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Englische Hilfe ftie Oesterreich eventuell auch ohne Frankreich? London. Englische Bankkreisc haben, wie ans durchaus zuverlässiger Quelle verlaute«, crucul den Wunsch geäußert, das; Oesterreich balduiöglichst einen Vertreter ernennen möchte, der bcvvüuiächligl ist, unverzüglich in internationale Finmijvcrlmudluugc» ciuzutrcteu. London lege im Interesse einer baldigen Neberwindung der Krise große» Wert daraus, die »ousorlialvcrhaudlungcu zu ciuem Erfolg zu sichren, und zwar, wenn irgend möglich, in großem internationalen Nah men unter Zusammenarbeit der leitenden Zentralbanken Fra»k rcichs, Dcntschlands und Amerikas. Zollten jedoch politische Erwägnngcn ernstlich das Zustandekommen einer internationa len Abmachung hinanszögcrn oder bedrohen, so müßte London unter Umständen, wenn auch mit dem gröszlcn Widerwillen, die Möglichkeit in Erwägung ziehen, eine Vereinbarung, selbst un ter dem Ausschluss von Paris, herbeizusührcn. Noch leine Kabinettsumbildung Berlin, 20. Juni Das Rcichskabinctt tritt am heutigen Sonnabend zu einer Sitzung zusammen, um sich u. a. mit laufenden Per sonalien zu beschäftigen. Es handelt sich dabei, wie von zu ständiger Seite versichert wird, ausschließlich um die Be setzung freiwerdender Ministerialratsstellen und anderer hoher Beamtenstellen. Der Ansicht, das; sich das Kabinett in dicker Sitzung mit der Frage der Umbildung der Regierung vesassen werde, wird ausdrücklich widersprochen. Dagegen wird nichts ge sagt, das; eine Umbildung des Kabinetts überhauvt nicht ge plant sei. In politischen Kreisen wird jedenfalls auf das bestimmteste versichert, dass diese Umbildung in spätestens 14 Tagen erfolgen solle. Die ersten Vorbereitungen Beginn der kabinettbesprechungen mit den Botschaftern Berlin, 20. Juni. Wie wir erfahren, hak der Reparalionspolilische Aus- ^yusz.des Reichsravinetls, der bekanntlich seinerzeit aus den Ressorts gebildet worden ist, die an den Fragen der Repara tionen besonders beteiligt sind, am Freitag eine Sitzung ab- gehalten, an der auck) die Botschafter Dr. Hoesch und Dr. von Schubert tcilgenommen haben. Die Beratungen galten natürlich der Vorbereitung der Massnahmen, mit denen das Rcichskabinctt die Revision einleilen will. Sie werden in den nächsten Tagen fort gesetzt. Inzwischen werden auch die Botschafter von Prilt- wih und Neuralh in Berlin erwartet, die sich bereits aus der Reise befinden. Diese Besprechungen, die bereits vor einer Reihe von Tagen angekündlgl worden waren, werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da der Revisionsschrilt bei der großen Bedeutung und den Schwierigkeiten des ganzen Problems natürlich einer eingehenden und sorgfältigen Be handlung bedarf. Die Christlichen Gewerkschaften rvr Rot- Verordnung Berlin, 20. Juni. Aus Anlaß der durch die Notverordnung vom 5. Juni ^931 geschaffenen Lage tagte der Hauptvorstand des Gesamt- verbandes der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands in Düsseldorf. Das Ergebnis der Verhandlungen wurde laut „Germania" u. a. wie folgt festgelegt: „Die Christlichen Gewerkschaften würdigen die außer ordentlich schwierige Lage, in der sich infolge der wirtschaft lichen und finanziellen Zustände Volk und Vaterland befin den. Sie anerkennen, daß diese Lage entschlossenes handeln seitens der Reichsregierung erfordert und Opfer von allen Volksschichten bedingt. Des ungeachtet muß gegen eine Reihe von Bestimmungen der Notverordnung entschieden Stellung genommen werden. Die Notverordnung bringt eine ge waltige Kürzung der sozialen Leistungen, besonders in der Arbeitslosenhilfe, sie greift schwer in das Lebensrecht der Arbeitnehmer ein und enthält Bestimmungen, die die Arbei terschaft ungleich und ungerecht im Verhältnis zu anderen Volksschichten behandeln, den Glauben an die Gerechtigkeit erschüttern und verbitternd wirken. Die Christlichen Ge werkschaften verlangen erneut, daß über die in Aussicht ge stellten Erleichterungen hinaus eine beschleunigte Abände rung der Notverordnung erfolgt. Sie werden in einer Denk schrift der Reichsregierung ihre Bedenken und Abänderungs vorschläge unterbreiten. Den Bestrebungen sozialreaktionärer, scharfmacherischer Kreise, die ohne Rücksicht auf die Not der breiten Volksschicht ten eine weitere Verschlechterung der Sozialversicherung, des Tarifrcchts und eine Beseitigung des staatlichen Schlichtungs wesens und der Verbindliäkeitserklärung zum Zwecke neuer Lohnsenkungen verlangen, treten die Christlichen Gewerk schaften mit aller Schärfe entgegen." von Seeckt über dar Wehrvroblem München, 19. Juni. Der frühere Chef der Heeresleitung, Generaloberst a. D. von Seeckt, sprach auf Einladung der Deutschen Studen tenschaft in der Universität über das Thema „Das Ringen um die deutsche Sicherheit". Nachdem der Redner das Ver hältnis von Wirtschaft und Macht erörtert hatte, führte er u. a. aus, daß jeder Staat das Recht habe, Sicherheit aus Für eilige Leser. * In Sludzicnick (Kongrcßpolcn) schlug ein Blitz in eine Scheune, in der 40 zu einer Militärübung kouunandicrtc Gymnasiasten Unterschlupf gesucht batten. 5 Schüler und ein OberlcMmntt wurden getötet, 12 schwer und die übrigen leicht verletzt. " Nach einer Versügnng des titanischen Innenministers ist die „Königsberger Allgemeine Zeitung" bis 1932 sür Litauen Verbote n worden. Das Verbot wird mit dem Inhalt eines Artikels in Nr. 58 dieser Zeitung „Mer lys oder Zaunius? Wer entscheidet im Mcmelgcbict?" be gründet. ''' Der österreichisch-ungarische Handelsver trag wurde nach einer Meldung aus Wien am Freitag von den Unterhändlern unterzeichnet. * Der russische Auszcnkommissar Litwinow, der sich gegenwärtig in der Tschechoslowakei aufhält, beabsichtigt auf der Rückreise nach Moskau dem Reichsaustcnminister Curtius einen Besuch in Berlin abzustatten. Da dieser Besuch voraussichtlich gegen Mitte Jnli zn erwarten ist, dürfte er mit der weileren Gestaltung der russisch-deutsche» Beziehungen Zu sammenhängen. eigenem Können und eigener Macht aufzubauen. Bel oer Abrüstungskonferenz im Februar kommenden Jahres lei für Deutschland nichts gefährlicher als eine Kompromißlösung Solange der Versailler Vertrag nicht aufgehoben werde hätte Deutschland an der Abrüstungskonferenz kein Inter esse. Der Redner ging sogar so weit, zu erklären, daß Deutsch land daran denken müsse aufzurüsten und forderte, daß eine solche Ausrüstung die allgemeine Wehrpflicht in irgendeiner Form wiederbringen müsse. Wenn Deutschland die Reparationen nicht mehr bezahlen könne, so würde Frankreich — wie Seeckt annehmen zu müssen glaubt — w i e d e r i n s N h e i n l a n d e i n m a r - jchieren, denn Deutschland hätte nicht die Macht, dies zu verhindern. Andererseits sei Deutschland aber auch in seiner jetzigen Verfassung kein genügendes Bollwerk gegen den russischen Bolschewismus. „Faustrecht" im thüringischen Landtag kommunistischer Auflösuugsanlrag abgelehnt. Weimar, 20. Juni. Der Landtag von Thüringen lehnte gegen die Stim men der Kommunisten, Nationalsozialisten und Deutsch- nationalen den kommunistischen Antrag aus Landlagsauf- lösung "b- Die Sozialdemokraten cnthiclctn sich der Stimme. Die änderen Parteien stimmten gegen den Antrag. Als der nationalsozialistische Abgeordnete Sauckel zum kommunistischen Auflösungsantrag sprach, rief ihm der so zialdemokratische Abgeordnete Grundler mehrere Bemerkun gen zu, die Sauckel als Beleidigungen auffaßte. Er verlieh das Rednerpult und forderte Gründler auß mit ihm den Saal zu verlassen. während dieser Auseinandersetzung gruvvierten sich Abgeordnete der verschiedensten Parteien um die Streiten den. Der nationalsozialistische Abgeordnete Papenbroock ver setzte Gründler von hinten einen Faustschlaa ins Genick, worauf mehrere Abgeordnete Stühle und Pultdeckel ergrif fen. Ls flogen mehrere Stühle durch den Saal. Der Prä sident begab sich unter die Streitenden und forderte sie auf, den Saal zu verlassen. Nach einer Viertelstunde war der Saal geräumt und de; Aeltestenrat trat zu einer Sitzung zusammen, der gegen de« nationalsozialistischen Abgeordneten Popenbroock die schwerste zulässige Strafe, nämlich 20 Tage Ausschluß, und gegen den Abgeordneten Sauckel, ebenfalls Nationalsozialist, drei Tage Ausschluß verhängte. Sturm auch im Bayernparlament München, 20. Juni. Bei der Beratung des Sozialetats im Bayerischen Land- rag kam es bei den Darlegungen der sozialdemokratischen Abgeordneten Peschel und Leonhardt, die über die Sozial versicherung sprachen, zu Auseinandersetzungen mit den Na- tionalsozialisten. Die nationalsozialistischen Abgeordneter Grimm und Wahl erhielten je drei Ordnungsrufe unL muß ten den Sitzungssaal verlassen. Die 40-Stunden-Woche Und der freiwillige Arbeitsdienst. Berlin, 20. Juni. Nach der Notverordnung kann die Reichsregierung be kanntlich mit Zustimmung des Reichstages für einzelne Ge- werbezweige oder Truppen von Arbeitnehmern eine Ver kürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche durch Verordnung vornehmen. Es haben deshalb Verhandlungen zwischen den ver- iänden der Behördenangestellten und den Vertretern sämt licher Reichsreisorts, der Reichsbank, der Reichsbahn und der Reichspost und der Länder Preußen und Sachsen statt- gesunden. Sie haben zunächst noch nicht zu einem Ergeb nis geführt, da die Vertreter der Angestellten eine ent sprechende Arbeitszeit- und Gehaltskürzung auch sür die Beamten forderten und zugleich geltend machten, daß eine weitere Gehaltskürzung über die Belastung der Notver ordnung hinaus nicht tragbar sei. Zur Durchführung der Arbeitszeitverkürzung für die privüre Wirtschaft hat das Neichsarbeitsministerium die spitzeyvcrbände der Gewerkschaften zum 22. Juni zu Bespre chungen gebeten. In diesen Besprechungen sollen die wich tigsten Voraussetzungen, insbesondere die Behandlung der einzelnen Gewerbezweige, behandelt werden. lieber den freiwilligen Arbeitsdienst haben gestern Rcssortbesprechungen im Arbeitsministerium begon nen, an welchen auch Minister Treviranus teilnahm. Material kSr das Ausland Berlin, 20. Juni Von der Reichswehr werden bei Leipzig militärische Uebungen durchgeführt, wie sie überall üblich und zur Aus bildung der Truppe notwendig sind. Ein Berliner Blatt glaubte daran die Behauptung knüpfen zu sollen, daß zu diesen Manöver» die Schüler höherer Schulen eingeladen worden seien. Diese Behauptung wird von Neichswehrseit« auf das entschiedenste bestritten. MionulsozlMWer; Sportfest und kommuMWe Spartakiade verboten. Berti». Der Polizeipräsident von Berlin teilt mit: „In letzter Zeit versuche» die radikale» Parteien, politische Auszüge und Demonstrationen unter dem Deckmantel sportlicher Veranstaltungen dnrchzuführcn, wobei sie den politischen Cha rakter zu verschleiern suchen. So hatte die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Absicht, am kommenden Sonnabend im Deutschen Stadion eine große politische Kundgcbnng in Forni eines „Sportfestes" zu veranstalten. Diese Veranstaltung war ursprünglich als eine rein sportliche ausgegcben worden, ist aber nach de» Ausfiihrnngen, die das Berliner Organ der NSDAP., „Der Angriff", in seiner Ausgabe vom Freitag den 19. Juni bringt, offenbar eine politische Demonstration. Dieser Versuch, die klaren Bcstimnmngcn der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 zur Bekämpfung politi scher Ausschreitungen (!) zn umgehen, kann nicht geduldet wer den. Der Polizeipräsident hat sich daher veranlaßt gesehen, die im übrigen nicht polizeilich angemcldetc Kundgebung auf Grund des 8 j Ziffer 4 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 zu verbieten, weil den Umständen nach zu be sorgen ist, daß die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet werden. Aus dem gleichen Grunde ist auch die für den 4. Juli bis 12. Juli von kommunistischer Seite geplante sogenannte Spartakiade verboten worden". Eii, Kabinett Seine! Wien, 20 Jun». Der Bundespräsident hat den Bundeskanzler a. D. Dr Seipel mit der Bildung der Negierung betraut. Dr. Selpg hat die Betrauung angenommen und wird sofort die ver Handlungen mit allen Parteien anfnehmen. Die Lildun; oer neuen Regierung wird heute abend erfolgen. Die Nackwicht von der Betrauung Dr. Seipels mii ver Kabinettsbildung anstelle Dr. Enders hat nicht nur iv Oesterreich, sondern auch in Deutschland und in der übrigen Welt stärkste Beachtung gefunden. Die Person Dr. Seipels in der österreichischen Politik ist zweifellos umstritten. Ein Kabinett Seipel bedeutet nach allem, was voraufgeganaev ist, eine Absage an die Sozialdemokraten. Es bedeutet »oer auch einen scharfen Kurs gegen jene Bestrebungen. Oester- reich In ein bestimmtes außenpolitisches Fahrwasser zu len ken. Es Ist bekannt, daß Dr. Seipel anfänglich sich mit dem Gedanken der deutsch-österreichischen Zollunion nicht be freunden konnte. Mährend seiner Bund-skanKerschnft hieß es bekanntlich eine Zeitlang von Ihm. daß er sich absichtlich von seder Erörterung des Anschlußproblems fernhielt. Ge wiss«; Verstimmungen, die damals zwischen Wien und Berlin bestanden, wurden dann allerdings durch seinen Berliner Besuch wohl restlos beseitigt. Es laßt sich natürlich nicht voraussagen welche Linie Dr. Seipel in der AußenpolitU steuern würde falls er selbst die Führung des Kahinetts übernehmen sollte Nachdem aber England durch leine Kre- ditaktion sene Machenschaften der Pariser Posltik zerstört hat. besteht kaum esti anderer Meg. als der. wie er sich durch die englische Krcdlthilfe gewissermaßen von sesbst er gibt. Dis Nachrichten, die setzt van London aus über die Unterredung Macdonalds mit Mellon verbreitet werden, lasten sedenfalls ziemlich deutlich erkennen, daß der englische Premierminister dem amerikanischen Schatzs-kretär über die Ursachen der europäischen Krise klaren Mein eingelchenkt hat. Die Verhältnisse in Oesterreich gaben für dielen Bericht das beste Anschauungsmaterial, so daß es begrelslich Ist, wenn Mellon selbst der Auffassung Ausdruck gegeben haben soll, der amerikanische Staatssekretär Stimson würde wahrschein lich Gelegenheit nehmen, sich selbst von den Zuständen zu überzeugen. Nach Lage der Verhältnisse gewinnt man aus der Be trauung Dr. Seipels durch den österreichischen Bundesprä sidenten Miklas den Eindruck, daß er an der Spitze des österreichischen Kabinetts einen Kanzler wünscht, der genü gend internationale Autorität besitzt, um die bevorstehenden schwierigen Verhandlungen wirtschafte- und außenpolitischer Art mit Erfolg durchführen zu können. Er glaubt offenbar in Dr. Seipel die geeignete PerjHilichkgit zu besitzen. Man rechnet auch damit, daß Dr. Seipel ähnliche Vollmachten verlangen wird, wie sie Dr. Ender zur Erfüllung seiner schweren Aufgaben erstrebte, mit denen er sich aber nicht Surchzusetzen vermochte. Dr. Seipel wird vor allein darauf Wert legen, das Parlament auszuschalten, wenn es sich dar um handelt, schwebende Verhandlungen zu einem günstigen Ergebnis zu führen. Ob er allerdings darin den Spuren Schobers folgen wird, erscheint nachdem, was zurückliegt, zweifelhaft. Dor einem litauischen Vutsch gegen bas Memelland? Königsberg, lieber neue P u t s cha b s i ch t e n der litauisch eii Miliz im Mem el land bringen die „Ost- preußische Zeitung" und die „Königsberger Allgemeine Zeitung" in ihren Freitagsausgabcn anfschcncrrcgcndc Enthüllungen. Danach scheint cs, als ob die Schauli Sajunga (litauische Jung- schützen) die Absicht haben, die Autonomie des Mcmclgcbietes kurzerhand zu beseitigen, das Direktorium abzusctzen und den kvmmissarisltjcn Landrnt von Memel, Simvnailiö, der von dem ersten Putsch her sattsam als deutsch-litauischer Renegat bekannt ist, zum Direktor des Memelgebicteö zu machen. Politische Anruhen lleberfall auf Nationalsozialisten. Dessau, 20. Juni. In der Langen Straße kam es zu Unruhen. Eine große Zahl Kommunisten überfielen, wie der Polizeibcrichl meldet, einen Umzug der Nationalsozialisten. Der Polizei gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Die Angriffe der Kommunisten wiederholten sich in der Halle lchen Straße. Hier mußte die Polizei mit dem Gummiknüp pel Vorgehen. Es gab zahlreiche Verletzte. Auch rmei Von- »eibeamte wurden verletzt. Arbettslosenunruben Warschau, 20. Juni. In Ostoberschlesien setzten sich die Arbeitslosenunruhen an vielen Orten fort. In Bogutschütz, Schoppinitz und Knurow kam es zu neuen blutigenZu- jammenstößen mit der polnischen Polizei, wobei eine Person getötet und mehrere schwer verletzt wurden. Der Woiwode von Kattowitz hat, um die Stimmung zu be ruhigen, die erst vor einigen Wochen verordnete Kürzuna der Krifenunterstützung wieder zurückgenommen. Polizei feuert au! Arbeitslose Sydney lReusüdwales), 20. Juni. Infolge der Propa ganda unter den Arbeitslosen, sich, falls sie ihre Mieten nicht zahlen könnten, gegen jede zwangsweise Entfernung aus den Wohnungen zur Wehr zu setzen, ist es in Syd ney zu schweren Zusammenstößen gekommen. Als die Poli zei versuchte, eine solche Zwangsentfernung vorzunehmen und zu diesem Zweck sich in ein Haus In der Vorstadt Ein laß verschaffen wollte, wurde sie von den Mietern, die sich verbarrikadiert hatten, durch Werfen von Ziegelsteinen und mit eisernen Stöcken an Ihrem Vorhaben gehindert. Die Polizei, die anfänglich ebenfalls nur Stöcke als Waffe be nutzte. wurde schließlich gezwungen. Feuer zu geben und un- ler Anwendung von Asylen in das Haus einzudringen. Zwei Polizisten und vier Mieter wurden bei dem Handgemenge schwer verletzt. Die Arbeiterpartei beabsichtigt, im Parla ment schnellstens einen Gesetzentwurf zur Annahme zu brin gen, der die Mieter, mit gewissen Ausnahmen, vor einer Zwangsausgmirtisruno schützen soll ItalieMer Landslughaseu aus Rhodos? Bei einem Fluge, den der italienische Luftfahrtminister Valbo mit drei Wasserflugzeugen von Taranto nach Rhodos unternahm, untersuchte er die Möglichkeit der Errichtung eines Landflughafens auf Rhodos, der für die italienische Luftflotte von Bedeutung märe. Daneben sind auch die ausländischen Gesellschaften, die den Luftpostverkehr nach Indien ausführen, an einein geeigneten Landungsplatz sehr interessiert.