Volltext Seite (XML)
237 4-' Zwei Mädchen kamen die weinumrankte Treppe herab in ^flüsternden Nachtwind gesprungen. .. „heimtraud!" neckte die eine, „du feierst Triumphe! Du ? nicht nur das schönste Geburtstagskind, du bist die herrlichste Mgin des Balles!" „Sie schmeicheln, alle, alle! Sie lügen alle, weil sie Augen idnil" „Bist du aber furchtbar ernst! Sollen sie gleich einen ^ur ablegen? So — drei Finger in die Höhe?" „Das meine ich nicht, Hella! Nein, nein! Ich mag deren «re nicht! Sie sind ja viel seichter als ein kunstvoll an- Ms Bächlein, das über Porzellan hinflietzt! Da muß ich 'die ehernen Zeiten der wassenklirrenden Schritte zurückdenken, Men eine edlere Art der Werbung bestand. Wie kühl und sächlich P dagegen unsere Zeit!" „Schade, daß die glänzende Waffenrüstung heute einem ta- As sitzenden, geschniegelten Gehrock gewichen ist!" klang es zurück. „Was wäre das heut für ein Tag gewesen, an vor der schönen Heimtraud Reifenstein junge Kämpen Lanzen Schwerter gegeneinander geschwungen hätten! Wieder wäre Meitzes Blatt in dem Buch der Riker mit einem unsterblichen M gezeichnet worden!" „Spotte nur! Mein Buch ist das Wertvollste, was ich be- ist die schönste Erinnerung an edle und hohe Geisler!" „Das bestreite ich nicht! Und man beneidet duh darum, alle Ritter unserer Zeit werden doch nicht darin oer- ^et sechi» ^„Nein! Nur die ich als solche erkannt habe oder die als Mheiten allgemein gelten." Steren gehört wohl auch unser Ritter von der trau st Walt? Ich hoffe, daß du ihn in Lebensgröße einverleibt »Du bist stech!" 4 Was silbernes Lachen klang durch die schweigende Andacht sich zum Landhaus hin. Die Damen suchten die blen- Zchtfülle wieder auf. unfreiwilligen Zuhörer hatten sie nicht gesehen, der sein ^sicht starr zu Boden geheftet hatte. Wie ein müder Wob er sich nach einer Weile und Schritt langsam in ^?°baus. Nicht länger durfte er sich nach seiner Meinung M - ft entziehen, wenn es nicht unlieb auffallen sollte. ^5 Dürftiges Männchen, dem die modische Kleidung so un- Al wie möglich umgehängt war. Der große Kops paßte <! schieden nicht zu der schmächtigen Gestalt. Doch hatten ^geprägten Gesichlszüge einen so seltsam seingeistigen sie dem Beobachter unvergessen blieben. So war 'h^vzent Dr. Spindler, der Ritter von der traurigen Gestalt E^^ohl er kein Gesellschafter war, fehlte er nie im Land- Xd Wtein. Er war des berühmten Professors liebster ^^al am Abend hatte er noch Gelegenheit, von der ; Hauses ins Gespräch gezogen zu werden. mir erzählt, daß Ihnen Ihre neueste Arbeit MLi, ^uhm eintragen wird. Bezieht sie sich nicht aus die ""S der Runen?" H Eine wertvolle Mitteilung für 8en-, Darm- und Hämorrhoidalleidende. Ungeheuer groß ist die Zahl dieser Leidenden. Viele von ihnen haben schon jede Hoffnung ausgegeben, weil alle Kuren vergeblich waren. Da kommt als Retter in der Not das soeben in neunter Auflage erschienene Büchlein, betitelt: : »Pfarrer Heumanns neue Heilmethoden". Mit trefflichen Worten wird darin manches Vorurteil bekämpft, sodann das Wesen der Leiden, sowie die Entstehungsursachen derselben XWy-.. beleuchtet und sehr überzeugend zum Ausdruck gebracht, wie 'M D? ""d veralteten Fällen mit ganz einfachen Mitteln geholfen Dieses Büchlein wird an jedermann umsonst versandt, der V Heuin^iß dämm schreibt: Ludwig Heumann, Vertriebsstelle der >^»>annschen Mittel, Nürnberg ü. 664, Pillenreutherstraße 67. „Auf die Runen! Von Helden sagen sie, die klanglos hinab in das Reich der Schatten gegangen sind. Vergessen sind ihre Namen wie die so manchen Ritters in mittelalterlicher Zeit." „Und Sie werden diese Heiden dem Vergessen entreißen?" „Einzelne vielleicht, nicht aber jeden. Aber doch vielleicht nicht die geringsten! Wer überhaupt kann die Größe einer Hel dentat ermessen? Ist nicht manch schlichter Mann im Kampf für Ehre und Heimat gefallen, der sein Alles geopfert hat? Wer erinnert sich heute ihrer?" Heimtraud wurde nachdenklich. Sie gedachte des leichten Gespräches mit Hella draußen im Garten. Spielte Dr. Spindler auf ihr Buch der Ritter an? Wollte er diese persönliche Lieb haberei abfällig beurteilen? „Das ist das Schicksal manches Helden, daß er höchstens nach dem Tode gewürdigt wird!" warf sie leicht hin. „Ich halte den nur für einen Helden, der von seinen Kennern bewundert wird!" „Auch die Liebe bewundert manchen, der kein Held ist!" „So verweigern Sie wohl meinem Buch der Ritter die Da seinsberechtigung? Es ist für mich Ihren Runen gleichberechtigt!" Ungnädig zog sie sich von ihm zurück. Dr- Spindler verabschiedete sich bald. Was sollte er noch, als Ritter von der traurigen Gestalt, in diesem Kreise! Spott schien ihm jeder Blick zu sein, der ihn überhastete. Mehr als Spott däuchte ihm in jenen Augen zu stehen, die er heimlich liebte. War das nicht derselbe Himmel, der sich über den deutschen Rhein im vorigen Herbst gewölbt hatte, als er allein im Garten Reifensteins träumte? Er schüttelte den Kopf. Das war fast unmöglich! Fortsetzung folgt Konservieren des Obstes. Unter den Steinobstfrüchten sind die Kirschen die ersten, die zur Verwendung reifen. Sie sind eine beliebte, aber auch erquickende und, in mäßiger Weise genossen, der Gesundheit sehr zuträgliche Frucht, die auch eingemacht den diätetischen Mitteln zuzuzählen ist Der Konservierungsmethoden gibt es sehr viele; wir führen nachstehend die empfehlenswertesten an: Kirschsaft ohne Gärung. Völlig reise Sauerkirschen werden entstielt, nur den Steinen zerstampft und in einem Stein gutgefäß unter tunlichstem Luftabschluß bei häufigem Umrühren 24 Stunden stehen gelaffen. Sodann preßt man den Saft ab, setzt demselben auf jedes Kilo V- Kilo Zucker zu und läßt das Ganze weitere 24 Stunden unter öfterem Umrühren gut zuge deckt stehen. Hieraus gießt man das Klare vom Bodensatz ab, kocht dieses, schäumt ab und füllt es noch Heitz in reine, vorher ausgeschwefelte Flaschen. Kirschen in Essig. Dunkle, vollfleischige Kirschen legt man in Einmachgläser und gießt kalten Essig, in welchem aus den Liter Vr Kilo Zucker aufgekocht wurde, darüber, worauf die Gläser mit Pergamentpapier verbunden werden. Nach acht Tagen gießt man den Essig ab, kocht ihn nochmals auf und gießt ihn erkaltet aufs neue darüber, woraus man die Gläser wieder verbindet. Der Ruf des Herrn Pfarrer Heumann in Clbersroth i. Bay. ist schon weit über Deutschlands Grenzen gedrungen. Die weltberühmten Salben gegen offene Füße und Flechten gaben zuerst Kunde von seiner segensreichen Tätigkeit. Mit dem ihm eigenen Scharfblick erkannte er aber bald, daß die Naturwissenschaft auch für viele andere Krankheiten heilsame Mittel bietet. So war es ihm beschicken, auch recht wirksame Mittel zu finden gegen Gicht und Rheumatismus, Lungen-, Nerven-, Blasen- und N i e rc n le i d en, sowie über Asthma, Blutarmut, Bleichsucht, Gallen- und Leberleiden, Wassersucht, Arterienver kalkung (Schlaganfall), Erkältungskrankheiten, offene Füße, Flechten, Krätze usw. In dem Gratisbüchlein find auch diese Krankheiten ausführlich beschrieben. Es ist für jeden, der es sich schicken ließ, ein unentbehrlicher Ratgeber geworden. Ueber 3000 unaufgefordert eingelaufene Dankschreiben bezeugen den einzig dastehenden Erfolg eines rastlosen Forschers, welcher es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, der leidenden Menschheit zu helfen.