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Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abvnnementspreis: viertel- lährlich ab Schalter 1,05. Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 25 Pfennige, durch die Post 1,05 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbekörde und den Kemeinderat zu Meeting. Inserate, die 4 gespal tene Korpusze^e 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnomen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Lsirsl-Mreigrr kür sie vrtMftr» SMnlg, SrsßrSImSorf, ifEmiar, fraimntbal unä Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/2II Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 68. Mittwoch, den 23. August 1916. 26. Jahrgang Bekanntmachung. Alle die Eltern und Pflegebefohlenen, welche Kinder dieses Jahr zur erstmaligen Impfung zu bringen haben, die nicht in Bretnig geboren sind, haben dieselben sofort »ährend der Geschäftsstunden im Gemeindeamt« anzumelden. Bretnig, den 22. August 1916.Der Gemeindevorstand. alle ^Jmpflokale. Bekanntmachung, Impfung betr. H Die öffentliche Impfung und Jmpfreviston, welche durch den hiesigen verpflichteten Jmpf- vzt Herrn Or. Schöne vorgenommen wird, erfolgt 1. für die impfpflichtigen Kinder, welche im Jahre 1915 geboren oder in früheren Jahren geimpft, b) die in diesem Jahre verpflichteten Schüler. Der Impsrevisions-Termin ist auf Donnerstag, den 31. August dieses Jahres und zwar für die Erstimpflinge von vorm. Uhr an, für die Schulkinder von vorm. 10 Uhr an von der Impfung entbunden bez. no<H nicht mit Erfolg geimpft worden sind, Donnerstag, den 24. August dieses Jahres, von vormittags WoÄhr a«, im Gasthof „znm Anker- (1 Treppe),/ 2. an demselben Tage von vormittags Uhr an im genannten Gasthause für zur Wiederimpfung verpflichteten Schulkinder: a) welche im Jahre 1915-, ohne Erfolg Es werden daher alle Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der im hiesigen Orte sich auf, haltenden impfpflichtigen Kinder aufgefordert, nach § 14 Absatz 2 des Jmpfgesetzes, wenn eine spezielle Ladung nicht erfolgt, ihre Kinder und Pflegebefohlenen pünktlich zur oben angesetzten Zeit zur Impfung vorzustellen oder über bereits erfolgte Impfung ein ärztliches Zeugnis vorzu zeigen. Bretnig, am 22. August 1916. Der Gemeindevorstand Petzold. Kartoffelablieferung. l. Alle Kartoffelerzeuger des Bezirks, deren Ernte an Frühkartoffeln und mittel frühen Sorten über 30 Zentner beträgt, haben der Firma Bombach LPaatz in Kamenz sofort anzuzeigen, in welchen Raten sie nunmehr innerhalb der nächsten 14 Tage ihre restlichen Mengen der Ernte abliefern wollen. Abzuliefern ist die gesamte Ernte an frühen und mittel frühen Kartoffeln, soweit sie nicht zur Ernährung der zum Haushalte des Kartoffelerzeugers ge hörigen Personen für die Zeit bis 15. Oktober 1916 sowie als Saatgut erforderlich sind. Lei der Berechnung des eigenen Bedarfs für die Ernährung ist ein täglicher Verbrauch von höchstens 11/2 Pfund für den Kopf zu Grunde zu legen. Den Kartoffelerzeugern, deren Ernte weniger als 30 Zentner beträgt, bleibt es zunächst überlassen, die ablieferungspflichtigen Mengen schon ^jetzt anzubieten, da ihre Kartoffeln später ebenfalls in Anspruch genommen werden müssen. III. Sollte diese Bekanntmachung nicht den nötigen Erfolg haben, so würde sich die Königliche Amtshauptmannschaft gezwungen sehen, Lieferungsfristen für die einzelnen Güter selbst festzusetzen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 18. August 1916. Wze N<MMen. An der englischen Ostküste wurden durch deutsche Unterseeboote ein feindlicher kleiner Kreuzer Md ein Zerstörer versenkt, ein weiterer klei ner Kreuzer und ein Linienschiff schwer be schädigt. «nördlich der Somme, wo der Feind in den letz ten Kämpfen zwölf Divisionen eingesetzt hat, flaute die Kampftätigkeit allmählich ab. üin Abschnitt Thiaumont—Fleury drang der Feind erneut in Fleury ein, wurde aber sonst überall abgewiesen. nni Stochvd wurde gegen den auf das West ufer vorgedrungenen Gegner ein Gegenan griff eingeleitet, in dem 373 Mann gefangen genommen und sechs Maschinengewehre er- beutet wurden. westlich von Kisielin wurden die Russen aus Gingen vorgeschobenen Gräben geworfen. 5n den Waldkarpathen besetzten die deutschen Truppen die Höhe Kreta und wiesen feind- liche Gegenangriffe an der Magura ab. ^s dem Balkan wurde Biklista und Banica genommen und die Serben von den Höhen Dzemaat Jeri und Meteri» Tcpesi geworfen. "ie rumänische Regierung erließ ein Ausfuhr- verbot für die Hafer- und Gersten-Ernte. Nördlich der Somme wurden mehrere, zusam- nrenhanglose, aber kräftige feindliche Jnfan- > lerie-Angriffe auf Ovillers und Pozieres, westlich des Foureauxwaldet und an der Straße Clery—Maricourt, sowie Handgrana tenangriffe auf Maurepas abgewiesen. Rechts der Maas wurde der zum Angriff bereit gestellte Gegner nordwestlich des Werkes Thiau- Niont durch Artilleriefeuer niedcrgehalten. «in Stochod sind russische Angriffe südwestlich von Lubiecow gescheitert. den Karpathen ist der Höhenzug Stebanti (westlich des Czarny-Czeremosztales) von uns genommen. Südlich und südöstlich von Florina sind der Berg Die und der Malareka-Kamm gewon nen, östlich von Banica die serbischen Stel lungen auf der Malka-Nidze-Planina gestürmt. 4n der Nordsee wurden die englischen Kleinen Kreuzer „Nottingham" und „Falmouth" durch deutsche Unterseeboote versenkt. M englischen Schiffahrtslinien zeigen offiziell die Einstellung des gesamten Verkehrs von und nach Schweden an. Vizekönig von Aegypten ist nach Mailän der Meldungen zurückgetreten. Russische Verluste. Die „Kreuzzeitung" schreibt: Eine Vorstel lung von der beispiellosen Rücksichtslosigkeit, mit der die russischen Generale ihre Regimenter hinschlachten, und von den ungeheuren Opfern, die jeder Angriff Rußland kostet, gibt folgende Angabe: Infanterie-Regiment Nr. 282 (71. Infanterie-Division 30. A.-K.) erhielt nach schweren Verlusten in den Junikämpfen am Styr folgenden Ersatz: 14. 7. 2000 Mann vom 229. Ersatz-Bataillon Pawlograd; 18. 7. 1000 Mann (4 Marschkompagnien) Nowogrod Wo- lynsk; 23. 7. 1000 Mann (4 Marschkompagnien) Ers.-Btl. Pawlograd; insgesamt 4000 Mann in 8 Tagen. Nichtsdestoweniger betrugen die Kompagniestärken Ende Juli nur noch 120 bis 140 Mann und nach den Gefechten am 1. und 2. August icur noch 30 bis 40 Mann. Wenn das Regiment, wie anzunehmen ist, vor Beginn der Juni-Kämpfe am Styr den vollen Bestand von 4000 Köpfen hatte, so verlor es demnach bis zum 2. August über 7000 Mann! Daß selbst die großen zur Auffüllung hinter der Front bereitgestellten Reserven Ende Juli er schöpft waren, dürste aus der Aussage der Ge fangenen hervorgehen, nach welcher dem Regi ment am 2. August nur noch 1000 aus ver schiedenen Ersatzbataillonen zusammengestellte Ersatzmannschaften überwiesen werden konnten. Ein Blutzeuge der Dubliner Stratzenkämpfe. Bei einem Engländer, der an der Somme in deutsche Hände fiel, fand sich, wie der Korrespon denz „Heer und Politik" geschrieben wird, fol gender Brief, der einige interessante Angaben über die Kämpfe in Dublin enthält: „Old Pal, Du fragst mich über Dublin. Nun, ich kann Dir sagen, es war die Hölle. Es war ebenso schlimm wie in Frankreich. Alle die Gebäude haben wir in die Hölle geschossen mit unserm Maschinengewehrfeuer. Ich kam ein paarmal mit knapper Not davon, das kann ich Dir sagen, denn ssie feuerten hinter den Schornsteinen auf den Hausdächern hervor und aus den Fenstern. Sie hatten das Postgebäude in ihren Händen und wir konnten die Aufständischen nicht herauS- kriegen. Aber als die Maschinengewehre kamen, da ging es verdammt heiß zu. Du solltest hier sein, um die Ruinen zu sehen, es ist schauder haft. Es wird ein paar Jahre dauern, bis sie wieder aufgebaut sind. Da war eine Straße, die sie „Little Mary Street" nennen, die war bedeckt von den Leichen von Zivilisten, Solda ten, Frauen, Kindern und Polizisten. Sie schos sen selbst auf Zivilisten. Aber unsere Geschütze säuberten den Weg und die Maschinengewehre erledigten das übrige in Mary Street. Es war der längste Tag, den ich jemals erlebt habe. So kann ich Dir, während Du in fremden Landen kämpfst, erzählen, daß ich zu Hause kämpfe! —" Der Schreiber dieses Briefes heißt Gordon, bei den R. Irish Füsiliers, Portoballa Barraks, Dublin. Der Briefkopf trägt die Buchstaben N- M. C. A. — Deung Mens Christian Asso ciation —, darunter sind ein paar Kanonen ab- gebildet, „Christlicher Jünglingsverein" und „Little Mary Street" — wie reimt sich das zusammen? vertM« mnl ZSMsm. Bretnig. (Fahrradbereifungen.) Am 15. September 1916 werden alle Fahrraddecken und Fahrravschläuche enteignet werden. Ausgenom men bleiben nur Fahrradbereifungen derjenigen Personen, die sich im Besitze einer 00m König!. Garnisonkommando Kamenz abgestempelten Rad fahrkarte besitzen. Welche Enteignungspreise gezahlt werden, ist noch nicht bestimmt. Zu er warten ist aber, daß er niedriger ausfallen wird, als der Preis, der für bis zum 15. September freiwillig abgelieferte Fahrradbereifungen ge währt werden kann. Im eigenen Interesse em pfiehlt es sich daher, daß jeder seine Fahrrad decken und Schläuche sofort abliefert. Eine Sammelftelle ist auch in Großröhrsdorf errichtet worden und zwar bei Alwin Geiß ler, am Niedergasthof. Die Ablieferung braucht nicht persönlich zu geschehen. Die Stelle ist jeden Montag und Donnerstag, vorm. von 9 bis nachmittags 1 Uhr geöffnet. Ge zahlt wird für Klasse A sehr gut: Decke 4Mk., Schlauch 3 Mk., Klasse B gut: Decke 3 Mk., Schlauch 3 Mk., Klasse C noch brauchbar: Decke 1,50 Mk., Schlauch 1,50 Mk., Klasse D unbrauchbar: Decke —,50 Mk., Schlauch —,25 Mk. Wird eine Einigung über den Uebernahmepreis nicht erzielt, so sind die Gegen stände von den Sammelstellen zunächst nicht abzunehmen, sie werden später enteignet. Die Bezahlung erfolgt unmittelbar durch die Sam melstellen gegen Quittung. — Die Reichsfleischkarte. Die Ver ordnung über die Einführung der Reichsfleisch karte wird vom Krregsernährungsamr bereits in den nächsten Tagst! veröffentlicht. Die Neichs- fleischkarte wird nicht über eine bestimmte Menge lauten, sondern die auf den Kopf der Bevölke rung entfallende Menge wird von Monat zu Monat bestimmt werden, und zwar so, daß um die Mitte jeden Monats die Veröffentlichung erfolgt, wieviel Fleisch der einzelne im Monat zu erwarten hat. Ueber die angebliche Mitein beziehung des Wildes in die Reichsfleischkarte sind unzutreffende Mitteilungen verbreitet wor den. Der Fleischkarte werden unterworfen sein: Rot- und Damwild, ferner Rehe und Schwarz wild. Außerhalb der Karte werden verabfolgt: Hasen, Kaninchen und das jagdbare Geflügel, also Rebhühner, Wild, Enten und Gänse, Was serhühner und dergleichen. Von zahmem Geflü gel sollen der Karte nicht unterliegen: Gänse und Enten, während für Haushühner Fleisch kartenzwang bestehen soll. — Keine Verlängerung der Land- stnrmpflicht. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist eine Verlängerung der Land sturmpflicht nicht beabsichtigt, wenn die Verhält nisse sich nicht von Grund aus ändern sollten. Im Gegenteil ist die Militärverwaltung bestrebt, die eingezogenen Landsturmpflichtigen der ältesten Jahrgänge nach Möglichkeit ihrem Zivilberufe wiederzugeben. (WTB.) — Rechnungen können im Umschlag auch nach der Postgebührenordnung als „Ge schäftspapiere" zu 10 Pf. verschickt werden. Sie sind aber vom Absender freizumachen und sie dürfen keinerlei schriftliche Mitteilungen enthalten. Großröhrsdorf. Sonntag, den 27. August gastieren rin Hotel Haufe wieder die „Dresdner Kammerspiele". Sie bringen diesmal ein Dolks- stück „Seemannslos" von I. Strindl, dem Ver fasser der humorvollen Familie Buchholz und G. Engel, dem berühmten Berliner Komiker. Diese Dichter bieten Gewähr dafür, daß im „Seemannslos" neben dem Ernst auch der Scherz zu vollem Rechte kommt. Die Kammerspiele erzielten erst kürzlich i" Freiberg mit diesem Volksstück vor einer tauscnoköpfigen Menge einen durchschlagenden Erfolg. Erste Dresdner Künst ler sind beschäftigt, für die Rolle des Krüger wurde Herr Paul Neumann, Kgl. Sachs. Hof schauspieler, als Gast gewonnen. Auch unsere Jugend hat diesmal ein Vergnügen zu erwar ten, nachmittags 4^ Uhr wirb der „Prinzen raub, ein Schauspiel aus det sächs. Geschichte, gespielt. Kamenz. Die große Zahl von Ehren preisen, die für die am 4. und 5. September auf Revier Brauna stattfindenden Gebrauchs hundprüfung des Klubs Kurzhaar in Dressen zur Verfügung stehen, ist durch einen Ehrenpreis Sr. Maj. des Königs noch erhöht worden.