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alles Beute, die unsere kühnen Flieder den Feinden abgerungen. Das Wirken und Kämpfen und Siegen unserer jüngsten Waffe wird dem Beschauer in einer Eindringlichkeit vor Augen geführt, daß er sich ein Bild machen kann, wie es besser kaum dem Beschauer auf dem Schlachtfeld dargeboten wird. Denn dieser genießt das Bild aus meilenweiten Entfer nungen, während der Besucher der Ausstellung die Apparate in greifbarer Nähe vor sich hat. Und damit auch seine Phantasie auf die Kosten komnit, bekommt er ein großes Panorama zu sehen, auf dessen Leinwand sich Luftkämpfe ab spielen, die in allen Phasen voni Pinsel des Malers sestgehalten wurden. Alle unsere Feinde mußten — natürlich ohne ihren Willen — die Schaustücke hergeben, die der Besucher der Aus stellung anstaunen wird, Ballons und Flug zeuge aus England, Frankreich, Rußland, ja aus Serbien (wenn auch französischer Abstam mung), Wasserflugzeuge, Flugboote usw. Wir sehen Motoren aller möglichen Konstruktionen, Kanonen und Maschinengewehre, die in die Gondeln eingebaut sind. Auch dje Groß mäuligkeit unserer Feinde ist zu Worte ge kommen, denn wir sehen feindliche Zlpparate mit Inschriften, die uns an die Kindlichkeit im Wesen unserer Feinde erinnern. Vielleicht wollten sie uns damit schon Angst einflößen. Eine Abteilung der Ausstellung ist dem Andenken Jmmelmanns und Bölckes gewidmet, und um den Zweck der Ausstellung voll und ganz zu erfüllen, werden Vorträge mit Lichtbildern ver anstaltet, in denen die Wissenschaft unserer neuesten und von einem Schimmer der Romantik verklärten Waffe zu Worte kommen wird. Zu Beginn des Krieges war die Höchst geschwindigkeit eines Doppeldeckers 120 Kilo meter in der Stunde, heute vermögen unsere Flieger fast das Doppelte aus ihrem Flugzeug herauszuholen. Der Eindecker und mit ihm die allen Sportbegeisterten wohlbekannte Taube, ist ganz verschwunden. Diese alten Apparate werden nur noch in den Fliegerschulen benutzt, da sie von den Doppeldeckern an Geschwindig keit, Steigkraft und Wendigkeit bei weiten, über holt worden sind. Die neuen Doppeldecker find kleiner, mit weit stärkeren Motoren ver sehen, als die alten, und sie sind so gebaut, daß sic möglichst geringen Luftwiderstand bieten. 'Wir unterscheiden verschiedene Typen, ganz nach den Zwecken, denen die Apparate zu dienen haben: Kampfflugzeuge, Beobach tungsflugzeuge und Großflugzeuge. Unter diesen ist das Beobachtungsflugzeug das wich tigste, da es feindliche Stellungen, Truppen und deren Bewegungen und Verschiebungen zu beobachten hat. Es ist mit photographi schen Apparaten, Signalvorrichtungen und Funkenstationen ausgerüstet und vermag die festgestellten Beobachtungen in der kürzesten Frist zu übermitteln. Meist sind es Zwei sitzer, mit einem oder zwei Maschinengewehren ausgerüstet und mit Vorrichtungen zum Bomben werfen versehen. Die Kampfflugzeuge sind kleinere, mit Maschinengewehren ausgerüstete Einsitzer. Die Maschinengewehre sind fest in den Apparat eingebaut und die Flugzeuge besitzen dank der ihnen beigegebenen starken Motore höchste Geschwindigkeit, Steigkrast und Wendigkeit. Ihre Aufgabe ist cS, die Be obachtungsflugzeuge vor dem Angriff feindlicher Kampfflieger zu schützen und auch feindliche Beobachter von unsern Kampjlinien fernzu halten. Die Großflugzeuge haben webr als einen Motor und sie sind so gebaut, daß sie eine größere Last von Bomben mitführen können. Ihre stabilere Bauart erlaubt es ihnen, auch bei Wind und Wetter aufzusteigcn und Bombcn abzuwerfen. Das letztere geschieht durch die Bombenabwurfapparate. Sie sind wie die Luftschiffe mit besonderen Visierapparaten aus gerüstet, um den geeigneten Augenblick zu be stimmen, wann die Bombe zum Abwurf ge langen soll, damit sie ihr Ziel trifft. Hierbei müssen nämlich Hohe und Geschwindigkeit des Luftzeuges s sowie die Windstärke in Betracht gezogen werden. Für die Falldaucr der Bombe rechnet man auf 100 Meter eine Sekunde; kleinere Bomben fallen langsamer, und kleinere Flugzeuhc können bei einigermaßen Geschicklich keit des Führers bequem ausweichen, wenn ein feindliches Flugzug über ihm Bomben abwirst. Der Kampf der Flugzeuge ist spannender und aufregender, als diejenigen, die auf der Erde oder dem Wasser ausgesuchten werden. Zeichnet die sechste Kriegsanleihe. Vie Kriegsopfer für alle Völker abzukLrzen, hat Kaiserliche Großmut angeregt. Nun die Friedenshand verschmäht ist, sei das deutsche Volk aufgerufen, den verblendeten Feinden mit neuem Kraftbewcis zu offenbaren, daß deutsche Ivirtschaftsstärke, deutscher Dpferwille unzerbrechlich sind und bleiben. Deutschlands heldenhafte Löhne und Waffen brüder halten unerschütterlich die wacht. An ihrer Tapferkeit wird der frevelhafte vernichtungswille unserer Feinde zerschellen. Deren hoffen auf ein Müdewerden daheim aber mutz jetzt durch die neue Kriegsanleihe vernichtet werden. Fest und sicher ruhen unsere Kriegsanleihe- auf dem ehernen Grunde des deutschen Volksvernrögens und Einkommens, aus der deutschen wirtAafts- und Gestaltungskraft, dem deutschen Fleiß, dem Geist von Heer, Flotte und Heimat, nicht zuletzt auf der von unseren Truppen erkämpften Kriegslage. was das deutsche Volk bisher in kraftbewußter Darbietung der Kriegsgelder vollbrachte, war eine Großtat von weltgeschichtlich strahlender Höhe. Und wieder wird einträchtig und wetteifernd Stadt und Land, Nrm und Keich, Groß und Klein Geld zu Geld und damit Kraft zu Kraft fügen — zum neuen wuchtigen Schlag. Unbeschränkter Einsatz aller Waffen draußen, aller Geldgewalt im Innern. Machtvoll und hoffnungsfroh der Entscheidung entgegen! Das Feuer der Abwehrkanonen schadet dem Flieger meist nur wenig und für Maschinen gewehre und Handfeuerwaffen ist die Höhe, in der der Flieger sich bewegt, meist eine zu große. Wenn der Flieger das feindliche Mündnngsfeuer genau beobachtet, kann er rechtzeitig answeichcn. Allerdings leidet dar unter die Sicherheit der Beobachtung und des BombcnwersenS, aber was nützt es dem Flieger und seinem Auftraggeber, wenn er unvorsichtigerweise sein Leben preisgibt, ohne seinen Auftrag ausführen zu können? Die höchste Spannung wird bei einem Gefecht der Kampfflieger dadurch erreichen, wenn jede Partei versucht, der andern von oben herab beizu kommen, um wie ein Habicht auf den Feind herabzuschicßen und ihn mit wohlgezielten Maschinengewehrsebäffen zu vernichten. Solche Kämpfe finden oft in 5000 Meter Höhe statt und Todesverachtung, Gewandtheit und kühle Überlegung tragen meist den Sieg davon. Wie beim Flugzeug, so auch beim Luft schiff: Was gestern war, gehört heute in die Rumpelkammer — und wer weiß, was das Moraen brinat? Di? Verschiedenheiten der Systeme Zeppelin, Schütte-Lanz und Parseval haben sich jetzt nahezu in eins vermengt, d. h. man hat sich zu einer Art Normalform ent schlossen. Alle besitzen sie jetzt die langgestreckte, vorn abgerundete und hinten zugefpitzte Form, Das Heck ist mit Spurflächen versehen und wird durch große Höhen- und Seitensteuer gelenkt. Der Antrieb erfolgt durch große Holz propeller und für die Führung des Schiffes ist eine besondere Gondel vorgesehen. Ein Laufgang stellt zwischen den einzelnen Gondeln die Verbindung her. Die Größe der Schiffe hat zugenommcn und Nutzlast und Steigungs- Vermögen sind bedeutend erhöht worden. Haupt aufgabe unserer Luftschiffe ist die Aufklärung über der Nordsee. Sie können hier nicht durch Flugzeuge ersetzt werden, weil diese eine zu kurze Flugdauer haben, Ebenso ist es mit den Seeflugzcugcn, zu denen bekanntlich Mutter schiffe gehören, von denen aus sie sich in die Lüste schwingen. Doch sei zur Ehre unserer Seeflugzcuge gesagt, daß wir auch mit ihnen, wie im gesamten Flugwesen, unseren Feinden bedeutend über sind. Kesnndheitticher Watgeber. Nasse Füße. So unangenehmes Gefühl dieselben erzeugen, so schädlich sind sie für die Gesundheit. Genau mit den nassen Füßen beginnt die Zeit des Hustens und der Katarrhe, umsoniehr, als man oft nach einer feuchten Wanderung in wenig geheizten Räumen, wie etwa in einem kalten Konzertsaal zu sitzen Hal. Das unleidliche Empfinden kann dann nicht nur der Störer des Vergnügens sein, sondern auch ernste Gesundheitsstörungen zur Folge haben. Das Trocknen der Strümpfe an den ruhenden Füßen entzieht diesen zu viel Wärme und drängt das Blut nach oben, wohin das- . selbe durch den wärmenden Einfluß der Lichter oder etwa gar noch durch Einheizen vermittelst alkoholischer Getränke gezogen wird. Kein Wunder, daß manchmal unter solchen Um ständen Ohrensausen und Kopfschmerzen an Ort und Stelle entsteht. Abgesehen von dem folgenden Fieber sind kalte Füße oft die Ursache von ernsten Krankheiten. Natürlich ist aber das ganz abscheuliche Wetter daran schuld. Ja, was kümmert sich das feuchtkaltc Wetter zwischen Winter und Sommer um das feine Schuhlcder und die dünnen Strümpfe? Wer keine Gummischuhe zur Verfügung hat, der ist gezwungen, sich nach dem Wetter zu richten. Besser als dünne sind gegenwärtig wollene Strümpfe in Schuhen mit festem Leder und strammen Sohlen — wenn solche bei derzeitiger Lederknappheit zu haben sind. * . Handpflege. Vor allen Dingen gehe man niemals mit frischgewaschenen Händen an die kalte Luft. Hat man die Haut noch so sehr abgetrocknet, so ist sie doch immer zu feucht und weich; der schnelle, schroffe Tem peraturwechsel zerstört die oberste Hautschicht, so daß das Blut schneller zuströmt und eine Rötung bewirkt. Kommt man mit kalten Händen nach Hause, so darf man diese niemals unvermittelt und gewaltsam am Ofen oder sonstwie wärmen, was überhaupt stets von Nachteil ist, z. B. auch dann, wenn die Hände feucht sind. Wer aber nur an kalten Händen leidet, ohne daß die Haut empfindlich ist, der tauche sie öfter am Tage — aber nicht hinaus bis zum Pulse! — in kaltes Wasser und frot tiere sie trocken.