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123 er. u- AmLI' -owunv ym er, emzuprägen, was ich ihm eben gesagt habe, drei Stubenarrest! Kehrt' Abtreten! ..." 8 Zeinen Hausarrest konnte er heute unter diesen Umständen . I o ' "vunger wohi, Hunger immer!" sagte er schon mitten mr /F „Wer..."' Mr— . . , , i a»k ose- er .y AM,, Groschen emgcwickeü und amüsierte sich über das Gesiebt, das der verliebte Assessor in Ge- Das ging ja nicht, weit Bojatzki flagranti ertappten!" Der Rittmeister lächelte. Stubenarrest . . . p ihn dabei an wie die Schlange ihr Opfer, das sich vor Schreck ^cht von der Stelle rühren kann. „Nein," erklärte Bojatzki, dem plötzlich der Gedanke kam, er Rittmeister müsse wohl nicht ganz nüchtern oder verrückt ar vcl Slug"' „Können ja wetten!" sagte der Rittmeister lakonisch. War doch seiner Sache sicher. „Meinetwegen! .Aber wie sollen wir denn das feststellen?" „Durch das Zeugnis des Trompeters!" „Hm . . . besser wäre es schon, wenn wir den Kerl in IlEÄ°rgI. D-r »hast Du keinen Hunger, Tafc. tragt t g ^mso t^Pcler hieß nämlich Gustav und ,,-afe Z^wie sütze Abkürzung davon sein. iess> .. ten: er mutzte hin und mit ihr überlegen. Der schlimme Geister sollte ihn schon nicht fassen! Bei beginnender Dunkel- k .huschte er, so gut ihm das sein massiver Körperbau gestattete, , leinen Mantel gehüllt aus der Haustür und erreichte auf 7"pWri den Körberschen Garten, in welchem die Angebetete Herzens ihn freudestrahlend empfing, tön der Laube fand ij/'U reichliches Abendbrot, ein paar Flaschen Bier und auch paar Zigarren aus Vater Körbers Kiste. Die Guitarre, die Abend zuvor in der kleinen Obsthütle des Gartens versteckt ! Ing auf der Bank. Lucie lächelte gezwungen; der Rittmeister schmunzelte still vergnügt und blies den Rauch seiner Zigarre so wohlgefällig in die Luft, als hätte er eine Schlacht gewonnen und dec Marschallstab müsse jeden Augenblick als Anerkennung seiner strategischen Künste aus einem Sammetkissen hereingetragen werden. „Natürlich," bekräftigte er alsdann voll Behagen, „wird wohl den Schnupfen haben, der gute Mann!" „O, vielleicht kommt er noch!" bemerkte Lucie geärgert. „Hähähä!" freute sich der Rittmeister wie ein kleiner Teufel, „heute nicht, heute wirklich nicht, Fräulein Lucie!" „Aber das können Sie doch gar nicht wissen!" entgegnete das Fräulein unmutig. „Weitz ich ganz genau! Zufälligerweise! Habe dem wackern Musikanten nämlich drei Tage Stubenarrest gegeben!" „Das hätten Sie getan? O, das wäre ja abscheulich!" fuhr Lucie auf, die natürlich an Herrn von Malwitz dachte. „Gewiß habe ich das getan!" behauptete der Rittmeister. „Wissen Sie denn überhaupt, wer der dumme Kerl ist?" „Hm . . . nein das heißt . . . das heißt. . ." stotterte die Ärmste, die sich nicht verraten wollte. „Na also!" triumphierte Kolbenstein mit der Miene eines Finanzministers, der eine neue Steuer erfunden hat. „Wissen Sie es denn?" brummte der Major. „Aber selbstverständlich!" „Das glaube ich noch nicht. Sie können doch einem Assessor keine drei Tage Stubenarrest geben?" „Einem Assessor?" fragten die beiden andern wie aus einein Munde. „Gewiß!" behauptete der Major- „Gs kann kein an derer sein." „Ist ja gar kein Gedanke daran, lieber Herr Major!" versetzte der Rittmeister überlegen. „Gin Assessor!. Hähähä!" „Na, was glauben Sie denn?" erkundigte sich, aufgebracht über das Spottlachen, der Major, während Lucie bei dieser Frage in ein arges Erröten verfiel, weil sie fürchtete, nun den Namen ihres schüchternen Leutnants zu hören. Ihr Erstaunen war uni so größer, als der Rittmeister sagte: „Lachen Sie nicht, lieber Herr Major, und Sie, Fräulein Lucie, werden Sie mir nicht böse! Was ich sage, weiß ich so sicher wie'zwei mal zwei vier ist, der Troubadour ist kein anderer als . . ." Einen Augenblick Pause mußte er sich noch gönnen, der gute Rittmeister, um die Spannung bis aufs Aeutzerste zu treiben und seinen Triumph recht raffiniert zu genießen. „Nun als?" drängte der Alte und das Fräulein sah ihm angstvoll in die Augen. „Als der Trompeter Bojatzki von der dritten Schwadron!" „Alle Bombendonnerwetter!" stieß der Major aus. „Wie soll der Ketl denn dazu kommen!" Und Lucie lachte wie ein Kobold, dem ein Schelmenstreich geglückt ist. „Ja, das weiß ich selber noch nicht!" erklärte achsel zuckend Kolbenstein. „Aber er hat es mir selber gestanden!" „Rittmeister!" sagte der Major bloß und fuhr dann mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach der Stirn, eine Be wegung, die wohl zu den deutlichsten der Gebärdensprache gehört. Herr von Kolbenstein begnügte sich, die Stirn in Falten zu ziehen. Der Spott des Alten und die ausgelassene Lustigkeit des Fräuleins waren wenig nach seinem Geschmack. ^Werden ja sehen!" knurrte er endlich „Na, nichts für ungut, Rittmeisterchen!" sagte seelen vergnügt der Major. „Aber das ist doch zu starker Tabak! Der Kerl müßte mich doch reinweg für einen Tambourmajor halten, wenn er das wagen wollte! . . . Glauben Sie's nur: es ist das Storchbein von Assessor, der alle Tage hier vorbeistelzt und heraufglotzt, als wären wir unter Polizeiaufsicht. Der hat auch! so lange Klimperfinger, wie sie zum Quinquilieren nötig sein müssen! Mein Wort darauf, der ist es!" i zu schicken! „So tut er das also aus sich?" „Zu Befehl!" bestätigte Bojatzki ängstlich. „ „Und er Schafskops denkt, mit seinem -Krähen und Mpnn irgend welchen Eindruck zu machen? Lächerlich macht » sich, verstanden!' .... Ist ja unerhört, so etwas! . . . . sage ich ihm, belästigt er dps Fräulein noch einmal mit dummen Geschichten, so lasse ich ihn ins Irrenhaus .ppgen, er größenwahnsinniger Blasius er! Uebrigens Hot er, <i- Ganz betäubt ging der etwas'beschränkte Bojatzki die ^Vpe hinunter. Wie sollte er sich das zusammen reimen? wußte der Rittmeister von seinen Abendunterüaltungen? er etwa neidisch? hatte er etwa ein Auge auf ... hm Das konnte doch wohl nicht sein! Ein Rittmeister und ^m.^ättcherstochter? Aber sie hatte Geld, viel Geld! Dreitausend Hch'r und nachher einmal ihren Anteil an Haus und Garten! seicht war's dem Schlimmen auch nur um eine bloße Liebelei fall Sophiechen zu tun! Möglich war alles! Auf jeden müßte er, sobald es ging, der Geschichte ein Ende machen Üch das Jawort von Meister Körber holen! Ein saurer j pI freilich, das wußte er, denn den Spiclleuten sind wohl >e» - schon über das Gesicht, das der verliebte Assessor schneiden wenn ihm der klingende Lohn in die Hände käme! merkwürdig, der Gesang schien heute wirklich auszubleiben! ^»^7 sagte endlich der Alte, dem die Sache langweilig ' »Unser Troubadour scheint den Schnupfen zu haben!" „Ich weiß nicht .... Herr Rittmeister . . ." >' „Dummer Kerl! Ich meine, ob ihn jemand hinausgeschickt jk M, xjn Assessor oder 'ne Doktor oder so einer, he?" erläuterte heiler. freilich, das wußte er, denn den L . ^üdel, aber selten die Alten hold! ... Ilm Zeinen Hausarrest konnte er heute unter diesen Umständen ./«Mm unmöglich einhalten. Sophie erwartete ihn bestimmt Gack r ^5«!— Weills r " oii' /p ^»Aee, heute nich, Fiekchen!" sagte er mit einem wehmütigen »Was denn aber? Aengstige einen doch nicht." ?jh - »2ch meine ja das alte Wimmerholz!" beruhigte er sie. ich nämlich Hausarrest habe und der Rittmeister könnte horchen. Du hast doch abgeschlossen?" ihr »Na natürlich!" versetzte sie. „Aber wie kommst Du denn Ausarrest?" ix »Wegen Dir, Sophie!" erklärte er heldenhaft und setzte ihr ^MÜelhafte Geschichte mit dem Rittmeister nach seiner Aus- auseinander. ff ^ührenddessen satz nebenan im Salon beim Major Geßler ^^üweister Kolbenstein und beobachtete mit heimlicher Ge- reizende Lucie, die von Minute zu Minute mitz- wurde, ohne Zweifel, weil die Serenade ausblieb. Major hatte seit einer Viertelstunde aut den ersten 2n seiner Tasche lag schon ein kleines, weißes " „U reifi das er dem Sänger als Anerkennung für seine r hmunterzuwerfen gedachte. Er hatte einen funkel l,i^'Waiden sein-, denn was sollte ein Assessor oder Doktor für habep, ihn zum Klimpern und Singen in Böttcher