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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeines Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnemcntspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark, dei freier Zusendung durch Voten ins Haus l Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt Mr die Hrtsbehörde und den Hemeinderat zu Aretnig. I ns e r a t e, die 4 gespal. tene KorpuszeUe 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., mc amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Lokal-Anreizer für Sie Ortschaften örelnig, gssßröbrMrl, ftsumMe, scaMnlkal uns Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag i/zI1 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 45. Sonnabend, den 3. Juni 1916. 26. Jahrgang stürze Nachrichten. Asiago und Arfiero sind von den unter dein Befehl des Generalobersten Erzherzog Eugen aus Tirol operierenden Streitkräften genommen worden. Nördlich Asiago wurden die Italiener aus Gallio vertrieben, westlich davon ist die österreichisch ungarische Front bis zum Werk Punta Cor bin geschlossen. Verzweifelte Angriffe der Italiener gegen die Stellungen südlich Bcttale waren vergeblich. In dem halben Monat seit Beginn des öster reichisch-ungarischen Angriffs wurden insgesamt 30 388 Italiener gefaugengenommen und 299 Geschütze erbeutet. Oesterreichisch-unzarische Seeflugzeuge belegten den Bahnhof und die militärischen Anlagen von San Giorgio di Nogara mit zahlreichen Bomben. An der beßarabischen Front und in Wolhynien dauerte die erhöhte Gefechtstätigkeit an. Die Bulgaren setzen ihren Vormarsch gegen Kawalla fort; nach italienischen Meldungen ist die griechische Regicrungmit dem Einmarsch einverstanden. Gegen Liebknecht ist dem Vernehmen nach die Anklage wegen Kriegsverrats erhoben worden. Der Kaiser weilte im Hauptquartier Ost bei Generalseldmarschall v. Hindenburg. «ranzösischc Angriffe gegen den „Toten Mann" und die Caurettes-Höhe sind, mit Ausnahme eines kleinen Grabenstückes, überall unter , schwersten Verlusten für den Angreifer abge schlagen worden. östlich von Obersept drang eine deutsche Er kundungsabteilung in die sranzösische Stel- lung ein und kehrte mit Gefangenen und Beute zurück. östlich von ^Cambrai wurde ein englischer Doppeldecker abgeschosseu und die Insassen gefangengenommen. 'u schwacher russischer Angriff an der Süo- - spitze des Doiran-SeeS wurde abgewiesen. nördlich von Asiago vvrzehenden Truppen haben Maudciele erreicht und die Strafe Wch vom Monte Fiara und Monte Baldo überschritten. östlich von Arsiero wurden weitere Fortschritte gemacht, 900 Italiener gefangengeuommen und , drei Maschinengewehre erbeutet; ein italieni ¬ scher Gegenangriff südlich der Stadt blieb erfolglos. Die Beute der K. u. K. Truppen hat sich auf 613 Geschütze erhöht, außerdem wurden u. a» 148 Maschinengewehre, 22 Minenwerfer, 600 Fahrräder und sehr große Munmons- mengen eingebrachl. M Kaukasus unternahmen die türkischen Trup pen auf einer Ausdehnung von 30 Kilo metern eine Offensive und zwangen die Russen zum Rückzug. ^ach stnec Erklärung des englischen Unterstaats- sekretärs Sir Lionel Earle soll nach dem Kriege dec Tunnel Dover-Calais gebaut werden. SchwereNiederlage der englischen Flotte. (Amtlich.) Berlin, 1. Ium. Unsere Hoch- stlvtte ist bei einer nach "Norden gerichteten mernehmung am 31. Mai aut ven uns erheb- "ch überlegenen Hauptteil der englischen Flotte gestoßen. Es entwickelten sich am Nachmittag wischen Skagerrak und Horns Riff eine Reihe Zweier, für uns erfolgreicher Kämpfe, die auch ährend der ganzen folgenden Nacht andauerten. Fn diesen Kämpfen sind, soweit bisher bekannt. von uns vernichtet worden: Das Großkampf schiff „Warspite", die Schlachtkreuzer „Queen Mary" und „Jndefatigable", zwei Panzerkreuzer, anscheinend der „Achilles"-Klasse, ein kleiner Kreuzer, die neuen Zerstörerführecschiffe „Tur bulent"/ „Nestor" und „Alcastec", sowie eine große Anzahl von Torpedobootzerstörern uno ein Unterseeboot. Nach einwandfreier Beobachtung! haben ferner eine große Reihe englischer Schiffe ! durch die Artillerie unserer Schiffe und durch! die Angriffe unserer Torpedvbootsfloltille während der Tagschlacht und in der Nacht schwere Be schädigungen erlitten, und es hat auch das Großkampfschiff „Marlborough", wie Gefangenen- Aussagen bestätigen, Torpeootreffec erhalten. Durch mehrere unserer Schiffe sind Teile der Besatzungen untergegangener englischer Schiffe aufgefischt worden, darunter die beiden einzigen Ueberlebenden des „Jndefatigable". Auf unserer Seite ist der kleine Kreuzer „Wiesbaden" während dec Tagschlacht durch feindliches Artilleriefeuec und in ser Nacht S. M. S. „Pommern" durch Tocpedoschuß zum Sinken gebracht worden. Ueber das Schicksal S. M. S. „Frauenlob", das vermißt wird, und einiger Torpedoboote, die noch nicht zurückgekehrt sind, ist bisher noch nichts bekannt. Die Hochseeflotte ist im Laufe des heutigen Tages in unsere Häfen eingelaufen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. s(W.T.B.) Das Großkampffchiff „Warspite" ist am 26. November 1913 vom Stapel gelaufen, hatte eine Wasserverdrängung von 28500 Tonnen und eine Geschwindigkeit von 25 Seemeilen. Die Stärke dec Besatzung ist nicht bekannt. — Der Schlachtkreuzer „Queen Mary" ist am 20. März 1912 vom Stapel gelaufen, hat eine Wasserverdrängung von 30000 Tonnen, lief 28,5 Seemeilen und hatte eine Besatzung von 1020 Manu. — Der Schlachtkreuzer „Jndefatigable" lief am 28. Oktober 1909 vom Stapel, halte eine Wasserverdrängung von 19050 Tonnen und eine Geschwindigkeit von 26,7 Seemeilen, sowie eine Besatzung von 760 Mann. S. M. S. „Pommern" ist am 2. Dezember 1905 vom Stapel gelaufen, halte 13 200 Tonnen Wasserverdrängung, eine Geschwindigkeit von 18,5 Seemeilen und eine Besatzung von 743 Mann. — Der kleine geschützie Kreuzer „Kranen tob" ist am 22. März 1902 vom Stapel gelaufen, verdrängte 2700 Tonnen Wasser und lief 21,5 Seemeilen. Die Besatzung betrug 281 Mann. Die Wetterwinkel von Vielgerenth und Verdun. Von Oberstleutnant H- Frobenius. Der Monat Mai hat unsecn Gegnern zahl reiche Enttäuschungen gebracht. Nach ihrer Ge wohnheit, ihre Offensivoperationen rechtzeitig vor her nns anzukündigen, hatten sie gerade für den Mai die erste, auf gemeinsamem Plan gegrün dete, gleichzeitige Angriffsbewegnng ins Auge ge faßt; die deutsche Heeresleitung hielt es nicht für angemessen, diesen Termin innezuhalten, kam dem Vierverband schon im März mit dem voll ständig überraschenden Vorgehen gegen Verdun zuvor und hat dadurch offenbar den ganzen Plan gestört. Während aber der Angriff auf Verdun nur sehr langsam fortschreiten kann, da ihm die Franzosen nach und nach alle ihre verfügbaren Reserven entgegenwarfen, haben unsere österrei chisch-ungarischen Verbündeten die beabsichtigte Jubiläumsfeier der italienischen Kriegserklärung auf eine sehr unangenehme Weise gestört. Ihre Offensive wurde, wie verlautet, dadurch begün stigt, daß das Einvernehmen mit Rumänien ge stattete, die an diesen Grenzen aufgestellten Tcup- penmassen fortzuziehen und im Trentino ernzu- setzen. Das Etschtal wird bei Trient beiderseits durch hohe Bergkelten begrenzt, deren östliche durch den schluchtartigen Einschnitt des Fersinatales durchbrochen wird und hierdurch die Verbindung mit dem Suganatal (Brenta) vermittelt. Zwischen Etsch und Brenta breitet sich ein mehr in Mas sen zusammengrdrängtes, vielfach plateauartiges Gebirgsland aus, das von den höchsten Erhe bungen am Rande des Etschtals allmählich nach Südosten und Osten abfällt und hauptsächlich von dem Aftico entwässert wird, der der Brenta zufließt. Seine Zuflüsse, in der Hauptsache der Assa, enlwässern auch die Hochebene von Asiago. Da die österreichisch-italienische Grenze von Südwesten nach Nordosten quer über das Gelände hinläuft, halten die Oesterreicher die Vorstellungen von Trient in seinen nordwestlich sten Teil vorgeschoben, während die Italiener so wohl im Suganatal als auch von Arsiero und Asiago aus über die Grenze vorgebrungen waren und sich festgesetzt hatten. Auch im Ttschtale waren sie bis über Morr vorgegangen und des halb im Begriff, die Festung iin Osten enger einzuschließen. Am 16. Mai wurde aus Wien gemeldet, daß der österreichische Angriff auf der Hochebene von Viclgereuth siegreich vorgedrungen sei und die Italiener zurückgedrängt habe. In den folgenden Tagen setzten die Oesterreicher ihren Vormarsch sowohl im Suganatal als im südlichen Gelände mit gleichen Erfolgen fort, nahmen die ganze italienische Stellung so über raschend in Besitz, daß die gesamte italienische schwere Artillerie ihnen züsiel, und drängten ihre Gegner stellenweise so weil über die Grenze zu rück, daß sie sogar mit dem Angriff aus deren ständige Grenzbefestigungen beginnen konnten. Bis zum 24. Mai machten sie 24 400 Ge fangene, darunter 524 Offiziere, und erbeuteten 251 Geschütze, 101 Maschinengewehre und 16 Minenwerfer. Die Oesterreicher sind also im Besitz des eigentlichen Höhengeländes, die Ita liener in die Täler und auf die Abhänge zurück- gedrängt. Der Ersatz namentlich der verlorenen Artillerie wird schwierig und zeitraubend sein, der taktische Erfolg ist mithin bedeutend: die Rückzugslinien der am Jsonzo und in Friaul stehenden italienischen Truppen können abge schnitten werden. Dadurch gewinnt der ganze italienische Angriff ein anderes Gesicht, uno es ist vorauszusehen, daß in Obericalien wesentlicheVeränderunge nein tre ten müssen. In Aegypten, von wo wir nur durch die Eng länder, also für sie günstig lautende Nachrichten bekommen, scheint nicht alles so zu stehen, wie Reuter meldet. Jedoch heißt es hier, weiteres abwarten. Das Abenteuer von Saloniki wird allmählich in die Hände von minder wertvollen Streitkräften hinübergespielt, denn die Franzosen brauchen ihre Truppen im eigenen Lande und ersetzen sie durch Afrikaner. Die Engländer suchen möglichst viele gerettete Trüinmec dec Serben wieder aufzupolieren, um sie nochmals im englischen Interesse den Veczweiflungskampf mit den Bulgaren aufnehmen zu lassen. Viel Gewicht scheinen sie aber selber nicht mehr auf weitere Erfolge zu legen, nachdem es ihnen ge lungen ist, sich den wichtigen Hafenplatz als -Stützpunkt auszubauen, die wichtigsten griechi schen Inseln zu besetzen und das ganze neutrale Königreich gründlich empfinden zu lassen, mit welcher Hingabe und Unentwegtheit die Briten Recht und Freiheit der kleineren neutralen Slaa- ten zu schützen verstehen. Die Italiener machen den Russen jetzt Len Vorwurf, ihnen keine Hilse gegen die unver mutete Offensive dec Oestecreicher zu gewähren, und berufen sich darauf, daß sie diese durch ihre Kriegserklärung entlastet hätten. So tauchen überall Vorwürfe zwischen den unnatürlichen Verbündeten auf. Die Russen scheinen nämlich doch mehr und mehr ihre verzweifelten und ver lustreichen Vorstöße sowohl an dec Düna als in Beßacabien und Wolhynien aufgebeu zu müssen. Mit um so grösserer Bedeurung rcitt der Kampf an unserer Westfront immer stärker hervor. Mit der zunehmenden Trockenheit des Geländes mehren sich die deutschen Vorstöße gegen die englische Front in Flandern, uno es ist fraglich, ob die nun endlich beschlossene alE gemeine Wehrpflicht den Briten neben den un abkömmlichen Industriearbeitern, Schiffbauern und Munitionsarbeitern wirklich noch so wesent liche Streitkräfte zufühcen wird, daß den Fran zosen die dringend erwünschte Unterstützung ge währt werden kann. Ihre Hoffnung scheint nicht groß zu sein, da sie sich von Wladiwostock aus bereits russische und aus ihren Kolonien Hilfskräfte aller Farbenschallierungen kommen lassen. Diese werden alle keinen hinreichenden Ersatz bieten können für die Aufopferung aller französischen Reservetruppen in dem Wettecwinkel von Verdun. Die Franzosen müssen wohl nun einsehen, daß sie sich geirrt haben, als sie hoff ten, die Kräfte der Deutschen seien am Ende angelangt und der Angriff auf Verdun nur ein Verzweiflungsunternehmen; wir gestehen ihnen gerne zu, daß sie das Vorfeld Ler Festung mit erstaunlicher Hartnäckigkeit festzuhalren suchen, da sie wichtige Punkte nicht nur selbst gegen umfassende Angriffe noch halten, sondern nicht ermüden, auch gegen die verlorenen, noch immer mit erneuten wütenden Anstürmen sich uner meßliche Verluste zuzuziehen. So Hal auch der im Monat Mai vollenoeie Besitz dec ganzen Stellung Alaneourt—Höhe 304—Toter Mann, eingeschlossen das Dors Cumieces, diese Wieser- eroberungsoersuche noch nicht zum Abschluß ge bracht, obgleich die Angriffe jetzt über ein durch deutsche Artillerie völlig beherrschtes Gelände geführt werden müssen. Kein Mensch kann sagen, wie lange die Franzosen diese Verteidig ung noch fortsetzen können, denn es hängt von den noch vorhandenen Streitkräften ab. Aber wenn sie diese alle bei Verdun opfern wollen, so wird an diesem Punkt Frankreichs Kraft gebrochen. („Post.") vertliKe; uns ZaLM». Bretnig. Der Vizefeldwebel Eycich Gebler von hier (Sohn oes Fabcikmilbesitzers Herrn Mar Gebler) wurde anläßlich des Geburtstages Sr. Maj. des Königs zum Leutnant befördert. Bretnig. Der Soldat Alfred Schmidt im Jnf.-Reg. Nr. 242 (geb. aus Hauswalde) wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Bretnig. Anläßlich der Eroberung Ser beiden italienischen Stützpunkte Asiago uno Arsiero durch die K. u. K. Truppen hallen hier und in der Umgebung viele Häuser Flaggen schmuck angelegl. Großröhrsdorf. Der Gefreite Zocher im Leib-Grenadier-Regimenr (Sohn oes Gen- darmeciewachlmeisterö Zocher hier), welcher be reits sich im Besitze oes Eisernen Kreuzes befindet, ist mit der Friedrich-August-Mevaille ausgezeichnet worden. — Größere Brotrationen für die Schwerarveitendrn. Wie gemeldet wirs, wiro die bisher geübte Sparsamkeit mit unsecn Bcotgeireidevocrälen es gestatten, demnächst neue Zulagen zu den Brotrationen für die schwecac- beirende Bevölkerung zu gewähren. Oie Errech nungen der- möglichen Hohe dieser Zulage fino noch im Gange. Die Entscheidungen stehen aber dicht bevor. Bischofswerda. (Zur Warnung.) Bei Ler Nachprüfung dec Flecschvorcäle durch die Polizei ist an manchen Stellen mehr Fleisch vcrgefunden worden, als seinerzeit angegeben war. Das Fleisch wurde beschlagnahmt uno kommt durch Lie hiesigen Fleischer zum Verkauf. Bautzen. Böse Folgen hatte eine Spiele rei mit Erplosivkörpecu. Mehrere junge Burschen hantierten in der Nahe von Ziesajütz mit einer von einem hiesigen Schlosserleyrling hergestellteu Granate herum. Plötzlich zersprang dieselbe und riß Lem Verfertiger dccseloen oie linke Hand völlig weg, während er an der rechten Hano schwer verletzt wurok