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edei . B. Amtsblatt für die Hrtskekördr und den Kemeinderat zu Aretnig Lokal-Znxngrr für clie vrlsidzlte» Sretnig, Zrs-rSdrrilsrf, stsuMsIür, franlrrntbsl «na ttmgegena Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/211 Uhr, für die Son'^end-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 1. November 1916 26. Jahrgang . 88 Bekanntmachung Die sind her?i MUl Der Gemeindevorstand. dorff- ei ¬ st us als uen» rje im rnkt i > dkt Ref-r' Verem tter eise hat und 37 denburgs und Ludendorffs geben wünschenswer ten Aufschluß darüber, wie die Nerven der Männer beschaffen sind, von denen heute unser aller Schicksal abhängt. 9 Uhl! -Adel!« vB H->p licht. Tr. llen. u): w. ! oer Süd- olun; e Ai- rndltt inbci- Inierate, die 4 gespac- cne Korpuszeile 12 Pfg. für Jnserenien im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncemExpe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. ro: Ht- iißt. t: Sher ls iker Geschütze und 47 Maschinengewehre erbeutet. An der Naraiowka nahmen ottomanische Trup^ pen mehrere feindliche Vorstellungen und deutsche Regimenter wichtige Höhenstellungen. An der Somme wurden feindliche Angriffe gegen La Maisonette, Biaches und Ablaincourt ab gewiesen, zum Teil schon durch Abwehrfeuer niedergehalten. Ein Angriff italienischer Alpini gegen die Fas- saner-Alpen wurde unter erheblichen Verlusten für den Feind abgewiesen. Das Unterseeboot „U 53" ist von seiner Unter nehmung über den Atlantischen Ozean wohl behalten zurückgekehrt. Drei deutsche Unterseeboote haben in den letzten Tagen im Kanal insgesamt 21 Schiffe mit rund 28000 Tonnen versenkt. Vizeadmiral Souchon ist mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnet worden. Orrtliam uns ZäGWer. Bretnig. Zu einem vaterländischen Fami lienabend des Zweigvereins Rödertal vom Evan gelischen Bunde hatte sich der Saal des deutschen Hauses am Reformationsfest mit zahlreichen Be wohnern aus dem Rödertale gefüllt, die Herr Pfarrer Schneider herzlich willkommen hieß. Den Hauptpunkt des Abends bildete der treffliche Vor trag des Herrn P. Tischer aus Dresden über „Luther und der Krieg", dabei Luthers Stellung nahme zu dem Riesenkampfe der Jetztzeit nach einigen seiner Werke darlegend. Gemischte Chor gesänge, lebende Bilder, Deklamationen und der ergreifende Gesang einer Arie umrahmten den Vortrag aufs beste und fanden lebhaften Beifall. In seinem Schlußwort dankte Herr Pfarrer Schneider allen denjenigen, die den zur Zufrie denheit aller verlaufenen Abend gestaltet hatten, sowie den zahlreich Erschienenen für ihren Besuch und für die Gaben der Tellersammlung, die mit dem Erlös aus dem Programmoerkauf den ansehnlichen Betrag von 155,26 Mk. ergeben hatte. Zuletzt sei noch des Herrn Fabrikbesitzer- Boden aus Großröhrsdorf und des Herrn Ober lehrer Lübeck aus Bretnig gedacht, die durch ihre rastlose Arbeit im Stillen den Zweigverein trotz des Krieges und der Abwesenheit der beiden Vor sitzenden aufrecht erhielten, wofür ihnen vom Vorsitzenden, Herrn Pfarrer Schneider, der wärmste Dank ausgesprochen wurde. Derselbe gab auch bekannt, daß von jetzt ab der Verein seine Tä tigkeit wieder aufnimmt und zu diesem Zwecke . sich monatlich einmal im Deutschen Hause ver sammelt, wobei jedesmal ein Vortrag geboten > werden soll. Hoffentlich ist die Bitte des V»r- . sitzenden um zahlreiche Anmeldungen zum Zweig- i verein nicht vergeblich. Marken sind zurückzugeben). Bretnig, den 1. November 1916. t Allgemeine Anzeiger trjcheint wöche.nlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Aoonnemenispreis: viertel- lährlich ab Schalter 1,05 Mk. de, chwer Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 25 Pfennige, durch die Post 1,05 Mark avsschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere jjcitungsboteu gern entgegen. ich aa Lant-' achten e, ralstabschef allgemein hieß, er werde jetzt endlich I sein Programm durchführen, daß der Krieg nur im Osten beendet werden kann. Hindenburg < antwortete: „Die Leute ahnen nicht, welchen Unsinn sie reden. Man tut dem Heerführer ganz unrecht, ihm ein Programm anzudichten. Gewiß bildet sich in seinem Kopf ein Kriegsplan, eine Ge samtansicht vom Kriege. Aber es gibt kein fertiges Programm oder vielmehr nur eins: den Sieg erringen. Wo und wie ec zu erringen ist, kann nur immer von neuem auf Grund dec Ereignisse beurteilt werden. Deshalb kann die Entscheidung in die sem Kriege ebensowohl im Osten wie im Westen gesucht werden. Unsinn ist es, zu behaupten, ich beabsichtige, die Front im Westen zu ver kürzen. Das fiel mir niemals ein. Warum soll ich es auch tun? Die Front im Westen steht bombenfest, und wenn auch die Gegner mit riesigem Auf wand an Artillerie und Munition hie und da ein wenig Boden gewinnen, durchkommen wer den sie nie. Da müßten sie noch 30 Jahre angreifen, wenn sie Menschen genug haben." Der Besucher stellt die Frage: Kann das fran zösische Volk die entsetzlichen Verluste noch lange aushalten? Der Marschall antwortet: „Die Franzosen zeigen große Zähigkeit. Aber sie rotten sich selbst durch diese Kampfesweise aus, und auch ihre Zähigkeit wird ihnen nichts nützen weil sie eben schließlich nicht mehr da sein werden. Das französische Volk dankt dieses Schicksal vor allem dem Engländern. Wenn die Engländer im Frühjahr eine neue Offensive im selben Stil verlangen sollten, werden sie Frankreich um den Rest seines Heeres und seiner Lolkskraft bringen. Im Urteil über den Wert der -'militärischen Leistungen Englands wird auch dieser Krieg wenig ändern, namentlich die großen englischen Strategen sind auch diesmal ausgeblieben. kurze NsGiMlrn. Die Armee des Generals v. Falkenhayn seit dem 10. Oktober 151 Offiziere 9920 Mann gefangengenommen und gegen Vorzeigung der Ausweiskarte nur von solchen Personen abzuholen, welche ge naue Auskunft über die Familien-Verhältnisse geben können (nicht verbrauchte dadurch sind wir aus dem Stellungskrieg her ausgekommen." — Ein Teilnehmer der Tafel runde sprach von dem angeblichen Attentat auf die Königin von Rumänien und bemerkte, es § wäre gerechte Strafe für die Schuld der Königin am Kriegsausbruch. Hindenburg erwiderte kopf schüttelnd: „Ein Attentat ist immer zu miß billigen. Und dann, es handelt sich doch um eine Dame!" Mit großer Wärme gedenken Hindenburg und Ludendorff des Besuches von Enver-Pascha. Ein klarer, redlicher, treuer Mann, ein ausge zeichneter Militär. Beide rühmen die Hingebung, mit der er im Kriege aufgeht, und die Groß zügigkeit seiner Auffassung. Mit bewundernder Ehrerbietnng sprachen sie vom bulgarischen Zaren und gaben mit Worten besonderer Herzlichkeit den ausgezeichneten Eindruck wieder, welchen der österreichisch-ungarische Thronfolger bei ihnen hinterließ. Im Gespräche über militärische Fragen habe er nicht nur vor dem Urteil dieser berühmten Fachmänner bestanden, sondern sie überrascht durch die für seine Jugend ungewöhn liche Reife und Sicherheit des Urteils, und sie gleichzeitig durch die Treuherzigkeit seines Wesens zu aufrichtigen Freunden gemacht. Bei einem Glas Bier erzählte Hindenburg nach der Tafel, er habe seit Kriegsbeginn nur einmal Urlaub von sieben Tagen genommen, um seine Familie wiederzusehen. Hauptsache ist der Schlaf. Der Soldat muß schlafen können, das ist eine seiner wichtigsten Eigenschaften. „Kann ein Heerfüh rer schlafen, wenn große Entscheidungen im Gange sind", wurde gefragt. „Warum nicht?" lautete die Antwort. „Geht nicht alles nach Wunsch, so ist der Schlaf vielleicht etwas weniger fest, und geht es gut, schläft man natürlich erst recht." Diese Aeußerungen Hin ¬ entscheidenden Schlag zu beenden? „Vielleicht", antwortet Hinden burg. „Die Entwicklung der Verhältnisse muß das lehren, aber auch darüber möchte ich mich nicht mit Bestimmtheit äußern." Werden sich die russischen Massen erschöpfen? fragt dec Be sucher. „Sie erschöpfen sich schon", lautet die Antwort. „Dafür sorgen vor allem die russi schen Heerführer. Allerdings wachsen auch in Rußland Menschen nach. Das macht aber nichts aus. Auch wir haben Menschen genug. Deutsch land verfügt über Mannschaftsersatz in Fülle, und in Oesterreich-Ungarn sind die Reserven noch lange nicht erschöpft. Wir haben uns vor der großen Zahl der Russen niemals gefürchtet. Wir kennen keine Uebermacht!" Ludendorff fügt hinzu: „Uebermacht und Ge fahr existieren nur für den Schwachen. Wer das Verhängnis anklagt, sollte richtiger sich anklagen. Ein fester Wille schafft sich sein Schicksal selber, es gibt kein Verhängnis." — Dann sprach wieder Hindenburg: „Die neuen russischen Armeen sind so gut und so schlecht wie die alten. Die hervorragendste Eigenschaft des russischen Soldaten bleibt sein blinder Ge horsam. Fortschritte in militärischer Richtung machte er nicht, nur die russische Artillerie ist infolge Ausbildung "on französischen und japa nischen Offizieren, die sie zum Teil auch kom mandieren, leistungsfähiger geworden. Aber unsere bleibt ihr auch jetzt überlegen. Eine Zeit lang hatten die Russen mehr Munition als früher. Ihre Munitionsbestände werden jetzt geringer, und die Munitionszufuhr über Arch angelsk und Wladiwostok wird infolge Vereisung bald aufhvren." Der Besucher verweist darauf, daß es bei Ernennung Hindenburgs zum Gene- „Jn Siebenbürgen," sagt Hindenburg, „geht es ausgezeichnet. Die Rumänen gehen zurück und bekommen ihren Zahltag. Ich begrüßte ihr Losgehen mit Freude, Die Gemeinde Bretnig und Herr Lederwarenfabrikant Max Schölzel daselbst beabsichtigen' 1) zwischen den Flurstücken Nr. 43/47 und 37/40/42 in Bretnig dre Grohe Röder zu verlegen; 2) an diesen Flurstücken entlang die Große Röder zu befestigen; 3) bei den Flurstücken Nr. 43/47 und 47/40 die baufällige öffentliche Wirtschafts- Brücke umzubauen. Dazu ist nach § 23 Ziffer 2 und 7 in Verbindung mit § 157 Ziffer 5 des Wasserge setzes die Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannjchaft als Wasseramt erforderlich. Nach H 331 des Wassergesetzes wird dies hierdurch mit der Aufforderung bekannt gegeben, etwaige Einwendungen binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier an zubringen, widrigenfalls das Recht zum Widerspruche gegen die von der Königlichen Amtshaupt mannschaft vorzunehmende Regelung verloren geht. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln ruhenden Einwendungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschlossen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 24. Oktober 1916. /l? Z'N wirkliches Maximum der Leistungs zeit darstellen. Bei einem Ihrer früheren Ihnen der Generalfeldmarschall v. ^"burg: „Die Hauptsache ist Manneszucht". >st ein wahres Wort. Manneszucht beruht Durchbildung des einzelnen Mannes. An unablässig zu arbeiten, ist gleichfalls eine ^len Aufgaben. Alle Versäumnisse, die . «stieben etwa begangen wurden, können wäh- . des Krieges nachgeholt werden. Zur Trup- i Ausbildung ist es niemals zu spät. Die . Cemals rasten, die Durchbildung v b gründlich sein und sich auf alle Einzelhei- erstrecken." — Der Besucher fragt: Ist Aus- vorhanden, den Krieg durch einen Brotmarken und Butterkarten Sonnabend, den 4. d. M. nachmittags von 1—5 Uhr in der oberen Schule »denburg und Ludendorff über die Kriegslage. ste „Neue Freie Presse" veröffentlicht in der - ^lagsnummer eine vom deutschen Haupt- /in Ost genehmigte Unterredung, die ihr . ^n Korrespondent Dr. Paul Goldmann j Kosten Hauptquartier mit Generalfeldmar- , v. Hindenburg hatte. Dr. Goldmann , -iv freundliches Städtchen im Osten. Hin- ' und Ludendorff wohnen in einer Villa. Salons im Erdgeschoß dienen als Empfangs- und zeigen das Walten eines vornehmen ^acks. Die Einrichtung trägt den Charak- vnes Jagdschlosses. Goldmann ist zum ^ssen geladen, das um 8 Uhr beginnt und die höchsten Offiziere des Generalstabes Amen. Der Erste Adjutant des Feldmar- der den Namen Bismarck trägt, weist ^ast seinen Platz zwischen Hindenburg und Adorfs an. Das Essen ist einfach, wie immer. besonders einfach. Heringe mit Kartoffeln, und Käse. Zur Tafel Wein, nachher Bier. die Kriegslage sagte Hindenburg: Zleht s o günst ig wie nur möglich ! »Iles wird weiter gut gehen." Auf die Frage: Wie lange noch? erwiderte Hin- „Das hängt von unseren Gegnern ab. Zweien ist undankbar, im Krieg gibt man besten auf. Es ist möglich, daß das 1917 die Kämpfe bringt, die den Krieg Heiden. Ich weiß es nicht, niemand weiß Fch weiß nur, daß wir den Krieg surch- Sn werden bis zur Entscheidung." — Luden- bestästgt diese Worte: „Wir denken nicht Mieden, sind absolout entschlossen, den Krieg zu führen, was auch aus allen Maßnah- / bei verbündeten Heeresleitungen mit voller ächtest hervorgcht." Hindenburg erkundigt !Ach dxr Stimmung in Oesterreich-Ungarn. ' die Antwort, daß sie gut und zuversichtlich man aber wie überall das Ende des herbeisehne, erwidert er: „Das wünschen »,Ee, das kann ich wohl verstehen. Oester- .^Üngarns Volk erfüllte in diesem Kriege l/ volle Pflicht und brachte alle schweren die es bringen mußte. Aber noch müs- l?Me Opfer gebracht werden, damit die bis- nicht vergeblich sind." Wendorff sagt: „Sagen Sie Ihren öster- E^vn Freunden, es gibt nur ein sicheres zZl den Krieg abzukürzen: der feste Wille, f, Ilcgreich zu beenden. Jeder Soldat oder Avldat muß am Kriege mitwirken und sich bewußt sein, daß es venWeg zum Frieden gibt als den Krieg. «Hanze Volkskraft muß sich in den Dienst "riezes stellen. Ich wähle als Beispiel die »!^wn. Die Munition ist wohl nicht alles. die Granate, sondern der Geist der Sol- führt die letzte Entscheidung herbei, und i^cist der deutschen und österreichisch-unga- E» Soldaten ist allen Gegnern überlegen. ^voH bedeutet die Munition im modernen A ungeheuer viel. Herstellung von Müni re 'M höchsten Ausmaße ist die wichtigste Auf- Kriegführung, und dieses Höchstmaß