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Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 16. Dezember 1916. 26. Iahrgan e r. 101. Vorschläge eines bayrische» Anrechnung der in Oesterreich verbrachten Feuer ¬ wehrdienstzeit bei Verleihung des König!. Sächs. Landpfarrers zur Lebensmittelver- Ein bayrischer Landpfarrer, der wiederholt in der Lebensmittelscage das Wort »cd 8s Chemnitz, Flöha, Rochlitz und Stollberg, der Landesfeuerwehrausschuß möge in Rücksicht auf die Ergänzung der durch zahlreiche Einberufungen zum Heeresdienst gelichteten Bestände der Feuer wehren beim Ministerium des Innern dahin gehend vorstellig werden, daß ihnen während der Kriegszeit erlaubt ist, junge Männer vom voll endeten 16. Lebensjahre an als Mitglied in ihre Reihen aufzunehmcu und ihnen alle den Feuerwehrleuten bisher gewährten Vergünstig- eichten . Iw 7il. to. N statt. - »«1 irpvi" «Kd«-» in«Ie» Srcmsm uns ZSAMr;. Großröhrsdorf. Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurden die Brüder Hans Schöne im Infanterie-Regiment Nr. 103 und Kurt Schöne im Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12, sowie der Pionier Max Flegel von hier, letzterer erhielt auch die Friedrich-August-Medaille, und dem Fahrer Paul Jungnickel von hier im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 23 wurde die Friedrich-August-Medaille verliehen. —LandesverbandLächsischerFeuer- wehren. Der Landesausschuß des Landesver bandes Sächsischer Feuerwehren hielt am Sonn tag in Dresden eine Sitzung ab. Angenommen wurde ein Antrag des Kreisfeuerwehrverbandcs in den amtshauptmannschaftlichen Bezirken in Zukunft in den russischen Berichten er scheinen. Der Leiter der rumänischen Staatsbahnen hat sich mit dem gesamten Personal dem Gene ralfeldmarschall v. Mackensen zur Verfügung gestellt. England nähert sich der Niederlage Der „Manchester Guardian" gibt einen Be richt über eine Versammlung, welche am Frei tag voriger Woche in London stattfand. Die Versammlung war berufen, um für ein kräftige res Auftreten zur See zu wirken. Lord Beres- dorf erklärte, daß England so, wie es nun gehe, sich langsam, aber sicher der Niederlage nähere. Die Lage sei ungeheuer ernst: Es sei die ent scheidende Krise in diesem Kriege. Der frühere Admiral verlangte u. a., daß tausend Flugzeuge gebaut werden sollten, die Zeebrügge so lange mit Bomben belegen sollten, bis es vom Erd boden vertilgt sei. Der Weg zwischen England und den Niederlanden sei nicht mehr sicher. Tausende Tonnen Güter, die auf eine Verschif fung nach England warteten, würden nun nach Deutschland geschafft werden. Die Regierung komme immer zu spät. Wenn Griechenland rechtzeitig blockiert worden wäre, dann hätte England nicht seine beiden Hospitalschiffe (u. a. die „Britannic", Englands größtes Schiff) ver loren. Alle Kauffahrteischiffe müßten orsentlich bewaffnet werden. Die Mißernte in Argentinien. Eine angesehene deutsche Firma hat von ihrem Hause aus Buenos Aires folgende direkte Mel dung über die argentinische Ernte erhalten: „Wir betrachten die Weizenernte als einen Totalver lust. Wir glauben, daß Argentinien glücklich sein wird, wenn es genügend Weizen für die nächste Ernte als Saat und für Eigenverbrauch erntet. Mais wie seither, jedoch ebenfalls eine Mißernte, wenn die Trockenheit weiter anhält. Vieh leidet sehr ernstlich. Die Gesamtlage des Landes ist sehr ernst." — Diese Nachricht ist um so bemerkenswerter, als in letzter Zeit häu fig anderslautende Meldungen über die argen tinische Ernte über England verbreitet wurden. Da obige Meldung auf direktem Wege nach Deutschland gelangt ist und mit Rücksicht auf die Firma, der sie zugegangen ist, die Verfol gung einer bestimmten Tendenz ausgeschlossen ist, muß man ihr eine besondere Wichtigkeit bei messen. holst eit? rt und Wenn cte mit schicken, kosten- t, Abt 2 — Anträge auf Kohlenversorgung. Für die Kohlenverforgung ist beim Kriegs amte in Berlin eine besondere Stelle eingerichtet wor den. Alle Anträge auf Versorgung mit Kohle aus deutschen Gruben sind künftig nicht mehr an die Linicnkommandantur »der die General- direknon der Sächsischen Staatseisenbahnen in Dresden, sondern an folgende Adresse zu richten: An die Kriegs-Rohstoffabtcilung, Kohlen-Aus- gllich, in Berlin SW 48, Verlängerte Hede mannstraße 10. Telegrammadresse: Kohlen- Ausgleich Berlin; Fernruf: Berlin Zentrum hat ihre Bereitwilligkeit zur befürwortenden Uebermittlung dec diesbezüglichen Eingabe bei der sächsischen Staatsregierung erklärt. Gleich zeilig unternimmt der Oesterreichische Rcichs- feuerwehrverband, der die ganze Sache angeregt hat, bei der maßgebenden Regierungsstelle der K. K. Monarchie Schritte, um die Anrechnung der im Königreich Sachsen verbrachten Dienst jahre bei der Verleihung österreichischer Feuer wehr-Ehrenzeichen in Einführung zu bringen. Die Feststellung des Haushaltplanes des Landes verbandes auf das Jahr 1917 erfolgte in der Weise, daß Einnahmen und Ausgaben auf 9500 Mark festgelegt wurden. In den Ein nahmen findet sich eine Staatsbeihilfe von 5000 Mark. Die einzelnen Wehren werden auch 1917 die Verbandsbeilräge für die im Heere dem Vaterlande dienenden zahlreichen Fcuer- wehrkameraden tragen. Anfang nächsten Jahres erfolgt unter Berücksichtigung der durch die Kriegseinflüsse geschaffenen Verhältnisse nach dem Stande vom 1. Januar 1917 im Verbände eine statistische Aufnahme. Weiter besprach Herr Kammerrat Stadtrat Reiche-Bautzen den Jahres bericht und Rechnungsabschluß der König!. Sächs. Landes-Brandverstcherungsanstalt auf das Jahr 1915 eingehend unter besonderer Hervorhebung der die Feuerwehren interessierenden Teile. Be dauerlicherweise sind in der Berichtszeit wiederum 198 Brände mit einem Gesamtschaden von 123 574 Mark durch Kinder verursacht worden, 119 dieser Fälle sind erwiesenermaßen oder ver mutlich beim Spielen mit Zündhölzern ent standen. Auch die Notwendigkeit und die Vor teile des Anbringens und guten Jnstandhaltens vorschriftsmäßiger Blitzabteilungen an den Ge bäuden beweise der Bericht. Don 53 Blitz schlägen in derart gesicherte Gebäude im Jahre 1915 hat nur ein einziger einen Brand verur sacht. Im Interesse der Förderung des allge meinen Feuerschutzes wurden 1915 757 851 Mark und 1916 560 254 Mark aus Mitteln der König!. Landes-Brandversicherungsanstalt und des Feuerwehrfonds bewilligt. Weiter stimmte man den Vorschlägen des Branddirek tors Hellmich-Oschatz auf Schaffung einer Sammelmappe für Kriegserinnerungen der ein zelnen Feuerwehren Sachsens zu. — Keine Arbeitsvermittlung durchs Kriegsarbeitsamt. In weiten Kreisen oer Bevölkerung, besonders unter den Frauen, scheint die irrtümliche Auffassung zu herrschen, daß das Kriegsamt oder Kriegsarbeitsamt Arbeitsstellen vermittle. Dies ist nicht der Fall. Arbeit suchende müssen sich an die öffentlichen Arbeits nachweise wenden, denen vom Kriegsamt aus jeoe Unterstützung zuteil wird. Außerdem wer den durch die Kriegsamtsstellen in der Provinz wie durch die stellvertretenden Generalkomman dos demnächst Bekanntmachungen erlassen werden, die zur freiwilligen Meldung von Arbeitskräften, besonders Hilfsdienstpflichtiger, für bestimmte Arbeitsarten aufrusen. Aus diesen Aufrufen wird zu ersehen sein, wo Meldungen entgegengenom men werden. irste» , dl" seilst Zorei"' Nach' lärtnek urt , Ml «»III» «II ke «> iskua" lulsk der französischen Armeen im Norden und ^erbosten ernannt worden. George und Briand wechselten miteinan der Telegramme, in denen sic ihre Absicht auf Fortführung des Krieges bis zum siegreichen Ende aussprachcn. bis jetzt vorliegenden englischen Pressestim- men nehmen gegen die Friedensangebote der Mittelmächte Stellung. ^ie Truppen der Mittelmächte stehen bereits 80 Kilometer östlich von Bukarest; in der Dobrudscha weichen die russischen Kräfte zu rück. ^rr französische Admiral Fournet ist von seinem griechischen Posten abberufen worden. feindlichen Kriegsflotten haben seit Kriegs beginn bisher insgesamt 192 Schiffe mit 144600 Tonnen verloren. 28. November bis 8. Dez. wurden von Unseren Unterseebooten an der französischen Küste 17 000 Tonnen englische Kohle und ein Dampfer mit 6000 Tonnen Kriegsmate rial versenkt. Nachricht von der voraussichtlichen Ernen- Uung des Erzherzogs Karl Stephan zum pol nischen Regenten wird von Ler „Nord. Allg. Ztg." dementiert. '^iscr Franz Joseph hat der Kriegsfürsorge aus seinem Privatvermögen testamentarisch 60 ^.Millionen Kronen zugewandt. 'Ue Große Walachei südlich der Bahn Bukarest . —Cernavoda ist vom Feinde gesäubert. George hat alle Gesuche um Auskunft über die Stellungnahme zum Friedensangebot bis zur Beschlußfassung des Kabinetts abge- ergriffcn und beachtenswerte Vorschläge veröffent licht hatte, führt in den „Münchener N. N." u. a. folgendes aus: Am besten würde helfen ein allgemeiner Lieferungszwang aller in Stadt und Land produzierten Lebensmittel, und zwar gcmeindewcise. Eine Gemeinde mit so und so vielen Feldern, Tieren usw. wird gezwungen, eine jährlich zu berechnenden oder nachzuprüfende Mindestmenge an Getreide, Kartoffeln, Eiern, Vieh usw. abzulicfern; das, was die Gemeinde über diese ihr vorher bekannt gegebene Mindest- mcnge hinaus produziert, verbleibt ihr zur eigenen Verwendung oder zum völlig freien Verkauf. Dadurch würde erst ein wirklicher und wertvoller Anreiz zur Mehrproduktion ge schaffen und jeglichem Bewohner in Stadt und Land eine Mindestmenge sichergestellt, welche dann jeder durch Geld oder Arbeit sich erhöhen kann, ohne zum Hamstern oder zur Uebertretung der bisherigen zahllosen Verbote wissend oder unwissend gezwungen zu werden. Worte sind jetzt genug gewechselt, das Volk will jetzt auch auf diesem Gebiete Taten sehen. Radeberg. Markenfreie Semmeln hat der Bäckermeister Paul Gerhard in seinem Geschäfte in Radeberg aus inländischem Mehl hergestellt und verkaufen lassen. Als Firmeninhaberin ist die Frau Gerards, Anna Emilie, eingetragen. Das Schöffengericht der Stadt Radeberg hat Gerhard wegen Vergehens gegen die ein schlägige Bundesratsverordnung über das Back verbot zu drei Monaten Gefängnis und die Ehe frau zu 150 Mk. Geldstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft sowohl wie beide Angeklagte legten gegen das Urteil Berufung ein, worauf sich das Landgericht Dresden noch einmal mit der Sache zu befassen hatte. Es wurde festge stellt, daß Gerhard eine Menge Semmeln aus inländischem Mehl als sogenannte markenfreie Ware zu dem bedeutend höheren Preise hergestellt und verkauft hat. Das Gericht hob das Urteil gegen den Angeklagten Gerhard auf und erkannte auf 2000 Mark Geldstrafe oder 200 Tage Ge fängnis ; die beiden anderen Berufungen wurden verworfen. Kirchberg. (Ein ungetreuer Kassenbote.) Wegen Unterschlagung von Spareinlagen, die er als Kassenbote des hiesigen Sparvereins verein nahmt hatte, wurde der 59 Jahre alte Schuh machermeister Alfred Weller verhaftet. Bis jetzt beträgt die unterschlagene Summe schon mehr als 5000 Mark. Rochlitz. (8 - Uhr-Haustürschluß.) Der Haus- und Grundbesitzeroerein hat beschlossen, vom 1. Januar an die Haustüren abends 8 Uhr zu schließe». Leipzig. (Jugendlicher Einbrecher.) Ein 13 jähriger Knabe, der in ein Kontor einge- , brvchcn war und 1300 Mk. gestohlen hatte, wurde im Erfrischungsraum eines Kaufhauses festgenommen, nachdem er sich dort durch unge- wöbuitch hohe Ausgaben verdächtig gemacht hatte. Freiberg. Durch Feuer wurde hier das Fabrikgebäude der einer G. m. b. H. gehörigen Faserstofffabrik am Forstwcg zerstört. Erklärung der neuen französischen Regie rung in der Kammer wurde im Zusammen hang mit den Friedensvorschlägen auf nächste Woche vertagt. ^ine Vermittlungsnote des Papstes an alle kriegführenden Mächte wird im Anschluß an die Note der Mittelmächte als unmittelbar bevorstehend bezeichnet. ^eneralfeldmarschall v. Hindenburg erklärte, daß °on den feindlichen Mächten die nötige Sicherheit gegeben werden müsse für den zu künftigen Schutz des deutscheu Volkes und seiner Verbündeten. Generaloberst Freiherr v. Hausen begeht am 17. Dezember seinen 70. Geburtstag. ^-ie Polizeistunde in Dresden ist vom 15. De zember ab auf '^12 Uhr festgesetzt; Theater und Konzerte müssen abends um 11 Uhr, Kinos um 10 Uhr schließen. ftlickes neu srd. 6^ stürze NZLriMen. R Rumänen, die an der stark angeschwollenen Jalomita nochmals Widerstand leisteten, sind Feuerwehr-Ehrenzeichens persönlich vorstellig ge- teilung. worden. Die Landes-Brandversicherungsanstalt Ibe nuk getötet, 88toffS 8^01- Hceresbefehl des Kaisers ist sofort auch den ^Truppen in der Heimat bekanntgegeben worden. Anregung zu der Friedensangebots-Note ist Nach einer Erklärung des Grafen Tisza vom ungarischeuMinister des Acußeren ausgegangen. Note des Vierbundes wurde Dienstag nach- fnittag vom Ministerpräsidenten Radoslawow in der Sobranje vor überfülltem Hause ver- lesen. Konstantinopel wurde die Note des Vier bundes Dienstag mittag den Vertretern der Neutralen Mächte übergeben. Reichstag wird voraussichtlich nicht vor der Mitte des Januar wieder einberufen werden. Briand erklärte in der französischen Kammer im Hinblick auf die Rede des Reichskanzlers, er müsse das Land vor einer „Vergiftung" warnen. In Frankreich ist durch die Mißstände des Wirt schaftsverkehrs nach dem Abgeordneten Bedouce ein Schaden von fünf Milliarden Franken entstanden. Alle rumänischen Minister haben nach einer Mel dung des „Ncwyork Herald" aus Jassy ihre Rücktrittsgesuche cingereicht. jungen zuzubilligen. Sodann erfolgten Mit- Der tägliche rumänische Heeresbericht wurde ein-! teilungen des Vorsitzenden Kammerrats Stadt- gestellt; die rumänischen Meldungen werden-rats Reiche-Bautzen. Der Vorsitzende ist beim 6939. Alle, bis setzst unerledigten Gesuche und Ministerium des Innern und dem Leiter der Anträge sind an die genannte Stelle abgegeben Landes-Brandversicherungsanstalt in Scichcn der ^worden. »s neue französische Kabinett ist unter Briands Vorsitz gebildet worden; Kriegsminister wurde General Liauthcy. :b 8s so ^ncral Nivelle ist zum Oberkommandierenden ,v,sider in vollem Rückzüge nach Nordosten. ' w der Straße nach Buzau gewannen wir er- Heblich Gelände und machten gestern wieder über 4000 Gefangene. Wimmer weiger ArnLsbtciLL für die Artsöeüärde und den Kemeinderat zu Bretnig. Loiksl-liureiger kür slr NIMM» stmmz, Jcsßcödntock stsuMMe, scAMuchsl uns üRgrgens. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/211 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag fi-, 11 Uhr einzusenden. I n s e r a t e , die 4 geipai- ene Korpuszeile 12 Pfg. für Inserenten im Nöderlale, für alle übrigen 15 Pfg., nn amt- lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 80 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Allgemeine Anzeiger >.' > u r.t,e..uub zwcMal: AiNiwoch und Sonnabend. Abduuementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,05 Btt. bei crcier Zusendung durch Voten ins Haus 1 Mark 25 Pfennige, durch die Post 1,05 Marl ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen.