Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 02.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19160802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19160802
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-02
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 02.08.1916
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
—z , —-— I^exengolä. LOI Roman von H. CourthS-Mabler. Jutta sah und hörte nichts, dachte nur immer an das Eine: Er hat dich betrogen mit seinen herzlichen Worten, mit seinen werfenden Blicken, er lieht eine andere, — du solltest ihm nur Mittelzum Zweck, das überflüssige Anhängsel an Ravenau und Schönrode sein. Sein ganzes Wesen war Lüge — Lüge I Sie wußte nicht, wo sie sich befand. .Wunschmaid* halte keine Führung mehr, and ihre flüchtigen Hufe berührten kaum den Boden. Plötzlich, an einem Kreuzweg, scheute sie und sprang leicht zu Seile. Jutta blickte auf — aber ihr erschien Götz Gerlachhausen, der eben ihren Weg kreuzen wollte. Jutta ritz das Pferd zurück. Zornig, mit fchmerzverzogenem Gesicht sah sie ihn an. Er grüßte sie sichtlich erfreut. Aber ein Blick in ihre düster klammernden Augen, auf ihre finstere Stirn machte ihn betroffen. So hatte er Jutta von Ravenau noch nie gesehen. Sie nahm sich zusammen. Ihr Stolz bäumte sich auf. Ihn nur nicht merken lassen, wie sie litt bei dem Bewußtsein, nicht von ihm geliebt zu werden. .Sie hier, Komtesse Jutta — und ganz allein?" fragte er besorgt. Sie warf den Kopf zuruck. Ein hochmütiger Zug lag um ihren zusammengepreßten Mund. Ich konnte allerdings nicht hoffen. Sie hier ,u treffen, Herr von Gerlachhausen. Da es je ^ei Fabre Weltkrieg. Zwei Jahre des fürchterlichsten aller Kriege sind über Europa dahingebraust, und wenn man auch die Vorgänge, die zu seinem Ausbruch führten, nicht abschließend zu beurteilen vermag, so ist es heute doch jedem vorurteilslos denkenden Menschen klar, daß englischer Konkurrenzneid, französische Revanchelust und russische Ländcr- gier sich verbanden, um ein für allemal ihre Vorherrschaft über Europa sestzusetzen. Be sonders aber war es Rußlands Wille zur Ausdehnung, der den Brand ent fachte. Im mandschurischen Kriege aus Ostasien nahezu verdrängt, lebte in den russischen Nationalisten aufs neue der Gedanke auf, Kon- stautinopel zu erobern. Rußlands Verhalten während der Balkankriege hat es genugsam be wiesen. Und als in Bukarest, dank dem tapferen Verhalten der türkischen Tschatschaldscha-Armee, die Türkei im Besitze von Konstantinopel be stätigt wurde, galt es als Leitsatz in Peters burg: Der Weg nach Konstantinopel führt über Berlin und Wien. In diese Stimmung fiel der Mord von Serajewo, dem das österreichische Ultimatum folgte. Bon dem Augenblick an, da ans den Achsel klappen der ersten russischen Gefangenen in Österreich die Nummern von Regimentern fest- gestellt wurden, die ihren Standort in Sibirien, an der mandschurischen und mongolischen Grenze und im fernen Amurgebiete haben, hört jeder Zweifel darüber auf, wer den Krieg gewollt habe. Zum bloßen Vergnügen transportiert keine Negierung ihre Armeekorps über 5000 Kilometer. Der Hinweis auf die bekannte Fkiedensliebe des Kaisers Nikolaus ist hinfällig; gewiß wollte er den Krieg nicht, ebensowenig als er für seine Person seinerzeit den Krieg mit Japan herbeigewünscht hat, aber der Begriff, daß das Schickial von 170 Millionen Menschen lediglich durch die Laune eines sicherlich von den besten Absichten beseelten, aber Willensschwächen Herrschers bestimmt werde, gehört heutzutage doch wohl nur mehr in den Bereich der Kinder stube. Die Kriegspartei hatte dem schwachen Monarchen mit Revolution — und vielleicht auch noch mit anderem — gedroht, so daß dem Zaren kein Ausweg blieb. Vom russischen Gesichtspunkt mag der Zu tritt zum Weltmeere als eine Lebensbedingnug für das unermeßliche Reich erscheinen, die die russischen Staatsmänner selbst um den Preis eines Weltkrieges (an dessen siegreichen Aus gang sie vor zwei Jahren nicht zweifelten) er reichen wollten. Daß aber der KrieK von Ruß land gewollt wurde — wenn auch wahrscheinlich erst in einigen Jahren — ist zu klar, um über haupt darüber streiten zu können; jeder dies bezügliche Zweifel würde von den maßgebenden Persönlichkeiten in Petersburg als eine Herab setzung ihrer staatsmännischen Befähigung ange sehen werden. Hierüber war man sich in Wien wie in Berlin vollkommen im klaren. Für die russischen Machthaber sah die Sache auch ganz gefahrlos aus. Sie hatten an Eng land und Frankreich eine Rückendeckung, und wie in London und Paris, so war man ja auch in Petersburg überzeugt, daß das Gebäude der Habsburgischen Monarchie alt und morsch und dem Untergange geweiht sei. War aber erst einmal Österreich-Ungarn überwunden, dann — so glaubten unsere Feinde — hatte man auch mit Deutschland leichtes Spiel. Aber im Gegensatz zu den Erwartungen der Gegner hat sich die ruhmvolle Armee Österreich-Ungarns an allen Fronten als ein Fels im Meer erwiesen, an dem alle An griffe verbrandeten. Es ist eben alles anders gekommen, als unsere Feinde glaubten. Sie trafen sich weder in Heidelberg noch in Potsdam, die Russen kamen weder nach Königsberg noch nach Breslau; die Engländer sahen nicht Berlin und die Franzosen verbluten fern vom Rhein. Auch die Italiener haben Wohl längst auf ihren »militärischen Spaziergang" nach Wien ver zichtet. Die Überzeugung, daß die Gruppe der Zen- tralmächte militärisch nicht zu besiegen ist, ge winnt mit jedem Tage breiteren Boden in den neutralen Ländern, und wir dürfen zuversichtlich hoffen, daß diese Erkenntnis auch unsern Feinden dämmert. Auch der von England 'nszc ierte Aushungerungskrieg hat keinen Erso-' gehabt und wird keinen haben, weder jetzt, noch in der Zukunft. Die Opfer der französisch-englischen Offensive an der Westfront und die der russischen Offensive an der Ostfront sind so ungeheuerliche und der Erfolg der Anstrengungen ist so geringfügig, daß tatsächlich das Gefühl der Ohnmacht, Deutschland und seine Verbündeten militärisch niederzuringen, auch bei unseren Feinden immer stärker werden muß. So treten wir denn mit froher Zuversicht in das dritte Kriegsjahr. Wir wissen nicht, wann uns der Friede beschert werden wird, aber das wissen wir ganz sicher: Wir halten durch, ermuntert durch das leuchtende Beispiel unserer Streiter in Ost und West. Wir halten durch bis zum siegreichen Ende! IV. verschiedene Uriegrnachrichten. Geringe Ergebnisse der Offensive. Der militärische Mitarbeiter des ,Nieuwe Rotterdamschen Courant' beantwortet die Frage, ob im Westen vorläufig nichts Entscheidendes zu erwarten sei, wie folgt: Tatsächlich ist es noch ein wenig zu früh, um jene Behauptung zu wagen, aber wir neigen zu der Annahme, un geachtet der Stimme, welche ankündigte, daß der Fortschritt sehr langsam sein würde; jedoch sehen wir mit Zweifel auf die geringen Ergebnisse. Wir gebrauchen die Worte des Herrn Clemenceau: „Die Deutschen sind noch immer in Nohon!" — Die französischen Heeresberichte beweisen immer wieder, daß bei der deutschen Verteidigung das Sprichwort gilt: Die beste Parade ist der Hieb. * Verluste der Engländer. Wie aus Genf berichtet wird, bestätigen Augenzeugen der jüngsten Nachtkämpfe nächst dem heißumslriltenen Dorfe Poziöres die furchtbaren Verluste der englischen Territorialregimenter namentlich durch die deutschen Geschosse, die, wie der ,Progrös' schreibt, nach der Explosion gleich un heimlich glühenden Riesenfackeln niedersausen. — Um den langsamen Fortschritt, bzw. den Still stand der Offensive zu erklären, schreiben die .Times' und die ,Dailh Mail' aus dem eng lischen Hauptquartier: Man glaube, daß die Deutschen noch eine stärkere Stel lung besitzen, und zwar in der Nähe der Windmühle bei Poziöres. Die Tatsache, daß die Engländer sich auf der Linie Poziöres— Foureauxwald—Delvillewald—Hof Waterloo— Guillemont festsetzen konnten, wird wahrscheinlich eine historische Bedeutung gewinnen als Ende der zweiten Phase der Schlacht an der Somme. * Enttäuschung über die Engländer in Frankreich. Der Sonderberichterstatter der .Köln. Ztg.' im Großen Hauptquartier meldet, daß bei der Beschießung des Verdun-Forts Tavannes be deutende Entzündungen in den Werken beob achtet worden sind. In Frankreich herrscht wachsende Enttäuschung über die bis herigen mangelhaften Erfolge der englischen Offensive. Wie von schweizerischen, aus Paris kommenden Reisenden mitgeteilt wird, ist man entsetzt über die neuen, un erhörten Blutops er, die diese Offen sive von Frankreich fordert, über die Überfüllung der Lazarette mit Verwundeten im Vergleich zu der Geringfügigkeit der in vier wöchigen Kämpfen errungenen Erfolge. Tie französische Presse tritt der Stimmung mit dem Hinweis auf die neuen großen, zur Front ab gehenden englischen Truppenmassen entgegen. Bemerkenswert ist die zunehmende Betonung in den englischen Heeresberichten, daß es gelungen sei, den deutschen Gegenangriffen standzuhalten. Frankreich fordert eine Saloniki- Offensive. .Bsrlingske Tidcnde' berichtet vom 22. Juli aus Paris: Georges Leygues, Präsident der Kommission für außenpolitische Angelegenheiten, Hal einen Bericht abgegeben, in dem er die Notwendigkeit einer militärischen Aktion auf der Saloniki-Front hervorhebt, nm Bulgarien die Rolle als „Wächter des Orients", die es für Deutschlands Rechnung ausübt, zu nehmen. Die Offensive bei Saloniki ist notwendig als Glied in den Offensiven auf allen Fronten, um Österreich- Ungarns Widerstand endlich zu brechen. Ein Luftangriff ans Reval. Die Petersburger.Börsenzeitung' veröffent licht einen Bericht über einen deutschen Hydro planangriff gegen Reval. 5V„ Uhr morgens erschienen vier feindliche Luftschiffer über der Stadt; sie flogen sehr tief, so daß sie deutlich erkennbar waren. Alle abgeworfenen Bomben explodierten. Der deutsche Angriff richtete sich offenbar gegen das an der Lehmstraße gelegene Viertel sowie gegen den Hafen. Über den Erfolg des Angriffs ffchweigt sich das Blatt natürlich aus. Vie L^age m Arabien. Englische Übertreibungen. Die Nachrichten von einem großen Aufstand in Arabien, die geflissentlich vom Vierverbande, besonders aber von englischen Zeitungen ver breitet werden, unterzieht die,Nordd. Allgem. Ztg.' in einem längeren Artikel einer Kritik, in dem es u. a. heißt: In starker Übertreibung eines belanglosen örtlichen Ereignisses, das sich in Dscheddah und Mekka zugctragen hat, Hai die englische und französische Presse Tatsachen vorgebracht und mit phantastischen Betrachtungen ausgeschmückt, die den Eindruck eines Kampfes der arabischen Welt gegen die türkische Regierung erwecken sollten. Der größte Irrtum der feindlichen Presse bestand darin, daß sie dem ScherifHussein hohe Bedeutung und großen Einfluß in den Augen der mohammedanischen Welt zuschrieb. Als die englische und französische Blockade die Ankunft der Pilgerzüge verhinderte, zeigte er sich in letzter Zeit unter dem Einfluß eng lischen Geldes dringender und anspruchs voller in seinen Forderungen. Während die englischen Schiffe Dscheddah beschossen, ließ er die Kaiserliche Negierung tele graphisch wissen, daß er den kaiserlichen Firman -erwarte, der seinen Söhnen die Nachfolge im Emirat als erbliches Recht zuerkenne. Er fügte hinzu, wenn ihm dieses Zugeständnis ge macht würde, würde er unbedingt die englischen Angriffe ans die Küste von Hedschas verhindern können und außerdem sofort die Mudschahids in Marsch setzen, die er für die Expeditionen nach Ägypten ausgerüstet hatte. Er wußte, daß sein Vorschlag wegen des Nachsolgerrechls unan nehmbar war, und daß er früher oder später gestraft werden würde; so warf er sich, ohne eine Antwort abzuwarten, in die Wagschale, die das englische Gold zum Sinken brachte. In diesem Augenblick nahm die Beschießung von Dscheddah durch die englischen Schiffe an Stärke zu; die wenigen türkischen Soldaten in der Stadt wurden von arabischen Banden be lästigt und angegriffen; die unter dem Befehl des Sohnes von Hussein von Mekka nach Medina entsandte Streitkraft griff unversehens wehrlose türkische Abteilungen au und zerstörte einen Teil der Eisenbahn; da niemand die ge heimen Absichten des Scherifs kannte, war keine Vorsichtsmaßregel ergriffen worden. Die türkischen Truppen in der Stadt Dsched dah, einige hundert Mann, haben volle zehn Tage, bis zur Erschöpfung ihrer Munitions- und Wasservorrüte, heldenhaft gegen die unab lässigen Angriffe der englischen Schiffe und der Aufständischen gekämpft. Die Angriffe in der Umgebung von Medina und gegen die Bahn strecke sind alsbald von den örtlichen Streit kräften zurückgeschlagen und die Aufständischen in Unordnung zersprengt worden. Da ein Teil der Aufständischen erkannte, daß sie nur für englisches Geld kämpften, unter warfen sie sich und lieferten ihren Anführer aus. Jetzt herrscht vollkommenste Ruhe und Sicher heit in Medina und Umgebung. Die beschädigten Orte sind alsbald wiederhergestellt worden und sowohl die Eisenbahn-, als auch die telegraphischen Verbindungen mit dem Norden sind gesichert. Die nach Mekka und nach Tais entsandte" türkischen Streitkräfte sind damit beschäftigt, v» Angriffe der Aufständischen zu verhindern und zurückzuweisen. Politische Amiälckau. Deutschland. * Die Vorbereitungen für die sünste Kriegsanleihe sind in vollem Eang. Außer den Reichs- und Staatsbehörden werden auch von den Gemeindebehörden, den öffent lichen Sparkassen, den Banken, GenosscnschaM und den größeren wirtschaftlichen Organisationen Maßnahmen getroffen, um zu gegebener Zen die neue Kriegsanleihe fördern zu können, wo bei die im Zeichnnngsgeschäft bisher gemachten Erfahrungen verwertet werden. In cinerNeche von Orten sind freie Ausschüsse im EntßeW- die den kleinen Anleihezeichnern bei der teilignng mit geringeren Beträgen zur An* stehen wollen. Schon jetzt gibt sich nach ds" zahlreichen Auflagen ein lebhaftes Interesse M die neue Kriegsanleihe kund. * In der letzten BnndesratsiiK n n st gelangten zur Annahme: Der Entwurf eM» Bekanntmachung über den Ab sah v0" Brennesseln, der Entwurf einer Bekamst' machung wegen Änderung der BekanntmachnstS über die Sicherung der A ck er b e st e ll ung vom 31. März 1915, eine Änderung der^Be' kanntmachung vom 29. Juli 1915 über ZulaM von Motorbooten zum Verkehr, der EsttwE einer Bekanntmachung über die Regelung Verkehrs mit Säcken und eine Änderung d" Militärtariss für Eisenbahnen. Österreich-Ungarn. *Die Beratungen über zoll- u"' wirtschaftspolitische Fragen, niit Vertretern der deutschen Negierung 21. Juli wieder aufgenommen worden wa>M sind nunmehr zu einem vorläufigen Mchm» gelangt und haben eine erfreuliche Oberem' stimmung in den beiderseitigen Standpum« herbeigeführt. Jin Anschluß an diese Verhäng lungen fand eine von der ungarischen Regierst veranstaltete gemeinsame Fahrt sämtlicher deutsch^ und österreichischen Delegierten auf der Doua« nach Budapest statt. Italien. * Der letzte Ministerrat beschäftigte sich u- "k eingehend mit dem gegenwärtigen Stande o» deutsch - iIalienischen BeziehunM«' Eine Mitteilung über die diesbezüglichen EM schließungen wurde nicht veröffentlicht. Norwegen. . * Der Seehandel mit Deutsch! ast", der seit Beginn des Krieges fast ganz m«^ brachen war, hat sich in letzter Zeit wiere wesentlich gehoben. Deutsche Handelsschiffe st« jetzt an der norwegischen Westküste wieder tzm figer anzutrcffen. Auch der Handel über La« hat sich wieder bedeutend gebessert; besonder findet wieder Einfuhr ans Deutschland in . schinen und anderen Jndnstrieerzcugnissen st««' Amerika. *Die englische Regierung hat' Washington wissen lassen, daß sie die NE rung der Ver. Staaten sür etwaige BerlM' verantwortlich .machen will, die seinem HaffM durch das U n t ers ee - H an d e l s s MU „Deutschland" verursacht werden soM ' Au amtlichen Stellen wird bestätigt, daß « amerikanische Regierung die VerantworM«» dafür übernimmt. Regierungskreise sehen m « Haltung Englands den Versuch, in der Frag der „Deutschland" eine ernste Probe zu wE's Zivei amerikanische Kreuzer sind beordert wo den, um darüber zu wachen, daß bei der Ms. fahrt des II-Bootes die Neutralität der Staaten nicht verletzt werde. * Mit Bezug auf die Ankündigung lands, daß Geschäftshäuser, die ihren Sitz Amerika haben, auf die schwarze List gesetzt werden sollen, wird die Regierung « Ver. Staaten neue ernste Vorstellungen e heben, wenn amerikanische Firmen oder Burg benachteiligt werden sollten. doch geschehen, trifft es sich günstig, da ich einige Fragen an Sie zu richten habe." Er ritt näher an sie heran. „Was wün schen Sie zu wissen, Komtesse?" fragte er be unruhigt. Sie sah ihn scharf an und antwortete ganz brüsk: „Wußten Sie, daß meine Mutter noch lebt?" Er fuhr erbleichend zurück. „Komtesse — wer — wie kommen Sie zu dieser Frage?" „Gleichviel. Wußten Sie darum?" Er richtete sich hoch auf, ihr Ton be leidigte ihn. „Ja — ich wußte es." Sie lachte nervös auf. „Trotzdem Sie mir das Gegenteil versicherten! Aber noch eine Frage: Ist es wahr, daß Graf Ravenau Sie zu meinem Gatten bestimmte, ehe ich nach Ravenau zurückkehrte? Haben Sie ihm dafür versprechen müssen, mich um jeden Preis von meiner Mutter zu flennen?" Götz schaute bleich und ernst, aber ruhig, in ihr zuckendes Antlitz. „Ja — es ist wahr. Hören Sie mich an, Komtesse, ich —" Sie ließ die Reitpeitsche durch die Luft sausen. „Bitte — sparen wir uns Auseinander setzungen. Ich will Ihnen nur sagen, daß ich mir erlaubte, selbst über meine Hand zu ver- fügen, denn ich habe mich mit Herm von Sons feld verlobt. — Und meine Mutter ist in Ravenau. Guten Morgen, Herr von Gerlach hausen. Eine Empfehlung an Ihre Frau Mutter." Sie warf ihr Pferd herum und jagte davon, ohne noch einen Blick auf sein verstörtes Gesicht zu richten. Götz starrte ihr wie ver steinert nach. War das wirklich Jutta Ravenau, die so zu ihm gesprochen, die dort in solcher Wildheit auf dem bereits erschöpften Pferde dahinraste? Verlobt? Mit Herbert Sonsfeld? Und ihre Mutter in Ravenau?" Woher wußte sie von dem unseligen Plan des Grafen Ravenau, wer hatte ihn ihr hinterbracht — ge wiß in entstellter Weise? Wie Blei lag es in seinen Gliedern. Von all' den Gedanken, die auf ihn einstürmten, löste sich immer klarer der eine heraus: Sie ist dir verloren — ist die Braut Sonsfelds. Willenlos ließ er das Pferd laufen und erwachte erst aus seinem Brüten, als es vor dem Tor seines Hauses hielt. Jutta war endlich nach Hause zurückge kehrt. Ohne das Reitkleid abzulegen, trat sie in den Salon und ließ Herrn von Sonsfeld zu sich bitten. Dieser folgte ihrem Ruf sehr schnell und warf bei seinem Eintritt einen prüfenden Blick auf die reglos am Fenster stehende Mädchen gestalt. „Gnädige Komtesse haben befahlen," sagte er mit elegischer Miene. Jutta wandte sich ihm zu. Erst jetzt warf sie Hut und Reitpeitsche auf den Tisch und zerrte nervös die Handschuhe von ihren Fingern. Ihr Haar, sonst so sorgfältig ge ordnet, hing wirr um ihren Kopf. Sie war sehr bleich. Liefe Ringe umschatteten ihre Augen und hochmütiger Trotz lag noch immer aus ihre Gesicht. „ „ Ohne Sonsfeld anzublicken, sagte sie hm"» als habe sie Eile, die Worte loszuwerden. „Herr von Sonsfeld, Sie sagten mir v wenigen Stunden, daß Sie mich lieben, oy mich um meine Hand zu bitten. Ich erwa> daß Sie das Versäumte nachholen." Er trat in freudiger Bestürzung auf sie Z' und diesmal war der Ausdruck seines GeW echt, ebenso der erlösende Seufzer, der sem Brust entstieg. „ „Komtesse — gnädige Komtesse — treiben doch nicht Spott mit dem Herzen ei Mannes, das nur für Sie schlägt?" - „Nein, es ist mein Ernst. Ich will Ist auch mein seltsames Verhalten erklären. Sie, daß Frau von Sterneck meine Mutter M „Ja, Komtesse, ich war m den letz - Jahren der einzige Verflaute der Ärmsten m Zeuge ihrer schmerzvollen Sehnsucht nach ist Kinde. Als ich noch ein Knabe, kam M- Mutter zu meinen Eltern. Mein Oheim brach uns die Unglückliche. Ihre Schönheit, ihr machte einen tiefen Eindruck an; mich- hatte sie lieb vom ersten Tage an. Bis s heutigen Tage weiß ich alles, was mit Ist zusammenhäirgt, von ihr." Jutta stützte sich auf den Tisch und PE ihre fiebertrockenen Lippen aufeinander. ^m« sagts^ie leise,^ mein GrA Vater mich an Götz Ge^chhausen verhande wollte?" Er blickte wie erschüttert zu Bodek.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)