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Allgemeiner Anzeiger Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/211 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. 70 Mittwoch, den 30. August 1916 26. Jahrgang Königliche Amtshauptmannschaft. 2?. anzp genii« c»' :nbmz^ me dü Wb!« August ; K-l>E :hlt. ine. halten, 2^ Zentner (— 2,47 Pfund täglich) an jeden Arbeitsochsen, für den die Ge nehmigung zur Haferfütteruug auf besonderen Antrag von hier aus erteilt worden ist. Wenn die Einhufer, Zuchtbullen und Arbeitsochsen nicht während des ganzen Zeitraums gehalten werden oder wenn für Zuchtbullen die Genehmigung zur Haferfütterung nicht auf den ganzen Zeitraum erteilt wird, ermäßigen sich diese Mengen für jeden fehlenden Tag bei den Einhufern um je 4 i/? Pfund, bei den Zuchtbullen um je 2 Pfund und bei den Arbeits ¬ ochsen um je 2 Pfund. Die Festsetzung der zur Verfütterung freigegebenen Hafermengen für die Zeit nach dem 30. November 1916 bleibt Vorbehalten. Wer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird nach § 9 der Bekanntmachung des Stell vertreters des Reichskanzlers vom 6. Juli 1916 (Reichsgcsetzblatt Seite 811 ff.) über den Verkehr mit Hafer mit Gefängnis bis zu 1 Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark bestraft. Aue. (Reiche Spende.) Aus Anlaß der glücklichen Heimkehr der „Deutschland" stellte ein hiesiger Industrieller der Stadt 10 000 Mk. zur Verfügung, wofür den minderbemittelten Ein wohnern Kartoffeln oder Kohlen beschafft werden sollen. Reichenbach. (Jugend von heute.) Weil er mit seinem Vater Asche fortschaffen sollte, dieser Arbeit sich aber nicht unterziehen wollte, erhielt ein 15jähriger junger Mensch von seinem Vater eine Ohrfeige. Diese ihm angetane Ehr verletzung (!) nahm sich der Bursche so zu Herzen, daß er nach dem Oberreichenbacher Walde lief und sich dort erhängte. Leipzig. Zur Leipziger Herbst-Mustermesse haben sich 2600 Aussteller angcmeldet, d. i. die größte Zahl aller bisherigen Kriegsmessen. Verein Heimatdank Was will der Verein? Er will aus allen Kreisen des Volkes die jenigen, die für unsere Kriegsbeschädigten mit arbeiten und mit opfern wollen, zusammen fassen, damit sie sich vereint dieser Fürsorge widmen und deren Kosten nach Kräften tragen. Sklave Englands und der anderen Verbündeten geworden, seit es sich ihnen in die Hände ge worfen hat. Es ist nur noch ein Werkzeug fremden Willens. Es erscheint geradezu un glaublich, daß die Italiener nicht eingesehen ha ben, wozu sie von England und dessen Mit läufern mißbraucht werden. Mit dem italieni schen Kriegsentschluß wächst die schwere Verant wortung des Kabinetts ins Maßlose und Fürch terliche, und das italienische Volk wird nach dem Kriege strenges Gericht über diese Männer hal ten, die mit einer Politik dec Unzuverlässigkeit und Verblendung das Glück der Nation verspielt haben. Die deutschen Handelstauchboote. Berlin. Zur Heimfahrt der „Deutschland" erfährt man, daß wahrscheinlich über die ferne ren Fahrten der „Deutschland" und ihres Schwesterschiffes „Bremen" — das ungehindert durch die feindliche Flotte seine Aufgabe erfüllt—, keine offiziellen Mitteilungen mehr erfolgen wer den. Auch nicht über die nächsten deutschen Tauchboote, und zwar im Interesse des Verkehrs. t i>kl g. i" ic-l rn-" ng- ,t nB' süE kcM- Dcrü «k >il-" vic!' E Wäsche und dergleichen unter Anzahlung "vn einigen Mark entgegennimmt, jedoch die Waren nicht liefert. Dieser Betrüger ist indem Hand lungsgehilfen Heinrich Moritz Reichardt, geboren am 21. April 1870 in Eisleben, festgestellt, doch bisher noch nicht festgenommen worden. Kamenz. In einer der letzten Nächte wurde in Nebelschütz ein Sack Weizen ge stohlen, der möglicherweise zum Kauf angeboten werden dürfte. Sachdienliches wolle man der Lansgendarmerie melden. Dresden. (Doppelselbstmord.) In der Nacht zum Freitag haben sich ein 18 jähriger Monteur aus Mylau i. V. und ein 14 jähriges Mädchen aus Zwickau an der Marienbrücke in der Nähe der Magdeburger Straße vom Zuge überfahren lassen. Der junge Mann ist tot, das Mädchen wurde schwer verletzt ins Kranken haus gebracht. Dresden. (Hochstaplerin.) Der Polizei bericht meldet: Auf dem Weißen Hirsch hielt sich seit etwa vier Monaten eine Dame auf, die auf sehr großem Fuße lebte und durch ihre Ausgaben auffiel. Sie nannte sich Frau Jndustrierat Bölke aus Kopenhagen. Ihr Mann sollte, wie sie angab, die Lebensmitteleinfuhr nach dem Deutschen Reiche von Dänemark aus leiten. Man konnte diese elegante Dame häufig an Vormittagen auf dem Weißen Hirsch aus- reitcn sehen, in respektvoller Entfernung ein Reitknecht. Nachmittags fuhr sie fast täglich in einem Zweispänner zur Stadt, wo sie in verschiedenen Geschäften Einkäufe besorgte. In einem Modehause der Prager Straße ließ sie sich in den vier Monaten für fast 10000 Mk. Kostüme anfertigen. Juweliere, Hutgeschäste, Friseure genossen den Bezug ihrer häufigen Kundschaft, natürlich alles auf Kredit. Im ganzen machte sie, soweit bis jetzt festgestellt worden ist, in diesen Monaten für 35000 Mk. Schulden bei Dresdner Lieferanten. Auch Per sonen, mit denen sie in gesellschaftlichen Ver kehr zu treten wußte, hat sie ausgiebig ange borgt. Diesen gegenüber hat sie, um sich Kredit zu verschaffen, von ihren großen Gütern in Ostpreußen gefabelt. Schließlich glaubte die Polizei, genügend Anhaltspunkte zu einem Ein schreiten gefunden zu haben. Am 23. August wurde durch die Gendarmerie vom Weißen Hirsch und einem Dresdner Kriminalbeamten die Ver haftung vorgenommen und die angebliche Frau Jndustrierätin, bei der ein Revolver gefunden wurde, zur Dresd 'r Kriminalpolizei überführt. Wie die weiteren Erörterungen ergaben, handelt cs sich um die ledige 28 Jahre alte Schau spielerin Bölke. Ihr Vorleben ist nicht ganz aufgeklärt. Sie hielt sich früher mehrmals im Auslande auf, auch in Amerika. Auch während des Krieges war sie einmal für kurze Zeit in den Vereinigten Staaten. Allem Anschein nach hat sie Erpressungen begangen, die sich auf 75000 Mark beziffern sollen. Chemnitz. (Jugendliche Selbstmörderin.) Ein dreizehnjähriges Schulmädchen vergiftete sich in einem Hause der Wiesenvorstadt. Der Grund hierzu konnte noch nicht mit Sicherheit fcstgestellt werden. «ertliche; unä Sächsische;. Bretnig. Die neuen Fleischkarten, gültig vom 3. September bis 1. Oktober, gelangen heute Mittwoch nachmittags von 2—6 Uhr in der hiesigen oberen Schule zur Ausgabe. Wir verweisen noch ganz besonders auf die heutige diesbezügliche Bekanntmachung. Bretnig. Das diesjährige Turnen der Frauenabteilungen de« Meißner Hochlandgaues fand am vergangener. Sonntag in Polenz statt. Ein schönes Bild boten die allgemeinen Freiübungen der 148 teilnehmenden Turnerin nen. Der von zahlreichen Zuschauern umgebene, geräumige Schulturnhallplatz erwies sich beinahe als zu klein für eine solch stattliche Zahl. Am Wetturnen,bestehend in Freiübungen,Weitspringen, Ballschleudern und 75 m-Laufen nahmen 144 teil, von welchen 40 mit dem Eichenstcäußchen geschmückt nach Hause kehren konnten. Vom hiesigen Turnverein beteiligten sich 8 Turnerin nen, von denen folgende als Siegerinnen her vorgingen : Frida Mauksch, Marie Hartmann, MetaMauksch und Elsa Koch. Mit einem geselligen Teil im Ecbge- richt', wobei die Turnerinnen der Vereine Lang- burkersoorf, Sebnitz, Polenz und Neustadt präch tige Sondervorführungen zeigten, und der Ver kündigung der Siegerinnen schloß diese turne rische Veranstaltung. Neugestärkt durch die an regenden Sonderdarbietungen betraten die Tur nerinnen den Hennweg. Ihrem Ausdruck des allgemeinen Bedauern« betr. der geringen Be teiligung der weiblichen Jugend hiesigen Orts stimmen auch wir mit folgenden Worten zu: Es bleibt an Leib und Seel' gesunden, Wer früh den Weg zur Turnerei gefunden. — Ein Schwindelreisender. Seit Mai d. I. treibt ein Betrüger in Städten und auf dem Lande fortgesetzt sein Unwesen, indem er als angeblicher Reisender der Firma M. Weber, Dresden, Kamenzer Straße 35, Bestellungen auf eie /zg Ihr Werl!! a. Mplut lrk. Verfütterung von Hafer. ij. Nach der Bekanntmachung des Präsidenten des Kriegsernährungsamtes vom 19. August Reichsgesctzblatt Seite 188, sind die Hafermengen, die die Tierhalter in dec Zeit vom 1. r^mber 1916 bis 30. November 1916 aus ihren Vorräten verfüttern dürfen, wie folgt, be- worden: ^Halter von Einhufern 4 Zentner (— 4,4 Pfund täglich) für jeden Einhufer mit Ausnahme der Esel, Maultiere und Ponys. Für letztere wird hiermit die Hafer fütterung auf 2 Pfund auf den Kopf und Tag festgesetzt — 1,82 Zentner auf die obengenannte Zeit. d) Halter von Zuchtbullen 2^/4 Zentner (—2,47 Pfund täglich) an jeden für den Zuchtbullen, die Genehmigung zur Haferfütterunz auf besonderen Antrag von hier aus erteilt worden ist. ^^Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die Arbeitsochsen . kurze Nachrichten. M hat Deutschland durch Vermittelung der .sMizerischen Regierung den Krieg erklärt. Mien hat Oesterreich-Ungarn den Krieg er- der Somme wiederholten die Englän- ihre Angriffe südlich von Tiepval und "^westlich von Pozieres; sie sind abgcwicsen Mden. Abschnitte Maurcpas—Clery führten die IDsen starke Kräfte zu vergeblichen An- vor, auch südlich der Somme wurden zurückgeschlagen. der Maas brachen französische Angriffe Zwischenwerk Thiaumont und Fleury zu- °er Westfront wurden sechs feindliche Flug- unschädlich gemacht. ftt russischen Front wurden russische An- Mversuche vereitelt, ein deutscher Vorstoß ^ie südöstlich Kisielin Erfolg. M östlichen Strumaufer vorgehende bul- Mche Kräfte nähern sich der Mündung des serbische Angriffe an der Moglea- schlugen fehl. - wische Vorstöße gegen die Front der Fas- hII Alpen hatten keinen Erfolg. ^ichisch-ungarische Flugzeuge haben im Aschen Meere einen italienischen Ueber- (^hungsdampfer versenkt. "ugarische Abgeordnetenhaus hat sich bis .Mand hat Rumänien infolge der rumä- Jen Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn - Krieg erklärt. Is Grenze von Siebenbürgen wurden ru- , fische Gefangene eingebracht; die Kämpfe »Innen am Roten-Turm-Paß und südlich -Iso (Kronstadt). -er Mogsena-Front setzten sich die Bul- 2?- in den Besitz der Höhen südlich I"°sky, an der Ceganska--Planina sind Gegenstöße gescheitert. Mch von Swininchy (im Lucker Bogen) Men österreichisch-ungarische Truppen An- russischer Abteilungen ab. Jen Karpathen wurden norvwestlich des -kul-Bergcs ein starker russischer Angriff ^Ir schweren Feindverlusten abgewiesen. Ich von Mariampol endete ein russischer mit einem vollen Mißerfolg. Blätter bringen alarmierende Näch sten aus Griechenland über den Beginn revolutionären Bewegung der Venizelisten. a putsche Kriegscrnährungsamt hat bei Auf- I-ug des Wirtschaftsplanes 1916 nicht I die rumänische äufuhr gerechnet, io daß '""ttlei Ausfall entsteht. 'E Kriegserklärung Italiens. Zur Kriegserklärung Italiens an 'Mand schreibt die „Köln. Ztg.": Es ist h» It von milderndem Umstand für die Trcu- e>t Italiens: Das Volk und die Regierung «ijJ ^inen eigenen Willen mehr und können - Mehr selbständig verfügen. Italien ist ein arm crtigt lellstvil lem. Auszug aus der Verlustliste Nr. 322 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 25. August 1916. Leib-Grenadier-Reg. Nr. 1VO: Ebert II, Karl, Gefr. (1i. Komp.), aus Puls nitz, gefallen. Rhede, Kurt, Utffz. (12. Komp.), aus Ober steina, leicht verwundet. Res-Inf.-Reg Nr. 101: Hoffmann, Willi (2. Komp.), aus Pulsnitz, leicht verwundet, Kopf. Rammer, Max (3. Komp.), aus Ohorn, gefallen. Kühne, Erwin (12. Komp.), aus Pulsnitz, verm. Res -Inf -Reg Nr 103: Rhede, Emil 13. Komp.), aus Obersteina, leicht verwundet, rechte Hand. Kaape, Walter (4. Komp.), aus Großröhrsdorf, gefallen. Gebauer, Alfred (4. Komp.), aus Bretnig, verwundet, Gesicht. Guhr, Max (5. Komp.), aus Großröhrsdorf, vermißt. Steglich, Paul, Utffz. (8. Komp.), aus Haus walde, leicht verwundet. Mai, Friedrich (9. Komp.), aus Pulsnitz, verm. Steglich, Paul (9. Komp.), aus Hauswalde, leicht verwundet, linke Hand. Maschcnengewehr-Kompagnie. Hommel, Max, aus Großröhrsdorf, leicht ver wundet, Kopf. Auszug aus der Verlustliste Nr. 323 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 28. August 1916. Grenadier-Reserve-Reg. Nr. 100: Hofmann, Martin (6. K.), Bretnig, vermißt. Reserve-Insanterie-Reg. Nr. 102: Zschiedrich, Ewald (7. K.), Bretnig, l. v., b. d. Tr. Der Allgemeine Anzeiger , Inserate, die 4 gespal- «scheint wöchentlich zweiMal: IF 1 tene Korpuszeile 12 Pfg. für Mittwoch und Sonnabend. m FH F ! II I I Inserenten im Rödertale, für Abonnementspreis : viertel- alle übrigen 15 Pfg., im amt- Mrlich ab Schalter 1,05Mk. lichen Teil 20 Pfg. und im Mr die chrtskekörde und den Kemeinderat zu Bretnig. A7L7SS Pfennige, durch die Post 1,05 r auchsämtlicheAnnoncen-Expe- Mark ausschl. Bestellgeld. 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