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Allgemeiner Anzeiger : 04.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191611046
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19161104
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-04
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 04.11.1916
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der LommesMackt. tan» elsach lege» muß ) kriü! meinen, die .Schlächtereien' >er trag u. cht Die französischen Verluste. ' Funkenstation Lyon verkündigte am Oktober vormittags die Äußerung des ^rberichterstalters der .United Preß Asso- lN't 8-,^! 7^ ,, P' lllt 'ft nelld°' !r ^beü, '"Äc a"^ istess >e d- 1; >< vr' l I VolKs^irtscbaMickes. Mräge auf Freigabe von Waren. Beim ^"unislerium sind in der legten Zeit häufig sie von Gemeinden und Fabriken auf Frei- Waren, wie Fett usw., die von der ^Einkaufs-Gesellschaft beschlagnahmt sind, cin- «n. Dazu bemerkt das Kriegsministcrium, iür diese Angelegenheiten nicht zuständig ist ,^-halb solche Anträge auch nicht befürworten tj. Die Grunde, die zu einer Zentralisierung ftentral-Einkaufs-Gcsclkschast geführt haben, sM. keiner Erläuterung mehr. Dio Freigabe tzAßen einer einzelnen Stelle würde eine Be rgung der Allgemeinheit bedentcn und dazu daß andere Stellen niit Recht dieselbe l Mig erheben. Um eine unnötige Belastung ^.NchästsbctriebeS des Kriegsminiskcriums zu wird gebeten, solche Anträge, insonder- - i»d ec cB" ^!»ehr zu glauben. Brief vom 7. Oktober au einen Sol des 121. Regiments lautet: Marcel schreibt, Us noch ein paar Zeilen senden, ehe er ganz ?Et würde. Es sei nicht mehr zum Aushalten, s") schrieb heute morgen, die 17 Tage in Ster Linie seien entsetzlich gewesen. Die Atzung habe viele Opfer gefordert. Seine Mine zähle 15 Tote und 70 Verwundete. Mvend war auch jener Ausspruch eines Heiken aus der Sommeschlacht, der lautete: ^sere Kinder werden an die deutsche Grenze wird also wohl recht behalten. Die ! wird tatsächlich erstaunt sein, wenn sie S die Höhe der französischen Verluste an ungestümer und fest und unbeherrscht tt Renate in solchen Augenblicken an sein ^es Herz. iSngie merkte sehr wohl, daß sie ihm nicht ^gleichgültig war. Sie glaubte, ihn mit ^Koketterien betört zu haben und ahnte LM er sie schon geliebt, ehe er sich mit ihr M hatte. sanier mehr verwischten sich die Rache- in ihrer Brust. Sie träumte davon, »Ufzubieten, ihn sich in Liebe zu erringen, Vergeltung zu denken. Aber das war Ausfluß besonders weicher, sehnsüchtiger h jungen. Waren die vorüber, schämte sie Liebe, schämte sich, mit allen Mitteln A? zu ringen, und vor allem schämte sie sich, daran dachte, ihre Rache anfzugeben. beredete sie sich selbst wieder in eine kriegerische ^ Mung hinein, und immer wieder stand es ? fest, daß sie es sich und ihrer weiblichen schuldig sei, ihn zu demütigen und ihn : Abitte zu zwingen, daß er, wie sie glaubte, ^Mnnütiger, launenhafter Willkür um sie 5°°u hatte . . . ^ÄMgen fühlte sehr wohl, daß in Renats «L gärte, was zum Ausbruch drängte. Mal hätte er gern die Niaske abgcworsen gebeichtet, wie es gekommen war, daß seltsamer Weise ihre Verlobung durch- hatte. Aber er hatte Sorge, oas; bei fi^^enwilligen, unberechenbaren Charakter SS Kläglichkeit bestand, daß sie sich trotzig und S SR von ihm abwandte. War sie erst seine Ssse konnte sie ihni nicht einjach davonlausen, « beichtete. So ließ tt alles beim allen m.- '""acnanernaiiers oer ,nnnev Piep «cgv- i der eine Lobrede auf die französische ^ttie mit den Worten schireßt: Die fran- sS," ^en Verluste an der Somme sind auf einer S geblieben, die bei Bekanntwerdrn die '"iVSin Staunen setzen würde. Hören wir, so —ibt die ,Nordd. Allgem. Ztg/ zu dieser Auf- M des Poilu der Feder die französischen Szenen, die das Leichenfeld an der Somme dtfschriften haben. Alle bezeichnen die Somme- w" ' i als die Hölle und sind erschüttert von den . Muren Verlusten, die die Franzosen hier . haben. ^fangens Jäger von der 47. Division die Verluste, die ihr Bataillon bei den ii beiden Angriffen erlitt, auf 30 bis 50°/o. Wi ^ke der 10. Division sagen aus, daß ihre Rchaften einen ausgesprochen demoralisierten S verwahrlosten Eindruck machten. Die Ver- hätten schon vor Antritt zum Sturm 20 °/o, S m ^dzen wenigstens 60 °/a betragen. Ge- !> Rger der 127. Division äffe könnten nur noch „L„,—, genannt werden. Bald werde "SS Kesth k^ne Menschen mehr haben. Sergeant der 56. Division erklärt, sein , S s habe allein während des Anmarsches ? der Bereitschaftsstellung durch die deutsche igeru gy gjZ 50 Mann pro Kompagnie ver- Besonders groß sind die Verluste bei der - Artillerie. Leute von der 51. Division geben * SS MPiel an, daß eine einzige Batterie 20 Tote SiL IO Verwundete hatte. Ein Jäger der .Division kam als Überläufer und erklärte, S habe ihn zum überlaufen getrieben, weil ^Truppe seit zwei Tagen nichts mehr zu ^bekommen habe. Infolge des deutschen- Siefeuers seien von zehn Essenholern sieben MM geblieben; sein Regiment wäre infolge Äweren Verluste keine Ängriffstruppe mehr. anderer Gefangener erzählt: Meine WE ^znie ist vernichtet. Wir waren 220, jetzt r >ch 40 übrig, und es ist immer noch nicht Me. Es ist ein wahres Gemetzel au der St Me. Im Briefe eines Verwundeten vom niit Stober findet sich folgende Stelle: In c!» K Korporalschaft sind säst alle gefallen. Es klärst Mküch schrecklich! Ein Brief auS B. vom SPlember an einen Sergeanten des Re- b dir ^08 lautet: Das 8. Regiment 2. Di- M an der Somme sehr schwer gelitten. - rEI? außer Gefecht, davon 800 Tote. Es ist Helt telegraphische, zu unterlassen, da sie grundsätzlich nicht unterstützt werden können. Generalleutnant v. Stein, der neue preußische Kriegsminister. Der Führer des 14. Reservekorps, General leutnant v. Stein ist vom Kaiser zum preußischen Kriegsminister ernannt worden. Der bisherige Kriegsminister Generalleutnant Wild zu Hohen born ist mit der Führung eines Armeekorps im Westen beauftragt worden. In den ersten Wochen nach der Mobilmachung war General v. Stein wohl der populärste Mann in Deutsch land geworden. Vor dem Kriege nur in mili tärischen Kreisen als Taktiker ersten Ranges bekannt, war er damals in aller Munde. Seine kurzen, aber immer mit Sehnsucht erwarteten Depeschen vom KrieKLchauplatz erregen solches Aussehen, wie der in mnem Auftreten bescheidene und zurückhaltende Mann wohl nie geglaubt hätte. Er erhielt später ein Korps und ist setzt zum Kriegsminister ernannt worden. Der Provinz Sachsen entstammend, gehörte er dem Heere seit 1873 an. Er stand zuerst mehrere Jahre hindurch im 1. Feldartillerieregiment, be suchte dann die Kriegsakademie und kam früh in den Generalstab. In diesem war er, von mehreren meist nur kurzen Kommandos an der Front abgesehen, bis 1912 tätig, zuletzt als Ab teilungschef und dann als Quartiermeister. Bei Kriegsausbruch stand General v. Stein an der Spitze der 47. Division in Deutsch-Eylau. Von unä fern. Das Gold dem Vaterlande. Frau Gräfin v. Borcke auf Stargardt hat ihren ge samten Goldschmuck sowie ihre kostbaren Familien juwelen der Goldsammelstelle in Regenwalde übergeben und den ganzen Erlös den Zwecken des Roten Kreuzes gestiftet. Eine neue Dampferverbindung Mägde- bürg—Berlin—Bromberg—Königsberg ist regelmäßig eingerichtet worden. Sie ist jetzt derart durchgeführt, daß sich an allen Haupt orten Meldestellen befinden, bei denen Fahr zeuge zur Beförderung von Gütern angemeldet werden können. Rückkehr oftpreuhischer Flüchtlinge in die Heimat. Die von der Regierung durch Gewährung freier Rückbeförderung für Personen und ihre Habe sehr geförderte Rückwanderung ostpreußischer nach dem Westen abgewanderter Arbeiterfamilien hat einen erheblichen Umfang angenommen. In den letzten Wochen sind Hunderte solcher Familien in die alte ostpreußische Heimat zmückgekehrt. Eine Stiftung von Mark. Der Inhaber der Mindener Firma F. C. Kiel, Oskar Kiel, hat anläßlich des 110 jährigen Be stehens der Firma und seiner 50jährigen Tätigkeit in derselben dem Magistrat die MitterSng gemacht, daß er 100 000 Mark str gemeinnützige, vaterländische und mildtätige Zwecke stiften will. Die Zinsen von 30000 Mark sollen zur Unterstützung etwa erkrankter bedürftiger Angestellter und Arbeiter der Fabrik dienen, während 70 000 Mark zum Besten der Uadt Minden zum Bau von Einfamilien häusern verwendet werden sollen. Einrichtung von Volks- und Kriegs küchen. Da infolge der großen Schwierig keiten der Bedarf an Volks- und Kriegsküchen wesentlich vermehrt ist, hat sich der Landes kulturrat für das Königreich Sachsen veranlaßt gesehen, zur Einrichtung neuer Küchen seine Haushaltlehrerinnen zur Verfügung zu stellen. Diese Tätigkeit ist nicht als eine abgeschlossene zu betrachten. Auf Antrag der Gemeinden sollen die Lehrerinnen auch ferner helfend ein treten. Ein Kongreß für die Bevölkerungs fragen, einberufen von 24 Verbänden und Vereinen, soll in Darmstadt äbgehalten werden. Den Hauptverhandlungsgegenstand bildet: „Der Neuaufbau des deutschen Familienlebens nach dem Kriege nach seiner gesundheitlichen und seiner sittlich-religiösen Seite, nach Seilen der Kinderzahl, Kinderpflege und Kindererziehung sowie nach Seiten des Wohnungswesens." Außerdem wird eine Frauenversammlung statt finden mit dem Thema: „Die deutsche Frau als Hausfrau, Gattin und Mutter." Fünf Personen bei einer Kahnfahrt ertrunken. Als der aus dem Felde beurlaubte Besitzer Roszinski aus Wompiersk im Kreise Strasburg (Westpr.) auf einem mit Torf be ladenen Kahn über den 100 Meter breiten Teich nach Hause fahren wollte, sank der Kahn in der Mitte des Teiches und mit ihm fünf Personen: Roszinski, seine Ehefrau, sein Sohn, der Knecht und die Magd. Verdorbene dänische Konserven. Die Kopenhagener Fleischexport- und Konserven fabrik Beldring u. Cie. hatte an Direktor Björn- son große Posten Konserven verkauft, die an die österreichische Militärverwaltung in Wien weiter- verkaust wurden. Bei der Ankunft der Kon serven in Wien wimmelten diese von Maden, und ein großer Teil der Büchsen war infolge der sich in ihnen entwickelnden Gase explodiert. Das Kopenhagener See- und Handelsgericht verurteilte die Firma Beldring u. Cie. zum Schadenersatz in Höhe von 198247 Kr. Detektivs alS Schlächtcrgeseklen. Die Budapester Oberstadthauptmannschast erhielt Mit teilung, daß zahlreiche Großschlächter Fett zu rückhalten und über den Höchstpreis verkaufen. Es wurden Geheimpolizisten als Schlächler- gehilfen verkleidet auf der Schlachtbrücke aufge stellt, die 20 Großschlächter der Vorräteverheim lichung überführten. Es konnte ferner festgestellt werden, daß große Fettmengen, als andere Ware erklärt, ins Ausland verkauft worden waren. Der Strasrenbahnerstreik in Paris. Nach Pariser Meldungen hat der Straßen bahnerstreik an Ausdehnung zugenommen. In verschiedenen Stadtgegenden kam es zu Zwischen fällen. Ungefähr fechs Personen wurden ver haftet. Die Streikenden haben die Forderung auf Lohnerhöhung von 1,50 auf 0,75 Franken täglich herabgesetzt. Tic erste viämische Studentcnzeitung ist an der vlämischen Universität Gent unter dem Titel „Ouze Hoogeschool" erschienen. Sie ist das Organ des nationalen vlämischen Studenten verbandes. Geriektskalle. Berlin. Durch Urteil dcS Amtsgerichts find zwei Berliner Einwohner wegen Vergehens gegen die Verordnung des Magistrats über die Abgabe und Entnahme von Butler, und zwar weil sie Butter von außerhalb bezogen haben, ohne die be zogene Butter der Brotkomnnssion angczeigt und ohne ihre Brolkarlcnabschnitte an die Brotkomnnssion zurückgegeben zu haben, zu 20 und 10 Mark Geld strafe verurteilt worden. Allenstein. Das Kriegszustandsgericht verur teilte den 18V- Jahre alten Arbeiter Paul Kunkel aus Charlottenhos bei Osterode wegen Mordes an Lem GutSverwaltcr Matzen zum Tobe. Der Ange klagte hatte dem Verwalter, der ihn aus dem Dienst entlassen hatte, auf der Feldmark aufgelauert und ihn erschossen. Halberstadt. Wegen Überschreitung der Höchst preise in 96 Fällen, mehrfachen Betruges und Nichteinhaltung von Lieferungen wurde der Be gründer des Mitteldeutschen Handelskontors, der Techniker Paul Hoepfner, der, nachdem er als Maschinenfabrikant zugrunde gegangen war, bei Kriegsausbruch einen Großvertrieb für Kartoffeln. Gemüse und Fleischwaren eingerichtet hatte, einem Privat-Telegramm zufolge von der Strafkammer zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. Vermischtes. Weihnachtsmärchen des Vierverbandes. Der Vierverband ist wieder einmal am Werk, um seine rsürdige Einigkeit und Einheitlich^^ zu be weisen. Wie der,Gaulois' mitzuteilen weiß, be reitet ein Londoner Verlag für die kommenden Weihnachten ein sog. „Märchenbuch der Ver bündeten" vor. Diese Märchen werden von dem englischen Schriftsteller Edmund Gosse aus den Sagen der Vierverbandsvölker gewählt, die Illustrationen führt der englische Zeichner Artur Rackhan aus. Jede Nation wird durch ein Märchen vertreten sein, das die edle Reinheit und die hohen Werte der betreffenden Nation unwiderleglich dartun soll. — Es ist nicht zu leugnen, daß diese Idee der Propaganda originell ist, und sicherlich wird das Buch seine Reize haben, da die Mitglieder des Vierverbandes und ganz besonders England sich ja bekanntlich aus gezeichnet auf Märchendichtungen verstehen! Die schlechterzogene französische Mi litärbehörde. Einen schlagenden Beweis dafür, daß in dem angeblich so wohlerzogenen Frankreich zumindest das Benehmen der Mi litärbehörden als bis zur Roheit rücksichtslos 'bezeichnet werden muß, bietet der folgende Brief, den die Mutter zweier gefallener Söhne auf ihre Bitte um Übersendung der offiziellen militärifchen Todesbescheinigung betreffs ihres zweiten Sohnes erhielt. Die Antwort lautete nach ,L'Oeuvre': „In Erwiderung Ihres Briefes teilen wir Ihnen mit, daß die Todes anzeige Ihres Sohnes Korporal D. infolge Ihres Umzuges an vier verschiedene Adressen gesandt werden mußte. Es ist höchst un angenehm sür uns, sie noch ein sünstes Mal abzusenden. Wenn jede Mutter solche Umstände machen würde und wir wegen jedes Gefallenen so in Anspruch genommen würden, könnten wir mit der Arbeit überhaupt nicht fertig werden." So lautet das Schreiben der Militärbehörde an eine ihrer beiden Söhne beraubte Mutter im Lande der Höflichkeit. Gemeinnütziges. Ein Kniff — und der Finger ist frei! Man will den festgeklemmten Ring vom zu dick ge wordenen Finger lösen I Die anfänglich schüchternen Versuche mißlingen ebenso wie die mit nervöser Krastanspannung wiederholten. Mit kaltem Wasser, Seifenlösung und allerlei Hausmitteln wird der arme Finger erfolglos bearbeitet, um dünn und ge schmeidig gemacht zu werden. Den Gang zum Goldschmied möchte man gern vermei en. Da bietet sich nun ein sehr praktischer, einfacher Ausweg. Ein starker Zwirnsfaden wird nämlich schräg zum Ring in straffen, eng aneinanderliegenden Touren wie auf einer Nähfadenspule um den Finger gewickelt. Wenn ich jetzt den Faden von der Ringseste Ker wieder abwickele, so ist wichtig, daß der Ring gleich nach drückt. Ich streife daher am besten das Fadenende durch den Ring durch und fange jetzt an, abzuspulen, wobei der Ring ebenso schnell als die Fadenrcihen am Finger abnehmend vorrückt. Unmerklich, aber sichert Kupfer und Messing tiefblau färbe». 100 Gramm kohlensaures Kupferoxyd löst man in 750 Gramm Ammoniak und verdünnt diese Lösung mit destilliertem Wasser, worauf die gereinigten Gegenstände mittels eines Messingdrahtes in die Flüssigkeit getaucht werden. Nach 2 bis 3 Minuten nimmt man sie heraus, spült sie in reinem Wasser ab und trocknet sie in Sägespänen. Um Kleister vor dem Sauerwerden zu schützen, setzt man 5 Gramm Borsäure auf 1 Liter Kleister zu. Gegen das Verderben des Leimes empfiehlt sich die Auflösung von 10 Gramm Salicylsäure in 1 Kilogramm Leimmasse. und sehnte nur immer inlensiver die Ver einigung herbei. — Die Hochzeit sollte mit allem Glanz gefeiert werden, der den Verhält nissen des jungen Paares entsprach. Eine Menge Gäste waren geladen. Auch die Gräfin Franken stein hätte mit ihren beiden Söhnen zugesagt, trotzdem sie heimlich noch immer grollte. Jürgen war von ihr nach Frankenstein zurnckbeordert worden, weil sie etwas voll dem Verkehr mit einer kleinen Schauspielerin gehört hatte. Nun trug er einen gewaltigen moralischen Katzen jammer auf den schneebedeckten Fluren seiner Heimat spazieren und bekam jeden Tag eine ausgiebige Standpauke von seiner energischen Mutter. Die Gräfin kam immer noch zuweilen nach der Waldburg, weil sie zu klug war, um mit dem Kommerzienrat zu brechen. „Wer weiß, wie man ihn noch brauchen kann," dachte sie berechnend. Aber so liebenswürdig wie früher war sie nicht mehr. Tante Josephine bekam manche Spitzfindigkeit zu hören und wurde nicht mehr „liebe Freundin" tituliert. An Renate fand die beleidigte Dame allerlei auszusetzen. Die unzähligen Tugenden und Vorzüge, die diese früher besessen, verwandelten sich in fast ebensovie'e Fehler. — Und ,nun gar Ursula Ranzow! Die beehrte die Gräfin mit einem direkt gehässigen Gefühl, glaultti! sie doch noch i.-uncr, daß Renate einen ihrer Söhne erhört, wenn „diese widerwärtige Ranzow" sich nicht immer dazwischen gedrängt hätte. Tante Josephine ließ alles geduldig über sich ergehen. Sie war viel zu gutmütig, um sich zu wehren. Außerdem empfand sie noch immer eine Art Schuldbewußtsein, daß sie die Wünsche der Gräfin nicht besser unterstützt hatte. Renats amüsierte sich im stillen über die alte Dame, ebenso über ihre srüheren Bewerber? die mit fliegenden Fahnen in das Gefolge Magda von Soltenaus übergegangen waren und jetzt fast gar nicht mehr in der Waldburg erschienen. Als sich aber zu Neujahr Rolf von Ranzow mit Fräulein von Soltenau verlobt hatte, waren sie alle reumütig zu Tante Josephinens famosen Essen und zu des Kom merzienrats giften Weinen und echten Importen zurückgekehrt. Zu Renates Hochzeit planten sie nun sogar allerlei festliche Aufführungen. Denn schließlich war es das beste, sich mit der künftigen Baronin Lützingen gut zu stellen und sich ein Plätzchen in ihrem Heim zu sichern. Auch Rolf Ranzow mit seiner Braut war unter den Hochzeitsgästen. Ursula war noch immer in der Waldburg und sollte auch dort bleiben bis zu ihrer Ver mählung mit Bogenhart. Diese sollte Ostern siattfinden. Dr. Bogenhart baute schon eifrig an seinem neuen Heim. Baron Letzingen hatte ihm ein zu seinem Besitz gehöriges Gartenhaus überlassen, welches schon seit Jahren nicht mehr bewohnt wurde. Das ließ Bogenbart repa rieren und neu emrichten. Ursula war außer sich vor Entzücken, als sie das idyllisch gelegene Häuschen zuerst erblickte. Ein Letzingen hatte es einst als Wilwensitz für seine Blutter er bauen lassen. Es enthielt vier Zimmer, eine große Küche mit Vorratsraum und eine geräumige, mit Glaswänden versehene Veranda. Ursula fand es schöner und herrlicher, als den stolzesten Palast. Und daß sie in Renates Nähe bleiben durfte, erhöhte ihre Glückseligkeit. Es gab wohl landaus, landein keine glücklichere Braut, als die kleine Ursula. Und Vogenhart bildete das passende Gegen stück zu ihr. Für diese beiden Menschen war ein Leben voller heiliger, tiefer Wunder angebrochen. Sie waren einander der Inbegriff des warmen, goldenen Lebens gewogen. Ihre Seelen um faßten sich mit einer ergreifenden Innigkeit. * * » In Letzingen war alles bereit zum Empfang der jungen Herrin, r/kenate hatte energisch gegen eine Hochzeitsreise protestiert. Das konnte Letzingen nur angenehm sein. Renate war sehr bleich, als sie nach der Trauung die Glückwünsche entgegennahm. Dem Mick ihres jungen Gatten wich sie beständig aus. Er fühlte jedoch, daß eine starke Erre gung in ihr gärte. Ihre Augen brannten und die Hände waren kalt, als fei alles Blut zum Herzen geströmt. Während der Hochzeitstafel schien sie sehr heiter.. Den Aufführungen brachte sie scheinbar die größte Aufmerksamkeit entgegen. Sie schob die Trennung von der sehr fröh lichen Gesellschaft so lange wie möglich "hinaus. Endltcy konnte sie jevoch den Aufbruch nicht länger hinauszögern. Der Wagen stand schon eine Weite bereit, und die Pferds wurden un geduldig. So rr lFortsetzMa folat.1
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