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Allgemeiner Anzeiger. Da, ASg«m«m«Z Anzeiger erscheint wöchkuilrÄ zweiMal: Mittlvich und 8onnsbe»d. AbonnementsPreis: viertel jährlich «k Schalter IMMk. bei freier Zusendung durch Baten ins Hens l Merk 25 Psennig», durch di« Post 1,05 Mark «usschl. Bestellgeld. Be stellungennehmen auch unsere Keitnngsdeten gern entgegen. ArnLsbLerLt für die Hrtskekörde und den Gemeinderat zu Mretnig. Inserate, dir4g«jp»i- tene Korpuszeile 12 Pf. jür Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1ü Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehme» außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. costal-Hnrelger kür die ürlschakleu 8Mnig. fjrsAr8dr;-isrk, sisumaiae, srsnstentdal und Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstac tormittags 11 Nhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 28. Sonnabend, den 7. April 1917. 27. Jahrgang Ostern. Nun stieg der Lenz in holdem Scheine Empor aus langer Winternacht, Und auf der Flur und in dem Haine Versucht er seine junge Macht. Da regt geheimnisvolles Leben Sich unter seinem Zauberstab. Mit jungem Grün will sich umgeben Der kleinste Strauch, das ärmste Grab. Heut träumen wir von Jugendtagen, Heut schmücket auch die Armut sich, Verstummt sind unsre düstern Klagen Um all das Weh, das uns beschlich. Nicht einer fühlt sich mehr verloren; Der Lenz hat wunderbare Kraft, Er hat um alles, was geboren, Ein unzerreißbar' Band geschafft. Wer ist so kleingesinnt, zu bangen Um eines kargen Glücks Verbleib ? Erneut sich jetzt nicht, was vergangen, Verjüngt sich nicht der Erde Leib? Aus jedem frisch entsproßten Laube Raunt uns ein dauernd heilig Wort: „Was unterging in Tod und Staube, Soll aufcrstehen fort und fort!" Das heißt Erlösung aus den Banden, Die heut die Welt trägt durch die Zeit. Das ist Verheißung all den Landen, Die Gegner sind im Völkerstreit. Ja, wie in gnädigem Gedenken Jetzt Gottes Liebe schmückt den Haag, So wird sie auch den Völkern schenken Des Friedens Auferstehungstag. NWrriiiMgesclM im Zuzbebung; beMe Kamenz. Die Musterung der durch Bekanntmachung vom 9. März dss. Js. zur Meldung aufgefordcrten noch nicht eingestellten Militär- und Wehrpflichtigen, ferner der 1899 gebo renen bereits Ende Dezember 1916 gemeldeten Wehrpflichtigen findet auf Anordnung des Königlichen Stellvertretenden General- Kommandos XII wie folgt statt: l. Geburtsjahrgang 1899: ImSchützenhauseinKamenz vonvorm.8 Uhr an: Donnerstag, den 12. April 1917, für die Wehrpflich ¬ tigen aus Bretnig und flg. Freitag, den 13. April 1917, für die Wehrpflichtigen aus Großröhrsdorf, Hauswalde u. flg. n Geburtsjahrgänge 1869 bis mit 1898: In Großröhrsdorf, Mittelgasthof, von vorm. 8w Uhr an: Donnerstag, den 26. April 1917, für sämtliche Leute aus Großröhrsdorf aus den Jahrgängen 1869 bis mit 1894 ; Freitag, den 27. April 1917, für die Leute aus G r o ß - rö hrsd orf, Jahrgänge 1895 bis mit 1898 und sämtliche Leute ausB re t n i g und Hauswalde. Befreit von der Musterung find die vor dem 8. September 1870 Geborenen, wenn sie bereits im Frie de« dauernd feld- und garnisondienstunfähig erklärt und aus allen militärischen Verhältnissen entlassen oder als dauerns un tauglich ausgemustert worden sind. Die Gestellungspflichtigen haben zum Musterungstermine rechtzeitig, nüchtern und in reinlichem Zustande zu erscheinen. Afie Gestellungspflichtigen haben, auch wenn sie nicht noch besonders vorgeladen werden sollten, mit den Leuten desjenigen Ortes zur Musterung zu erscheinen, in welchem sic sich zur Stammrolle gemeldet haben. Diejenigen Gestellungspflichtigen, die dieser Vorladung ohne einen von der Ersatzkommission als genügend anerkannten Grund nicht Folge leisten, nicht rechtzeitig, nüchtern uns in rein lichem Zustande erscheinen, werden, sofern sie nicht dadurch eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine behindert ist, hat ein ärztliches Zeugnis rechtzeitig beim unter zeichneten Gemeindevorstand einzui eichen. Auf Dich kommt es an! Sage nicht: Andere haben mehr Geld und verdienen mehr als ich,- die sollen Kriegsanleihe zeichnen! Sage auch nicht: Was machen meine paar hundert oder paar tausend Mark aus, da doch Milliarden gebraucht werden! Ltn- sage noch weniger: Ich habe schon bei früheren Anleihen gezeichnet und damit meine Pflicht getan! Auf jede Mark kommt es an! <Zs ist wie bei der Nagelung unserer Kriegswahrzeichen,- jeder einzelne der vielen tausend eisernen Nägel ist winzig. Aber in ihrer Gesamtheit umfangen sie das Gebilde mit einem ehernen Panzer. So muß auch unser deutsches Vater« land geschuht und gesichert werden durch das freudige Geldopser der großen und der kleinen Sparer. Jetzt, in der Stunde der (Lutscheidung, darf keiner zögern und keiner fehlen! Von der persönlichen Gestellung vor der Ersatzkommission kann kein dazu Verpflichteter (mit Ausnahme der von der Ge stellungspflicht ausdrücklich Entbundenen) befreit werden, es. sei denn, daß der Gesundheitszustand die persönliche Gestellung un möglich macht, was durch ein ärztliches und, soweit der aus stellende Arzt nicht amtlich angestellt ist, von der Ortspolizei behörde zu beglaubigendes Zeugnis zu bescheinigen ist. Gemütskranke, Blödsinnige, Krüppel usw. dürfen auf Grund eines derartigen Zeugnisses von der Gestellung überhaupt be freit werden. Gestellungspflichtige, welche an Epilepsie zu leisen behaupten, haben auf eigene Koste« drei glaub hafte Zeugen hierfür zu stellen, die am Musterungstagc mit zu erscheinen haben, oder ein Zeugnis eines beamteten Arztes vorzulegen. Gestellungspflichtige, die Augengläser tragen, haben diese bereitzuhalten. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Etwa noch nicht gemeldete Gestellungspflichtige haben die Meldung sofort bei der unterzeichneten Ortsbehörde nach träglich zu bewirken. Bretnig, den 4. April 1917. Der Gemeindevorstand. Ueber Bezugsscheine für Web-, Wirk- und Strickwaren. Die Länge des Krieges erfordert unbedingt eine weitere wesentliche Einschränkung des Verbrauchs von Web-, Wirk-, Strick- und Schuhwaren. Die Erlangung von Bezugsscheinen wird daher künftig schwieriger werden. Im eigensten Interesse wird deshalb erneut auf die Möglichkeit der Erlangung eines Bezugscheines durch Abgabe von gebrauchten, aber noch gebrauchs fähigen Kleidungsstücken aller Art hingewiesen. Wer ein solches Kleidungsstück abgibt, erhält einen Bezugsschein für ein gleich artiges neues Kleidungsstück, ohne daß er erst den Nachweis der Notwendigkeit erbringen muß. Im übrigen wird aber künftig in jedem Falle eines nicht zweifellosen dringlichen Bedürfnisses die Abgabe einer ausdrück lichen schriftlichen Erklärung über die beim Gesuchsteller v»r- handencn Vorräte gefordert werden. Unrichtige Angaben werden künftig mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 15 000 Mark bestraft. Die Angaben der Antragsteller werden nachgcprüft werden. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz — Bekleidnngsstellr, — am 3. April 1S17. verMLtt uns SALMer. Großröhrsdorf. Am 2. Osterfeiertag gastiert im „Hotel Haufe" hierselbst die „Petrenz-Oper" wieder, welche bei uns von den bisherigen Gastspielen noch in bester Erinnerung steht. Diesmal gelangt eine Oper zur Aufführung, die besonders den jetzigen Kriegszeiten entspricht: „Die Regimentstschter" von Donizetti. Ueber 30 Mitwirkende werden das Werk zur voll ständigen Aufführung bringen, die ersten Partien sind wieder mit vortrefflichen Solokräften besetzt, auch Mitglieder der Dresd ner König!. Hofoper und vom Deutschen Opernhaus in Char lottenburg wirken mit. Herr Direktor Petrenz scheut also keine Kosten, uns prächtige Opern-Vorstellungen zu bieten, was im Vergleich zu den volkstümlich niedrigen Eintrittspreisen nicht hoch genug geschätzt werden kann. Auch die Ausstattung und die prächtigen Kostüme bei dieser Opern-Aufführung werden all seitig Beifall finden. Ein volles Haus steht daher sicher wieder zu erwarten, und die frischen und schwungvollen Melodien dieser altbewährten komischen Oper werden wieder alle Herzen entzücken. Das musikalische Publikum von hier und Umgegend versäume daher nicht, diesen vielversprechenden genußreichen Opernabend zu besuchen und sich rechtzeitig schon im Vorverkauf eine Eintrittskarte zu sichern, zumal die Preise im Vorverkauf niedriger sind als an der Abendkasse. Der Vorverkauf ist bei Herrn Kaufmann Erwin Rösen, Kaufmann Paul Schöne, Fleischermeister Paul Haufe, Oberdorf, sowie im Hotel Haufe. Kamenz. Am Dienstag wurden in der Luchsenburg 5 russische, in Straßgräbchen 2 französische entwichene Kriegsge fangene festgenommen und bei der hiesigen Militärbehörde ein geliefert. Kamenz. Die vier von der Kgl. Amtshauptmannschaft für den Auskauf von Rindern gebildeten Kommissionen haben ihre Tätigkeit bereits seit einigen Tagen ausgenommen und sich erfreulicherweise davon überzeugen können, daß die Rinderbestänsc rm hiesigen Bezirk im allgemeinen recht befriedigend sind und die Besitzer das Vieh, das zur bevorstehenden Erhöhung der Fleischration im ganzen Lande gebraucht wird, abgeben können und sich dazu auch hauptsächlich freiwillig bereit erklären. Es wird natürlich in erster Linie auf Jungvieh, das sich nicht zur Aufzucht besonders eignet, und auf nicht vorgekörte Bullen gegriffen und nur für die äußersten Notfälle Milchkühe, die nicht tragend sind oder abgemolken haben, vorgemerkt. Dresden. (Elcfantenfleisch.) Auf dem städti schen Schlachtviehbofe wurde kürzlich ein Elefant geschlachtet. Das Tier, das dem Direktor Sarrasani gehörte, war bösartig geworden und mußte getötet werden. Es harte ein Schlachtge wicht von 55 Zentnern. Die Haut, die 6 Zentner wiegt und zu Lederzwccken verwendet wird, erzielte einen Preis von 1000 Mark. Das Gehirn des Elefanten hatte ern Gewicht von 9 Pfund. D:e Fleischbeschau ergab ein günstiges Reiuliat. Das Fleisch, das im Geschmack dem Bullenfleisch gleichkommt, wurde von einem Gastwirt um 9000 Mk. angekauft.