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irnÄ Ein famMenblak dom Mbau des Zpeiserdabarbers Emil Gienapp-Hamburg. berverbrauch in den letzten Jahrzehnten ganz bedeutend gesteigert, und wo er früher allenfalls als heilbringendes Abführmittel bekannt und als eiserner Bestand der Hausapotheke geführt wurde, ist er inzwischen ebenfalls zu einer speisewirtschastlich hochgeschätzten Genußfrucht geworden, wodurch sich natürlich sein inländischer Verbrauch ebenfalls andauernd auswärts bewegt und die vorhandenen Ernten, trotz alljährlicher Ausdehnung der Anbauflächen, nach wie vor leicht geräumt werden. Wenn nun der Rhabarber im allgemeinen auch auf jedem Kulturboden wächst und unter allen klimatischen Verhältnissen gedeiht, so verlangt er im rationellen Feldbau doch einen warmen und freiliegenden Kulturplatz, dem stehende Nässe fremd ist, vielmehr bodcnlocker und durchlässig ist, in voller Dungkraft steht und möglichst sandig-lehmiger Beschaffenheit sein sollte. Der wiederholte pflanzliche Aufbau mit den gewaltigen Blattmassen erfordert für Rhabarberkulturen das Vorhandensein reicher tierischer oder organischer Nährstoffe, und das 6—7 jährige Verbleiben auf ein und derselben Kulturfläche stellt an diese kulturell ganz außergewöhnlich hohe Ansprüche. Neben einer gründlichen orga nischen ist hier noch eine ausgiebige Kalidüngung von nöten, wobei eine eigentliche Ueberdüngung wie bei anderen Pflanzen gar nicht zu befürchten ist, denn je kräftiger ihre Ernährung um so üppiger ist das Wachstum der Rhabarberpflanzen und um so dicker und auch zartfleischiger sind die von ihnen gebrochenen Stengel. Die Praxis verfährt bei der Düngung in der Weise, daß auf 100 Qmtr. Anbaufläche außer 10 Zentnern Stalldünger 0,2 Zentner 40°/oiges Kalisalz oder einfaches Superphosphat als sogenannte Vorratsdüngung eingebracht werden, der bei beginnender Triebbildung alljährlich 0,1 Zentner Kalisalz als sogenannte Kopf düngung folgt und die schließlich nach der Ernte (die Stengel würden sonst einen schlechten Geschmack annehmen!), sowie während der gan zen Ruheperioden je nach Vorhandensein durch Fauchegaben verstärkt wird. — Die Anlage von Rhabarberpflanzungen kann im Herbste oder Frühling geschehen. Maßgebend hierfür bleiben die örtlichen Boden-, Wetter- und allgemeinen Wirtschaftsverhältnisse. Bei nasser Bodenart ist der Frühling dem Herbste aus pflanzungs- technischen Gründen vorzuziehen, weil bei einer Herbstpflanzung die Setzlinge durch ihr Eigengewicht leicht zu tief in den Boden versinken und nicht selten den Winter über faulen. Die Pflanzweite beträgt ca. 1 Meter im Verband. Der zwischen den sperrigen Wurzeln entstehende Hohlraum ist durch ordentliches Schütteln -A ist zu berücksichtigen, daß der Rhabarber nicht nur ein Ahandeltes Gemüse aller inländischen, sondern auch ein leicht AMer Handelsartikel vieler ausländischer und namentlich sicher Märkte ist, wodurch sich seine Absatzguellen ständig E^rn urch ein Rückgang seines verhältnismäßig hohen ^wertes durch evcnt. Ueberproduküon in absehbarer Zeit E Lu befürchten ist, da die bisherigen Airfuhren aus den noch immer glatt geräumt wurden. Insbesondere dies von England zu, das alljährlich ungeheure Mengen "habarberstengeln aus den hamburgischen Gemüsekammern die garnicht immer in der Lage sind, die geforderten Allen AU beschaffen. Wie in keinem anderen Lande der P allerdings der Rhabarber in England zu eurer ausgesproche- AMKsspeise geworden, auf dessen Genuß selbst die einfachste lA nicht freiwillig verzichtet, urrd ohne dessen Beigabe in irgend A der vielen möglichen Zubereitungsformen (Pudding, Kompott, Suppe usw.) die englische Hausmannskost und mehr noch Gerichte der besseren Küche überhaupt nicht denkbar wäre, ^ulicherweise hat sich aber auch in Deutschland der Rhabar- L Der Rhabarber ist unsraglich eurer der gesundheitlich bekömm- Aund küchenwirtschaftlich wertvollsten Früh-und Treibgemüse. A allen klein- urrd großbetrieblichen Gemüsekulturen, so ist ^Nbau auch in größeren und kleineren landwirtschaftlichen Aden ein gut rentierendes Bodenerzeugnis Haupt- oder Wirtschaftlicher Nutzung, weil er sowohl für sich in geschlossenen .Aäen wie auch als Zwischenfrucht bei Obst- und Beeren- vMturen mit gleich gutem wirtschaftlichen Erfolgeherangezogen -A Kann. Was den Rhabarberanbau aber gerade für den ^ann empfehlenswert macht, ist der Umstand, daß derselbe mit ungeschulten und mit billigen weiblichen Arbeitskräften geführt werden kann, und andererseits die Erntearbeiten Ad einer Zeit vollziehen, in der die sonstigen landwirtschaftlichen nicht unbedingt drängen. Denn unter normalen Ver- AAn beginnt die Rhabarberernte Mitte bis Ende April, wo Artigsten Saat- und Landbestellungsarbeiten bereits beschafft ; ollen, und endigen Mitte Juni, wonach die ersten Wiesen- A einsetzen. Sodann kommt hinzu, daß die Rhabarberstengel Aensoleicht transportieren lassen wie sie sich hierbei wider- Asähig erzeigen, sodaß sie selbst nach Zurücklegung längerer Aporlstrecken und bei schwer übereinander gestapelter Schichtung Ar noch ein frisches und marktfähiges Aussehen behalten. >>er in Mich vi > an m! stlich v< crbündii ziere, 5! stiinM lckenkpls den A lerie u. I und ts smnnl" Bomb" 1916. * Nr. 35. Verlag Stadt und Land. Max Wundermann, Berlin W30 Münchrnerstraße 3S. Wusttietttt Unterbsltungrblstl Erscheint jede Woche.