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Waller Hieke. Ba- Schandau, Sonnabend, den 25. April 1951 7S- Jahrgang Nr. 96 Heun MM Minis aus Sie llmWUM IWO Tageszeitung für die Laiidgemcindc» Altcndors, .Kleingießhübel, Klcinhcnncrs- dors, Krippen, Lichiciihain, MiUelndors, Ostrau, Porschdorf, Postellvitz, Prossen, Rathmannsdorf, Rcinhardtsdors, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wcmdischfnhre, sowie siir das Olcsnmtgebict der Sächsischen Schweiz, gen, mit allein Nachdruck und mit allen Mitteln zurückgewieseu werden müsse. Wie der Vertreter der TU. erfährt, geht das Bestreben Po lens sogar so weit, eine Mitwirkung bei den Polizeilichen und gerichtlichen Voruntcrsnchungcn und bei den Gerichtsver fahren zu erwirke», was einer tatsächlichen Internationalste rung der Polizei und zahlreicher Danziger VcrwalMngsstellcn glcichkämc. Zur Begründung führt Polen die geradezu lächer lieh wirkende Behauptung an, daß sein freier Zugang zum Meere behindert sei, jeder Pole in Danzig eine Art Freiwild darstclle und seines Lebens nicht sicher sei. Der Danziger Bölkcrbnndskommissar Gras Gravi na hat nach seiner Rück kehr aus Warschau iu den letzten beiden Tagen eine Dcuk- schrist über diese polnische Aktion versagt, die am Sonnabend nach Genf abgesandl wird, nnd deren Inhalt bis zum Ein- treffen in Gens streng geheim gehalten wird. (Ls ist aber schon jetzt mit Bestimmtheit damit zn rechnen, das; der Völkcrbnnds- rat das polnische Ansinnen zurückwciscu wird, schon deshalb, weil die Begründnng ans so schwachen Füßen steht. Denn tat sächlich ist weder Polens freier Zugang zum Meere bedroht, noch sind die Polen in Danzig recht- nnd schutzlos. Sie ge niesten Vielmahr genau denselben Schut; wie alle Danziger Staatsangehörigen und alle anderen Fremden in Danzig. Zu einem Ratsbeschlust in einem für Danzig ungünstigen Sinne kann es schon deshalb nicht kommen, weil zn einem solchen Ratsbeschlust volle (Linstimmigkeit gehört nsnd der Vertreter des Deutschen Reiches sich sicherlich einem derartigen polnischen Anschlag ans die Selbständigkeit und das Deutschtum der Freien Stadt Danzig widersetzen wird. Volnifcher Truppeneinmarsch nach Danzig? Berlin. (Lin Moskauer Blatt wusste vor einige» Tage» vo» einer Absicht der Warschauer Negierung zn berichten, pol nische Truppen zur Wahrnng der angeblich bedrohten pol nischen Interessen nach Danzig zu entsende». Dieses von svwjctrussischer Seite verbreitete Gerücht, das anfänglich stnr- kc» Zweifeln begegnete, hat sich hnrtnäclig erhalten und ist bis zu einem gewissen Grade durch die inzwischen bekanntgcwor dcne Absicht der Polen bestätigt worden, den Beschluß des Völ- lerbnndsrntes vom 22. Juni 1921 in Anwendung zu bringen. Dieser Bcschlub, den Polen jetzt in Gens für seine Zwecke ver wenden will, hat jedoch gnnz andere Bvrausseüungcn, als die polnische Negierung cs Vorsicht. Polen hat Danzig gegenüber weder ein selbständiges Schutzrccht noch eine Schntzpslicht. (Lin eventueller militärischer Schutz Danzigs stehe dem Völkerbund zn. Der Völkerbund hat in seinem Beschluß vom 22. Juni 1!>2l Polen nur als besonders geeignet erklärt, unter gewissen Um ständen diesen Schutz übertragen zu erhalten. Aus jeden Fall müsste der Völkerbnndsrnt eine einstimmige Entscheidung hier über hcrbciführcn. Nach Lage der Dinge ist cs aber vollkom men ausgeschlossen, das; Deutschland (von anderen Mächten abgesehen) Polen dazu verhilft, auch in Danzig militärisch festen Fust zn fassen. Eine Bestätigung der Gerüchte über geplante Truppcncnt- scndungcn war am Freitagabend »och cm keiner Stelle zn er halten. Immerhin wird es in Berlin nicht für ausgeschlossen gehalten, das; die Polen mit Rücksicht auf den oberschlesischcu Streitfall, der auf der Maitagnng des Pölkerbundsrates wie der zur Sprache komme» wird, de» gegenwärtige» Augenblick für geeignet halten, mit einem derartige» Manöver die Welt öffentlichkeit von der Tatsache abznhalten, dast die Polen vom Völkerbnndsrat anscrlegien Verpflichtungen in Oberschlesien »och nicht in vollem Maste erfüllt worden sind. Nichterscheinen einzelner Nnmmern infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung berechtig, nicht zur Bezngspreiskürznng oder znm Anspruch aus Lieferung der Zeitung. Omk und Verlag: Sächsische Elbzcituug Alma Hieke, Vcraniworllich: Walter Hieke. Anzeigenpreis <i» NM.): Tie "gespaltene 35 mm breite PetUzcile 20 Psg., für .... ... , , auswärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Rcklamczcilc 80 Psg. Tabel- abholcr 90 Psg. Einzelnummer m G'"- wir uns iarischcr Satz nach besonderem Taris. Bei Wiederholungen wird entsprechender Verteuerungen, Erhöhungen Rabat, gewährt. Anzeigenannahme für in- und ausländische Zeitungen. „UntersMung und Missen", „Daü Unterste Leben UN NM" Siandlge Wochenbenagen. Frau und ihre Welt", Illustrierte Gonutagclbeilaste: Asiatische Einflüsse in Europa. Von Dr. Friedrich Otte. Professor a. D.'Reichsuniversität Peking. Es handelt sich eigentlich hcnte schon längst nicht mehr darum, nachzuwciscn, das; und wie wen der Emslns; Enrovaü in Asien zurückacaangen ist und von Hahr zn ^.ahr weiter zurückgehl; es läßt sich sogar schon ein Ucbcrgrcifcn asia tischen Einflusses aus Europa ohne iLchwicrigkeN Nachweisen. Gewiß, ausschlaggebend ist Asien in Europa vorläufig noch m keiner Weise, aber hier nnd da wirkt cs mitbcslimmcnd. Man darf sogar aus der bisherigen Entwicklung den Schluß ziehen, das; sich diese mittelbare und uumiltelbare Emsluß- imhinc vorläufig noch verstärken wird, ehe im zerrissenen Europa eine Gegenströmung erwacht, da das unheimliche -r-urchcm- ander des europäischen Kräftespicls mit seinen schroffen Gegen sätzen Europa mehr uud mehr zur Ohnmacht nach außen hm verdammt. Hieraus ergab sich seil 1910 siir die außereuro päische, also auch die asiatische Diplomatie eine glanzende Gelegenheit, durch ein geschicktes wirtschas.S- nnd macht- politisches Schachspiel nicht nur Zug nm Zug europäische Machtstellungen außerhalb Europas zu unterhöhlen, sondern auch in Europa selbst festen Fns; zu fassen. Frankreich ist hiervon zur Zeit noch am wenigsten betroffen, nmso mehr find es reine Industrie- nnd Handelsstaatcn wie Groß britannien, Deutschland, Belgien, Holland. , , Die Umschichtungen in den Machtvcrhältnisscn als ^olgc nationaler, geistiger und wirtschaftlicher Umstellungen gehen allerdings schon ans die Zeit vor 1914 zurück. Wenn z. B. Japan 1905 in Dänemark gegen die Durchfahrt der nach Ostasien beorderten russischen Kriegsflotte durch den Sund protestierte, so dürste das Wohl als erstmaliges Vorgehen einer asiatischen Macht gegen einen europäischen Staat be wertet werden. Die geistige Vorbereitung der Emanzipation Asiens vom europäischen Einfluß konnte sogar 1914 bereits als vollendet gelten. Der Weltkrieg mit seinen Folge erscheinungen schuf dann die Vorbedingungen für eine aktivere Politik. An seinem Ende war Japan die einzige vollkommen »»geschwächte Großmacht der Alten Welt, da es sich, dank einer weisen Politik der Zurückhaltung, mir diplomatisch, aber nicht militärisch in Europa betätigt hatte. Hierauf ist seine starke Stellung 1919 in Versailles und später in: Völkerbund znrückzusühren. Dieser ist ja überhaupt mehr und mehr zu einem Forum geworden, wo lediglich über europäische fragen entschieden wird, und zwar unter Mit wirkung außereuropäischer Staalcu. Andererseits aber stieß bisher jeder Versuch des Völkerbundes, sich mit außereuro päischen Verhältnissen zu befassen, ans schärfste Ablehnung, so seit Jahren alle Bestrebungen, die japanische Sozial politik zu beeinflussen, ferner die Untersuchungen der Opinm- kommission 1929/90 in China »sw. Uud nu Gegensatz dazu sei daran erinnert, daß die oberschlesische Frage 1919/20 durch die ausschlaggebenden Stimmen Chinas uud Japans zu un- gunsten Deutschlands entschieden wurde. Man denke ferner an die Berichterstattung des japanischen Gesandten in Paris, Poschisawa, über die Verletzung deutscher Minderheitcnrechte in Polnisch-Oberschlesicu, an die entschlossene Stellungnahme des soeben »ach China zurückgekehrtcn Gesandten Tschiang Tso-Pin in der Abrüstnngsfrage, an das Hervortrcten CH»uaS iu Fragen des Opium- und Narkotikahandels, wobei er die Unterstützung des englischen Präsidenten des Opium- und Narkotikaamtes in Genf, Mr. Lyall, und, wie stets, der Vereinigten Staate» fand, als er scharf auf die Eiuschränkmig der europäischen Fabrikation drängte. Und nnn stelle man sich einmal vor, daß z. B. ein deutscher Delegierter oder ein britischer etwa über die StelUmg nnd Uebergrisfe Japans oder Sowjetrußlands in der Mandschurei berichten sollte! Die bloße Ewähnung dieser Unmöglichkeit wird jedem Diplo maten ein Lächeln ablocken. Sv weit sind wir heilte schon! In der Flottenfrage deutete Japan bereits an, daß cs noch ctwaö zu sagen hat, nämlich in bezug auf die von Frank reich jetzt verlangte Bevorzugung; .allerdings redet Herr, Hoshisawa nur, wenn er muß, und am liebsten als Letzter. : Ein System antonvmcr Staatsvcrträge besitzt Japan seit 1894, das Chinas ist jetzt nahe auSgebaut; mit Polen z. B. kam im September 1929 ein Gcgeuseitigkeitsvertrag zum Abschluß, durch dcu Polen ausdrücklich aus Küstenschisfahrts- rechte m China verzichtet — für Polen gleichgültig, für Großbritannien hingegen ein sehr unbequemes Präjudiz. Ausschlnßbcstimmnngen, etwa wie in Amerika nnd Australien, gegen Asiaten sind in Europa zur Zeit undeukbar, da sofort diplomatische Gegenzüge einsetzen würden. Für die Ad- rustungSkvnfcreuz im Februar 1992 darf mau wohl, iu Be folgung des Grundsatzes der Gleichberechtigung aller Staaten, mit einer entschiedenen Stellinignahme Japans und Chinas Wüststen wenn nicht allgemeiner, so doch europäischer Abrüstung rechnen. Ucbergreifen äußert sich mittelbar ** der Schutzzollpolitik. Kurz »ach dem furchtbaren Erd beben im September 192!! drohte Großbritannien Japan mit .sireditentziehimg, falls es weiterhin englische Fabrikate als Luxusartikel behandeln und mit 100A> Schutzzoll belegen würde —ohne Erfolg! 1990 setzte in Japan, China und Indien bei sinkender Konjunktur, bezw. bei gesteigertem Selbst- bcstimmunaswilte» eine geradezu stürmische Propaganda für gedungen, die der Nankinger Negierung in ihrem Kampfe um politische Gleichberechtigung das Rückgrat steifen sollten. Die belgische Negierung, noch Anfang 192«! sehr ablehnend gegen über allen solchen Bestrebungen, mußte die Kundgebungen dulden. Nanking hat letzthin politische llcbersceinspcktoreu ernannt, die im Febrnar ihre Ausreise von Shanghai aus cm- tratcn. Auch der chinesische Großhändler versucht im Aus land, z. B. in Berlin, neben Kleinhändler und Restaurateur festen Fuß zu fassen. Nur in Sowjetrußland verschwindet auch der chinesische Kleinhändler wieder. Er trifft dort auf ein System, das man als modernen „Machtkapitalismus" be zeichnen könnte, d. h. eine politische Wirtschaftsdcspotie unter Zurückdrängung jedweder individuellen Produktiv- und Geld- Wirtschaft — den uralten zciitralasiatischen Dcspotengedanken in neuer Form, der schon des öfteren für China Unheil be deutete. Der russische Vertragspartner von 1924 erweist sich somit trotz der Gcgcnseitigkeitsklauseln in den seit einem Fahre in Moskau stattsiudenden Verhandlungen als der jäheste nnd gcfürchtetstc Gegner des modernen China. Manches hat sich seit der Jahrhundertwende geändert. Noch drei.Jahrzehnte dieser Enlwicklnng, und selbst das hoch, pinnte Frankreich wird Vcrnnnst annehmcu oder sich tief Wckcn müssen, anch vor Asien. Tageblatt für die «„<«»>< amMchon In, °,n s-,n»„n N«d -„M.dan - TMXmMistt SW,-Mm« Nnd Danzig. Das dcmoustrativc Nücktrittsgcsuch des polnische» diplomatische» Vertreters in Danzig, Minister Straßbur ger, bildete, wie zn erwarte» war, nur de» Auftakt zu neue» poluischeu Bestrebungen auf eine weitere Ein- schränknug der Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Freien Stadt Danzig. Die Verhandlungen Straßbur gers mit dem polnischen Außenminister haben bekanntlich da zn geführt, daß das Nücktrittsgcsnch einstweilen nicht ange nommen wird, und daß statt dessen der Danzig-Polnische Streit fall vor die Maitagnng des V ö l k e r b n n d s r a t c s gebracht werden soll. Polen erstrebt durch diese neue Aktion vor dem Nat die Anwendnng eines Beschlusses des Völkerbuudsrates vom 22. Juni 1921, wonach die polnische Negierung unter bc sonderen Voranssctznngcn dazu berufen sei» soll, die Anfrccht- erhallnng der Ordnung im Gebiet der Freien Stadt Danzig sichcrznstcllem In seiner große» Rede vor dem Danziger Senat über den iicne» polnischen Vorstoß gegen die Unabhängigkeit Danzigs kam 2e>iatspräsidciU Dr. Ziehm aus den Schutz der polni schen Bevölkerung in Danzig zu spreche», der ebenso wie der Schutz aller Fremden nnd der gesamten Bevölkerung im Frei- slaatsgebiel der Negierung der Freie» Stadt obliege. Die Negierung könne mit gutem Gewissen vor aller Welt den Nach weis führen, dast jeder polnische Staatsangehörige in Danzig genau denselben Rechtsschutz genieste wie die Danziger Staats angehörigen und alle Fremden. Es sei nicht der geringste Be weis dafür zn erbringen, daß der Schutz der polnischcu Staats angehörigen nicht ausreichend war. Kein Pole in Danzig sei an der Ausübung seiner Tätigkeit in Danzig gehindert, wenn er die Gesetze beachte. Minister Straßburger erstrebe aber mit der Aktion vor dem Völkerbnndsrat die Anwendung des Beschlusses des Völkerbuudsrates, demzusolge Polen dazu berufe» sei» soll, die Aufrechterhaltung der Ordnung im Gebiete der Freien Stadt Danzig sicherznstellen. Die Voraussetzungen zur Anwen dung dieses Beschlusses, daß „die Danziger Polizcitruppen zur Aufrechterhaltung der Ordnnng nicht genügen", liege aber nicht vor. Anch die Behauptung, Polen sei am freien Zugang zum Meer gehindert worden, sei in Zusammenhang mit den von Polen geltend gemachten Streitfällen, die durchweg eine den Gesetzen entsprechende Erledigung durch die Organe der Freien Stadt Danzig gesunden hätten, so grotesk, dast cs nicht schwer solle, vor dem Völkerbnndsrat diese Behauptung als jeder Be gründung entbehrend zurückzuweisen. Polen sei an der Be nutzung oer ihm im Pariser Vertrga cingcräumten wirtschaft lichen Rechte nicht gehindert worden. Die Freie Stadt Danzig habe au-"- in keinem Fall der Republik Polen die ihr im Ar tikel 28 des Pariser Vertrages eingeräumtcn Rechte, über Danzig Waren ein- nnd auszuführcn, verwehrt. Die Polnische Aktion stehe in Zusammenhang mit dem Rechtsstreit, der zwi schen Danzig und Polen wegen des Hafens Gdingen und we gen der Rechte der Polen in Danzig ans Grund des Artikels 99 der Pariser Konvention schwebe. Polen wolle in dieser Frage seinem Standpunkt durch die neue Aktion eine Spitze geben, die es durch die sensationelle Art des Rücktritts des Ministers Straßburger in ein grelles Licht stelle. Dieser Zu- samincnhang werde dem Völkerbund nicht verborgen bleiben. Polen erstrebe die Hoheit über Danzig und wolle insbesondere Einslnß ans die innere Verwaltung Danzigs auf dein Gebiet der Polizei und des Gerichtswesens gewinne». Es sei Auf gabe jeder Danziger Negierung, diesem durch die Verträge uicht begründete» Machtstreben des polnischen Staates cntgcgenzu- lretcn. Die Erfüllung dieser Ausgabe verlangten alle deutschen Kreise i» Danzig von ihrer Regierung in der Erkenntnis, daß aus der Aufrechterhaltung der Danzig nach den Verträge» be lassene Selbständigkeit die Erhaltung seines Deutschtums be ruhe. Alle Parteien seien sich darin einig, daß der Versuch Polens, ans dem Wege über den Ratsbeschluß vom 22. Juni 1921 eine Einschränkung der Danziger Souveränität zn erlan- Sächsische Elbzeitung Sächsische Schweiz Erschein, täglich nachmittags 5 »tzr mit Ausnahme "»d,-^^ "" '"'«ML? m den Gebrauch hetmifchcr Waren ein, der Anfang 1931 in China ein erhöhter Schntzzolltarif und in Indien neue Forderungen wirtschaftlicher Art folgten. In Lancashire kaufen englische Arbeiter billige japanische Banmwollhemden! Die Erwähnung solcher Möglichkeiten hätte noch nach 1900 die Gefahr der Internierung in einer Irrenanstalt mit sich gebracht. Großbritannien wird, nicht zuletzt durch diese Vorgänge, aus die Bahn der Schutzzollpolitik gezwungen, mit oder ohne Dominions. Der europäische Kaufmann gerät nicht nur in Asien in Bedrängnis. In Berlin sitzt eine chinesische Handelsdelegation, die allerdings nur Negicrungsgeschäftc ab- wickelt. Solche» ctwaö sowjet-russisch aumutcudcn Emrich- tungeil entsprechen dann ncn ins Leben gern enc Außen- handclsstellcn in Shanghai, vermutlich Vorläufer ähnlicher Gebilde wie die sehr wirksamen, seit 1929 organisatorisch ver- stärkten, kartcllarligcn Ausfuhrvereiniaungen japanischer Fabrikanten. Der chinesische Wanderbündler ist heute bereits auf den Dörfern Europas zu treffen, besonders auch in Deutschland. Den Finanzämtern gehl er stcrn ans dem Wege, eine amtliche Einladung läßt ihn verschwinden; dafür sind so fort neue da. Achnlich ist es in Frankreich, auf dem Balkan, in Spanien. In Brüssel beteiligten sich schon 1927 bereits 38 verschiedene chinesische Vcreiuiaungcn in Europa au Kund-