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/ csksl-Knreigrr Kr Oir vttl»atten Srewig, großröbnäsi-t, ksurwaltle, frstteitd»! «na Umgegrna. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags i/z11 Uhr, für die-Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/z11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. I ns e r a te, die 4 gespal tene KorpuSzeile 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 3V Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt Der Allgemeines Anzeiger «scheint wöchentlich zweiME Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins HauS 1 Mark 2 ) Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Br- ftellungen'nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Ortsöekörde und den Gemeinderat zu Aretnig llgememer Anzeiger. Mittwoch, den 14. Juni 1916. 26. Jahrgang hur^r NachrMen. ^ferseits der Maas fanden deftige Actillerie- kämpse statt; die Beute aus den Kämpfen isttich des Flusses hat sich noch um 3 Ge ¬ schütze und 6 Maschinengewehre erhöht. der Champagne drangen deutsche Erkundungs- Steilungen in die feindlichen Gräben ein uns Ehrten mit über 100 Gefangenen und 4 er- . Muteten Maschinengewehren zurück. ^Mich von Kolki warfen die k. und k. Truppen »m Sonnabend die Russen wieder über den ^tyr zurück, machten 1500 Gefangene und .erbeuteten 13 Maschinengewehre. Ätsche und österreichisch-ungarische Truppen der Armee des Generals Grafen Botbmer warfen Wsche Abteilungen bei Buczacz zurück und Achten izoo Gefangene. k. und k. Truppen baden den Monte Lemerle Erstürmt und 500 Gefangene gemacht. Geschwader von k. und k. Seeflugzeugen M die Bahnlinie San Dona-Mestre, die k^ähnanlagen von Mestre und das Arsenal Ma,Venedig mit gutem Erfolge bombardiert. ^ türkischen Truppen haben die Russen bei ^hanikin geschlagen und sind in Kasri Schi- ?un eingezogen; an oec Jrakiront wurde eine Endliche Kavallerie-Abteilung vollständig ver achtet und zwei Kanonenboote in die Luft ^sprengt. Italienische Kammer lehnte mit 197 gegen .'8 Stimmen ein Vertrauensvotum der Re gung ab; das Kabinett Salandra bat ein urktriltsgesuch eingereicht. l dem rechten Maasufer beiderseits des.von Feste Douaumout nach Südwesten stceich- ^en Rückens schoben wir unsere Linien ^-'t°r vor. "ckDüna südöstlich von Dubena zersprengte Feuer unserer Batterien eine russische h Nalleriebrigade. sstmee des Generals Grafen Bothmer wies .Mich von Przewloka an der Strypa feind- ^»griffe restlos ab. podhajce wurde ein russisches Flugzeug einem deutschen Flieger im Luftkampfe E Düngen. ME am Styr sind alle Uebergangsver- ^e der Russen gescheitert, die Zahl der dort ^ "gebrachten Gefangenen stieg auf 2000. Mpanow wurde ein russischer Angriff ver- südwestlich von Dubno trieben die Meichisch-ungarischen Truppen einen feind- Kavalleriekörper zurück. -Muth südlich von Bojan wurde ein rus- Mtr Angnff abgewiesen: bei Burkanow an M Strvps scheiterten mehrere russische Vor- Mische Angriffsversuche zwischen Etsch und ^kenta wurden abgewiesen. französischen Kriegskosten werden für 1916 sm, ' "rrhr als 31 Milliarden Franken geschätzt. ^rnglischeKönigspaar wurde meiner Mnni- ^fabrikin SloughangeblicheinAnschlag ver- türkisches Unterseeboot hat vor Sebastopol "! russische Transportschiffe versenkt. y. Der „Nachkrieg". kMere Feinde haben ein neues Wort ge- iihM den „Nachkrieg" (apreS-guerre). Dar- Erstehen sic den Welthandelskrieg, der Mi Friesen gegen die Mittelmächte, gegen fijMrutsche Reich und Oesterreich-Ungarn, ge- h,. werden soll. Deutschland, das ist sein i^gtzweck, soll dadurch von dem Weltverkehr "on der Weltwirtschaft ausgeschlossen Gelänge dies, dann märe erreicht was HM der jetzige Weltkrieg herbeiführen sollte: Zlchland hörte auf, Weltmacht zu sem. ^Mn unsre Feinde noch mitten im Kriege edurfnis nach einem Nachtriege empfinden. und zwar so lebhaft, daß sie sich bereits darauf zu rüsten anschicken, so bekennen sie ihre gegen wärtige Kriegsschwächr: denn der Nachkrieg soll nachträglich einbringen, was der Krieg der Gegenwart nicht ausrichtet. Die Führer drüben, namentlich die Franzosen, fahren zwar trotz aller deutlichen Zeugnisse dec Kciegskartc noch immer fort, auf den angeblich sicher für sie kommenden Endsieg zu vertrösten; aber ihre lauten Siegesworte klingen hohl und bleiben leer, weil daneben das Wort „Nachkrieg" ertönt, das doch nichts andres ausspricht, als daß erst durch ihn jene Siegesworte nachher Taten werden sollen. Das liegt aber jenseits jeder berechtigten Erwartung. Das Morgen pflegt dem Heute zu entsprechen, pflegt die Folge von oem zu sein, was heute bewirkt morsen ist. Morgen erfolgt nicht das Gegenteil von oem, was sich heute als wirksam betätigt hat. Im Nachkciege müßten dieselben Kräfte nach denselben Gesetzen wirken, die jetzt im Kriege gelten. Unsre Kräfte beweisen jetzt militärisch wie wirtschaftlich ihre Ueberlezsnheit über unsere Feinde. Warum sollte sich das auf einmal nachher ändern und im Nachkriege völlig umkehren? Warum soll ten im Nachkriege die Sieger von gestern die Besiegten werden? Der Weltkrieg verläuft nach dem Weltgesetze, daß der Tüchtigere über den weniger Tüchtigen, der Stärkere über den Schwächern die Oberhand gewinnt. Auch im Nachkciege muß sich dieses Weltgesetz mit gleich zwingender Nalurgewalt durchsetzen. Der Nachkcieg soll nur ein wirt schaftlicher Kampf werden. Aber auch im wirt schaftlichen Leben, in den geschäftlichen Wettbe werbskämpfen vollzieht sich alles nach den näm lichen Gesetzen, die sonst in der Welt des Ge schehens regieren. Auf dem Weltmärkte standen wir bis zum Kriege in oer vordersten Reihe der Wettbewerber. Das hat ja den Neid und Haß der Engländer so erregt, daß sie sich der deut schen Tüchtigkeit nur noch durch Entfesselung des Weltkrieges erwehren zu können glaubten. Sie haben sich dabei verrechnet. Aber ihr Rechen fehler müßte sich auch wieder im Nachkciege herausstellen. Wir haben im Weltverkehr beste und billigste Waren zu liefern-vermocht, darum wurden wir bevorzugt. Im Nachkciege wollen unsre Feinde Geschäfte machen, und deshalb wer den sie dort kaufen, wo sie die billigsten und zu gleich die besten Waren bekommen können. Ist das Deutschland, so werden sie nicht aus Liebe zu ihr, sondern aus „heiliger Selbstsucht", wie die Italiener sagen, deutsche Waren kaufen, wie das vor dem Kriege geschehen war. Daß unsere wirtschaftliche Schaffenskraft im Nachkriege Nach lassen wird, ist völlig ausgeschlossen; vielmehr ist zu erwarten, daß unsere gesamte Leistungsfähig keit weiter wächst. Das Feindeswort „Nachkrieg" kann also für uns nichts Bedrohliches haben. Wir wissen, daß wir nicht nachher rasten, sondern rastlos weiter arbeiten und vorwärts streben; und wir wissen anch, daß die wirtschaftlichen Geschäfts interessen der Feinde weit auseinanverliegen, so gar einander widerstreben und daher im Nach kriege nicht gegen uns einheitlich zusammenge schlossen werden können. Am Welthandel waren wir zuletzt vor dem Kriege mit rund 21 Milli arden Mark beteiligt. Im Frizdensjahre 1913 hatten wir Waren cm Werte von 10 096 Mil lionen Mark ausgeführt, für 10 770 Millionen Mark nach Deutschland eingeführt. Die deutsche Einfuhr ans Rußland beläuft sich auf 1420 Millionen.Mark; Das macht nicht weniger als den dritten Teil der russischen Gesamlausfuhr aus. Auf dieses Drittel aber kann Rußland im Nachkriege nicht verzichten, einfach deshalb nicht, weil es für den deutschen Kunden, der ihm Getreide und Futtermittel abnimmt, keinen Ersatz finden könnte. Der deutsche Absatz bleibt für Rußland ein Lebensbedürfnis seiner Volks wirtschaft. Dasselbe gilt auch von den franzö sischen Bauern, sie vor dem Kriege ihre Ge müse, Blumen, Wein und Obst nach Deutsch land verkauft haben und im Nachkriege diese Ausfuhr nicht ohne Verlust preisgeben könnten. Rußland könnte aber auch Deutschlands Einfuhr nicht entbehren: es bezog aus Deutschland die füc seine Industrie uns Landwirtschaft nötigen Maschinen uns Geräte, die ihm keiner seiner heutigen Waffengefährten so billig und so gut zu liefern vermöchte. Wie mit Rußland verhält es sich mit Italien. In der italienischen Volks kammer haben Abgeordnete offen erklärt, daß eine Wirtschaftssverce Deutschlands nur Italien selbst zum größten Schaden gereichen müßte, weil Italiens Ausfuhrüberschüsse von den jetzt mit ihm verbündeten Ländern unmöglich ausgenom men werden könnten. Die Voraussetzung des Nachkrieges, daß unsre Feinoe Deutschland als Käufer und Verkäufer völlig entbehren können, ist ein Irrtum. Deutsch land kann auf die Dauer nicht vom Weltverkehr abgesperrt werden. Es läßt sich nicht aus seiner Weltstellung verdrängen, weder durch den jetzi gen Weltkrieg noch durch einen „Nachkrieg". Die schweren russischen Verluste. K. u. K. Kriegsp ressepuartier. In die Schlacht in Ostgalizien setzen die Russen weitere Massenkräfte ein, um Erfolge zu er ringen. Sie opfern Tausende, um unsere Front durchzustoßen. Die K. u. K. Truppen machen dem Feind jeden Zoll Bodens streitig. Durch geschickte Gegenangriffe wurden an vielen Stel len die Russen geworfen und Gefangene gemacht. In dec Nordostbukowina fanden am Sonnrag schwere Nachhutkämpfe statt. Die Lösung vom Feinde gelang ohne größere Schwierigkeiten. Angesichts des förmlichen Hineintreibens der Russenmassen in unser Geschützseuer sind die russischen Verluste riesig. Die K. u. K. Trup pen haben sich überall vorzüglich geschlagen. Russische Uebertreibungen. Die russische Heeresleitung verbreitet neuer dings Meldungen, nach denen die Verluste der k. u. k. Truppen 100 000 Mann betragen. Dies ist, wie Berliner Blättern aus dem k. u. k. Kciegspressequartier gemeldet wird, eine lügen hafte Uebertreibung. Die Verluste der k. u. k. Truppen sind mit Rücksicht auf die Länge der Kampffront und die Massenangriffe der Russen nicht übermäßig, während die Verluste der Rus sen immens hoch sind. Die Russen berechnen also ganz falsch und zwar nach den eigenen blutigen Verlusten die normalen Einbußen der k. u. k. Truppen. vMWtt uns Sä »Mes. Bretnig. (Edle Tat.) Vor einiger Zeit fand ein hiesiger Einwohner G. in Arnsdorf eine goldene Damenuhr. Der Fundgegenstand wurde beim dortigen Gemeindevorstand abgege ben mit der Bedingung, den gesetzlichen Finder lohn einem oder zwei armen, im Arnsdorfer Reservelazarett untergebrachten Verwundeten zu übergeben. Die Verlustträgerin hatte sich auch gemeldet, und so konnte der Finderlohn wunsch gemäß verwendet weisen. Neulich erhielt nun der Fmder ein herzliches Dankschreiben von der Lazacetloerwaltung, in dem außerdem noch mit geteilt wurde, daß der bewußte Geldbetrag einem jeir 1914 dortselbst befindlichen unbemittelten Verwundeten zugute gekommen sei. Bretnig (Behördliche Beschränkung des Radfahrens.) Es sei nochmals auf das Ver bot des stellvertretenden Generalkommandos auf merksam gemacht, wonach Radfahren zu Ver- gnügungs- und Sportzwecken untersagt ist und init Gefängnisstrafen bis zu einem Jahre, Geld- oder Haftstrafen geahndet wird. Erlaubt ist hiernach das Radfahren nur mehr in sehr be schränktem Umfang: Fahnen zu rein geschäft lichen oder beruflichen Zwecken, Fahrten zur Ar beitsstelle, zur Schule usw. Auch die Ausgabe von Radfahrkarten kann künftig nur mehr er folgen, wenn nachgewcesenermaßen das Rad ledig lich für derartige erlaubte Zwecke benutzt wird. — Reisebrotmarken. Verschiedentlcch ist die Ansicht verbreitet, daß die in Sachsen gültigen Recsebrotmarken — das sind außer den sächsischen zurzeit die Reisemarken (Gastmarken) Bayerns, Württembergs, Badens, Elsaß-Lothrin- gens und des preußischen Regierungsbezirkes Sigmaringen — nur in Gast- und Schank wirtschaften verwendet werden können. Diese Annahme ist unzutreffend. Die genannten Brot marken -berechtigen vielmehr auch zum Bezüge von Brot bei Bäckern; der Inhaber solcher Mar ken ist daher, um Brot zu erhalten, nicht ge nötigt, eine Gastwirtschaft aufzusuchen, sondern kann gegen Abgabe der entsprechenden Anzahl von Marken auch in Bäckereien Backwaren kau fen. Die Bäcker sind zur Annahme der Reise brotmarken verpflichtet. Lieg«« bei Radeberg. An den Folgen eines schweren Unterschenkelbruchs, den er am 29. Mai beim Sturz vom Wagen, als seine Pferde durch gingen, erlitt, starb im Radeberger Krankenhaus der Gutsbesitzer Ernst Robert Jänichen von hier. — Eisenbahnunglück aus der Müg litztalbahn. Die Generaloirektion der Staats eisenbahnen teilt mit: Am Nachmittag des ersten Pfingstfeiertages hat sich leider auf der Schmal spurlinie Mügeln—Geising ein nicht unbeträcht- lccher Unfall zugetragen. Um 6^4 Uhr entgleiste infolge Schienenbruchs zwischen Bärenhecke und Schüllermühle die Lokomotive des von Geising kommenden Personenzuges, stürzte in die Müg- litz und riß den unmittelbar nachfolgenden Per sonenwagen aus dem Gleise, während alle übri gen unberührt blieben. Glücklicherweise hat der Unfall kein Menschenleben gefordert, doch sind zehn Personen leicht nnd zwei ernster verletzt worden. Aerztliche Hilfe war sofort zur stelle, auch fand die Bergung der Beschädigten unver züglich statt. Dec Betrieb konnte mit Verspä tungen weniger Züge aufrecht erhalten werden. Wehlen. Der bei dem letzten Wolkenbruch verursachte Schaden stellt sich, wie Bürgermeister Schaale in der letzten Stadtgemeinderatssitzung mitteilte, nach vorläufiger Schätzung auf 30 000 bis 35 000 Mark. Von der Stadt ist ein Ge such um eine größere Unterstützung eingereicht worden. Auszug aus der Verlustliste Nr. 291 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 9. Juni 1916. Gren.-Res.-Reg Nr. 100: Hartmann, Arno, Ltnt. d. R. (9. Komp.), aus Weißig, erneut verwundet, schwer. Gren.-Landw -Reg. Nr. IVO: Grohmann, Max (11. Komp.), aus Lichtenberg, bisher schwer verwundet, ist am 15. 4. 16 im Reservelazarett Saarburg gestorben. (V.-L. 273.) Landw -Inf-Neg. Nr. 102: Barchmann, Adolf, Gefc. (4. Komp.), aus Pulsnitz, am 22. 12. 15 infolge Unfall ver letzt. (Nachträglich gemeldet.) 4. Jns.-Reg. Nr. 103: Gräfe II, Alfred (2. Komp.), aus Vollung, leicht verwundet, bei der Truppe. Res.-Fuhartillerie-Reg. Nr. 12: Rennert, Georg, Obergefr. (3. Batt.), aus Pulsnitz, erneut verwundet, leicht. Res.-Inf.-^ieg. Nr. 37 (Preuhen): Oswald, Hermann (6. Komp.), aus Böhmisch- Vollunz, leicht verwundet, bei der Truppe.