Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 09.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191609093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19160909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19160909
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-09
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 09.09.1916
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ver neue Hauptkriegrschauplatz. Auf allen Fronten stehen wir vor neuen Ereignissen, deren bedeutsamstes gegenwärtig die Verschiebung des Schwerpunktes des Krieges auf den Balkan ist. Ohne Zweifel ist dem Vier verband weniger darum zu tun, daß Rumänien erfolgreich geßsn Siebenbürgen operiert und damit die Brussilowsche ziemlich versandete Offen sive fördert, als viermehr darum, daß es gegen Bulgarien marschiert, auf die Donau drückt und womöglich durch überrennung Bulgariens die so heiß ersehnte Trennung zwischen Deutschland und der Türkei herbeisührt. Die Entwicklung der großen Fragen auf dem Balkan nahm in den letzten Tagen einen stürmisch schnellen Verlauf. Die Türken haben den Rumänen den Krieg erklärt, und Rumänien hat die diplomatischen Beziehungen zu Bulgarien abgebrochen, woraufhin Bulgarien den Rumänen den Krieg erklärt hat. Die alte Rechnung zwischen Bulgarien und Rumänien wegen des schamlosen Raubes der Dobrudscha zu der Zeit des zweiten Balkankrieges kann nun beglichen werden. Mit dieser großen Umwälzung ist der Kriegsschauplatz auf dem Balkan zu einem Hauptkriegsschauplatz geworden. Der Plan des MerverbandeS geht dahin, General Sarrail von Süden her gegen Serbien vorstoßen zu lassen, während Russen und Ru mänen von Norden her auf dasselbe Ziel los gehen sollen, um den Weg Berlin—Konstanti nopel und die damit verbundenen Zusammenhänge politischer und militärischer Natur zu zerreißen und Serbien zu befreien. Gleichzeitig sollte Ru mänien noch in Siebenbürgen einfallen nnd sich des Landes bemächtigen, um die Früchte seines Verrats zu ernten. Die Blätter des Vierver bandes jubeln, daß nun endlich die Saloniki- Expedition einen Sinn bekommen hätte. Sie geben dabei zugleich zu, daß dieses kostspielige Unternehmen bisher keinen Sinn hatte und nun durch das Eingreifen Rumäniens vor dem Fluch der vollendeten Lächerlichkeit bewahrt worden ist. Wie sich nun die Dinge entwickelt haben, käme der jetzige Plan des Vierverbandes recht scheint. Derartige große Pläne hatte der Vier verband schon recht oft, zuletzt erst bei der großen „Einheitsoffensive' der Franzosen, Eng länder, Russen und Italiener. Dieser gewaltige Ansturm auf unsere Fronten sollte bekanntlich alle unsere Heere zerschmettern. Man erkennt schon an diesem einen Beispiel, daß der große Plan an sich gar nichts bedeutet. Er erthält seinen Wert erst durch die Ausführung, die aber wiederum mit unseren tapferen Armeen rechnen muß. Insofern bedeutet auch die jetzige Riesen- Unternehmung des Vierverbandes auf dem Balkan augenblicklich noch blutwenig, denn den großen Zielen werden die Mittelmächte natur gemäß ihre Gegenmaßnahmen entgegensetzen. Es ist darum sehr günstig, daß die Kriegs lage vor Saloniki gerade jetzt zu einem großen Abschluß gekommen ist. Die Bulgaren haben die Offensive Sarrails zunichte gemacht und selbst befestigte Stellungen eingenommen, die nicht nur durch dis Beherrschung aller Pässe und Straßen, sondern auch durch die starke Ver kürzung der Front sehr günstig sind. Dem beabsichtigten Vorstoß des Generals Sarrails ist somit zuerst einmal ein Riegel vorgeschoben, den er nicht so schnell wird zerbrechen können. Die Mitwirkung Sarrails an dem großen Plan, von der man sich im Vierverband sehr viel ver sprach, ist vorerst ausgeschaltet. Zugleich sind durch diese Verkürzung der bulgarischen Saloniki- Front noch weitere erhebliche Vorteile erreicht worden, da dadurch größere Truppenmassen sreigeworden sind, die jetzt an anderen Stellen zur Verwendung kommen können. Schon vor dem Eintritt Rumäniens in den Krieg hat General Sawoff erklärt, daß Bul garien für diesen Fall ausreichend stark gerüstet sei. Die Vulgaren sind nicht Männer großer Worte. Man wird also vertrauen dürfen, daß die Rumänen an der bulgarischen Grenze kein leichtes Spiel haben werden. Zwar erhallen sie Unterstützung durch die Russen, die aus Beßarabien in Eilmärschen gegen Nustschok marschieren. Zu diesem Zwecke haben die Russen schon seit Wochen in den Donauhäfen Ick nvitt. u Roman von H. CourthS-Mahle r.*> Kommerzienrat Hochstetten hatte es durchge- setzt, daß die neue Zweigbahn zwischen dem Gut des Barons Letzingen und seinem eigenen Elek trizitätswerke eins Station erhielt. Das war von großem Nutzen für viele, die es anging. Die vielen hundert Arbeiter, die Hochstetten in seinen Fabriken und dem Elektrizitätswerke beschäftigte, wohnten fast ausnahmslos in der nahen Stadt L ... g. Sie brauchten nun den Weg nicht mehr zu Fuß zurückzulegen, sondem konnten auf billige Arbeiterkarten die Bahn be nutzen. Auch die zahlreichen umliegenden Güter pro fitierten davon. Sie konnten die Erzeugnisse der Landwirtschaft bequemer nach der Stadt beför- Zweihundertjausend Einwohner wil lige Abnehmer dafür waren. Hauptsächlich Baron Letzingen war dabei gut weggekommen. Für ihn lag dre Station am günstigsten. Die Guts- besttzer der Umgegend, die fast ausnahmslos alt- adeligen Geschlechtern angehörten, hatten alle Ursache, Hochstetten dankbar zu sein. Er war mit seinen großartigen Unternehmungen so recht ein Segen für die ganze Gegend geworden. Es war ein frischer Zug in die stagnierenden Agrarier- Verhältnisse gekommen, seit Hochstetten Konser- venfabriken in großem Stil angelegt hatte. Man wußte nun, wo man zur Zeit des Überflusses mit Obst und Gemüse gute Preise, auch für Massenliefernngen, erzielen konnte. Hochstetten H Unberechtigter Aachdruck wird verfolgt. Reni und Ismail Truppenmafsen zusammen gezogen, um durch die Dobrudscha rechtzeitig vormarschieren zu können, wenn Rumänien den erwarteten Verrat begangen hatte. Dits bul garische Heer hat sich aber in den letzten Kriegen so hervorragend bewährt, daß Zweifel an dem Mißlingen des russisch-rumänischen Vorstoßes nicht aufkominen können. Es kommt dazu, daß Rumänien seine ganze Heeresmacht nicht an einer Stells verwenden kann, sondern gezwungen ist, sich auf einer un geheuren Front zu verteilen. Wir können daher mit unseren Bundesgenossen dem weiteren Ver lauf der Kampfhandlungen mit Ruhe entgegen sehen. verschiedene UnegZMchrrchten. Der furchtbarste Angriff auf England. Reuter meldet: Am 3. d. Mts. nachts wurde von einer aus 13 Luftschiffen bestehenden Flotte der bisher furchtbarste Angriff auf England unternommen. Der Schauplatz waren die östlichen Grafschaften. Das Ziel war London und die Industriezentren in den Mid lands. Die neuen Beleuchtungsbestimmungen waren höchst wirksam. Die Luftschiffe tappten im Dunkeln, nm eine sichere Annäherung zu suchen. Nur drei Luftschiffe erreichten London. Das eine erschien um 2,15 Uhr in den nörd lichen Bezirken nnd wurde sofort von unseren Geschützen und Flugzeugen aufs Korn genommen. Bald stand das Luftschiff in Hellen Flammen, barst nnd siel zur Erde. Es liegt jetzt als voll kommenes Wrack bei Cnsfley in der Nähe von Enfield. Zwei andere Luftschiffe wurden durch unsere Geschütze vertrieben und waren nicht im stande, sich dem Mittelpunkt der Stadt zu nähern. Eine große Zahl Bomben fiel wahllos über den östlichen und südöstlichen Grafschaften nieder. Die Zahl der Opfer ist noch nicht voll ständig bekannt. Doch scheinen sie mit Rücksicht auf die Zahl der Luftschiffe nicht bedeutend zu sein. — (So meldet ja Reuter immer I) * Furcht vor Hindenburg. In einer militärischen Betrachtung schreibt der , Pariser ,Temps': Der augenblickliche Stillstand an der Westfront rühre von dem schlechten Wetter her. In Rußland hätten Brussilow und Nnßki die Offensive noch nicht wieder ausgenommen. Die unerläßlichen Vorbereitungen für umfangreiche Operationen, die sie anscheinend beabsichtigt haben, könnten also noch nicht beendigt sein. Man könne daher inzwischen die Frage prüfen, welche Folgen die Leitung Hindenburgs für die Aktionen im Osten und Westen habe. Unleugbar sei Hinden burg ein sehr energischer Mann, der einen schweren Schlag zu führen suchen und vielleicht nicht zaudern werde, eine Front stark zu ent blößen, um auf einer anderen die Kräfte zur Verfügung zu haben, die nach seiner Ansicht für den Sieg nötig sind. In seinen weiteren Aus führungen vertritt der ,Temps' die Hypothese, Hindenburg werde eher auf der O st front angreifen. Auf jeden Fall dürfe man aber überzeugt sein, daß der französische Generalstab die Pläne Hindenburgs zu vereiteln wissen werde. * Rumäniens Vertragsbruch. Wie von unterrichteter Seite in Wien ge meldet wird, beruhten die Beziehungen Ru mäniens zu den Zentralmächten bis zum Augenblicke der Kriegserklärung Rumäniens an Österreich-Ungarn auf einem Bündnisse, das im Jahre 1883 zwischen der Monarchie und dem Königreiche unter Bezugnahme auf den österreichisch-ungarisch-deutschen Bündnis vertrag geschlossen wurde. Diesem Bündnisse war sofort nach seinem Abschlusse Deutsch land beigetreten. Italien im Jahre 1888; seitdem wurde es wiederholt, zuletzt im Jahre 1913, erneuert. Aus dieser Rechtslage ergibt sich mit aller Klarheit, daß das Ausscheiden Italiens aus dem Dreibunde an dem Bünd nisse zwischen Osterreich-Ungarn und Rumänien rechtlich nichts zu ändern vermochte. kaufte alles, auch Vieh, Geflügel und Wild nicht ausgeschlossen, erwarb er jederzeit, da er auch Fleischkonserven Herstellen ließ. Sein Elektrizitätswerk lieferte nicht nur Kraft und Beleuchtung für seine eigenen Betriebe, sondem auch für die Bahnstation nnd viele der Güter zu billigen Preisen. Trotzdem Hochstetten ein bürgerlicher Emporkömmling war, verkehrten alle die adligen Gutsbesitzer in seinem Hause. Aber sie taten es nur aus egoistischen Gründen, um sich geschäftlich gut mit ihm zu stellen. Heimlich spöttelten sie nicht wenig über ihn. Der kleine, unansehnliche Mann war keine ele gante Erscheinung, trotzdem er immer tadellos gekleidet war. In seinem grobzügigen Gesicht waren nur die Augen, braunen Augen und die feste, charakteristische Stirn von Bedeutung. Er hatte in seinem Leben zu viel gearbettet, um sich den leichteren, sicheren Umgangston und den nötigen gesellschaftlichen Schliff aneignen zu können. Als Geschäftsmann war er sicher, energisch, tatkräftig und umsichtig. In Gesellschaft dagegen zeigte er sich schweigsam, etwas linkisch und un beholfen. Gerade weil er selbst fühlte, daß ihm n dieser Beziehung manches fehlte, war er un- icher, und das gab manche kleine Entgleisung, die von denen, die ihm so viel Dank schuldeten, nicht immer mit einer in diesem Falle an gebrachten Delikatesse übersehen wurde. Weil man seine Überlegenheit in geschäftlichen Dingen fühlte und sein nach Millionen zählendes Ver mögen den Neid der um ihre Existenz ringenden Edelleute erweckte, hielt man sich nach reinlicher Menschenart schadlos, indem man seine kleinen Fehler glossierte und ansbauschle. "llgeme Karte zu vereiteln wissen. Politische Kunälckau. 'UM ^utst Dle Kämpfe i« Siebenbürgen. Russische Telegramme aus Bukarest be richten, daß wohlunterrichtete rumänische Militär kreise die Lage als sehr ernst ansehen. Die ,Börsen-Ztg.' erhält von rumänischer Seite folgende Darstellung: Der österreichische Rück zug in Tanssylvanien würde die Lage durchaus nicht zu rumänischen Gunsten verschieben. Dies Manöver war österreichischerseits ohne Verlust durchführbar, weil die Berge treppenweis ab- steigen. Während diese Kämpfe für uns mit bedeutenden Verlusten verbunden waren, war dies logischer Defensivakt, nach dessen Durch führung die österreichisch-rumänische Front zu stählerner Härte erstarren kann. Transsylvaniens Eroberung sei ein sehr schwieriges Unternehmen. Es sei leicht, in raschem Angriff in das Brasso- tal nnd den Hermannstadtpaß einzudringen, aber damit sei nichts erreicht. Auch das überschreiten hoher Bergketten sei nötig, und dies sei ein sehr gefährlicher Weg. Das Unternehmen sei also langwierig und mit schnellen Erfolgen nicht zu rechnen. Die Stärke des Salonikiheeres. Das ,Echo de Paris', das ,Petit Journal' und der Matin' bringen gleichzeitig die Nach richt, wonach die Stunde des Handelns für die Vierverbandsunteruehmung in Saloniki gekommen sei. Der Effektivbestand der Ver bündeten in Saloniki beträgt den genannten Blättern zufolge 400000 Mann, wovon nach dem ,Echo de Paris' 300000 Mann Kampf truppen sind, der Rest zur Reserve oder für sonstigen Dienst hinter der Front bestimmt ist. — Nach den Berichten Schweizer Blätter verlangt General Sarrail in Paris die Zu sendung bedeutender Ver st ärkun- gen mit der Begründung, daß die geringen italienischen, serbischen und russischen Truppen abteilungen nicht hinreichen, um eine energische Offensive beginnen zu können. In Athen ver lautet, daß die Lage der Saloniki-Armee ernst sei. Von einer Halbwegs bedeutenden Aktion Sarrails könne in der nächsten Zeit keine Rede sein. M ika m äer Tukunft. Die englisch-südafrikanische Zeitung ,Souih- Africa' hat kürzlich eine große farbige Landkarte von Afrika herausgegeben, die recht bezeichnend ist für die englischen Hoffnungen und Pläne in diesem Erdteil. Auf dieser Karte sind alle deutschen Schutz gebiete mit der einzigen Ausnahme der beiden gegen den Kongo sich erstreckenden Zipfel von Kamerun, hinsichtlich deren eine kleinere Bei karte es unentschieden läßt, ob diese nicht doch noch wieder an Frankreich kommen, als eng lisches Gebiet bezeichnet. Togo ist zur englischen Goldküstenkolonie geschlagen, Kamerun zu Nigerien. Südwestafrika scheint eine Kolonie für sich werden zu sollen. Deutsch- Ostafrika ist mit Englisch-Ostafrika zu einem riesigen neuen Euglisch-Ostafrika vereinigt. Es ist dadurch ein über die ganze Oslhälste von Afrika sich erstreckender zusammenhängender eng lischer Besitz entstanden, auf der Karte wenigstens. Er hat die Form eines langgezogenen unregel mäßigen Vierecks, dessen Schmalseiten im Norden von einer Linie westlich Alexandrien bis südlich von Sauakin und im Süden von einer Linie von Kapstadt bis nördlich Swakopmund gebildet werden. Störend wirken in diesem schönen englisch- rosigen Bild der Osthälfte Afrikas nur der kleine gelbe Fleck von Portugiesisch-Ostafrika, die grünen Flecke von Jtalienisch-Somaliland und Erythräa sowie das weiße Abessinien. Um den Golf von Guinea bilden in Astikas Westhälfte Nigerien mit Kamerun, Goldküstenkolonie mit Togo und Sierra Leone mit dem kurzer hand auch schon rosig-englisch angetünchten Liberia (!) einen weiteren, nahezu ge schlossenen englischen Besitz. Die spanischen Be sitzungen noch besonders in die Karte einzu zeichnen, hat der englische Vertreter Afrikas auf dem Papier augenscheinlich für überflüssig ge halten. Der ganze Nordosten ist mit dem französischen Lila bedeckt. Den belgischen Kongo Ad' v Eta .Zum Aorarb "der Lä " kleine leben be -Buchül iWen, der Menschen, die sich in ihre Umgebung drängt""' erfüllten ihr Herz. Sie liebte ihren Vater und ihre Tante sephine von Herzen. Auch ihr entgingen s' kleinen äußerlichen Mängel der beiden nicht, sie wußte, daß sie durch große Tugenden Vorzüge reichlich aufgehoben wurden. . Es konnte ihrem scharfen Blick nicht, en» gehen, wie man sich in der Gesellschaft Henn"!" über die beiden ihr so lieben Menschen luM machte. Manche Bemerkung, manches Spo" lächeln fing sie auf. . Dieselben Männer, die ihr huldigten Mw sich um ihre Gunst bewarben, blickten veräcyt auf den Emporkömmling, von dem sie st" manche Wohltat gefallen ließen. In der ersten Zeit stieg oft ein wilder Zorn in-ihr auf dieser Erkenntnis. Am liebsten hätte sie diesen Menschen ins Gesicht gesagt, wie erbärmlich ihr erschienen. Manche heiße Träne weinte M im Men. Ihr feines Empfinden wurde nm zu oft verletzt. Nach und nach wurde sie MM ruhiger, aber sie lernte die Menschen verachte» und fing an, sich für die erlittenen Dcnum' gungen zu rächen. , . Sie trieb nun ihrerseits ein Spiel mit a» den Bewerbern um ihre Gunst. Und wenn M einen recht schlimm behandelt halte, dann er füllte sie heiße Genugtuung. All ihre Liebe und Güte drängte sich zusammen und strömte am den Vater und die Tante Josephine anS. Uber niemand war Zeuge ihrer weichen Stimmungem Die verbarg sie fast ängstlich vor allen Menschen. Nach außen zeigte sie ein launenhaftes, spvtüMS und kühl überlegenes Wesen oder »ine kokelte ' Politii Kniens sHegen Mischer! Lilien Le G AFal Holland. * Die Negierung wird, wie im ,StM' kourant' erklärt wird, in dem Kriege, der zwM. den mit Holland befreundeten Mächten RmnäM und Österreich-Ungarn, Rumänien und DelM land, Rumänien und der Türkei nnd NumäE und Bulgarien ausgebrochen ist, eine kB'» neutrale Haltung einnehmen. Schweden. * Die Verhandlungen zwischen der engE und der schwedischen Regierung wegen »st Heringsfanges bei Island ziehen »' in die Länge. Die schwedische Regierung »st kürzlich der englischen Negierung einen ne»! Vorschlag unterbreitet; er betrifft bedeute») Fischmengen, mindestens 125 000 Fässer, " Wert von ungefähr 8 Millionen Kronen. Balkanstaaten. *Der Vierverband hat nun den lE Schritt gegen die Selbständig^' Griechenlands unternommen, indem . die Kontrolle über den gesamten Post- , Telegraphenverkehr verlangt hat. Wohl übel mußte die griechische Regierung die Mst, rung annehmen. Damit ist die NegienE gewalt völlig in die Hände des Viervcrba»^ übergegangen. KM-» A>>°n .ms K- 8 «b« Vt! Noch mehr spottete man über seine Schwester. „Tante Josephine,* wie man sie allgemein nannte, war der Zielpunkt zahlloser Witze und Witzchen. Gleich ihrem Bruder in schlichten Verhältnissen aufgewachsen, führte sie seit dem Tode ihrer Schwägerin den Haushalt ihres Bruders. Sie war selbst seit langen Jahren verwitwet. Dis sonst sehr liebenswerte und tüchtige Frau krankte an der Sucht, vornehm wirken zu wollen. Sie schwärmte für den Adel, und war hoch beglückt, daß im Hause ihres Bruders all die Edelleute aus der Umgegend und die Offiziere der beiden in L ... g stehenden Regimenter verkehrten. Hochstetten hatte eins einzige Tochter. Renate Hochstetten hatte eine vortreffliche Er ziehung erhalten. Ihr Vater wußte den Wert einer solchen doppelt zu schätzen, weil er sie selbst nicht genossen hatte. Renate hatte von ihrer früh verstorbenen Mutter eine schlanke, feingliedrige Gestalt, herrliches, nußbraunes Haar, schöne Hände und anmutige regelmäßige Züge geerbt. An den Vater gemahnten nur die klugen braunen Augen und die feste, klare Stirn. Sie war ein schönes, kluges Mädchen, und da sie die einzige Erbin ihres Vaters war, be warben sich viele Freier um ihre Gunst. Wer Renate hatte einen eigenwilligen, un berechenbaren Charakter. Nachdem sie, aus der Pension zurückgekehrt, das Leben und Treiben in ihres Vaters Hause mit klugen, offenen Augen betrachtet hatte, wurde aus dem liebens würdigen, sorglos heiteren Kinde ein seltsam verändertes Wesen. Bitterkeit und Verachtung d Aw LZ Nie K ll ^hle, hat man aus einer gewissen Pietät heraus «'1 hellgelb gelassen, wie Tripolis dunkler gelb «ss Angola grün. 1 Die Bundesgenossen Englands (mit km nähme vielleicht Frankreichs) werden mit M Karte nicht recht einverstanden sein. Sie zu unverhüllt die englische Beutegier und für den Fall, daß der Vierverband keinen cts scheidenden Sieg erringt und England gleicht auf der neuen Verteilung Afrikas besteht, ? Frankreich und Belgien nicht minder wie > Italien Schlimmes befürchten. Mit Recht man sich nämlich, wie sich Deutschland "Ist " diesen ungeheuren Länderraub schadlos wird. Nun, unsere Gegner brauchen, sich - "" Köpfe nicht zu zerbrechen. Wir Haden manchen englischen Plan zunichte gemacht, werden auch die Verwirklichung dieser seltsE» "»m nn Qi L Bev k Mio, M u> V ist hMpk '-' Ad ' iM. ; v^ssh LUNd § M. ''"mA" Deutschland. * Der Reichstag, der am 28. d. M Zusammentritt, wird sich nach wenigen SitzE - wieder vertagen nnd erst Mitte November^ st neue Tagung beginnen. - Juchen * Je mehr die Kriegsverhältniffe die KA " munalverbände nötigen, Waren in eigenes wirtschaftung zu übernehmen, um so MU entsteht die Frage, in welchem Umfang? st Gemeinden den Verkauf selbst in Hand nehmen oder sich des Kleinhandels »» seiner bestehenden Einrichtungen bedienen soll»" Von den preußischen Ministern des Innern, st Handel und Gewerbe sowie für Landwirts ist nun in einem Erlaß den KommunalverbM" empfohlen worden, im allgemeinen die Wege benutzen, die sich bisher bei der Versorgung,st Bevölkerung bewährt haben. In erster sind das die Kleinhandelsverei»' gungen. Wo solche Vereinigungen nicht»r flehen, soll in geeigneten Fällen auf dm Bildung hingewirkt werden. Solche Org»" salionen schließen aber nicht aus, daß auch"' Geschäfte, die ihnen nicht angehören oder" Konsumvereine und deren Zweigstellen Lebe»" mittel überwiesen werden. * Der Landiagsabgeordnete Geheimer IM' rat Dr. Schrock erlitt bei einem Spast" gange in Marienwerder einen Herzschl^' der sofort den Tod zur Folge hatte. Dr. SaE der im 61. Lebensjahre stand, vertrat im PlE schen Abgeordnetenhaus als Mitglied der PL konscrvativen Fraktion seit 1909 den Wahl"^ Stuhm-Mariemverder. Österreich-Ungarn. * Ministerpräsident Tisza hielt im unganE Magnatenhause eine längere Rede, in del den Verrat Rumäniens geißelte und" festen Siegeszuversicht Ausdruck gab. st' anwesenden Rumänen stimmten dem GE Tisza zu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)