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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt LsLsI'-iireigei' für Sie SiMZttrn 8rrt»ig, gr-ßröhrrrrstt. fisu;wZ!ile, srzMentbsl »sä ilmgrgenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags */z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Ar. 55. Smumhend, den 8. Juli 1916. 26. Jahrgang Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg-, im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. DrtsöMrde und den Kemeinderat zu Aretnig Der Allgemeine Anzeiger .erscheint wöcheniuchzweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark. ireier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ansschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. k "nr regere. den Kämpfen in Gegend des Werkes Thrau- W 160 000 Tonnen durch Minen vernich tet worden. Molge Verhinderung der Rohstoffzufuhr ^urch England hat eine Anzahl schwedischer Marzarinefabriken den Betrieb einstellen müssen. der Küste bis zum Anerebach verstärkte sich . Dtweilig die Artillerietätigkeit. wischen der Ancre und der Somme sowie süd- bch derselben wurde weiter gekämpft. Dorfstätte Hem (im Sommetal) wurde von geräumt, Belloch-en-Santere nahmen die . Mnzosen. Gebiet der Aisne versuchte der Feind ver geblich einen Angriff in schmaler Front süd- "H von Ville-aux-Bois, der ihm ernste Ler- - luste kostete. . isiuze NsÄrMe«. westlich von Kolvmea wurde eine russische Bri- gade zu fluchtartigem Rückzug gezwungen. südlich von Sadzawka wurden Angriffe starker russischer Kräfte, stellenweise nach erbittertem Handgemenge, überall zurückgeworfen. Wienische Angriffsoersuche östlich von Mon- salcone und Selz wurden abgewiesen. su Kleinasien wurden die Russen nördlich des Tschornk erneut aus ihren Stellungen gewor- !en; die Türken erbeuteten 2 Maschinengewehre und 6 Geschütze. '"H Mitteilung des „Temps" sind im ätzten Monat 60 Schiffe des Vierverbandes H°nt haben wir am Dienstag 247 Gefangene > gemacht. Kampf mit den Russen, der besonders in der Gegend östlich von Darow sehr heftig war, M überall zu unsern Gunsten entschieden. Die Verluste der Russen sind wieder jsehr erheblich. Frontabschnitt von Barisk ist die Verteidi- g^g nach Abwehr mehrfacher feindlicher Au- gdlffe teilweise an den Evropiez-Abschnitt ver- N worden. Mehrmals brach sich der rus- "Hk Ansturm an den deutschen Linien beider- h von Chocimirz (südöstlich von Tlumatsch). der englischen Küste wurde der britische Ampfer „Lestris" durch Teile der deutschen 5^ ^eflotte aufgebracht. -Md wirf, srjE Handel mit Deutschland cinstellen, sondern jede derartige Maß- "Huie Englands mit Gegenmaßregeln beant- ^kn. festlich und nordwestlich von Kolvmea be- .^upteten die k. und k. Truppen ihre Stel- !An gegen alle Angriffe der Russen. ?adzawka drangen die Russen in eine öster- ^chisch-ungarische Stellung ein; alle weite- raschen Angriffe wurden abgcwiesen. Englische Admiralität teilt mit, daß ein .bischer Minensucher in der Nordsee von ^em Torpedo getroffen und beschädigt wor- Vorbereitung der englisch- französischen Offensive. erlin, „Rußkoje Slowo" berichtet über ^^'l^^Eanzösischc Offensive aus London, r ^?^^reitungen dazu schon über ein in größter Ausdehnung unternommen I" allen größeren Ortschaften hintcr seien ungeheure Munitionsberge auf- kitix morden. Noch nie habe ein Heer für so ungeheure Munitionsvorräte lür die englisch-französische ^Mr u ^reitgestellt worden seien. Der ^simrelpunkt für die große Angriffsbc ^sen Amiens. Es sei unvermeidlich ge- die Deutschen von so großen Vor- ^it^En Kenntnis erhielten. Sie dürften ^4laa sechs Wochen von dem großen ^äse x unterrichtet gewesen sein. Die erste sf Generaloffensive der Entente sei durch msche Offensive eingcleitet, die zweite sei die italienische Gegenoffensive, die dritte und vermutlich stärkste die englisch-französische. Auch die Vorbereitung im Raume der Armee Kuro- patkin und Fwerth dürften nicht übersehen werden. Die englische Offensive werde sich sehr schnell ausdehnen und in kurzem einen breiten Raum von 100 bis 150 Kilometer einnehmen. Wahrscheinlich werde dann die Angriffsfront noch weiter verbreitet werden. Ungeheure militärische Werte ständen auf dem Spiele, aber auch die Frage des militärischen Prestiges, die möglicherweise später die wesent liche Weltpolitik bestimmen werde, hänge von dem Ausfall oer Offensive ab. Man müsse damit rechnen, daß das Endergebnis auch eine starke Schwächung des Vierverbandes an Men schenkraft und an Material mit sich bringen werde. Gelinge es nicht, den Feind entscheidend zu schlagen, dann komme ein feindlicher Gegen stoß, der sich von der Verzweiflung getrieben werde, und dann möglicherweise an schwachen Punkten treffen könne. Die Stunde sei jetzt Hochernst und kritisch. verllM; «nü 5ä»We;. Bretnig. Von amtlicher Seite wird uns geschrieben: Es herrscht aioch vielfacheUuklarheit bei den Gastwirten usw. über die Auslegung der Bundesratsverordnung, betreffend die Ver einfachung der Beköstigung vom 31. Mai d. I. Es seien deshalb die Interessenten nochmals besonders darauf hingewiesen, daß nicht inehr als zwei warme Fleisch geeichte (also nicht Fleisch sorten) auf einer Speisekarte stehen dürfen, und daß alles Wild und alles Ge flügel (also auch Wildgeflügel) unter diese Vor schrift fällt. Nicht davon betroffen werden nur Kopf, Zunge und innere Teile der Tiere aller Art, sowie Brüh- und Kochwürste. Die Befol gung der Bestimmungen dieser Bekanntmachung kann nur dringend empfohlen werden, da hohe Strafe denjenigen trifft, der sie nicht beachtet. Weiter sei noch darauf hingewiesen, daß in dem Angebot einer Fleischsorte mit verschiedenen Bei lagen kein Verstoß gegen die vorgenannte Be kanntmachung zu erblicken ist. Es können also in den Gastwirtschaften usw. auf der Speise karte angeboten werden: Rindfleisch mit Kohl rabi, Rindfleisch mit Bohnen, Rindfleisch mit Reis, Rindfleisch mit Kartoffelstückchen, gleich gültig ob die Preise für das Fleisch und die Beilage zusammen oder getrennt angesetzt sind. Bretnig. (M. I.) Das Einsammeln von Beeren und Pilzen m den Staatswaldungen wird, soweit es nach der Verordnung des Mi nisteriums des Innern vom 5. Juni 1916 über das Verbot des vorzeitigen Beerensammelns zeitlich nicht beschränkt ist, jedermann gestattet, ohne daß ein Entgelt gezahlt oder eine Erlaub niskarte gelöst zu werden braucht. Da in die sem Jahre möglichst die gesamte Pilz- und Beerenernte der menschlichen Nahrung nutzbar gemacht werden muß, ist dringend zu wünschen, daß auch die Gemeinden und Privatpersonen die in ihrem Besitze befindlichen Waldungen unentgeltlich der Allgemeinheit zum Einsammeln von Pilzen und Beeren zugänglich machten. — Zur Einschränkung des Fahr radverkehrs. Der Bund deutscher Fahr rad- und Kraftfahrzeughändler E. V., Bremen teilt mit, das preußische Kriegsministerium habe die Verordnung infolge der allen Firmen be kannten Knappheit an Gummi jeder Art als unbedingt notwendig erachtet. Indessen soll die Bekanntmachung nicht engherzig ausgelegt wer den, insbesondere soll die Benutzung des Fahr rades zu Erwerbs- und Berufszwecken jeder Art (auch für Schulkinder zur Fahrt nach derSchule) weiter gestattet sein. Auch Fahrten von Per sonen nach ihren Gärten, Gemüseanlazen usw. sollen weiter erlaubt sein, derartige Fahrten sind nicht als Vergnügungsfahrten anzufehen. Für die Benutzung von Fahrrädern zu Berufszwecken sind weitgehende Erleichterungen in Aussicht ge nommen. — Bestandsaufnahmen. Die Bera tungen im Kriegsernährungsamte über Bestands aufnahmen haben zu einer Reihe von Beschlüs sen geführt. Die Besprechung kam zu dem Er gebnis, daß die Erhebung sich erstrecken soll auf Fleisch, Flcischwaren, Fleischkonserven und ge mischte Konserven, ferner auf Eier. Allgemein war man der Ansicht, daß in Privathaushal tungen nur die besonders wichtigen Nahrungs mittel zu erfassen seien, in den Gewerbe- und Handelsbetrieben, in den Kommunen, Einkaufs und Kriegsgesellschaften aber eine möglichst ein gehende Aufnahme der einzelnen Lebensmittel er folgen soll. Ueber die Frage, ob gewisse Min destmengen allgemein oder nur im Privathaus halt von der Anzeigenpflicht befreit bleiben soll ten, kam die Mehrheit zu der Ansicht, daß, wenn überhaupt eine Bestandsaufnahme erfolge, sie jede Menge von Vorräten erfassen müßte, um sonst leicht entstehende Fehlerquellen zu vermei den und ein genaues, statistisch brauchbares Ma terial zu beschaffen. Bezüglich des Zeitpunktes der Erhebung entschied man sich für Ense August bis Anfang September, da zu dieser Zeit ohne hin eine landwirtschaftliche Erhebung vorgesehen ist. Natürlich ist nicht beabsichtigt, die Vorräte zu beschlagnahmen; höchstens wird man da, wo in sinnloser Weise und zu spekulativen Zwecken gehalftert worden ist, oder Vorräte leicht ver derblicher Waren aufgestapelt sind, die Vorräte in gewissem Umfang der Allgemeinheit zur Ver fügung stellen, sie auch bei der Verteilung nerM Vorräte in Anrechnung bringen. Die Erhebung der Fleischvorräte soll in erster.Linie als Unter lage für die Reichsfleischkarte dienen, die bekannt lich im September eingeführt werden soll. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im Juni 1916 erfolgten 225 Einlagen im Betrage von 33 206 Mk. 81 Pf. und 353 Rückzahlungen im Betrage von 27 864 Mk. 41 Pf. 18 Bücher wurden neu ausgestellt, 17 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 117008 Mk. 14 Pf. Hauswalde. Im Monat Juni 1916 wurden bei der hiesigen Sparkasse in 21 Posten 1920 Mk. — Pfg. eingezahlt und in 32 Posten 5826 Mk. — Pfg. zurückgezahlt, sowie 2 Bücher abgetan. Bei den Rückzahlungen sind 3 Posten mit 3940 Mk. zur 4. Kriegs anleihe. Bischofswerda. (Städtische Kirschenver pachtung.) Der Pächter der diesjährigen städtischen Kirschenernte hat die Verpflichtung übernommen, die Kirschen in erster Linie an hiesige Einwohner zu verkaufen, bevor der aui diese Weise nicht abgesetzte jeweilige Tagesvor rat in den Abendstunden nach auswärts ver sandt wird. Bautzen. Hier und in der Umgegend war das Gewitter am Mittwoch früh von Hagelschlag begleitet, der besonders an den Obstbäumen viel Schaden angcrichtet hat; viele Obstbäumc sind sogar vom Sturm umgebrochen worden. — Zeitige Ernte. Auf einigen Feldern in der allernächsten Umgebung vonDresden standen am Sonntag schon einige Getreidearten in Puppen. In der Frankenberge: Gegend ist mit dem Schnitt der Wintergerste begonnen worden. Das Korn geht ebenfalls verheißungs voll der Reife entgegen. Auch in Niederschlesien ist schon hier und da mir der Ernte von Raps und Wintergerste begonnen worden. Es han delt sich um besonders günstig gelegene Felder. Dresden, 6. Juli. Bei dem Gewitter, das sich gestern früh entlud, sind in Weinböhla zwei Menschen vom Blitz erschlagen woroen. Der frühere Wirtschaftsbesitzcr, jetzige Auszügler Ficht ner aus Großdobritz, der seinem im Felde befind lichen Schwiegersohn in Weinböhla die Wirtschaft führt, und der 18jährige Knecht Büttner hat ten sich, wie das „Meißner Tagebl." meldet, aus die Wiesen an der Meißner Bahn begeben, um dort Futter zu schneiden. Als nach dem Gewitter die Magd und der jüngere Knecht sich ebenfalls nach dem Felde begeben wollten, fanden sie die beiden leblos etwa 300 Meter vom Felde entfernt auf der Straße. Wie der Befund zeigt, haben beide infolge des Gewitters nach Hause zurückkehren wollen und nach Ab legen ihrer Hauwerkzeuge den Heimweg ange treten, auf dem sie alsbald der Tod ereilte. Dresden. IMord.) Am Mittwoch mit tag wurde in der Vorstadt Löbtau eine allein stehende Witwe ermordet in ihrer Wohnung auf gefunden. Die Tat ist vermutlich Dienstag nachmittag oder in der Nacht zum Mittwoch verübt worden. Den Tod verursachten drei Hieb verletzungen am Hinterkops. Die Ermordete galt als vermögend. Tatsächlich bewahrte sie auch mehrere tausend Mark in ihrer Behausung auf. Von dem Gelde fehlt nur ein kleiner Barbetrag, vermutlich drei Zwanzigmarkscheine. Eine Spur des Täters konnte vorläufig noch nicht ermittelt werden. Sachdienliche Mittei lungen sind an die Kriminalpolizei, Schießgasse 7, oder den Kriminalposten Löbtau, Tharandter Straße 5, zu richten. Die Polizeidirektion sichert jedem, dessen Angaben die Aufklärung des Ver brechens fördern, eine hohe Geldbelohnung zu. Insbesondere ist aus Personen zu achten, die nach dem Dienstag abend im Besitze von Zwan zigmarkscheinen gesehen wurden, obwohl sie vor her ohne Geldmittel waren. Ob der Täter — oder die Täterin — sich mit Blut befleckt hat, steht noch nicht sest. Die vorhandenen Spuren lassen es als wahrscheinlich erscheinen, daß er nicht sehr blutbesudelt war, als er den Tatort verließ. Immerhin bittet die Pclizei, sie auf Personen aufmerksam zu machen, die zur frag lichen Zeit verdächtige Blutflecken aufwiesen. Dresden. (Unters chlagung.) Der Geschäftsführer der „Dresdner Volkszeitung", Walisisch, hat sich beträchtliche Unterschlagungen zuschulden kommen lassen, wegen deren er seiner Stellung enthoben wurde. Er soll flüchtig sein. Die Staatsanwaltschaft hat das Untersuchungs verfahren gegen Wallfisch, wie die „Volksztg." mitteilt, eingeleitet. Es ist Deckung geleistet worden. In den sozialdemokratischen Versamm lungen werden diese Unregelmäßigkeiten des langjährigen Parteigenossen erregt diskutiert. — Frieden im Oktober. In der großen Züricher Stadtratssitzung stellte Stadt rat Hartmann den Antrag, die Erörterung der Frage des Wirtschaftsschlusses von der Tages ordnung zu streichen, da nach seiner Meinung das Ende des Krieges bis Okrober zu erwarten sei. — Die neue Kriegsanleihe. Wie man hört, wird die neue Kriegsanleihe im September ausgcgeben werden. Die Wahl des Zeitpunktes erfolgt mit Rücksicht auf die land wirtschaftlichen Kreise, auf die mau in diesem Falle ganz besonders rechnet. Die Ernte wird dann in der Hauptsache vorüber sein und die landwirtschaftlichen Kreise werden dann wieder über größere Summen zur Zeichnung verfügen.