet, mit denen an dieser Jahres wende alle Völker, am schwersten wir Deutsche, zu rinyen haben. Eine beispiellose Krise hak die gesamte Weltwirt schaft erschüttert und hat Deutschland ans das schwerste ge- krossen. Alle Zweige unserer Wirtschaft liegen darnieder. Millionen arbeikstüchtigcr und arbeitswilliger Volksaenoiien sehen sich ihrer Dascinsgrundlage beraubt. Auch die nicht der Arbeitslosigkeit verfallenen Teile de? Bevölkerung slehcn unter stärkstem materiellen und seelischen Druck. Aber mit dankbarer Genugtuung kann ich Ihre Worte bestätigen, in denen Sie davon sprachen, daß die bittere Not nicht vermocht hat, dem deutschen Volk seine Willensstärke und seinen Mut zu nehmen. Das hat es der deutschen Regierung ermöglicht, die äußerste Kraft einzuseßen, um Volk und Staat vor der Katastrophe zu bewahren. Deutschland hat zu ungewöhnlichen, tief ein schneidenden Maßnahmen greifen müssen, die jedem Deut schen die schrverstsn Opfer auferlegen. In unterschüttertew vaterländischen Bewußtsein hat das ganze Volk diese Opfer auf sich genommen. Auch die chstcn Anstrengungen des einzelnen Volkes reichen jedoch allein nicht aus, um dcr kritischen Lage Herr zu werden. Mit vollem Recht haben Sie, Herr Nuntius, betont, wie eng die Wohlfahrt jedes Landes heule mit der Wohlfahrt der andere» Länder verknüpft ist. Dic ernsten Ereignisse des vergangenen Jahres Huben diese Wahrheit der ganzen Welt auf das eindringlichste vor Augen geführt. Ls gilt, diese Erkenntnis jetzt ohne Zögern in die Tat um zusehen, wenn es gelingen soll, noch rechtzeitig einen Ans weg aus dcr Not anzubahnen. In verständnisvollem Zu sammenwirken müssen von dcn Regierungen Lösungen ge funden werden, die dcr nncrbiltlichcn Wirklichkeit Rechnung tragen und so die Gesnndung von Wirtschaft und Finanzen in der Welt ermöglichen. Gleiches Sicherheitsrecht für alle Völker. Neben dieser Aufgabe steht für das kommende Jahi mit nicht minderer Dringlichkeit eine andere, deren Erfül- lnng Sic in schönen Worten als das Ziel dcr Sehnsucht dec Völker bezeichnet haben, kein Volk kann das Ende der kriegerischen Rüstungen aufrichtiger und stärker herbeiwün- schcn als das deutsche Volk. Es wäre für dic Welt verhäng nisvoll, und cs darf deshalb nicht sein, daß die Erwartun gen in der Frage dcr Abrüstung nochmals enktänscht wer- den. Auch aus diesem Gebiet kann in Zukunft kein verschie denes Recht für dic einzelnen Völker gelten, wenn das Ver- tranen, die Grundlage aller Völkerbeziehungen, wiedcrher- geslellt werden soll. Möchte das neue Jahr in allen diesen Schicksalsfragen endlich befreiende Talen bringen! Möchte es dcn Regie rungen gelingen, sich in vertrauensvoller und gerechter Solidarität zusammenzufinden, um die Völker aus dem Dunkel dcr Gegenwart einer lichteren Zukunft entgegen zuführen und der Welt die endgültige Befriedung zu geben. In dieser Hoffnung, in der ich mich mit Ihnen eins zu wissen glaube, spreche ich Ihnen, Herr Nuntius, sowie Ihnen, meine Herren, zugleich für Ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker im Namen des deutschen Volkes und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Neujahrs wünsche aus. Nach der Verabschiedung des diplomatischen Korps nahm der Reichspräsident noch die Glückwünsche der Reichsregierung, des Reichstags, des Reichsrats, der Wehrmacht, der Reichsbank und der Reichsbahn entgegen. Die Glückwünsche des Kabinetts übermittelte in Vertretung des beurlaubten Kanzlers Reichspostminister Schätzel; lür die Wehrmacht sprachen Admiral Raeder und General Hasse. Minister Dr. Schätzel belonle u. a., die Reichsregierung Hosse, daß es im Jahre 1932 der Einsicht aller gelinge, zu einer Regelung zu kommen, die die Wirtschaft heilt und den schwergeprüften, von der Geißel der Arbeitslosigkeit gepeinigte» Völkern neuen Lebensmut einhauche. Reichspräsident van Hindenburg antwortete: „Unter dem Zwange der Notwendigkeit mußten dem deutschen Volke harte Lasten aufcrlegt und Eingriffe in die Rechtsspäre des einzelnen vorgenommen werden. Die in ernsten Tagen immer bewährte hohe moralische Kraft des deutschen Volkes, sein stets bewiesener Witte zur Selbstbehauptung und sein stark ausgeprägter Ordnungs sinn haben Deutschland befähigt, diese Opfer zu tragen und standznhallcn. Ich bin im Innersten überzeugt, daß Deutsch land auch in Zukunft alle Gefahren überstehen wird, wenn cs nur einig ist und treu. So begrüße ich cs, daß die Reichsregierung, von dcm festen Willen beseelt, dcm deutschen Volke die notwendigen Erleichterungen zu schaffen, in das neue Jahr eiutritt. Möge die Arbeit der Reichsregierung nnd möge Ihrer aller persönliches Wirken von Erfolg bealeilet sein! vcr Empfang der Halloren. Vor den offiziellen Ncujahrsempfängcm empfing der Reichspräsident in diesem Jahre eine Abordnung der „Hal loren", dcr alten „Salzwirkcr-Brüderschaft im Thale zu Halle", die zum ersten Male seit dem Weltkriege wieder dem Ncichsoberhaupt nach allem Brauch Salz, Soleier und Schlackwurst sowie ein Gedicht, den sogenannten Neujahrs karmen, darbrachle und ihre Neujahrsglückwünsche aus sprach. Die Abordnung, dic in dcr alten historischen Hallo- ren-Tracht erschien, bestand aus dcm „Negierenden Vor steher dcr Salzwirker-Brüderschast" Max Frosch als Füh rer, zwei weiteren Halloren, Paul Moritz IV. ustd Richard Puppe, und dem mit der Wahrnehmung dcr Geschäfte des „Salzgrafcn" betrauten Ersten Bergrat Licbenam. Kundgebung des KMäuserüundes Dcr Vorstand des Deutschen Neichskriegcrbundcs „Kyff- yäufer" hat eine Neujahrskundgcbung erlassen, in der es heißt: Dcr Versailler Vertrag hat im zwölften Jahre seines Bestehens alle Länder und Kulturvölker in eine unabseh bare Katastrophe hineingeführt. Deutschland, durch den ungerechten Machtspruch zerstückelt, in seinen Kräften ge hemmt und geknebelt und durch die Nöte der anderen Län der ganz auf sich selbst angewiesen, macht die äußersten An strengungen, das Unheil des restlosen Zusammenbruches zu bannen. Unerträgliche Lasten mußten jedem einzelnen auf gebürdet werden, um noch einmal zu versuchen, Volk, Va terland und Reich zu retten. Das Jahr 1932 wird das ent- schcidungsvollste und vielleicht schwerste aller Notjahre dcs deutschen Volkes fein. Wenn die Opfer, die wir brachten, und dic noch gebracht werden müssen, um das Todcskreuz von Deutschland zu neh men, nicht umsonst sein sollen, dann muß das deutsche Volk in allen seinen Gliedern, Teilen und Schichten untrennbar im Geiste des kämpfcrtums und der Kameradschaft ver bunden werden. Der Deutsche Reichskricgerbund „Kyffhäu ser" ruft deshalb seine drei Millionen Milglieder, die in Stadt und Land die starken Träger solchen Geistes sind, auf, mil allen Kräften in dieser Gesinnung zu wirken. Das d>'u..sche Volk darf nicht mutlos werden und die Hoffnung verlieren! Der Deutsche Reichskricgerbund „Kyff häuser", der im vergangenen Jahre seine Kräfte millionen fach gegen die Lüge cker Kriegsschuld und dcn Betrug der Abrüstung eingesetzt hat, wird in dem kommenden Notjahr alle so vereinten Kräfte auch einsetzen für den Kampf gegen die Seelennot des deutschen Volkes. Unkultur und Gottent fremdung haben nie Raum im deutsclzen Volke gehabt; sie sind aber in dieser Zeit unserer schwersten seelischen Bela stung ein Verbrechen. Wir kämpfen für das Deutschtum und für die Ehre dcr Nation; wir kämpfen gegen die Lüge von Versailles und gegen den Bolschewismus. Was erwarten die Barteien? Im Rahmen einer Umfrage äußern sich die Führer der Neichstagsfraktionen über die Erwartungen, die sie an das kommende Jahr knüpfen. Der Zentrumsabgeordncte Dr. Bell verweist auf die hauptsächlich durch Steuerausfälle bedingten außerordent lichen Schwierigkeiten, vor denen Deutschland 1932 stehen werde. Um so größere Bedeutung sei den bevorstehenden internationalen Verhandlungen beizumessen, bei denen es vor allem auf eine Aenderung des bisherigen französischen Standpunktes ankommen werde Der Führer der Deutschen Volkspartei, Dingeldey, betont, daß sich eine endgültige Beseitigung des Tributwahnsinns nur herbeiführen lassen werde, wenn sich die deutsche Ns- aierung auch auf die breite Front der nationalen Kräfte stützen könne. Es müsse deshalb schon sehr bald als Vor aussetzung für eine erfolgreiche Außenpolitik vie Umbildung dcr Ncichsregierung erfolgen. Der Fraktionsführer der Deutschnationalen, Dr. Obcr- sohren, erwartet von einer Machtergreifung durch den ak tiven Nati'nali ms der Harzburqer Front dm Rückkehr des Vertrauens zu Deutschlands Kraft "an In- und Aus land und die Aktivierung zahlloser Kräfte die beute brach lägen Abg. Leich! (Bayr. Valksp.) erklärt, nur der Sieg der Vernunft über Leidenschaft und Verblendung werde ver hindern können/ daß im neuen Jahr die Krise zur Kata strophe werde Der Fraktionsführer der Nationalsozialisten. Dr. Frick, betont, daß er für 1932 den Sieg der deutschen Freiheits bewegung Adolf Hitlers erwarte. Der Sozialdemokrat Dr. Breitscheid erklärt, daß man in der Politik nur erwarten solle, was eine gewiße Aus sicht auf Realisierung habe, Er könne aber nicht voraus sehen, welche Aussichten im gegenwärtigen Deutschland für die Zukunft beständen. a.n Der Landvolkabgeordnete Dr. Gereke erhofft vom neuen Jahr weitere durchgreifende Schutzmaßnahmen für die Landwirtschaft und eine Milderung der ins Unerträg liche gestiegenen innerpolitiscl)en Spannung. Dr. Weber (Staatsp.) gibt der Erwartung Ausdruck, daß das neue Jahr außenpolitisch die endgültige Beseitigung aller Reparationen bringe und daß im Innern die Be kämpfung der zunehmenden Unmoral auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet energischer durchgeführt werde. Der Wirtschaftsparteiler Drewitz hebt hervor, die erste Voraussetzung für alle inneren Reformen sei die Einsicht der Völker Europas, daß Deutschland endlich wieder der Platz cingeräumt werden müsse, der ihm gehöre.