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Allgemeiner Anzeiger : 13.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-13
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 13.12.1916
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/ Vie Neicken äes faiklanäs. Der Sieger von Coronel gedachten wir vor wenigen Wochen anläßlich der Wiederkehr jenes für die deutsche Marine so ruhmreichen Tages. Ihrer zu gedenken in ernster Trauer, aber auch in stolzem Hochgefühl ist uns heute Bedürfnis. Am 8. Dezember 1914 sanken unbesiegt nach schwerer heldenhaftester Gegenwehr „Scharnhorst" und „Gneiienau", „Nürnberg" und „Leipzig" bei den Falklands-Inseln aus den Meeresgrund. Die Niederlage bei Coronel hatten den eng lischen Stolz tödlich getroffen. Diese Scharte mußte ausgewetzt werden um jeden Preis. Der Nus nach Rache durchgellte ganz England. Der heiße Wunsch, den seit Monaten von allen Hilfsmitteln abgeschnittenen, allein auf sich selbst gestellten deutschen Kreuzern, die in heroischen Kämpfen und den sicheren Untergang vor Augen, die Ehre der deutschen Flagge hochhieften, den Untergang zu bereiten, durchzitterte jedes eng lische Herz. Und diesem Wunsche mußte die Erfüllung kommen. Denn zu gewaltig war die Übermacht, dis England hinaussandte, zu gering die Zahl, zu schwierig, ja hoffnungslos die Lage der deutschen Schiffe. Der 8. Dezember be siegelte ihr Schicksal bei den Falklands-Inseln. Auf englischer Seite kämpften die beiden Schlachtkreuzer „Jnvincible und „Inflexible", ferner die Panzerkreuzer „Carnavon", „Corn wall" und „Kent", sowie die modernen mit 15-Zentimeter-Geschützen bewaffneten geschützten Kreuzer „Glasgow" und „Bristol", denen Graf Spee nur seine verhältnismäßig kleinen Panzer kreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau", sowie die drei kleinen Kreuzer „Leipzig", „Nürnberg" und „Dresden" gegenübelstellen konnte. Er beschloß daher, sich mit „Scharnhorst" und „Gneisenau" dem Gegner entgegenzuwerien und ihn aufzuhalten, um durch diese Selbst aufopferung seinen leichten Streitkräften die Rettung zu ermöglichen. Nach dreistündigem Gefecht sinkt die „Scharn horst", das Admiralschiff, zwei Stunden später geht die „Gneiienau" mit wehender Flagge, bis zum letzten Augenblick feuernd, in die Tiefe. „Leipzig" und „Nürnberg" werden von den überlegenen englischen Kreuzern bald eingeholt und sinken nach verzweifelter Heldenhafter Gegenwehr. Nur der „Dresden" gelingt es, für diesmal zu entkommen. Nur wenige Über lebende der deutschen Schiffe wurden von den Engländern gerettet. Don der „Scharnhorst" nicht ein einziger, obwohl die Engländer, insbe sondere der Panzerkreuzer „Carnavon", dazu sehr wohl in der Lage gewesen waren. Wie ein gewaltiges Drama mutet uns die Ausfahrt und das Ende unseres Kreuzer geschwaders an. Die Geschichte bietet kaum ein Beispiel gleichen Heldentums, gleichen Opfer muts und gleicher Todesentschlossenheit. Jene 300 Spartaner, die bei den Thermophylen den Opserlod sürs Vaterland starben und deren Heldentum uns auf den Schulen stets als höchste Offenbarung menschlichen Opfermutes gepriesen wird, durften sich jubelnd in die feind lichen Speere stürzen, dem Feind Äug' in Auge blicken, die Kraft des Armes bis zum letzten Augenblick betätigen. Den deutschen See leuten war das Ende unendlich viel schwerer gemacht. Unter sich den schwan kenden, von Geschossen durchlöcherten Schiffs boden, erblickten nur die wenigsten den Feind selbst als schwachen Punkt am Horizont. Viele, ja die meisten, haben ihn bis zum bitteren Ende nicht gesehen. Auf ihre Stationen gebannt, die Matrosen hinter ihren Geschützen, die Heizer vor ihren Kesseln, die Munitions mannschaften in ihren Kammern, hielten sie bis zum unvermeidlichen Ende aus. Das Gefühl der Pflicht hielt sie alle in ihrem eisernen Bann. Bis zum letzten Augenblick tut jeder, was seines Dienstes ist. Die Flagge, die der schiffbrüchige deutsche Matrose, der kieloberst finkenden „Nürnberg" zustrebend, emporrcckt, wird zum Symbol. Uber das Grauen des Todes triumphiert siegreich die Idee der deutschen Mannestreue, der Pflichterjüllung bis zum Tode. Keine Inschrift bezeichnet die Stelle, wo unsere zu Tode gehetzten brennenden Schiffe in Vmnerk, öer I^neckt. vj Roman von Bruno Wagener. (Fortsetzung.) „Du hast mit dem Hof angefangen und mit der Kate aufgehört," fuhr Hinnerk fort, „wir fangen mit der Kate an, und wer weiß, womit wir aufhören. Verhungern werden wir nicht, und wenn wir nur gesund bleiben —" Er unterbrach sich. Das war das Schreck gespenst aller armen Ehen. Solange man ge sund blieb, ging es Wohl. Aus seiner Kate freilich arbeitete sich der Tagelöhner nicht heraus — das war vorhin nur ein Scherz ge wesen. Aber wenn keine Krankheiten kommen, dann hatte man auch keine Not zu leiden. Nur gesund bleiben! Und die Liese Rickmann war ein so zartes Geschöpf. Eine leise Sorge beschlich den jungen Mann in dem Augenblick, da er sein Schicksal mit dem Liese Rickmanns zusammenbinden wollte. Aber hinnerk schüttelte sie ab. Nur nicht unterkriegen lagen. „Dann müssen wir Wohl auch zu deinem Vormund gehen und ihm sagen, was wir vorhaben? DaL gehört zur Ordnung." Sie nickte nur. Nührsame Szenen führt man auf dem Lairds nicht auf, wenn man sich verlobt. Nicht einmal die Hände reichten sie sich. Bloß der Mutter legte er die Rechte auf die Schulter. „So, nun hast du eine Tochter," sagte er ernst. „Und dis drei Jahre bei dorr Dragonern gehen wohl auch herum." Auf dem Bolien-Siemsrsschen Hofe ging eS -m Abend hoch her. Zum Kaffee war Nilo- ststunm R den ist Verschiedene rttiegsnachrichten. Keine Friedcnsvorschläge Amerikas. Wie die Blätter aus Washington berichten, hat der amerikanische Botschafter Gerard, der sich auf seinen Posten nach Berlin zurückbegibt, in einer Unterredung erklärt, er bringe keine FriedensvorschlägenachBerlin mit. Solche Vorschläge müßten angesichts der gegen wärtigen Lage von England gemacht werden. Der überschätzte Erfolg von Monastir. Der Saloniker Korrespondent des ,Temps' hat offenbar einen Wink bekommen, vor der Überschätzung der Einnahme von Monastir zu warnen. Er meldet, er erfahre aus sehr guter Quelle, daß der Rückmarsch des Feindes in guter Ordnung durchgesührt worden sei, daß der Feind zahlreiche Verstärkungen von der rumänischen Front empfangen habe und in seinen Stellungen fest verschanzt sei. Um ihn Kit der 'rüg. Wien? stbeitsk »ch übei freihändig Kohlrüben erwerben. Um die Rüben den genannten Zwecken unter allen Umständen zusühren zu können, wird vorgeschrieben, daß, falls der Eigentümer die bei ihm gesetzlich be schlagnahmten Mengen nicht freiwillig abgibt, enteignet wird; kommt es zur Enteignung, ft erhält er nur einen Übernahmepreis von 1,5» Mark für den Zentner und trägt auch sämtliche Kosten des Enleignungsverfahrens. Benötigt werden voraussichtlich insgesamt etwa 80 Millionen Zentner Kohlrüben. Diese Menge reicht völlig aus, um nicht nur im Winter neben den Kartoffeln Zulagen in Kohl rüben zu geben, sondern auch um große Menge» zur Dauerware zu verarbeiten, die dann im kommenden Frühjahr in Bedarfsfällen zur Ver fügung gestellt werden soll. den eiskalten Wassern des Südatlantik ver- daraus zu vertreiben, seien neue, nicht weniger sanken. Aber durch die Jahrhunderte wird die große Anstrengungen nötig. pro Kopf und Tag. Selbstversorger erhalt«" vom 1. Januar 1917 bis 1. März 1917 Bf sich und ihrs Wirtichaftsangehörigen je 1 W»"' vom 1. März 1917 an den jetzigen Satz »»" 1V- Pfund. Hierin sind beide, SclbstversE» und Schwerarbeiter einbegriffen. Diese knappe Bemessung der Kartoffelratioi»" macht die allgemeine Ergänzung durch Kohl' rüben nötig. Durch Anordnung des Reichs' kanzlers ist die deutsche Kohlrübenernte beschlag' sie selbst ging nicht in ihre Kammer hinaus Sie wartete, bis die Eltern in ihrem Zmunm waren, dann schlich sie sich leise in den Kack'» hinaus. Aber sie ging nicht zum See hinunter Hinter dem Hauss blühte der Jasmin hüllte die Gartenlaube in seinen Duft. war stark und betäubend. In der Laube st»»' Gesine und wartete auf einen, der da komme» sollte. Der Mond, der alle Abende um do Viertelstunden später ausging, stand Henie no^ nicht am. Himmel. Aber es war die Zeit kurzen Nächte. Noch lag über dem nächtliche' Himmel ein letzter Abglanz des geschwündem», Tages. Man konnte alle Gegenstände matten Umrissen erkennen. Tie weißen Mmn schimmerten geheimnisvoll aus dem Gewirr dec oimncn »er Arg ganze L Blätter, die sich im Winde leise regten. Gesine stand und wartete. Einmal war cs ihr, als hätte sie in der Ferne einen EL»v fallen hören. Die Schonzeit für männlich^ Rotwild war seit dem letzten Juni zu Ende h" gangen. Den Bauern konnte es recht ft>»- wenn der Iagdpächter die Hirsche abschoß, c»' ihnen auf ihren Wanderungen die Felder ck"' trampelten. Und immer länger dauert! Warten. Jetzt hörte sie das quäkende Iwa«' ment des Nachtwächters, der die Runde marsch Das laut tutende Horn hatte man abgeschaM' da es die Leute im Schlafe störte. Tas wind" nur noch bei Feuerlärm gebraucht. Nun mar auch der Nachtwächter vorübergsgaugen. llnü Gesine wartete und wartete. WaS wollte sie denn von Linnert Meller» Vie ttartoffelversorgung Die deutschen Landwirte hatten es trotz des Mangels an Arbeitskräften und Gespannen fertig gebracht, die diesjährige Kartoffelanbau fläche gegenüber 1915 zu vergrößern. Sie be trug ohne Frühkartoffeln 1916 : 2 808000 Hektar. Die für Kartoffeln überaus ungünstige Witte rung im August und September hat aber den Hektarertrag, der noch Anfang August zwar als nicht günstig, aber doch einigermaßen normal ausgesprochen wurde, auf durchschnittlich 170 Zentner herabgedrückt, wobei im einzelnen je nach Boden und Kartoffelsorte sehr große Unterschiede bestehen. Ganz besonders versagt haben schwerere Böden und feinere Speise sorten, während dis Erträge auf milderem Boden mit gröberen Sorten zum Teil befriedigend waren. Der Ernteertrag ist wie üblich durch Kreis kommissionen geschätzt worden. Das Kriegs ernährungsamt hat aber in allen wichtigeren Anbaubezirken durch besonders erfahrene aus wärtige Sachverständige eingehende Nach prüfungen vornehmen lassen. Diese haben die vielfach bestehende Annahme, daß die Kreis kommissionen aus Vorsicht zu niedrig schätzten, widerlegt, da deren Sätzungen durch die Sach verständigen durchschnittlich als richtig, höchstens um wenige Zentner zu knapp bezeichnet worden sind. Es besteht hiernach zwar Hoffnung, daß im März bei Öffnung der Mieten die Vorräte etwas größer sein werden, als jetzt angenommen wird, aber da die Haltbarkeit der Kartoffeln stets zweijelhaft ist, muß vorläufig vorsichtiger weise mit den jetzigen Zahlen unter reichlichem Ansatz von Schwundprozenten gerechnet werden. Die ungünstige Ernte bedingt durchgreifende Maßregeln, um alle, zu Speisezwecken geeignete Kartoffeln auch diesem Zweck zuzuführen. Des halb ist das Veriüttern zu anderen Zwecken brauchbarer Kartoffeln schon seit dem 14. Oktober verboten worden. Die zur Spiritusgewinnung bestimmte Mengs ist von 60 Millionen Zentner, die ursprünglich in Aussicht genommen waren, auf etwa 35 Millionen ermäßigt und die Heeresverwaltung, für deren Zwecks der Kar- toffelspirilus ausschließlich bestimmt ist, erwägt zurzeit die Möglichkeit einer noch weiteren Ein schränkung des Brennens. Auch der Speisekarloffelbedarf aus dem Inland für Heer und Flotte konnte, zum Teil durch Ein beziehung der von unseren Truppen mit Kar toffeln bestellten Felder im besetzten Gebiet von 54 Millionen Zentnern auf 34 Millionen Zentner ermäßigt werden. Endlich ist die ursprünglich in Aussicht genommene Trocknung wesentlich herab gesetzt. Auf Vrotstreckung mit Trockenkartoffeln soll ganz verzichtet werden, und die Fabriken sollen, möglichst unter Verwendung anbrüchiger Kartoffeln, nur soviel Herstellen, wie sür die Heeresverwaltung und einige unerläßliche tech nische Bedürfnisse nötig ist. Dagegen soll die Saat so reichlich bemessen werden, wie es zur landesüblichen Bestellung im Frühjahr nötig ist, weil die knappe Saatbemessung in diesem Jahre wesentlich zur Beeinträchtigung des Ernteergeb nisses beigetragen hat. Für die menschliche Ernährung bleiben hier nach sür die Zeit vom 1. Oktober 1916, wo der Verbrauch der Herbstkartoffeln begonnen hat, bis zum 20. Juli 1917, wo die neuen Kartoffeln versügbar sein werden, im ganzen 279 Millionen Zentner zur Verfügung. Bis zum 1. Januar 1917 sollen die bisherigen Rationen beibehalten werden, dagegen muß von da ab, um aus- zulommen, folgende Einteilung Platz greisen: Schwerarbeiter wie bisher bis 2 Pfund, übrige verjorgungsberechtigts Bevölkerung bis Pfund und Interessen des Volkes vertraut und ver möge ihrer Lebensstellung zur Vertretung aller Gebiete und Berufskreise befähigt" sind. Der Staatsrat, dessen Sitz in Warschau ist, ver sammelt sich das erstemal auf Einladung dec Regierungskommissare und wählt aus seiner Mitte den Kronmarschall und dessen Stellver treter. Die Ausgaben des provisorischen Staat-L rats, an der Schaffung weiterer staatlicher Ein richtungen im Königreich Polen mitzuwirtek umfassen neben dem weiteren staatsrechtliche» Ausbau des Königreichs insbesondere Initiativ anträge und Anregungen in Landesangelcgen- heiten, Mitwirkung an der Bildung der polnische» Armee, Beschlüsse über die Behebung der Kriegsschäden und über die wirtschaftliche Be lebung des Landes fowie Anweisung der nötige» Mittel dazu aus den Krediten, die von bei beiden Verwaltungen (Warschau und Lublin zur Verfügung gestellt sind, oder durch steuer liche Maßnahmen. Österreich-Ungarn. * Im Standorte des österreichisch-ungarische» Armeeoberkommandos, wo auch Kaiser Karl weilt, ist Kaiser Wilhelm am Tage der Einnahme von Bukarest zu kürzet» Besuch eingetroffen. Begleitet war der Monar« vom Generalseldmarschall v. Hindenburg und dem 1. Generalquartiermeister Lude»' dorsf. Die Monarchen sandten Glückwun»'" telegramme an den Snlta n und den Köntg von Bulgarien, die herzlich erwidert wurden. Dänemark. * Die dänische Friedensvereinigun» plant, kurz vor Weihnachten durch die Abhal tung einer Reihe von FriedensverfammluM» im ganzen Lande sür den Frieden zu wirke»- Die Friedensvereinigung richtete an 3000 andere Vereine die Aufforderung, ihre Tätigkeit ?» unterstützen. Ein besonderer Friedensaufr»! wird in besonders großer Anzahl im ganze» Lande verbreitet. Der Arbci Nach Uchen Herger düngen itier 65 o» Am Ofen ei «arten. Ingen i tilge Z' 4- Japan kann nicht helfen. Auf die Anzapfung der Pariser Presse, daß jetzt für Japan der Zeitpunkt gekommen sei, aktiv in Europa einzugreifen und Truppen zu entsenden, antwortet die japanische Presse ab lehnend. „Japan kann nicht helfen, indem es seine Truppen nach Europa entsendet, das Unternehmen rst in jeder Hinsicht frag würdig." Politische Auncilckau. Deutschland. *Nach der .Deutschen Warschauer Zeitung' Neuer V-Boot-A«grist auf Madeira. Nach einer englischen Meldung aus Lissabon ist ein zweiterv-Bootangriffgegen Madeira unternommen worden. Bei dem ersten Bombardement, das sich besonders gegen die englische Telegraphenstation und andere öffentliche Gebäude richtete, seien nach amtlicher Meldung 34 Personen getötet worden. Der Pariser ,Temps' schreibt zu diesen Unter nehmungen der deutschen U-Boote: „In gewisser Hinsicht beginnt damit sür dis U-Boot-Schiffahrt ein neuer Abschnitt, denn zum ersten Male haben Tauchboote eine regelrechte Operation gegen eine Küste unternommen. Wenn bisher ähnliche Unternehmungen nur als Zwischenfälle an gesehen werden konnten, so mutz man heute mit Artlllerieangriffen von Tauchbooten rechnen und Gegenmaßregeln treffen. Der Vorstotz gegen Funchal beweist, datz die neuesten deutschen II-Boote viel stärkere Geschütze führen als die älteren. Die Tauchboote nehmen immer mehr den Charakter von Kreuzern an. * Feindliche Anerkennung deutscher Leistung. Der Londoner ,Daily Telegraph' schreibt: Packende Beweise deutscher Energie und Entschlossenheit zeigen sich sowohl in den Beratungen des Reichstags als auch in den militärischen Operationen im Felde. In Ru mänien dringen Faskenhahn und seine Kame raden unerbittlich vorwärts, und in Berlin be nutzt der Reichskanzler seinen Geburtstag zu einer anfeuernden Rede und einem energischen Appell an seine Landsleute. Indem er seinen Gesetzentwurf sür den nationalen Hilfsdienst einbrachte, machte er Vorschläge und äußerte Gedanken, die wir ebenso wie seine Hörer uns zu Herzen nehmen können. Einem eisernen Willen kann man nur eiserne Entschlossenheit entgegensetzen. — Unsere Leistung in Rumänien wird übrigens auch von unseren anderen Feinden anerkannt. So schreibt der Mailänder ,Corriere della Sera': Es hilft nichts die Tat sache zu verschleiern, daß die Deutschen einen großen militärischen und moralischen Erfolg er rungen haben. Abst in diese ltiverpoc «ine släi dieser «ller d! üm ru « Vir! er Au 8ollr n Sl Sieges ^lahtw. icr Bab «onni d NrauSn <nn nac ^rteilnn , Nati »st di- musses Wer hat „schuld"? Die englischen Blätter erklären, es sei nur der eine Trost bei dem Zusammenbruche Ru mäniens, daß das rumänische Heer in takt sei (?) In wenigen Tagen haben die Deutschen ein Stück Land besetzt, das ungefähr die Hälfte der Oberfläche ganz Englands einnimmt und ebensoviel ausmacht wie das gesamte besetzte Gebiet Belgiens und Frankreichs zusammen. Die Erklärung des schnellen Rückzuges des rumänischen Heeres muß in dem vollkommenen Mangel an Munition gesucht werden. Die riesige Mu nitionsexplosion, die vor einigen Wochen in Archangelsk statrgesunden hat, hat das Schicksal Rumäniens entschieden. eine Verordnung zur Bildung des pro visorischen Staatsrates für Pole» erlassen worden. Danach besteht dieser Staats rat aus 25 Mitgliedern, die „mit den Wünsche» ?? 8 »hen, Songen denken (Nr S ns Mckbi Schssei borgest Akomt dis in Un »eben »usges 'am, Und ft »n sei, »ur ei Afäw Er wo Ater dohan schien "un h Miste den sb würde. „ Nr llch fr, pof n Mts -icmc 8' Echlm Die «roße V Mücn ! ulst Bcr filkcnm Mn, 'WaMu! dkrsoryu Mwliäc die Gc Schllscha Mllcn don den iNsnführ , Krir vndcn i» diese« Aebiam 'M viel miches, dkrjünen o» Bele »eit zu Aibene «runde dkrnachl olle uv welche Frister onucn, ichwcndi dfteu g »blich n Ihäre x! 'inziqs i »st Feie Mncr 2 fodurch »nigcn mng eii »>Nd da laus Siemers mit seinem Johann gekommen und hatte feierlich um Gesine Rickmann angehalten. In der guten Stube saß man ein paar Stun den lang auf dem steifen Plüschsvfa und den Fauteuils und trank, ohne viel Worte zu machen, Kaffee und aß Kuchen. Dann kamen einige gute Freunde, die man rechtzeitigt ver ständigt hatte, und nun mußte sich Frau Rick mann entschließen, ein paar Flaschen Wein zu j spendieren. Bald wurde die Stimmung lebhafter, und nun holte Karl Mahnke, der Gastwirtssohn, seine Ziehharmonika. Dann klangen die senti mentalen Klagelaute des Instruments in den jammernden Weisen eines mißhandelten Walzers über Hof und Garten, und unter den alten Obstbäümen drehten sich lustige Paare im Tanze. Lange dauerte das Vergnügen jedoch nicht. Denn Frau Hulda Rickmann fuhr scheltend da zwischen, ob es nicht genug sei, daß sie ihr die Stuben schmutzig getreten und Bier über die Tischdecke gegossen hätten, daß sie ihr nun noch das ganze Gras zertrampeln mußten, daß man die Wäsche nicht mehr darauf bleichen könne? Damit jagte sie das junge Volk aus dem Garten. Die meisten gingen geärgert davon; im Wirtshaus war Tanzmusik, da brauchte man nicht bei Rickmanns herumzusitzen. Nur ein paar Freundinnen Gesines blieben und saßsn mit ihren Schätzen hinter dem Hause. Die Harmonika hatte ihre Nolls ausgespielt, denn Karl Mahnke hatte zu Hauss in der Wirtschaft zu tun und war gegangen. Daiür sangen die jungen Leute Volkslieder, die sie in der Schule Kunde klingen von den deutschen Helden, die dort ihre Treue mit dem Tode besiegelten. pflegt?, hatte alle Hände voll zu tun. um sür Esten und Trinken zu sorgen, daß keiner der Gäste zu kurz kam. 8. Endlich waren alle gegangen. Es war spät geworden; denn wenn die Siemers einmal fest- saßen, dann klebten sie und waren nicht loszu werden. Aber schließlich hatte Gesine gefragt, ob sie denn noch nicht müde seien; sie sür ihr Teil gähne schon seit einer Stunde. Da hatten sie sich endlich auf den Weg gemacht. Franz Rickmann wäre am liebsten gleich zu Bette ge gangen. Aber er mußte erst mit anfassen, um den buckligen Krischan, der sich mit einer Flasche Wein in der Küche festgesetzt hatte und dabei eingeschlafen war, in seine Schlaskammer zu bringen und ihn zu entkleiden. Währenddessen machte Gesine den Rundgang durchs Haus, sah nach, ob die Pferde versorgt waren, kein Fenster offen stand und alles Licht gelöscht war. An Hinnerks Kammer neben der Diele blieb sie einen Augenblick stehen und lauschte. Kein Atemzug, keine Bewegung. Er war noch nicht zurück. Vor dem Fortgehen am Wend hatte er ihr gesagt, daß er den Hamburger Herrn wieder begleite. Sie hatte die beiden auch am Hauss vorübergehen sehen; der Jagdpächter hatte die Büchse umaehänat. Nun käme» gelernt oder im Gesangverein unter des Lehrers j Baier und Mutter die Treppe herunter. Leitung eingeübt hatten. Aber der Vorsänger j sagte ihnen im Vorbeigehen gute Nacht, -w" fehlte. Hinnerk Meyer war den Abend nicht zu !' finden gewesen, und Liese Rickmann, deren Helle Stimme den Chor der Mädchen zu sühren nahmt worden. Da die Kohlrübenernte im Deutschen RE als eine recht gute zu bezeichnen ist, so Wirdes auf diese Weise möglich sein, für die knappe» Kartoffelrationen Zulagen in Kohlrüben zu ver-1 Nhnl absolgen; dabei ist zu bemerken, daß die Kohl' steht es rübe ein hochwertiges, auch in Friedenszeite» «ier a in vielen Gegenden beliebtes Nahrungsmittel Aschen ist, das in mannigfachster Weise zu Speisezweckc» »ung. verwandt werden kann. Der Aufkauf der Kohlrübe» M seit soll durch dieselben Organe der Reichskartoffelstellc geschehen, die jetzt bereits zur Deckung deö Winterbedarfs der Städte und Jndustrrebezirke
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