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NSDAP, und Zentrum Eine scharfe Erklärung Hillers. München, 1. Dezember. Unter der Ueberschrist „Hitler und Zentrum" befaßt sich im „Völkischen Beobachter" Adolf Hitler mit den Behaup tungen, das; die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpar tei iu Verhandlungen mit dem Zentrum stehe zum Zwecke des Eintritts der NSDAP, in die Reichsregierung. Hitler erklärt, alle diese Meldungen seien non Anfang bis zn Ende frei erfunden, und zwar zu dem Zwecke, die nationalsozia listische Bewegung oor allem in den Augen der deutschna- tionalen Wählerschaft wenn irgend möglich zu diskreditieren Er möchte sich sowohl die Belehrungen, als auch die Be sorgnisse dieser Herrschaften ein für allemal verbitten, wenn in Deutschland das henlige System gestürzt werde, dann werde die Krosk, die diesen Sturz hcrbeisühre, nicht die Dentschuatioi'nle Partei oder ihre Presse gewesen sein, son dern ausschließlich der Balionalsozialismus. Erfolge der Nationalsozialisten bei den thüringischen Landwirlschaftskammerwahlcn Weimar. Ain Sonntag wurd-en in Thüringen die Wahlen zu den Krcislandwirtschaftskammcrn durchgeführt. Oie Wahlbeteiligung mar im allgemeinen ziemlich rege, wenn es auch in einzelnen Bezirken erhebliche Unterschiede gab. Üm Landkreis Gera erhielten bei einer Wahlbeteiligung von achtzig Prozent der Landbund 2464 Stimmen und sechs Sitze, die Nationalsozialisten 1040 Stimmen und zwei Sitze, Im Landkreis Rudolstadt die Landwirtschaftlichen Verbände 1102 Stimmen (vier Sitze, bisher fünf), die Nationalsozia listen 52!) Stimmen (ein Sitz): die Wahlbeteiligung betrug 63 Prozent. Im Landkreis Schleiz erhielten die Vereinigten landwirtschaftlichen Verbände 175-1 Stimmen (vier Sitze), die Nationalsozialisten 758 Stimmen (zwei Sitze), im Land kreis Altenbura der Landbund 669 und die Nationalsoziali sten »77 Stimmen. Im Wahlkreis Saalfeld war nur der Wahl Vorschlag der landwirtschaftlichen Verbände zugelasscn. Der Wahlvorschlag der Nationalsozialisten war wegen einiger Mängel znrückgcwicscu worden, doch ist gegen diese Eulschci düng Beschwerde beim Ministerium eingelegt worden. Folgenschwerer Zusammenstoß. - In Eickendorf bei Schönebeck an der Elbe fanden gleich zeitig eine nationalsozialistische Versammlung und eine ge schlossene Vorführung des Films „Im Westen nichts Neues" vor der SPD statt. Schon auf dem Wege dorthin wollen An hänger beider Parteirichtungen belästigt und angegriffen worden sein. In der Nacht kam es in der Nähe des national sozialistischen Versammlungslokals zu schweren Ausschrei tungen. Nationalsozialisten sollen mit Bierflaschen geschla gen worden sein. Auch Messer dienten als Waffen. Der Amtsvorsteher gab, als er van einer llebermacht bedrängt wurde, vier Schüsse ab. Als Opfer der Ausschreitungen blieben drei Schwerverletzte und 11 Leichtverletzte auf dem Platz. Zwei von ihnen mußten in das Krankenhaus einge- liefcrt werden. Wohnung eines Nationalsozialisten beschossen. In der Nacht gegen 4 Uhr morgens wurde auf die Wohnung eines in der Nationalsozialistischen Partei füh rend tätige» Möbelhündlcrs in Bremen ein Fcuerüberfall verübt. Bisher noch nicht ermittelte Täter gaben auf die Fenster des Hauses neun Schüsse aus einem Jagdgewehr ab. Die Fenster wurden zertrümmert. Personen wurden nicht verletzt. Der „Angriff" erneut verboten. Der nationalsozialistische „Angriff" ist vom Berliner Polizeipräsidenten wegen eines Artikels des Neichstagsab- geordneten Goebbels bis zum 7. Dezember verboten warben Warum Devifenfchwund trotz aktiver Handelsbilanz? Eine Unterredung mit dem Ncichsbnnlpräsidcnlcn. Berlin. Reichstzaukpräsidcnl Dr. Luther gab dem Bcr Üner Vertreter der „Associated Preß" ein Interview. Er sagte dabei u. a.: Das sog. Stillhalteabkommen enthalte so viele Lücken, daß sich daraus die ungünstige Entwickelung des Gold und Devisenbestandes der Rcichsbank zum größten Teil erkläre. In der Zeit vom l. September bis 15 November entfielen von 1,92 Milliarden Mark Dcviscnabgabcn der Rcichsbank nur900 Millionen aus den Warenverkehr, dagegen 1,02 Milliarden ans den Kapitalvcrkchr Von letzterem sei 72» Millionen Kreditrück Zahlung. Ohne diese Kreditrückzahlungen hätte die Reichsbank statt eines Deviscnvcrlnstcs von 5M Millionen einen Zugang von 2M Millionen auSwciscn können. Hieraus ergebe sich Deutschlands guter Wille zur Erfüllung seiner Verbindlichkei ten, der jedoch allein das Problem nicht lösen könne. Wenn, was au sich ganz unmöglich sei, iu der geuanuten Zeitspanne der Außenhandelsüberschuß iu voller Höhe sich iu Dcviseucin gang nmgewandelt hätte, selbst dann hätten noch MO Millionen gefehlt, um die Zahlungen aus dem Kapitalvcrkchr iu Höhe von i,02 Milliarden zu decken Kciu »och so günstiger Dcviseucin gang könnte also ans die Dauer Kreditrückzahlungen in bis herigem Tempo ermöglichen. Die Annahme, daß ein Außen handclsübcrschuß sich sosorl iu Deviscuansall verwandele, sei selbstverständlich ganz unzulässig, dcuu zwischen dem Grenz übertritt der Ware nud dem Hcrciukommcu des Aussuhrcr löscs vergingen mehrere Monate Deutschland sei dem Ziel einer vollen Dcviscuersassung reckst nahegckommeu. Die Lö sung des Problems aber liege nicht hier. Vielmehr spiegele sich in den sehr hohen Kreditrückzahlungen, die die Ursache der dauernden Devisenverluste seien, die politische Gcsamlcutwicl luug und die weltwirtschaftliche Lage, die noch immer — wenn auch jetzt iu begrenztem Umsauge — jene» Run der Gläubiger aus Deutschland sich sortsctzeu läßt, der Anfang Juni begonnen habe. Eine Lösung, die wirklich Helse, zn finden, sollte um so eher möglich sein, als Deulschlaud seil vorigem Herbst an nähernd 5 Milliarden Mark an das Ausland zurückgczahll habe. Lie Klagen der KrlegsbeWdigten und Krlegerhlnterbllebenen vor dem Ausschuß. Berlin. In einer Sitzung des Kricgsbeschädigtcuausschusses des Reichstages wurde auch die durch die letzten Notverord nungen geschossene Rechtslage der K r i c g s b es ch ä d i g t c n erörtert. Es kam dabei zum Ausdruck, daß die Kricgerwitweu, Eltern und Waisen nicht nur durch die Notverordnungen, sou dern noch mehr durch die neuen Bcstimmnngen über die Zusatz reuten und durch die Eiuschräukuugcu der Kanu-Bezüge bei der Eltcrubcihilsc, der Witwen und Waisen sowie der Er- ziehungsbcihilse vielsach in Not geraten seien. Ferner wurde darüber geklagt, daß die ursprünglich völlig gebtthreusreie Ver- sorgungsheilbehandlung zu uugunsteu der Beschädigte» bc lastet worden sei. Beschlüsse wird der Ausschuß erst Mittwoch wsseu. Sieg der Vernunft oder Chaos Italien und die Kriegsschulden- und Telbutfeuge Rom, 1. Dezember. In einem Leitartikel über die Friedensmission Italiens und die schwere Gefahr, die die heutige Lage für Deutschland und ganz Europa bilde, weist „Popolo d'Italia" auf die finanzielle Erschöpfung Deutschlands und die Depression des englischen Psundes hin, die sich zwangsläufig jetzt auch auf Frankreich auszuwirken beginne. Wenn man m Italien, führt das Blalt aus, die furchtbare Lage des deutschen Volkes unterstreiche und die Aufhebung der durch den Krieg erzwungenen Bestimmungen verlange, so sei dabei niemand von Gefühlen gegen Frankreich geleitet. Deulschlaud flehe an der Schwelle einer Tragödie, wäh rend vcrnünfligcrwcisc niemand den Zusammenbruch des dculschcn Bölkes wünschen könne. Wenn der Bolschewismus seinen Weg bis zum Rhein finden sollte, dann werden auch viele in Frankreich zur Erkenntnis kommen, daß es besser gewesen märe, den ehrlichen Kampf Brünings zur Aufrechterhaltung des Gleici-gewichts zu unterstützen, wenn man nicht gar nach Hitler als Befreier rufen werde. Das Blatt erinnert an die deutschen Leistun gen während des Waffenstillstandes, die Malcrialabliefc- rungen, die Gebietsabtretungen im Osten und Westen, den Verzicht aus sein großes Kolonialreich, und beziffert die dculschcn Reparationsleistungen mit 10 Milliarden Goldmark. Nach der Meinung englischer und amerikanischer Sachver ständiger habe davon Frankreich allein 18 Milliarden Gold mark -- 105 Milliarden Franken erhalten. Diese unge heuerlichen Leistungen sind nach der Ansicht des „Popolo d'Italia" Erklärung genug für die Erschöpfung der deut schen Hilfsquellen. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß Deutschland, da neue englische und amerikanische Anleihen voraussichtlich nicht mehr möglich seien, aus eigener Kraft seine Zahlungen unmöglich sorHchcn kann. Alles dringe darauf, unter das tragische ttricgsschuldenkonlo den Schlußstrich zu ziehen. Die gejamie Weltwlrljchaft wurde damit Atem zu neuem Leven schöpfen. Die Politik hartherziger Intransigenz gegen ein bis nuss äußerste geschwächtes Deutschland werde die bolsche wistische Gcsahr nur vergrößern. Warschauer. Geistesverwirrung. „Walhington Star" teilt in einem von Hrederic William Wilc gezeichneten Copyright-Artikel mit, der Präsident des polnischen Zweiges des Paneuropa-Komitees, Alexander Lcdnicki, fei beauftragt worden, dem amerikanischen Publi kum die folgende polnische These darzulegen: Polen werde den Korridor nie aufgeben. Ls sei aber bereit, mit Deutschland einen Nichtangriffspakt abzuschlie- ßcn, wenn Deutschland Ostpreußen völlig entmilitarisiere«» würde. Lin bewaffnetes Ostpreußen, in dem der Stahlhelm so rühria sei und für dessen wirtschaftliche Entwicklung so wie für die verteioignngszwecke (? D. Red.) die Reichsre- gicrung soeben eine Oslhilse in höhe von einer Milliarde Mark bewilligt habe, bedeute eine beständige Bedrohung Polens-, daher könne Polen nicht abrüstcn. Wenn Deutsch land jedoch der Entmilitarisierung Ostpreußens zustimme» und den polnischen Waren zollfreien Eintritt in Ostpreuße« gewähren würde, so würde sich dieses jetzt verkümmernde Gebiet bald erholen. Schon rein geographisch betrachtet, läge Ostpreußen Warschau näher als Berlin und könne daher mit Polen besser handel treiben als mit Deutschland. Wilc bemerkt zu diesem polnischen Vorschlag, er dürfte in Deutschland schwerlich Begeisterung auslösen, denn die Rückgabe des Korridors sei Deutschlands unabänderliche Mindestforderung Sowolzl Laval wie Borah hätten in Washington die auch in manche» Regierungskrciscn vorherrschende Ansicht ausgedrückl, daß der Korridor ein Pulverfaß sei, und daß ohne Lösung dieser Frage es in Europa keinen Frieden geben könne. Wen» Leduicki trotzdem hoffe, mit seinem Vorschlag Eindruck zu machen, so. weil das amerikanische Volk für Abrüstung sei und daher jede» Entmilitarisierunasvlan beifällia aufiiehme. Konsul Waßmus f Der frühere deutsche Konsul Wilhelm Waßmus ist im Alter von 51 Jahren gestorben. Waßmus hat sich während des Krieges in Südpersieii außerordentlich ausgezeichnet. Er war 1915 mit der Afgha nistan-Expedition nach Persien gegangen, wurde aber mit einigen Herren nach Südpersieii abgezweigt, um die südper sischen Pässe für einen etwaigen englischen Vormarsch nach Norden zu sperren. Obgleich Waßums seine Ausgabe ohne Waffen und Geld übernommen hatte, gelang es ihm dank seiner Sprachkenntnissc und seiner besonderen Fähigkeiten, die wilden südpersischen Bergstämme zur Gefolgschaft zu verpflichten. So konnte er sich trotz größter Entbehrungen und unablässiger Verfolgung durch die Engländer während voller 316 Jahre gegen eine vielfache Uebcrmacht in Süd- persicn halten. Auf den englischen Generalstabskarten, die während des Krieges Verwendung fanden, staub auf Süd persien nur ein Name: Waßmus. Die außerordentliche Lei stung dieses Deutschrn und seine ritterliche Kampfesweife haben die volle Anerkennung der Engländer gefunden; sie haben ihn als ihren größten Gegner in Persien gefeiert. 1918 geriet Waßmus in englische Gefangenschaft, aus der er erst 1919 nach Deutschland zurückkehrte. Nach vorübergehender Betätigung schied er 1923 auf seinen Wunsch aus dem Auswärtigen Amt aus und kehrte nach Persien zurück, wo er einen landwirtschaftlichen Betrieb im Süden des Landes eiurichtete. Slr Austen Wmberlllln interessiert M siir HMerrarsurtelle in Deutschland. London. Im llnlcrhans brachte Sir Austen Ebambcr lain die jüngsten H o cb v e r r a t s n r l c i l e in D eni sch lau d zur Sprache. Er fragte den Außenminister, ob er in Anbetracht der Rückwirkungen der jüngsten slaaiSanwaltlichcn Vorgehen ans die Frage der Abrüstung und der Ausgabcube- grenznng siir die Rüstungen dem Unterhaus irgendwelche Au gabcu über die Grüude machen könne, die zu der Verurteilung eines Ausländers durch das Gerick» iu Breslau wegen Hoch Verrats geftihrl habe, und zwar anläßlich einer Teilnahme an einer Vcrsammlnng des Stahlhelms — einer Körperschaft, dic von der dcnlschcn Regierung als eine private Organisation ohne militärische Ziele bezeichnet wurde. Ferucr fragte Sir Auste» Chamberlain, ob der Außenminister die Umstände er läutern könne, unter denen ein deutscher Redakteur uud Flie ger vou dem oberste» Gcrichtshos i» Leipzig Wege» Preisgabe vo» militärische» Geheiumisse» i» eine», Artikel über de» Haushalt des Zivilslugweseus des Reiches verurteilt wordcu sei. Sir Iobu T i m o u amwortete, daß er den englische» Geschäftsträger in Berlin ersucht habe, über diese Diugc zu berichten. Er werde das Ergebnis dem ehrenwerten Mit glied des Unterhauses dauu mitteilc». Der Burmester Vliinderungsvlan Ein Gemisch von Politik und Verbrechen. Budapest, 1. Dezember. Die polizeilichen Ermittlungen fördern immer mehr Ein zelheilen zu Tage, die beweisen, daß es sich bei dem Un ternehmen einer Reihe früherer Exzedenten um einen Plün- derungsfeldzuq gehandelt hak. Das geht u. a. daraus her vor, daß in den Kartenskizzen, nach denen gegen Privat personen, Büros und Banken vorgegangen werden sollte, genau die Plätze eingezeichnet sind, an denen sich die Kassen befinden. Der Innenminister Keresztes-Ischer erklärte, Desperados hätten versucht, die öffentliche Ordnung und Ruhe zu stören, wobei sie offenbar materielle Ziele verfolgten. Der Polizei sei -- '"doch gelungen, das Verbrechen im Keime zu ersticken. Unter den etwa 40 Verhafteten befinde sich nur eine mili tärische Persönlichkeit, Oberleutnant Vonnay. Die Verhaf teten seien allesamt unbedeutende Personen. Der Kreis der Untersuchung scheine ziemlich geschlossen zu sein. Im Lan desausschuß sagte der Minister, politische Bedeutung könne dem Versuch glücklicherweise nicht zugeschrieben werden. Der Pulschplan stellt sich als ein besonderes Gemisch von Politik und Verbrechen dar. Tatsache ist, daß die Ver hafteten habsburgseindlich eingestellt sind. Ls scheint, daß die -Polizei den Leiter der Bewegung in der Person des früheren Sekretärs Görgeys, Stefan Theodorowitsch, fest genommen hat. Der mandschurische Konslitt Chinas Forderungen in Paris abgelehnk. Paris, 1. Dezember. Der Völkerbundsrat berät immer noch über den chine- »sch-japanischen Streit. Die augenblicklichen Schwierigkeiten liegen besonders in der chinesischen Forderung, für den Be ginn und für die Beendigung der Truppenzurückziehung einen Zeitpunkt zu bestimmen. Hiergegen wenden sich Japan, Amerika, Frankreich, England und Italien. Die chinesische Regierung verlangt außerdem die Einsetzung eines Ausschusses, der die Zurückziehung der japanische» Truppen beobachten soll. Von diesen Forderungen maclst China die Zustimmung für die Entsendung des Studien ausschusses abhängig. Sie sind inzwischen vom Redaktions ausschuß einstimmig zurückgewiesen worden. Chinas Ver treter wurde aufgefordert, neue Weisungen einzuholen. Lage in Tientsin noch kritisch In Tientsin ist die Lage noch sehr kritisch. Sowohl die chinesischen als auch die japanischen Truppen sind verstärkt morden, die Schießerei in der Stadt dauert an. Das Ge- schästslcbcn liegt fast völlig still. Das japanische Oberkom mando hat den chinesischen Behörden erklärt, daß es den chinesischen Stadtteil werde besehen müssen, wenn die Be hörden nicht die Polizei entwaffnen. Man will energisch werden Paris, 1. Dezember. Wie aus Völkerbuudskrcisen verlautet, sind die Rats milglieder nicht gewillt, die von Japan gestellten Forderun gen anzuerkennen, daß Japan in der zu räumenden neutralen Zone ein ausdrückliches Recht auf Polizeimaßnahme» zuer- rannt wird. Reberhaupt werden die neuen Instruktionen, die der japanischen Delegation aus Tokio zugegaugen sind, als ein gewisser Rückschritt angesehen. Voraussichtlich dürfte sich der Völkcrbundsrak dadurch veranlaßt sehen, nunmehr ent schiedener aufzutreten. Der japanische GenerMabsches in Wrbin. Dic vstchincsischc Bah» in japanischer Verwaltung. Muskau. Wie ans Eharbiu geweidet wird, ist dort der japanische Gciicralstabsches in Begleitung zahlreicher Offiziere cingelrofsew Dic Japaner Hatzen nmnnchr die Verwaltung der o st ch i n c s i s ch c n B a h n ützernomwcn, so daß jetzt das ge samte mandschurische Eiscntzahuuetz sich iu japanischen Hän den tzcsindei, mit Ausnahme einer Strecke tzci Huhai, die von Truppen General Mas besetzt ist. Es verlautet scrucr, daß dic Japaner iu Eharbiu eine »cuc Regierung einsctzcn wollen. Kleiner Welt-Spiegel. Die R c i ch s i n d c x z i s f e r für die Lebenshaltungs kosten «Ernährung, Wohnnng, Heizung, Beleuchtung, Beklei dung und „sonstiger Bedarf") beläuft sich »ach de» Feststellun gen des Statistischen Rcichsansts sür den Durchschnitt des Mo nats November auf 131,9 gegenüber 133,1 im Vormonat; der Rückgang beträgt somit 0,9 v. H. Bei einer Nachwahl zur sranzösischcu Kammer in La Reale für einen verstorbenen Abgeordneten, der der demokratisch-sozialen Allianz nngchörte, wurde der radikale Kandidat Cluzan mit 8496 Stimmen im zweiten Wahlgang gewählt. Der Marine-Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet, i« Abo seien gegenwärtig sür die finnische Kriegsmarine zwei Minia tur-Schlachtschiffe von jo 4000 Tonnen im Bau, die trotz ihrer ge ringen Größe mit je vier 25-Zentimeter-Gcschützen und acht 12- Zentimeter-Geschützen ausgerüstet werden sollen. Die Fertigstellung werde 1933 erfolgen. Der Volkskomnussarenrat der Sowjetunion bewilligte de» Sowjetgütern unter der Bedingung, das; sie den Plan der Ab lieferung ihrer Produktion an den Staat vollkommen erfüllte», den Berkaus der Ucberschüsse ihrer Produktion durch ein eigenes Kleinhandclsnetz. Nach einer amtlichen Meldung aus Tokio, wurde dort wege» kommunistischer Propaganda eine Anzahl japanischer Studenten verhaftet. Außerdem hat dic Polizei eine kommunistische Organi sation nufgcdeckt, die sich die Aufgabe gestellt hatte, Kundgebungen gegen die japanische Politik in der Mandschurei zu veranstalten. An Bord der Olympic sind der Präsident der Chase National Bank, Albert Wiggin, der Präsident der BIZ., McGarrah, und der Finanzsachverständige Walter Stewart nach Europa abgcreist.