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Amtsblatt kir -ie Ortsbehar-e und den Gemeinderat zu Bretnig. Äokal-AWeiger für die Ortschattea 'tretnig, Kc-chrlihrssorf, Hruswalüe. >^rankentlia^ a-id Nmgegen» Anzeiger erscheint Wöchentlich zwei Mal: MMwoch und Sonnaben- allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" MektellShrltch ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau» 1 Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pig., im amtlichen Teile 20 Psg., sowie Bestellungen auf den St gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungtbotcn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder« Holungen gewähren wir Rabatt nach U-bereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer vt» Dienstag vormittag l/,tt Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >>I> Uhr einzuienden. Scknstleilung, »ruck und Verlag von N. Schurig, »reinig. N°. 8. Mittwoch, den L8. Aanuar 1914 24. Jahrgang. v<ru«».» X» «„Uche,. Bretnig. Zur Feier de« 43. Stiftung«, feste» hatten sich am Sonntag die Mitglieder de« hiesigen Mtlitäroerein« mit ihren Damen und Gästen i« Gasthof zum Deutschen Hause recht zahlreich eingefnnden. Mehrere Musik stücke leiteten da« Fest ein. Der Vereintvor fitzend» Herr Georg Gebler hielt hierauf eine schwunzoolle Ansprache, in der er die Er schienenen herzlichst willkommen hieß und dann einen Rückblick auf die Tätigkeit de» Verein« i« verflossene« Jahr, warf. Er schloß mit einem Hoch auf de» Deutschen Kaiser un» den König von Sachse«. Tin Lustspiel in 3 Akten, betitelt „Der Tanzhusar", versetzte die An« w»s«nde» in heitere Stimmung, »erstanden e« denn auch die an Zahl sehr starken Spieler, da« Stück in wirksamer Weise «i»d»rzuzebe». Reicher Beifall lohnte die Mühe» der Spieler. Hieraus trat der Tanz in seine Rechte, an den sich die alten und jüngere» Kameraden in froher Stimmung lebhaft beteiligten. Br, tntg. Recht zahlreich hatten oie Mit glieder u»d deren Gäste sowie auswärtige Eporttkameraden der Einladung de« hiesigen Fußballklub« „Sturm" zu seine« I. Stiftungs feste am vorigen Sonntag in der „klinke" Folge geleistet. Lin äußerst humorvoll gehal tene« Programm war für den Abend zusammen gestellt worden, der «tt 2 Musikstücken eröffnet wurde. Nach «inem humoristischen Vortrag und einem stimmungsvollen Einzelgesang« begrüßte der Veretn»vorfitz»nd», Herr Martin Mauksch, all die Erschienenen, wünschend, daß sie wenigen Stunden, di« sie hier gemeinsam verleben, recht genußreiche und angenehme sein mögen. Der Fußballsport habe nicht nur im Heere, in den Universitäten uno in einfacheren Schich ten der Bevölkerung Eingang gefunden, son dern auch hohe Herrschaften zeigten dafür gro ße« Interest-, »i, fi- die« besonder« durch Stiften von wertvollen Ehrenpreise« bewiesen. Lebhafte« Bedauern sprach er darüber aus, baß manche Vorgesetzt« ihre Untergebenen noch vom Fußballspiel zurückhielten, hoffte aber von ihnen, daß sie die Nützlichkeit und Vorteile ve« von Aerzten sehr empfohlenen, gesundhsitför- dernden Fußballspielen« nicht nur bald ein sehen, sondern e» auf jede Art und Weise unterstützen werden. Herzliche Dankeswoct? richtet« er an alle Mitglieder, die durch emsige Mitarbeit den Verein auf seine jetzige Höhe gebracht haben, f«rn«r an die Herren Brau meister Röntzsch und Rittergut«besttzer Heinze, welche in freundlichster Weis« «ine Wiese al« Spielplatz zur Verfügung stellen. Seine treff« "chen und sehr beifällig amgenommenenAusfüh- ^»S«n gipfelten in einem dreifachen Hipp, Ppp, Hurra auf de« Fußballsport. Al«vann »urd, von einem Beceinsmitgliede sehr puv,ch gedichteter Prolog gut und ausdrucksvoll Wprochen. Mehrer-Couplet«, sowie dteSchausr- vall,,, Ziebe, Luft, Kongostaat" entfesselten k». - Heiterkettsmomente. vallfreud-n be- Ichl-flen da« zur Zufriedenheit aller »«rlaufeae I. Stiftung,s,ft. n.? " 2 " orf. Stelle de« ver. Kommerzienrat« Großmann tu»? ist von der »,,trk«>srsa«m- Ottokar Schurig amte« gewählt »ord«». buck A""«»«icht.) Da« im Grund buch für Großröhrsdorf Blatt 1304 a»-s den Namen Edwin Bruno Schurta »inaslraaen- dg,"io"ubr°" « "ü" "1* v°rmit- rag» io Uhr an der «erichtastell« im «eae der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. Kamen». Montag, den 2. Februar 1914, vormittag« 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirksausschüsse«. vischos««erda, 26. Jan. (Rodel unfall.) Unser» Rodelbahn fordert trotz ihr«r Ungefährltchkeit zahlreiche Op'er. So verun glückte am Sonntag nachmittag «ine Dame schwer. Sie di« behandelnden »erzte fest stellten, erlitt sie Oberschenkel-, Kniescheiben- und doppelten knöchelbruch an einem Bein. — (Schenkung.) E>« ungenannt sein wollender Herr stiftete au« Anlaß der Vorfeier de« Ge« durtStage« de» Kaiser« im Schützenhause 300 Mark für die Unterstützunqdkaffe beoürstig«! oder erkrankter Unteroffttiere der htestgen Trainkompagni«. Steinigt «olm «darf. Von einem seltsam,» Malheur wurde der Wirtschaft«, desitzer Müller hier bet offen. Sc hatte sein Pferd mit einer Kuh zusammen in demselben Stalle untergebracht. Bei einer Gelegenheit biß va« Pferd der Kuh die Zunge weg, sodaß e« nicht mehr möglich war, der Kuh oa« «ölig« Futter b-izubringen. Da« Tier mußte abgeschlacht«t »erden. Bautzen. Unter dem Verdacht des KindetmordeS wurde die au« Baschütz gebürtige, 17 Jahre alt« Dienkmagd Fritsche verhaftet. Da« Mädchen hat am 3. W-ihnachl-fetertag in Purschwitz, wo «» bi« Neujahr bedienstet war, heimlich geboren. Seit dem 1. Januar ist die Fritsche in ihrem Geburtsort Baschütz. wo auch ihre Eltern noch leben, bedienstet. Sie hat dl« bi« dahin in einer «sch-grube verborgene kleine Leiche bet ihrer ll bersiedeluna nach Baschütz mitgenommen und sie später im Garten de» elterlichen Anwesen« vergraben. Bautz «n, 21. Jan. Wegen Beleidigung eine« Arbeitswilligen hatte sich am Mittwoch der 22 Jahre alte unbestrafte Ttschler Max Emil Laue au» Großröhrsdorf zu verantworten. In der Tischfabrik von Hermann Menzel in Großröhrsdorf befanden sich seit Anfang Oktober 1913 die Tischler in Streik. Lau- hatte am 22. November Streikposten gestanden. Unter den Acbetttwilligen, Vie weiter arbeiteten, befand sich auch der kur, zuvor zugereiste ledige Tischler Srich Emil Pietsch au» Tharandt. Als Pietsch an diesem Tage mittag» nach I Uhr auf dem Wege zur Fabrik war, trat Laue aus ihn zu und fagie zu ihm: „Du, Kollege, Du weißt doch, daß wir streiken" und erhielt von Pietsch zur Antwort: „Quatsch mich doch nicht an, da« geht mich nicht« an". Pietsch zeigte nun an, daß Laue sofort nach seiner Antwort geschimpft habe: „Streikbrecher verfluchter". Vom Schöffengericht Pulsnitz war Laue deshalb am 10. Dezember 1913 zu 40 Mk. Geldstrafe oder 14 Tage» Haft ver urteilt worden, hatte aber Berufung eingelegt. Am Mittwoch bestritt er, wie früher, ganz entschiede», die Schimpfworts gebraucht zu Haden, auch der Polierer Hennig, der in der Nähe gestände« hatte, behauptete, er habe di» Schimpfwort« nicht gehört, hätte sir aber hören müsse», wenn sie gefallen wäre». Da« Landgericht schenkt« aber Pietsch volle« Glauben und verwarf di» Berufung. Radeberg. (Rat und Stadtv»rord«ete.) Der Stadtrat ist de« Beschluss» dir Stadt verordneten, Rattmitglieder bei der Vergebung städtischer Arbeiten auszuschließrn, nicht bei« gitrete«, da man nicht »erlangen könne, daß Rat««ttglied»r, di« d«m Gemeindewohl große Opfer bringen, wirtschaftlich« Nachteile Haden sollten anderen Personen gegenüber, di« für die Stadt nicht ehrenamtlich tätig stad. Die Stadtverordnete« nahmen von dem Rat»- schreibtn Kenntnis. Später, b»i Bewilligung von Mittel« für städtische Arbeiten und Liese rungen, könne da« Kollegium seinen Stand punkt ja leicht geltend machen. Mit knappe, Mehrheit wurde ein sozialdtmokratischer An trag, di, Ausschaltuns von städtischen Liefe rungen auch auf die Stadtverordneten au«zu- dehnen, abgelehnt. -- Dem Tode entronnen. Ei» äußerst er regter Vorfall ereignete sich am Freitag be» «infahrt de« gegen Uhr früh fälligen Personentuge« auf de« Bahnhöfe in Seb« n t tz. kurz vor dem Halte« dies«» Zuge« trat auf unerklärliche Weise der in Sebnitz wohnhaft« Baumeister D. vom Bahnsteige am va» Gl-i«, wurde von der Lokomotive umge- rtssen und von dieser sowie dem Tender der Maschine überfahren. D. scheint so glücklich gefallen zu sein, daß »r direkt zwischen das Glei« zu liegen kam, denn nur so ist e« möglich, daß die Fahrzeuge über ihn htnwrg- gehen konnten, ohne ihn zu zermalmen. Den Umstände» »gem-sssu kam D. zlewlich wohl- d-halt-n au« dem Kuppelzuge »wischen Tender unv Zuglühcerwagen hervorgekroche». Außer einer Verletzung oberhalb de« Auge« hatte er keinen sichtbaren Schaden erlitten. Sc konnte allein den Heimweg nach seiner Wohnung an« treten. Königstein. (Pf-cd und Wagen in oie Elbe gestürzt.) Der beladene Kohlenwagen ae» Spediteur« Parado fuhr beim Einbi-gen in einen Eisenbahnbogen mit den Hinteren Rädern zu nahe an die EinsohrtSböschung, so oaß der Wagen rückwärts die Böschung htnunterfuhr und die beiden Prerde mit sich in die Glve zog. Ein« von den Tieren war sofort tot, während da» andere, nachdem man -s mit großer Mühe den Fluten entriffsn hatte, im Stalle noch verende'.». Schwarzenberg. Sm s-it 4 Jahren gesuchter internationaler Betrüger namens Holste wurde hier sestgenommen. Er gad sich al» Präsident eines Jmporthause» in Montreal au» und suchte durch Zeitungsannoncen für da» Geschäft Angestellte, die beim Engagement angebliche Aktien de« Unternehmen« in höheren Beträgen übernehmen sollten. Es »ar ihm nur um diese Summe zu tun. Metßrn, 23. Ja». Die König!. Sächs. Porzellanmanusaktur in Meißen, die älteste ihrer Alt ln Deutschland, hat in den letzten Jahren trotz der wirtschaftlichen Depression und der Balkankrist« eins äußerst günstige Entwicklung genommen, namentlich dadurch, daß auch in außecdeutschen Landern eine zur Fahndung gestellte. S-g»nwärtig sind i« FohndungSbureau noch 141 761 Personen ge sucht, die behördlich gesucht werden. Al« ver mißt wurden 504 Personen gemeldet, von dene» 45 tot aufgesunde» worden find. Leipzig, 23. Jan. Sm schwerer Un- glück«sall trug sich am Donnerstag vormittag in einer am Körnerplatz in Leipzig gelegen-« Wohnung zu. Eme dort bedienstete Aufwarte frau wollte Bohnerwach« erwärmen und stellt« zu diesem Zwecke den Behälter mit dem Wachs m den Ofen, wobei diese» jedoch plötzlich in Brand geriet. Al« die Frau e« de«halb au» dem Ott» h-rautnehmen wollte, fing durch -inen unglückliche» Zusoll ihre Kleidung Feu-r. In ihrer Angst rannte die Frau mit den lichterloh brennenden Kleidern auf die Trepp« hinau«, wo «ine im Hause wohnende Frau die Flammen durch Ueberwersen einer dicke» Steppdecke endlich erstickte. Die Verunglückt« wurde mit lebensgefährlichen Brandwunden am ganze» Körper in» Krankenhau« gebracht. Leipzig, 23. Jon. Wa« ein guter Polizeihund zu leisten vermag, z-igt folgende« Vorkommnis, da« sich in dem Vormte Wahren ei Leipzig zutrug: Al« man om Donnerstag in einer Wahrener Fabrik bet einer Streiterei polizeiliche Hilfe Herbetrusen wollte, fand man, daß die Fernspr-chl-itung von der Fabrik nach dem Postamts böswillig durchschnitten »ar. An der Stelle, wo der Leitungrdraht durch trennt war, entdeckte man anscheinend noch frische Fußspuren. Da« Poltzeiamt wurde um Zusendung eine» Polizeihunde» ersucht. Dieser nahm unter Führung eine» Kriminal» deamten'an den hinterlassenen Spuren Witterung, verfolgte die Spur nach dem Garten und von dort aus weiter über den Fablikhof nach eine« Keller. Von hier au» führte ser Hund de« Beamten nach dem Maschinenhruse nebenan, wo er schließlich den Maschinisten durch »n- bellen stellte. Der Hund verfolgte die Spur ein 2. mal mit derselben Sicherheit, wie beim 1. Male. Man nahm infolgedessen den Maschi nisten in» Verhör, der nach kurzer Zeit auch zugab, die Leitung aus Lnstiften eine» Mit inhaber« der Fabrik zerschnitten zu Haden. — Die Einschätzungen zu der Vermögen»- steuer sollen, wie die „Köln. Zeitung" meldet, allgemein erheblich höher ausfall-n, al» von ,er Steuerbehörde angenommen worden ist. Diese Erscheinung dürfte vor allem auf den Seneralpardon zurückzusühren sein, der zahl reiche Vermögen nachgewtesen hat, die btsher unversteuert waren. außerordentlich starke Nachfrage nach künst lerischen Porzellanen herrscht. So ist di« Ge samteinnahme in den beiden letzten Jahre» von »612 000 Mark aus 4616 000 Mark, also um rund 1 Million Mark, gestiegen. Wesentlich hat wohl hierzu beigetragen, daß sich die Meißner Porzellanmanusaktur endlich entschlossen hat, in vornehmer Weise für ihre Erzeugnisse Reklame zu machen. Leipzig, 25. Jan. Welch» umfangreich« Tätigkeit da» der krtmtnalabteilung angegli»- derte Fahndung«wesen bei dem Polizeiamt im vergangenen Jahre in Leipzig gefordert hat, beweisen die nachstthenden Z ffern. E» wur de« nicht weniger denn 58 807 Person-» bei derlei Geschlecht« zur Fahndung gestellt, und zwar 12 812 aus Anordnung de« Poliztiamte« selbst und 45995 «uf Grund von Steckbriefe». Erledigt wurden insgesamt 47 588 Fahndung«». Fistgenommen wurden auf Grund v»r Fahn- vungsregister i» Leipzig 3461 Personen, und zwar 1251 sirckbrtcflich verfolgte, 53 auf Ec- suchen von B Hörden, 158 »egen Lande»-und Rückkehrtoer>o ^ n d 1399 vom Polizeiamt Dazu KormErka-Seife, 50 Pfg., erhältlich bei Thewdor Hör«.