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Allgemeiner Anzeiger. Anomer «rsch«t»t »ichsnüich jweiMal: Mittw»ch meb S»nnab««». doniwmins»pr<i» : -viee!ki- 1^!rlich »t Achalke, 1,Y!> Mk. freier ^usendniig durch ! ten in» Haus I Mark 3s ' '> nnia», durch dir Post l,OH ' > °k ansschl. Bcsiellgeld. Be- n<>! iiriH»n nahmen auch liniere unqrboten ze»n entgegen. Amtsbtatt für dir Hrtsßekärde imd den kKemeinderat zu Dretnig. Fnserate, die4,«ipgl. trne Korputzrüe 11 Pf. str Jnserrntrn i« Rödertale, für alle übrige« 1b Pf., i« amt. lichen Teile 20 Pf., und i» Reklameteil 40 Pf., nehme« außer unserer veschifttstelle auch sämtlicheAnnoncen-Exp— ditionen jederzeit entgege«. Bei größeren Aufträge« mW Wiederholungen Rabatt Loksl-Nnreiger für die Ortschaften Kreta!-. llrsßröbrräsrl. ftsurwatSe, franKentba! uns Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstao vormittags 11 Ubr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr eiruusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 25. Mittwoch, den 28. März 1917. 27. Jahrgang „ver Amler ist ein harter Mann, üernlest und auf Sir vaiirr." Die Wahrheit dieses alten Berschens, namentlich auch seines letzten Teiles, haben wir seit Menschcngcdcnken nie so deutlich, so hart zu erfahren bekommen, wie in dieser, auch obne die strenge und langandaucrnde Kälte genügend schweren und sor- genrcichcn Zeit. Und nachdem wir eben noch gehofft hatten, der Regen der verflossenen Woche werde den letzten Schnee dieses Winters hinweggespüil haben, wurden wir wieder durch Schnee und Kälte in wenig erfreulicher Weise überrasch!. Und doch, auch in diesem Jahre wird die Verheißung in Erfüllung gehen, die Gott einst dem Noah gegeben und die seitdem noch nie getrogen: „So lange die Erde stehet, soll nicht aufhören Saat und! Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht". Ja, Saat und Ernte sollen auch in diesem Jahre nicht fehlen, und zuversichtliche Gemüter geben öfters der Gewißheit Ausdruck: Nach einem so strengen Winter muß ein um so besserer Sommer kommen. Aber imnier wieder wird unsere Geduld, unser Vertrauen, unser Glaube auf eine neue Probe gestellt, und der Landwirt, der in anderen Jahren um diese Zeit längst auf seinen Feldern arbeitet, fragt sich mit Bangen: „Wie soll ich denn in diesem Jahre, wo alle« so spät wird, fertig werden ?" Und dazu der Mangel an Arbeitskräften und Spannvieh. Da ist e« wohl begreiflich, daß alle die landwirtschaftlichen Betriebe, große wie kleine, von denen der Eigentümer, der Sohn, der Vogt, der Schweizer, der Knecht zum Heere eingezogen sind, darauf sinnen, diese mit den Verhältnissen der Wirtschaft so vertrauten Männer wenigstens für die wichtigsten 3 bis 4 Wichen der Frühjahrsbestellung frei zu bekommen, und täglich gehen denn auch bei der Amtshauptmannschaft Stöße don sol chen Urlaubs- und ZurückstellungSgesuchen ein. Mögen die Gesuchsteller sich auch nicht an die AmtShauptmannschaft, son dern an das Bezirkskommando, an das Generalkommando, an daS Kriegswirtschaftsamt, an den Truppenteil des Zurückbe gehrten, an Hindenburg, den Kaiser oder den König gewendet haben, alle Gesuche gelangen von diesen Stellen au« zunächst nach Kamenz und müssen auf ihre Dringlichkeit geprüft und dann mit einem Gutachten an die zuständige militärische Stelle zur Entschließung gegeben werden. Ist e« denn aber überhaupt denkbar, daß sic alle, auch wenn die Amtshauptmannschaft sie noch so warm befürworten wollte, berücksichtigt werden können ? In derselben Zeit, wo sich in der Natur neues Leben regt, das den Landmann hinaus treibt auf seinen Acker, da fängt es doch auch draußen an den Fronten an, wieder lebendig zu werden, und Heeresberichte, wie wir sie im Winter öfters lesen konnten: An der und der Front „keine Ereignisse von Bedeutung" werden jetzt immer seltener. Im Gegenteil lesen wir von regerer Kampftätigkcit, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird ver Kampf in großem Maßstabe bald wieder beginnen. Und das ist trotz allem gut so, denn wir alle wünschen uns den Sieg und den so lange entbehrten Frieden dringend herbei. Wenn e« aber so ist, dann werden jetzt alle kampffähigen Leute draußen an der Front gebraucht. Nicht aus unserem Bezirke allein, sondern au- dem ganzen Reiche kommen indessen die Urlaubsgesuche für Landwirte in Scharen bei den zur Ent scheidung berufenen Stellen zusammen. Und sollten sie auch nur zum Teil berücksichtigt werden, so würden unsere Fronten merklich geschwächt. Dies aber brächte die dringende Gefahr mit sich, daß dann ein vom Feinde geplanter Durchbruch unse rer so lange mit Zähigkeit verteidigten Front gelingen würde. Dann kämen aber die Kosaken oder die Senegalncger und Inder in unser Land, und unsere vom Feinde überfluteten Fluren müßten dennoch, auch wenn der Besitzer nun daheim ist, un bestellt oder unabgeerntet bleiben. Das mögen sich alle diejenigen sagen, denen die Militär behörde, so sehr ihr auch die Förderung der Landwirtschaft am Herzen liegt, so sehr auch sie die Schwierigkeiten in der Heimat kennt, auf ein Gesuch um Beurlaubung landwirtschaftlicher Kräfte mit dem kurzen Satze antworten mußte: „Aus militärischen Gründen abgelehnt." Um nun eine einheitliche und die schnellste Erledigung er möglichende Form zur Anbringung von Gesuchen um Zuweisung landwirtschaftlicher Hilfskräfte zu schaffen, wird die Ämtshaupt- mannschaft den Gemeindebehörden Antragsformulare zugehcn las sen, über die alle« Nähere in einer amtlichen Bekanntmachung zu ersehen ist. Es möchte nur noch einmal eindringlich darauf hingewiesen werden, daß alle diejenigen, welche landwirtschaftliche Hilfskräfte bei den Behörden beantragen wollen, zunächst ein-I gehend prüfen müssen, ob diese Hilfskräfte wirklich unerläßlich s notwendig sind und ob sic nicht schon bei Nachbarn oder Un beschäftigten im Orte die erforderliche Hilfe finden können. Solange der Bezirk genötigt ist, allmonatlich große Summen für Arbeitslosenunterstützungen aufzuwenden, wird bei jedem einzelnen Gesuch um Freigabe militärdienstlicher Personen zu prüfen sein, ob nicht in dieser ernsten Zeit, wo jede Arbeits kraft den Zwecken des Vaterlandes nutzbar zu machen ist, statt der beantragten Beurlaubung oder Zurückstellung im Bezirke verfügbare freie Arbeitskräfte verwendet werden können. AmtShauptmann Graf Vitzthum. MiEWWlE ÜÜ 'N art Ihr dabei im Schützengraben, bei eisiger Kälte, bei glühender Hitze, in Lehm und Dreck, in Nässe und Vegen, wenn nach wochenlanyem höllischen Trommelfeuer der rasende Feind zum Sturme rannte und an unsrer Helden sieghafter Wehr sich blutige Schädel Holle? Wart Ihr dabei im einsamen Unterseeboot, weit draußen im unendlichen Meer, in Sturm und Drang, in Not und Tod, auf erfolgreicher Jagd nach dem Engländer? Wart Ihr dabei wenn unsere Flugzeuge und Zeppeline sich truhig und verwegen den feindlichen Geschwadern entgegenwarfen zum Schuh unserer Kinder, Frauen und Greise, unserer blühenden Städte und Dörfer? So seid wenigstens jetzt dabei wenn es gilt, im sichern Schoß der Heimat ohne Gefahr für Leib und Leben am großen Ziele mitzuwirken. Es geht der Entscheidung entgegen! Wer Kriegsanleihe zeichnet, ver- kürzt den Krieg, beschleunigt den Frieden. Wer aber jetzt noch dem Vaterland engherzig sein Geld vorenthält, demselben Vaterland, dem unsre Söhne, Brüder und Väter ihrLeben opfern, der hilft unsern Feinden. Oie 6. Kriegsanleihe iß eine Ehren »Ltrkunde, die jeder besitzen muß. starrt Nacbrlcdten. Von unseren Unterseebooten sind neuerdings 25 Dampfer, 14 Segler und 37 Fischerfahrzeuge mit einem Gesamttonnenge- ha»t von 80 000 Br.-Reg.-T». versenkt worden. In Luftkämpfen verloren die Franzosen und Engländer 17 Fluz- zeuge; Frhr. v. Richth-fen schoß seinen 30., Leutnant Voß seinen 16. und 17. Gegner ab. Der Generalgouverneur von Belgien hat angeordnet, daß in Belgien künftig zwei getrennte VerwaltungSgebiele mit den Mittelpunkten Brüssel und Namur gebildet werden. Durch Wirkungsschießen unserer Minenwerfcr wurden im Ab schnitt von Apern die feindlichen Gräben völlig zerstört. In Calais hat eine ncne Kriegskonferenz des Verbandes zur Besprechung der durch den deutschen Rückzug geschaffenen Lage begonnen. Das Nördliche Eismeer gesperrt. Aus Berlin wird vom 24. März gemeldet: Den fremden Regierungen ist mitgeleilt worden, daß künftig in dem Gebiet des Nördlichen Eismeeres, östlich des 24. Grade« ö. Länge und- südlich des 75. Grades n. Br., mit Ausnahme der norwegischen Hoheitsgewässer, jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waf fen entgegcngetreten wird. Neutrale Schiffe, die diese- Gebiet befahren, tun dies auf eigene Gefahr; jedoch ist Vorsorge ge troffen, daß neutrale Schiffe, die schon auf der Fahrt nach Hä fen dieses Sperrgebiets sind »der solche Häfen verlassen wollen, bis zum 5. April nicht ohne besondere Warnung angegriffen werden. üerHiche; uns Sächsisches. Bretnig. Dem Soldat Fritz Elbrecht wurde für tapferes Verhalten bei den Sommekämpfcn das Eiserne Kreuz verliehen. Bretnig. (Frühjahrsbenrlanbnng fLr Land« wirte.) Noch einer Bekanntmachung der Kgl. AmtShaupt mannschaft Kamen; können nur in ganz dringenden Fällen, w» cs die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebs unbedingt er fordern, mobile HeereSangchörige der Etappe und de« Feldheere« zur Frühjahrsbestellung beurlaubt werden. Die Kgl. AmtS hauptmannschaft hat Vordrucke hergestellt, die in jedem Falle bei Anträgen auf Gestellung von Kriegsgefangenen und von Militärurlaubern verwendet »erden müssen. Die Vordrucke sin» bei der Gemeindebehörde erhältlich. Dic Urlaubsgesuche müssen bis zuni 31. März dieses Jahres bei der Gemeindebehörde ein gereicht sein. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, die eingegangenen Gesuche zur Nachprüfung durch die von der Kgl. Amtshauptmannschaft bestimmte Stelle bereit zu halten. Bei der Nachprüfung sind die Verhältnisse der ganzen Gemeinde, nicht bloß dic der einzelnen Wirtschaft ins Auge zu fassen, da unbedingt davon auszugehen ist, daß eine Person die Leitung mehrerer Betriebe übernehmen und ein beurlaubter kleinerer Be sitzer dem Nachbar Hilfe leisten muß, widrigenfalls die Beur laubung zurückgezogen werden wird. Soweit Gesuche um Be urlaubung zur Frühjahrsbestellung bereits eingereicht worden sind, bedarf es der nochmaligen Einreichung des Antrags unter Ver wendung des Vordruckes nicht. — Durch dic fortgesetzten Ein berufungen von landwirtschaftlichen Betriebsleitern Hal sich, um eine vollständige Ausnutzung des landwirtschaftlichen Grund und Bodens zu gewährleisten, die Notwendigkeit herausgestellt, Ver trauensleute zu bestellen, welche namentlich die alleinstehenden Landwirtsfrauen in allen landwirtschaftlichen Fragen sachgemäß beraten und ihnen bei der Beschaffung von Arbeitskräften, Ge- spannen, Saatgut, Düngemitteln usw. behilflich sind. Die Ver trauensleute sind bei ihrer Bestellung eidlich zur Geheimhaltung aller persönlichen und landwirtschaftlichen Verhältnisse, die ihnen bei Ausübung ihres Amres bekannt werden, verpflichtet worden. Für den hiesigen Bezirk sind folgende Herren bestell! worden: Gemcindeältester Wagner-Großröhrsdorf, Gutsbesitzer Hermann Höfgen-Großröhrsdorf, GutsbesitzerM. Nitzsche-Hauswalde, Guts besitzer Alwin Schöne-Großröhrsdorf, Gutsbesitzer Robert Boden- Großröhrsdorf, Ort-richter Herm. Schuster-Hauswalde. Dschatz. Auf dem Wege nach Bertsdorf scheute da« dem Roßschlächter Hafer gehörige Pferd und ging mit dem Wagen durch. Beim Anprall an einen Baum wurde Hafer aus dem Wagen geschleudert und schwer verletzt. Das Pferd rannte auf den Bahndamm, wo e- vom Zuge überfahren wurde. Auerbach i. D. (B utterdi«bstaht.) Hiersclbst sind vurch Einbruch 449 Stück Butter gestohlen worden. Jede« Stück der Butter trägt die Aufschrift „Molkereibutter" und ist in Pergamentpapier eingeschlagen. Plauen i. V. (6500 Mark Geldstrafe wegen Garn wucher«.) Wegen Garnwuchers wurde der Kaufmann Gottlob Deck aus Reichenbach i. V. vom Landgericht Plauen zu 6500 Mark Geldstrafe oder 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Er hatte sieben Posten Baumwollgarn mit einem Gewinn von 5410 Mark verkauft. -