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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für Sie Ortsbehörde und den GeMinderat M Bretnig Lokal-Rmeiaer für die Ortichakten «retnia Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umaeaend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag */,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden. -Kristleitung, Druck unö Verlag von A. LÄurlg, Bretnig. Sonnabend, den 26. August lNll 2t. Jahrgang Ar. 68. Der Allgemeine Anzeiger.'erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. '' l-annementSprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung-blatteS" ie rteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark SN Pfennige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die? 4 gespalten« Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf Ken AL gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlich« Zeitungtbot« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen «»»ähre« wir Rabatt nach Urbereinkunft. Schute zu Aretnig. . Um falschen Auffassungen zu begegnen, wird (vgl. auch die einschlägigen Bekannt« »2' chungen de« htes. Schulvorstande« im „Allgemeinen Anzeiger" vom 26. Nov. 1^ und 10. Mär, 1908!) nachstehend eine Berard»««- der «Snigliche« »e« rtrttschuttnspektia« >u «amen, »om 31. «ug. 1892, Gch«lverst«»«iffe in den Volk«- und Fortdildung«schulklassen, sowie auch d e lar d «ttßa b tei lunge n betreffend, Mrend t« Erinnerung gebracht, zumal «rwLhnte Verordnung noch un- ^l'rrte Gültigkeit besitzt. tnig, am 23. Aug. 1911. Der Schulvorstand durch Ad. Petzold, Vorsitzender. Sekanntmachung, Schulvevsäummffe belreffenü. Die Königlich« Bezirksschultnspektton steht sich veranlaßt, da« Verfahren bei un ent schuldigten oder ungerechtfertigten Schulversäumnissen einheitlich zu regeln und die genaue Beachtung folgender Bestimmungen einzuschärsen: 1. Am Schlüsse jeden Monat« hat der Lehrer (Schuldirektor, dirigierende Lehrer) die vorgekommenen unentschuldigten oder ungerechtfertigten Schulversäumniffe nach dem Sch«ma L dem Ort«schulvorstande besonder« namhaft zu machen. (§ 12, Abs. 2 d«r Au«f.-V. zum Schulgesetz vom 26. Apr. 1873.) 2. Der Vorsitzende de« Schulvorstande« kann, bevor er da« Einschreiten der Behörde in Anspruch nimmt, die betreffenden Eltern oder Arbeitgeber schriftlich an ihre Verpflichtung erinnern oder säumige Schüler durch den Schutzmann (gegen eine in der Lokalschulordnuna bestimmte, von den Eltern usw. zu zahlende Gebühr) zur Schule abholeu lassen. (Z 12, Abs. 4 der Autf.-B..) 3. Erweist sich die vo r b «zeich nete Maßregel al« nutzlo«, so ist spätesten« 8 Tage nach Alauf de« Monat» Anzeige an den Gemeinoivorstand zu erstatten, welcher die Eltern oder Erzieher der Schüler, nach Befinden auch die Lehrherren und Arbeitgeber, sofern ihnen eine Verschuldung zur Last fällt, mit einer Geldstrafe bi« zu 30 Mark zu belegen hat. (K K, Abs. 4 de« Volksschulgesetze«.) 4. Von demErfolge der Anzeige rst dem Schulvorstande und durch diesen dem Lehrer Kenntnis zu geben. 5. In den Versäumnis l i st e n ist in der Rubrik für „Bemerkungen" zu jedem eingetragenen Falle anzugeben, in welcher Weise die Schulver- säumni« g « ahndet, beziehentlich an welchem Tage die Anzeige zur Be strafung an den Gemeindevorstand abgegeben worden ist. «. Al» k r a f b a r hat j e d e V e r s ä u m n i » zu gelten, welche nicht so fort durch Krankheit oder bedenkliche Krankheit al« entschuldigt ge meldet oder z« welcher nicht vorher die Erlaubnis des Lehrers erdete« und erhalte« worden ist. lZ 6, Abs. 1 und 3 de» Volk»- schulgesetze«.) Kamenz, am 31. Nug. 1892. «Snigltche »ezirksschutinspektian. von Erdmann»dorff. Fink. Auch der Königliche Bezirk«schulinspektor, Herr Uchnirat »r Hart- «an» Samentz, nimmt am 15. Februar 1908 in seinen von ihm herau«gegedenen, für den Kamenzer Schulinspektion«beztrk gültigen „Mitteilungen" (Jahrgang V, Nr. 3, Seite 48, Punkt 2) Neranlrffung, wegen Behandlung oer Schulverssnmniffe unter anderem die« hervorzuheben: „2 . Entschuldigungen von Schulversäumnissm und Urlaubsgesuchen müssen von de» „Eltern oder Erziehern der betr. Kinder beim Lehrer angebracht werden. Da» folgt „au» § 5, Abs. 1 und 4 des Volksschulgesetze«. Der Lehrer ist also nicht in der „Lage, Mitteilungen von anderen Personen (insbesondere von Kindern) al« au«reiche»d« „gelten zu lassen. Kommen solche vor, so hat er darauf zu halten, daß die allein zu- „ständigen Eltern oder Erzieher da» Fehlende baldigst nachholen. Letztere» kann münv- „lich ooer schriftlich geschehen. Bezugnehmend auf beide vorstehenden amtlichen Bekanntmachungen ist e« zur Verweisung unangenehmer Weiterungen nichtnurin hohem Grave wünschen»- wert, sondern auch notwendig, daß, wenn die Entschuldigung oder llrlaubsetnholung bei Versäumnissen in Volk«,, Fortbildung»schulklaflen und auch Navelarvettiabteilungen (I), für die allein die jeweilige Lehrerin zuständig ist, nicht per sönlich dürch dre Eltern, Erzieher oder Arveitgeber erfolgen kann, ein von den Genannten geschriebener, wenigsten» jedoch eigenhändig von ihnen «ntenetchneter Entschuldigungszettel (mV Angabe de» Versäumnirgrunde» oder der Bitt» um Urlaubserteilung und de» Tage» der Ausstellung de« Zettel») demKlassenlehrec dezw. der Nadelarbeitslehrerin ungesäumt einzuhändigen ist. — Eltern und Erzieher der Kinder wollen auch unter PunktIIder „Vordemerkungeu" in den Zensurbiicher» bas Erforderliche über Behandlung der Schulver- s ä u m n i s s e zu paffender Zeit nachlesen! — Nach reichsgerichtlicher Entscheidung sind Entschuldigungs zettel (bezw. Zettel sür Urlaubs einholungen) al« Urkunde« zu betrachten, und sie werden al« solche vom Lehrer auch entsprechend aufbewahrt. B r e t n i g, am 23. Aug. 1911. Der Schuivarftnud durch Ad. Petzold, Vors. Die Befreiung de» Augenteur» «ichter. Jena, 23. August. Die Nachricht von der Auffindung Richler« ist nunmehr amtlich bestätigt. Bet der Firma Karl Zeiß in Jena ist heute nachmittag ein vom Auswärtigen Amt unterzeichnetes Telegramm folgenden Wortlaut« eingetroffen: „Der kaiserliche Kon sul in Saloniki telegraphiert: Ingenieur Richter befreit, befindet sich Ellasona." — Weiter wird aus Saloniki gemeldet; Die Räuber Strati und Lolw» haben endlich das lttzte Angebot des deutschen Konsul« akzeptiert, der ihnen viertausend türkische Pfund, vier Uhren mit Ketten au» Gold gab, und Rich ter freigelaffen. Richter wurde von zwei Per sonen an die türkische Grenze geführt, von wo er bald die türkische Wache von Miluna erreichen konnte, die ihn nach Elassona ge leitete. Richter erklärte vor de« Kaimakan in Elassona, Wß man ihn während zwei Monaten in.^er Gegend von Larissa und Tirnavo« herümgeschlkppt habe. Oertliche» und Sächsische». Bretnig. Gemeinderat-bertcht vom 24. d. M. 1. Am 10. d. M. wurde nach einer Besichtigung durch die kgl. AmtShauptmann- schaft der Brunnen auf dem Charlottengrund al» dem Ritterguts eigentümlich festgestellt, da« den Brunnen sonach zu bauen hat. 2. ») Es wird Kenntnis genommen von einer Zuschrift der kgl. »mtshauptmaunschast, dis Aufnahme de« Kapital« de« Pfarrhausbaues betreffend, d) Die Genehmigung zum Brun nenbau beim Pfarrhau« wird erteilt, wenn die Gemeinde sich verpflichtet, das umliegende Gemeindeland im Umkreise mm 50 m nicht zu Frtedhofszwecken zu verwenden, e) Segen die Einfriedigung des Grundstücke» des Fleischermeister« Röntzsch durch eine 2 w >ahe Mauer liegen keinerlei Bedenken vor, ebensowenig gegen die neue Bauzeichnung, ä) werden die Gründe der kgl. Amtshaupt mannschaft angegeben, warum die öffentlichen Gemeinderatssitzungen abgelehnt wurden, s) Die Brücken-Angelegenheit bei Nr. 91 wird wie folgt erledigt: die Oeffentlichkeit vor und nach der Brücke wiro verneint; e» ist ein Privatgemeindeweg. 3. Die Hauptstollen de« Wassergraben« sollen gereinigt werden. 4. wird das von Herrn Arthur Gebler gelauste Gemeindeland amtlich geregelt und die Kaufs« summ« in da« Semeinde-Sparkaffrubuch Nr. 298 der diesigen Sparkasse eingezahlt. 5. Aus der Landkceiskaffe sind dec Gemeinde für unler gebrachte Geisteskranke, Schwachsinnige und Blinde 793 Mk. 40 Pf. überwiesen worden, desgl. aus der von Loffa'schen Stiftung an 7 hilfsbedürftige Personen 162 Mk. 6. Da» Stück Gemeindeland, da« nicht zum Psarr- grundstüä gebraucht wird, wird auf» Jahr 1912 an den Herrn Gemeindevorstand sür den Prei« von 30 Mk. verpachtet. — Mit der Einführung von SpätlingS- driesen will di, Postverwaltung, wie berichtet wird, einen Versuch machen. „Spätlings- briefe" nennt man gewöhnliche Briefsendungen, dir gegen eine besondere Gebühr mit einer bestimmten Post auch dann noch zur Absendung gebracht »erden, wenn sie erst nach der festge setzten Schlußzeit zur Post eingeliefert werden. E» ist beabsichtigt, zunächst einen Versuch mit einer kleinen Zahl verkehrsreicher Postanstalten im Zentrum Berlin« und sür einige besonder« wichtige Postzüge zu machen. Al« Nebenge ¬ bühr sind außer dem Porto 10 Pfg. für jede Bciefsendung in Aussicht genommen. Die Postverwaltung entspricht damit einem Wunsche der Kaufmannschaft. Großröhrsdorf: Die hiesige Sani- tätiko'.onne gedenkt am 10. September die Internationale Hygiene-Ausstellungin Dresden zu besuchen. Rammenau. Am Donnerstag nachmittag wurde der 23 jährige Sohn de» hiesige« Erb - gerichtsbesitzer« Hahnewald in Kamenz von einem Fleischerwagen überfahren und vom Pferde derartig auf den Kopf getreten, daß die Uebersührung de» Bedauernswerten in ein Dresdner Krankenhaus sich sofort not wendig machte. Neustadt i. S., 23. Aug. Heute vormittag ^/,10 Uhr entschlief nach längerem Leiden der Herausgeber der „Zeitung sür da» Meißner Hochland und die südliche Lausitz*, Herr Buchdruckereibesitzer, Buchhändler und Redakteur Bruno Mißbach. Er stand im Alter von 42 Jahren. Dresden, 23. Aug. Nachdem der Buntfeuerabend, den die Hyglene-Au-tzellung kürzlich veranstaltete, beim Publikum so großen Anklang gefunden hat, wird am nächsten Sonnabend den 26. August eine zweite große Illumination veranstaltet «erden. Diesmal handelt e« sich nicht nur um eine Zweifarben- veleuchtung, sondern der ganze Zeltplatz, die Herkules-Allee und andere Teile der Au»- stellung werden durch die prächtige Dekoration, durch Tausende von farbigen Lampen, durch orientalische Laternen und Lichter in eine künstlerische Beleuchtung gesetzt, die im Verein mit den Naturschönheiten de« Ausstellungsge lände» von hervorragender Wirkung sein wird. Die Eintrittspreise sind für diesen Abend nicht erhöht worden. Dr e » den. (Sturz au» einem Auto.) An der Kreuzung der Lenneestraße fiel am Dienstag nachmittag ein etwa 4 jährige« Mäd chen aus einem ziemlich rasch fahrenden Au tomobil, trug jedoch außer einer Beule an der Stirn glücklicherweise kein» weiteren Ver letzungen davon. In einer nahen Billa wurde dem Kinde die erste Hilse geleistet. Da» Kind war von einem sitz auf den andern geklettert, und dabei der Türklinke zu nahe gekommen, so daß sich die Tür öffnete. Leipzig, 23. August, ('«erbrechen?) Heule nachmittag in der 2. Stunde wurde in ihrer Wohnung in der Scenzstraße Nr. 8 die Zimm-rvermieterin Minna Marta Pie per au» Gera, die im 69. Lebenssjahre steht, an der Türklinke erhängt aufgrfunden. Die Leiche weist im Gesicht Kratzwunden auf. Gleichzeitig fand man im Bette ein junge» Mädchen, eine Näherin, mit einer Schlinge um den Hal«. Sie wurde bcwußtlo« in» Krankenhau« geschafft. E» handelt fis offen bar um ein Verbrechen. Soweit sich bi» jetzt hat seststellen lassen, ist die verwitwete Fra« Pieper in ihrer Wohnung mit der Zimmer» Mieterin, der 21 Jahre alten Näherin Minna Hedwig Walle, in Streit geraten, in besser» Verlaufe Frau Pieper da» Mädchen zu er» würgen versuchte. In der Annahme, daß da» gewürgte Mädchen tot sei, bekam sie darm Äewiffsn»biffe und beging Selbstmord durch Erhängen. Die Näherin defiadet sich im Kcankenhause, wo es bisher noch nicht gelang, sie völlig in« Bewußtsein zurückzurusen. — Der Gih. Kirchenrat v. Friedrich Meyer in Zwickau ist gestorben.