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Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprcis: viertel jährlich ab Schalter 1,05Mk. i>et freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 25 Psennige, durch die Post 1,05 Markausschl. Bestellgeld. Be- stellungen'nehmen auch unsere Mungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbeßörde und den Hemeinderat zu Mretnig. I ns er a t e, die 4 gespal tene Korpuszelle 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklametell 30 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämllicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Msl-Rnreiger für air SiMaNe!» «reinig, gf-ßröMSott, stzuMMr, fransrentbsl uns Umgegenll. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 9. August 1916. 26. Jahrgang . lfsrze Nachrichten. . ^Hapitre-Walde machten wir ivcitere Fort- und nahmen 230 Mann gefangen, ehemalige Werk Thiaumont finden er- Jnfanteriekämpfe statt; im Abschnitt Hleury pjx Gefangenenzahl auf 592 Hoegen. von Fromelles wurde ein feindliches durch Abwehrfeuer, nordwestlich von Hauine eins im Luftkampf abgcschossen. ^urde eine feindliche Stellung ge- «inen; Gegenangriffe wurden abgewiesen Russen gefangengenommen. von Jablonica und Tartarow schreiten . deutschen und österreichisch-ungarischen trotz heftigster Gegenwehr des Fein- vMrts. Vorstöße an der Tiroler Ostfront »Md " urller schwersten Verlusten für den s», NN», der Insel Lissa fiel ein feindliches Kd» ^""knd in die See; von der Be- konnte niemand gerettet werden. H ^ter Huben die Türken mit 14 000 die englischen Stellungen östlich von ^!i Said angegriffen. t^Mes wurden den Engländern Grabcn- die ste vorübergehend gewonnen hatten, wieder entrissen. des Gehöftes Monacu wurde Sonntag ft^, schwächerer, Montag früh ein sehr französischer Angriff glatt abgewiesen. tzhz auf dem Thiaumontrückcn sind zum gebracht; am Ostrande des Bergwal- wir einen französischen Angriff ab. ^rgeschwader haben erfolgreiche Luft- auf Truppenansammlungen an und der Bahn Kowel—Sarny unter- Karpathen gewannen unsere Truppen dkt Plaik und Dereskowata. i^i^onzofront nahmen die Italiener die jh,,/dE »jeder auf, wurden jedoch im Ge- dq,??ff Morsen; über 1200 Mann wur- ^Aengenommen. »^Die Sommeschlacht. Der Kriegsberichterstatter der „Köln. aus dem Großen Hauptquartier daß er eine Reihe von Tagen im Zihrh " Sommeschlacht weilte und dort Ge- ?u Unterredungen mit den Führern "den hatte. Als Gesamteinöruck von er folgendes fest: Es steht gut an Die Schlacht ist das Grandioste dj^ Rarste, was bisher erlebt worden ist. kin^.^gentliche Krists ist vorüber. Das ist di ausnahmslose Gewißheit der deut- vom obersten Leiter bis zum ' fr^".Ampfer hinab. Die Absicht der gro- Entscheidungsofsensive ^^eicht worden. Was jetzt durch das Hineinwerfen feindlicher Truppen- W die Schlacht bewirkt wird, ist nur wahusinnizes zweckloses Opfern oer Nation. Ein Durchbruch unserer ist endgültig ausgeschlossen. null ZaAMrz. rg. Ernte ist in vollem Gange. E wie der Sieg unserer Heere an Mteg, die Einbringung der Ernte zur y j g unserer Ernährung für das neue ^Uei Schaden darf an dem kostbaren Säumnis in der Einbringung "" Hilfskräften entstehen. In je- werden sich in altbewährter Weise gegenseitig mit Arbeitskräften auS- und jedes Deutschen Pflicht ist vihy/f körperlich dazu in der Lage ist, sich Mug anzubieieu. Nur so wird cs möglich sein, restlos die schöne Ernte auszu nutzen zur Sicherstellung unserer Volksernährunz und damit zum Heile unseres Vaterlandes. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im Zuli 1916 erfolgten 279 Einlagen im Betrage »on 38 035 Mk. 18 Pfg. und 500 Rückzahlungen im Betrage von 151472 Mk. 25 Pfg., ein schließlich 198 Posten mit 122 215 Mk. 58 Pfg. zur Verwendung auf 4. Kriegsanleihe, 16 Bücher wurden neu ausgestellt, 20 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 560 438 Mk. 37 Pfg. Großröhrsdorf. Wie uns mitgeteilt wird, hat unser Ort bis jetzt den Verlust von 169 hiesigen Kriegern in dem furchtbaren Völ kerringen zu beklagen. — Selbstversorger. Unternehmer land wirtschaftlicher Betriebe, die fristgemäß erklärt haben, daß sie in dem am 16. August 1916 beginnenden Erntejahr von dem Rechte der Selbstversorgung Gebrauch machen wollen und im Besitze der zu dieser Versorgung bis zum Ende des Erntejahres ausreichenden Vorräte an Brotgetreide (Roggen und Weizen) sind, dürfen diesen Vorräten für die Zeit vom 16. August 1916 bis 15. August 1917 zur Beköstigung der Angehörigen ihrer Wirtschaft einschließlich des Gesindes und der Naturalberechtigten (ins besondere der Auszügler und Arbeiter, soweit ste kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn Brot getreide oder Mehl zu beanspruchen haben) die jeweilig gesetzlich zulässige Menge (d. i. bisauf weiteres 9 kg auf den Kopfund Monat) entnehmen. Die Selbstversorger haben das zur Beköstigung der Angehörigen ihrer Wirtschaft nach den je weilig festgestellten Sätzen freigegebene Getreide, sobald es ausgedroschen ist, auszusondern und dieses sowohl als da- aus ihm ermahlene bez. eingetauschte Mehl streng getrennt von ihren übrigen Vorräten aufzubewahren. Die Selbst versorger dürfen das ausgesonderte Getreide unter Beachtung der jeweilig geltenden Ausmahlvor schriften in einer der Mühlenvereinigung Kamenz e. G. m. b. H. angehöcenden Mühle des Be zirks des Kommunalverbandes gegen Entrichtung des vollen Mahllohns in barem Gelbe vermah len lassen bez. gegen Mehl eintauschen (siehe § 4). Nur die Selbstversorger, die Müller sind, dürfen das ausgesonderte Getreide in ihrer Mühle selbst vermahlen. — Allgemeine Bestandsaufnahme am 1. September 1916. Auf Antrag des Präsidenten des Kciegsernährungsamts hat der Stellvertreter des Reichskanzlers eine Ver ordnung über eine allgemeine Bestandsaufnahme erlassen. Als Termin ist dec 1. September fest gesetzt worden. Die Aufnahme soll sich einerseits auf sämtliche privaten Haushaltungen erstrecken, andererseits auch die Bestände ermitteln, die sich im Gewahrsam der Gemeinden und sonstigen öffentlichrechtlichen Körperschaften befinden, ferner die Bestände dec Anstalten aller Art, die Ge werbe- und Handelsbetriebe aller Art. In den Privathaushaltungen mit weniger als 30 zu ver pflegenden Haushaltungsmitgliebern beschränkt sich die Pflicht zur Anmeldung der vorhandenen Vorräte nur auf vier Warengruppen, nämlich 1. Fleischdauerwaren (Schinken, Speck, Würste, Rauchfleisch, Pökelfleisch und andere Fletschdauer waren), 2. Fleischkonseroen, reine Fleischkonserven in Büchsen, Dosen, Gläsern usw., 3. Fleischkon serven, mit Gemüse und anderen Waren gemischt, in Büchsen, Dosen, Gläsern usw. 4. Eier, wäh rend für die ganz großen Haushaltungen mit 30 und mehr Personen sowie für die Gemein den, öffentlichrechtlichcn Körperschaften, Anstalten, Gewerbe- und Handelsbetriebe usw. für im gan zen 33 verschiedene Waren und Warengruppen die am 1. September 1916 vorhandenen Vor räte anzumelden sind. Die Landeszentralbehör- dcn können die Erhebung auf andre Gegenstände auödehueu. s — Neue Höchstpreise für Brotge treide, Gerste und Hafer. Das Kriegs ernährungsamt läßt, wie es mitteilt, die Preise für Brotgetreide bestehen, ermächtigt aber die Reichsgetreidestelle, bis zum 15. Dezember, so weit es zur Erlangung der nötigen Herbstvor räte unbedingt erforderlich ist, eine Druschprämie von 20 Mark für die Tonne zu bewilligen. Vom 1. April ab sollen die bisher geltenden Preise um 15 Mark für die Tonne bestehen. Auch für Gerste und Hafer bleibt zunächst der Höchst preis von 300 Mark für die Tonne bestehen. Der Preis schließt aber Frühdruschprämien in sich und wird später gesenkt werden. Bei Gerste soll er nur bis zum 30. August, bei Hafer bis zum 30. September aufrecht erhalten werden. Bei Gerste wird schon jetzt für die Zeit vom 1. bis 15. September der Preis auf 280 Mk. für die Tonne festgesetzt. Nach dem 15. Sep tember soll der Preis für Gerste wie auch für Hafer bis zur Erreichung des endgültigen Höchst preises fallen. — Teuerungszulagen im Königreich Sachsen. Allen Beamten ist jetzt eine Teue rungszulage bewilligt worden, und zwar bis zu dem Schluffe des Monats, in dem der Krieg sein Ende erreicht, in Sätzen von 3 Mark für Unverheiratete, 4 bis 8 Mark für Verheiratete ohne Kinder unter 15 Jahren, und 5 bis 32 Mark mit 1 bis 8 Kindern, je nach Gehalts klassen verschieden, für den Kalendermonat usw. — Regelung des Verkehrs mit Seife. Die bisher ausgegebenen Seifenkarten verlieren mit Ablauf des September 1916 ihre Geltung. Sie dürfen von diesem Zeitpunkte ab nicht mehr beliefert werden. Bis Ende September dürfen auf die ausgegebenen Seifen karten, soweit sie nicht schon höher beliefert sind, geliefert werden höchstens, bis zu 50,-Gr. Feinseife (Toiletteseife, Kernseife und Nasierseife) sowie 250 Gr. Seifenpulver. Anstelle der 250 Gr. Seifenpulver darf im Monat August 1916 die gleiche Menge Schmierseife abgegeben werden. Vom 1. September 1916 an ist die Abgabe von Schmierseife allgemein verboten. Vom 1. Oktober 1916 werben neue Seifenkarten ausge geben. Die Seifenkarten gelten für die Mo nate Oktober 1916 bis einschließlich Januar 1917 und berechtigen monatlich zum Bezüge von 50 Gr. Feinseife (Toilette-, Kern-, Rasier seife) und 250 Gr. Seifenpulver. Jede Per son erhält eine Seifenkarte aus die oben bezeich nete Geltungszeit. Kamenz. Wegen Fahnenflucht verhaftet wurde in Reichenau bei Zittau dec seit seinem Pfingsturlaub verschwundene Landsturmmann Müller, der in Kamen; in Garnison stand. Er hat sich tagsüber meistens in einem verlassenen Zechengebäude auf Seitendorfer Flur aufgchal- len. Von dort aus wagte er sich dann nachts zu seinen Angehörigen, die ihn mit Nahrungs mitteln versorgten. Bei dieser Gelegenheit ge-! lang seine Festnahme. Dresden. (Ueberfall.) Am Freitag mor gen kurz vor 9 Uhr wurde in dem Leihbiblio- theks- und Schreibwarengeschäft Mathilbenstr. 41 eine Verkäuferin überfallen und am Kopfe schwer verletzt. Vermutlich handelt es sich um Stich wunden, die mit einem Messer beigebracht wur den. Die Ueberfallene ist die 19 Jahre alte Johanna Elisabeth Schöpe, die bei ihren Eltern in der Räcknitzstraße wohnt. Gegen 8^ Uhr drang aus dem Laden Rauch- und Brandgeruch, weshalb zunächst die Feuerwehr hecbeigerufeu wurde. Man fand die Ueberfallene bewußltvs in einer Blutlache hinter dein Ladentische liegen. Ob Geld fehlt, konnte noch nicht festgeslelll wer den, da die Besitzerin des Ladens zurzeil ver reist ist. — Das Opfer des Uebcrfallcs in der Mathildenstraße, die VerkäuferinJohanna Schöpe, ist ihren Wunden erlegen. — Was an Lebensmitteln ver dient worden ist: 85 Prozent Di vidende. Der Wareneinkaufsverein A.-G. in Lauban bei Görlitz legte jetzt seinen Ge schäftsbericht vor, dessen Zahlen auch für einen weiteren Kreis lehrreich sind. Der Verein ar beitet mit einem Aktienkapital von 36 000 Mk. und wurde im letzten Jahre von der Stadt mit zur Versorgung der Bevölkerung herangezo gen. In welchem Umfange dies geschah, beweist der Gesamtumsatz von 1 260 000 Mark: für 735 000 Mk. Waren wurden zu Nettopreisen an Wiede' Verkäufer usw. abgegeben, der Rest des Umsatzes brachte 132 000 Mk. Gewinn. Diesen unterzubringen war nicht leicht angesichts des Aktienkapitals von 36 000 Mk. In der Hauptversammlung wußte man sich aber zu helfen. Man stieß eine Hypothekenschuld von 18 000 Mark ab, schuf Reserve-, Reservespezial und Kriegsfonds, brachte im Handluugsunkosten- konto 64 100 Mk. unter, gab den Käufern 13 Proz. Warendividende, den Aktionären 10 Proz. offizielle und 75 Prozent außerordentliche Di vidende, so daß für die 200-Mark-Aktie 170 Mk. Gewinnanteil ausgezahlt wurden! Eine 200-Mark-Aktie, die aus einer Nachlaßsache versteigert wurde, erbrachte angesichts dieser Ver zinsung 1690 Mark! Plaue« i. V. (Strafbare Preistreiberei.) Hierselbst hatte ein Kaufmann noch einen Vor rat Waschseife aus der Friedenszeit her. Diese Waschseife, sogenannte Kernseife, hatte er für 37 Pfg. das Pfund eingekauft und sonst für 55 Pfg. verkauft; das Stück verkaufte er für 18 Pfg. Jetzt nach der gesetzlichen Einschränkung des Seifenverbrauches verkaufte er, dem bösen Beispiel anderer Händler folgend, das Stück dieser Kernseife für 75 Pfg. und das Pfund für 8 Mk. Das Schöffengericht, das ihm unter Zugrundelegung eir.es billigen Preises von 17 Pfg. für das Stück einen Uebergcwinn von 2,63 Mk. aus das Pfund nachwies, verurteilte ihn zu 70 Mk. Geldstrafe. Der Verurteilte hatte nur 48 Stück Seife mit diesem Ueberze- winn verkauft. — Ein großer Fortschritt in der Weißbäckerei. Von der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung in Berlin ist, wie ge meldet wird, ein neues Verfahren entdeckt wor den, durch das die bei der Erzeugung von Weiß gebäck notwendige Hefenmenge auf ein Zwanzig stel verringert wird. Den praktischen Versuchen ist es sogar gelungen, die Hefe für die Weiß bäckerei überhaupt entbehrlich zu machen. Das neue Gärsystem ermöglicht es, das Weißgebäck schon 20 Minuten nach Eröffnung des Bäcke reibetriebes verkaufsbereit zu halten unter gänz licher Ausschaltung der ohnehin verbotenen Nacht arbeit. Das neue Gärverfahren ist insofern von großer Wichtigkeit, als die für die Hefeerzeugung notwendigen Rohstoffe frei werden und fortan auch dort Weißbrot gebacken werden kann, wo dies bisher nicht möglich gewesen ist, wie z. B. in den Feldlazaretten. Das Verfahren geschieht auf rein biologischem Wege ohne Verwendung irgend welcher Chemikalien, und kann somit von jedermann ausgeführt werden. Die Behörden haben sich bereits für die Angelegenheit inter essiert und es dürfte bald eine Umwandlung im Backgewerbc in dieser Hinsicht erfolgen. ^Verein Heimatdank l Was will der Verein? » Er will aus allen Kreisen des Volkes die- » H jenigen, die für unsere Kriegsbeschädigten mit ! » arbeiten und mit opfern wollen, zusammen- s H fassen, damit sie sich vereint dieser Fürsorge H i wiomcn und deren Kosten nach Kräften tragen. »