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Allgemeiner Anzeiger : 22.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191604227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19160422
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19160422
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-22
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 22.04.1916
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Serbiens k)eerestrümmer. Zum erstenmal wird jetzt von amtlicher Stelle eine Darstellung von der Rettung der serbischen Heerestrümmer gegeben und zwar in der italienischen Kammer durch den Minister des Auswärtigen Sonnino. Der Minister führte dabei n. a. aus: In der Sitzung am ersten Dezember haben wir nach einem Rückblick auf die Bemühungen der Negierung um die Verteidigung der Unab hängigkeit Serbiens schon vor unserer Teil nahme am Kriege dem Parlament unsere Ab sicht mitgeteilt, alles uns mögliche zur Unter stützung der Armee König Peters zu tun, indem wir im Einverständnis mit unseren Verbündeten ihre Verlegung mit Lebensmitteln und Mu nition sicherten und ihre Sammlung erleichterten. In Erwartung der Zeit für die Revanche war es damals nicht angebracht, die Einzelheiten unserer Aktion zu erörtern, weil diese auch von dem Ausgang der Operationen auf dem Balkan abhängen mußten. Bekanntlich ist seitdem be schlossen worden, die serbischen Truppen nach Korfu zu bringen und dort Zu sammeln, nach dem sie sich nach einem Kampf gegen zwei an Zahl leSr überlegene feindliche Armeen nach Montenegro und Albanien zurückgezogen hatten. Da ein Widerstand der serbischen Armee in Skutari oder in Albanien als unmöglich erkannt wurde, war es durchaus nötig und wichtig, ihre Einschließung und Übergabe zu verhindern. Die erste schwere Ausgabe war die Wiederversorgung dieser Armee mit Kriegsmaterial und Lebens mitteln; hiermit wurde die italienische Marine nebst einigen Schiffen der verbündeten Flotten beauftragt. Zunächst wühlte man einen Weg, der allerdings von Schwierigkeiten starrte, den- .jenigen über San Giovanni di Medua, und die Landung an Material dauerte dort an, bis Ler König von Montenegro mit seiner Regie rung und dem diplomatischen Korps jene Gegend infolge des Vormarsches des Feindes verließ. Die weiteren Transporte und Landungen von Material gingen über Durazzo. Ein noch schwieriges Unternehmen war die Einschiffung und der Transport der serbischen Armee, die ein neues ruhmreiches Blatt auf der Ehrentafel unserer Marine bilden. Außerdem wurden viele Tausende von Flüchtlingen, Frauen und Kinder unterstützt und neben der serbischen Armee von San Giovanni di Medua, Durazzo und Valona fortgesetzt und Tausende von Kranken und Verwundeten auf Lazarettschiffen untergebracht. Ferner brachte man die ganze Masse der von der serbischen Armee mitgebrachten österreichisch-ungarischen Gefangenen nach Italien. 'Daneben darf man nicht vergessen, daß wir zu gleicher Zeit zur Entsendung einer italienischen Truppenexpedilion auf das andere Meeresufer schritten, um dadurch alle diese Einschiffungen möglich zu machen. Im ganzen sind so über 250 00V Personen und 10 000 Pferde über das Adriatische Meer transportiert worden. Diese so ansehnliche Be wegung von Menschen und Material ist trotz der schlechten Jahreszeit, den ungünstigsten Vor bedingungen in den kleinen albanischen Häfen, die dem Feinde nahe und von unserem einzigen Ausgangshafen Brindisi verhältnismäßig weit ablagen, ohne ernstlichen Schaden verlaufen. Die Gefahren durch die feindlichen Unterseeboote waren groß; außerdem zeigte sich der Feind beständig mit Flugzeugen und unterseeischen Minen tätig. Die Versuche des Feindes, durch Flotillen von Torpedobootszerstörern, welche durch Spähkreuzer unterstützt wurden, wirksam zu werden, wurden sämtlich durch den ununter brochenen Wachdienst unserer die Transporte begleitenden .Kriegsschiffe vereitelt, und die Zahl unserer Verluste dabei auffallend gering. Damit schließt Herr Sonnino, weil es ihm offenbar unangenehm war, von den Leiden des serbischen Heeres durch Schuld der Bundes genossen von dem Elend der serbischen Flücht linge auf Korfu zu reden. Den Mut seiner Ministerkollegen im Vierverband, von der glänzenden Schlagkraft des gesammelten und neuausgerüsteten serbischen Heeres zu reden, fand Herr Sonnino nicht. Man weiß ja aus einwandfreien neutralen Berichten, wie es um diese Stoßkraft des neu Zus eigner ScdoUe. 24) Roman von Guido Kreutzer. (Fortsetzung.) „Der Miere wird Ihnen ja kaum Knüppel zwischen die Beine schmeißen, denn der sitzt in Eichfelde zwischen seinen Blumen und verblödet so langsam. Wer den Jüngern, diesen ge schniegelten Affen, der sich mit seinem Monokel und seiner schwarzseidenen Unterwäsche Wohl mal wird begraben lassen — den halten Sie sich zehn Schritte vom Leibe. Denn der Mann ist ein gewerbsmäßiger Spieler und daher, wie alle diese Leut«, nur mit äußerster Vorsicht zu genießen. Doppelt gefährlich aber, weil er nebenbei noch Ehrgeiz besitzt. Solche Kreaturen gehen über Leichen, wenn es nötig ist, und — bei ihnen ist «2 meistens nötig. Da heißt's eben: Vorsicht I" Der Leutnant schüttelte lächelnd den Kopf. .Ich vermute, Herr Doktor, Sie trauen Herrn Burger viel zu viel zu. Denn soweit ich ihn kenne, steht er sein höchstes Glück darin, für »inen Vollblut-Aristokraten oder den Reserveoffizier eines Garde-Kavallerie-Regiments gehalten zu werden. Und diese feudalen Neigungen kommen seinem Vater, fürchte ich, ziemlich teuer zu stehen I" Der kleine Doktor lehnte sich noch tiefer in seinen Sessel zurück und machte ein ergebenes Gesicht! An Engel ist so rein! — Wissen Sie, wie die Aktien tatsächlich stehen? Wso: Wenn er von seinem Alten viel hat, sind es jährlich sechstausend Mark. Sechsmal so viel Her verbraucht er gut und gerne. Wo kommen ausgestakteten Serbenheeres bestellt ist. Gewiß, mit Hilfe Englands und Frankreichs sind die Armee-Überreste wieder mit Kleidung, Munition und Waffen versehen worden. Aber damit ist ein vollständig geschlagenes, durch Entbehrungen und eine harte Verfolgung fast völlig aufge riebenes Heer nicht wieder schlagfähig gemacht. verschiedene Uriegsnachrichten. (Von der mit. Zcniurbehörde zugelassene Nachrichten.) Die Stimmung im deutschen Heere. Der Berichterstatter des Berner ,Bund' Oberst Müller veröffentlicht einen längeren Be richt über die Stimmung des deutschen Heeres bei Verdun, die er als ernst und ver trauensvoll bezeichnet. Gewiß sehne auch das deutsche Volk einen ehrenvollen Frieden herbei, aber von Kriegsmüdigkeit des deutschen Volkes im Sinne eines Nachlassens des Sieges willens und der Kraft zum Durchhalten zu sprechen, wäre falsch. Gewisse Erscheinungen beim französischen Heere lassen daraus schließen, daß die französischen Reserven zur Neige gehen. * Englands Achillesferse. Der Flottenkorrespondent der Morning Post' bezeichnet die Zerstörung der Handelsschiffe als ernsteste Seite des Krieges, was England selbst betreffe. Die Lage könne ernst wer- den, wenn die Verluste an Schiffen in dem selben Maßstabs fortgingen. Der Korrespondent bemerkt, daß der Bau neuer Handelsschiffe seit Kriegsbeginn fast ganz aufhörte. Es werde sehr schwer sein, die nötigen Arbeiter zu be kommen, aber es sei unumgänglich notwendig, neue Schiffe zu bauen. Der Flottenkorrespondent der .Times' beschäitigt sich ebenfalls mit der Schiffsraumsrage. Der Bau neuer Schiffe sei die einzige wirkliche Abhilfe gegen die Verluste des II-Bootkrieges. Mindestens eine Million Bruttotonnen sei nötig, uin die Verluste an Schiffsraum zu decken. Die „einheitliche Front". Den .Neuen Zürcher Nachrichten' wird von gut unterrichteter italienischer Seite geschrieben: In den politischen Kreisen Roms wird als Grund für den Rücktritt des Kriegsministers Zupelli angegeben, daß er gegen die Beförde rung italienischer Truppen nach Frankreich Stellung genommen habe. Die neue Einberufung von sechs Altersklassen in Italien wird mit der Pariser Konferenz in Zu sammenhang gebracht. Zupelli soll eine nahe bevorstehende österreichische Offensive vorausge sehen haben, wobei er befürchtete, daß der öster reichische Einbruch in Venetien gelingen könnte, wenn Italien eine große Truppenzahl nach Frankreich sende. Die italienischen Geschotz- fabriken, die erst im Entstehen sind, haben ohne hin zum größten Teil für Frankreich gearbeitet, sodaß der Mangel an Geschossen die beabsichtigte italienische Frühjahrsoffensive unmöglich ge macht hat. * Serbenflucht vou Korfu. Die .Südslawische Korrespondenz' meldet aus Athen: In Korfu wurden mehrere griechische Barkenführer durch Truppen der Verbündeten erschossen. Als Grund sür die Hinrichtungen wird angegeben, daß die griechischen Schiffer serbischen Soldaten zur Flucht verhalfen. Tat sächlich sind in der letzten Zeit zahlreiche serbische Offiziere und Soldaten aus Korfu geflüchtet und über griechisches Gebiet in die Heimat zurückgekehrt. Die schlechte Behandlung der Serben durch die Fran zosen und die Unlust, für die Verbündeten weiterzukämpfen, waren der Anlaß zur Fahnen flucht der Serben. Kämpfe an der Grenze Ägyptens. Nach einer amtlichen Meldung hat der Ober befehlshaber in Ägypten von einem erfolgreichen Vorstoß nach Jckjaffa Bericht erstattet, der von australischen Truppen unternommen worden ist. Die Truppen seien in der Nacht aufgebrochcn und hätten an dem genannten Tage um 7 Uhr früh das feindliche Lager angegriffen und es nach einem leAasten Gefecht besetzt. Der Feind Habs mindestens sechs Tote und fünf Verwundete gehabt, ein öster reichischer Leutnant und 84 Türken seien gefangen genommen. Die feindlichen Reiter seien entkommen, die englischen Truppen hätten die Oase Katia besetzt. * Die Belagerung von Kut el Amara. Der Londoner Berichterstatter des ,Secolo' meldet, es sei sicher, daß die L a ge der eng lischen Truppen in Mesopotamien nicht befriedigend sei. Die Befürch tungen über das Schicksal des Generals! Townshend seien in den letzten Tagen erheblich gewachsen. Offenbar hätten die schlechten klima tischen Verhältnisse im Verein mit den Über schwemmungen ein unvorgesehenes Element in den Kampf gebracht. Auffällig sei, daß in den ersten drei Monaten der Belagerung die Mel dungen von General Townshend häufig, regel mäßig und zuversichtlich waren, während seit dem vierten Monat der Belagerung die Nach richten ausbleiben oder nicht mehr veröffentlicht werden. Me lange nock? Französische Betrachtungen über die Kriegsdauer. Die Frage der Kriegsdauer, so schreibt Ge orges Ohnet im Pariser ,Goulois', beschäftigt alle Geister. Die schlimmen Propheten, die sagen: „Man muß aus einen neuen Winterfeld zug gefaßt sein," sind die Industriellen und Kaufleute, die dem Staat Munition usw. ver kaufen. Nach ihren Wünschen werden sich natürlich die Pläne der maßgebenden Männer nicht richten. Diese wissen, wie schwer der Krieg auf jeder französischen Brust lastet. Je größer und rückhaltloser die heldenhaften Opfer des Landes sind, um so mehr hoffen sie, ihn mög lichst abkürzen zu können. Sie sagen nicht: „Man muß auf einen neuen Winterfeldzug ge faßt sein," sondern: „Wir haben das deutsche Ungeheuer an der Kehle gepackt. Lassen wir es nicht los, ehe wir es zu Boden geworfen haben." Wir können diesmal auf Erfolg rechnen, 1914 haben wir den unerwarteten, furchtbaren Angriff zurückgewiesen, 1915 wurde der Sieg vorbereitet, 1916 sind wir jetzt mit allen unseren Kräften und allem unserm Material zur letzten Anstrengung bereit, die unsern Sieg sichern muß. Es spricht vieles dafür, daß die eben auf allen Fronten gleichzeitig beginnende Schlacht nicht aufhört, bevor das Schicksal eines der Krieg führenden endgültig entschieden ist. Die Neu tralen kündigen einstimmig die deutsche Nieder lage an. (?) Die Zeit bis zum Oktober wird zweifellos der erbittertste, blutigste Abschnitt des Krieges sein. Die Stunde der höchsten Opfer wird Frankreich bereit finden. Für seine Ruhe, sein Glück, seinen Ruhm nähert sich ihm der Sieg. Aber müßte man darauf warten, so wird man Frankreich entschlossen und unerschrocken finden, den letzten Tropfen seines edlen Blutes für den Triumph der Freiheit und der Gerechtigkeit zu vergießen. Herr Georges Ohnet schreibt recht viel, um seine und seiner Gesinnungsgenossen tödliche Angst vor einem neuen Winterseldzug zu ver bergen. Wir in Deutschland sind auf einen solchen gar wohl gefaßt; das mögen er und die Seinen sich gesagt sein lassen. Die Stufenleiter des französischen Erfolges 1914—1915—1916, die Herr Ohnet entwirft, kann natürlich nur un getrübte Heiterkeit erwecken. Von der ein stimmigen Ankündigung der deutschen Niederlage durch die Neutralen haben wir noch nichts be merkt, im Gegenteil hier und dort aus den neutralen Kriegsbesprechungen sogar das Gegen teil herausgelefen. Politische Kunälckau. Deutschland. *Um eine Umgehung der Bestim mungen über die Sommerzeit zu ver hindern, hat der Reichskanzler in einem Erlasse, der Anweisung über das Umstellen der Uhren in den öffentlichen Gebäuden (Kirchen, Schulen, Rathäuser, Gerichtsgebäude, Verkehranstalten usw.) gibt, ausdrücklich bemerkt, daß „jedem etwaigen die andern dreißigtausend Mark her, wenn Sie mir diesen Einwurf gütigst gestatten wollen? Vom Spiel, Verehrtester! Uird von allerlei sonstigen lichtscheuen Geschäften l — Sie werden mir zugeben, daß ich meine Pappenheimer kenne, wo ich schon so manches liebe Jahr hindurch Nacht für Nacht am grünen Tische meine Waffen gänge mit ihnen ausfechte. Das andre, was Sie da bemerkten, das ist nur die MaSke, mit der er alle Welt meisterhaft täuscht. Oder auch vielleicht eben sein — Ehr geiz, den ich erwähnte." Hans Scharrehn war blasser geworden. Er hatte plötzlich die Empfindung, als stemme sich ihm das Paket Banknoten in seiner Brieftasche mit drückender Wucht gegen die Brust. „Dann verstehe ich nur das eine nicht, Herr Doktor, weshalb Sie mit einem Menschen, den Sie so genau zu kennen glauben und derart niedrig einschätzen, überhaupt noch eine einzige Spielkarte wechseln. Bitte, mißverstehen Sie mich nicht. Ich meins * Er brach ab, denn das Gesicht Warrensbrüggs hatte sich jäh verändert, zuckte und verzerrte sich. Abstoßend häßlich war es in diesem Augen blick, wo die Augen bis zu einem schmalen glitzernden Spalt zusammensanken und sich über die schlaffe gelbe Haut der Wangen tiefe ver kniffene Falten zogen. „Sie können Ihnen bas nicht verstehen, da diese ganze stickige Umgebung hier zu fremd ist." — Seine Stimme war von einer quälenden Heiser keit. — „Wenn Sie sich in der Börsenwelt aus kennen würden, dann wüßten Sie auch, daß mein Name einen scharfen Klang hat. Das datiert noch aus jener Zeit her, wo ich meine skrupellosen Raubzüge an der Börse unter nahm, weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, in zehn Jahren meine fünf Millionen auf der Deutschen Bank zusammen zu haben. Es hat noch nicht einmal ganze zehn Jahre gedauert, bis ichs schaffte. Dabei mag ich denn wohl auch so manche Existenz vernichtet haben;, aber das ist nicht immer zu umgehen. Wenn man Tausends über die Klinge springen läßt, kann man nicht jedem einzelnen erst ins Herz sehen, ob's nicht vielleicht gerade um ihn schade ist. Da geht's eben vorwärts, ohne rechts oder links zu sehen. Und wer sich nicht rechtzeitig mit einem Sprung beiseite rettet, der kommt unter die Näder. Das ist die Börse —" Die Spannung seiner Züge löste sich all gemach wieder. „Heute laß ich meine Millionen ans sich selbst arbeiten und leiste mir solche kleine Treib jagd nur noch hin und wieder mal zum Privat vergnügen. Im übrigen aber bin ich ein fried licher Greis geworden. Trotzdem — die Angst vor mir ist geblieben. Und wenn ich irgend wohin komme, bin ich's noch immer gewohnt, daß die Leute dem Namen,Warrensbrügg' ihre Reverenz machen. Ich erwähne das alles nur, um Ihnen zu zeigen, daß ich nicht feig die Augen schließe vor so manchem Unglück, das ich vielleicht unnötig heraufbeschworen habe." Er machte mit der Hand eine Bewegung, als wolle er etwas wegwischen. „Was ich damit anoeuten will: Wir Bör sianer und Spekulanten unterliegen wohl aus nahmslos mehr oder minder einer gewissen befördern. Italien. * Wie die römische TelegraphenageM meldet, unterbreitete König Alfons von Spanien dem Papste einen Vorschlag B Verständigung mit den kriegführenden MM zugunsten der auf den Schlachtfeldern zurüM lassenen Verwundeten. Der Papst ist bereit, den Humanitären Vorschlag zu unterstützen. Holland. *Jm Anschluß an die Denkschrift der eng- lischen und der französischen Negierung über die Beschlagnahme der Uberseepost W die Regierung am 11. April an die genannte» Regierungen ungeiähr gleichlautende Noten ge sandt, in denen erklärt wird, daß die holländiM Regierung niemals für die Paketpost die M- rechte beanspruchte, die die Konvention von 190' Briefsendungen zugesprochen hat. Die Mög lichkeit, daß in Kriegszeiten Bannware mit A Post versandt werden könnte, habe bereits M bestanden. Trotzdem habe die Zweite Friedens konferenz deren Unverletzlichkeit anerkannt. Note protestiert weiter gegen die Beschlagnahm» von eingeschriebenen und Wertsendungen, d» von holländischen Eigentümern nach Nord- E Südamerika, Spanien, Portugal und IM versandt wurden. Die holländische Regier»»» erwartet die Rückgabe dieser Poststücke und hält sich das Recht vor, Schadloshaltung die Verluste zu beanspruchen, die den EM tümern dieser Sendungen infolge der ungM lichen Maßnahmen der britischen Behörden e»' standen sind. Nuflland. *Der Reichsrat stimmte dem zu, wie es von der Duma bewilligt M den war. * Eine große Anzahl Dumamitglieder braM eine Gesetzvorlage ein betr. ein allgemein^ ständiges Verbot des Verka» aller Getränke, die über 1Vs °/o Alle» enthalten. Diese Vorlage findet bei der gierung gute Aufnahme. Amerika. * Nach englischen Berichten verzögert PnI' dent Wilson seine Entscheidung, weil er daß das Land nicht in einen K r > verwickelt werden will. Die widmen dem Krieg in Mexiko ganze SeM den Kämpfen bei Verdun wenige Zeilen, M Korrespondent der Morningpost' fragte cin-w glied des Kabinetts: Was würde der Ko»», tun, wenn der Präsident die Beziehungen " Deutschland abbräche und dem Kongreß s. Tatsachen vorlegte? Das Mitglied des KavUM antwortete: Ich glaube, daß der Kongreß Präsidenten unterstützen würde, aber widern» Amerika will keinen Krieg. Moral. Aber dessen nngeachtetct l — Wll beiten doch wenigstens, und unser Meller . fordert eine ganze Reihe männlicher TugM.., Mut, Entschlossenheit, Geistesgegenwart, keit. Diese Parasiten aber vom Schlage jüngern Burger — die stehlen dem gott die Tage und Nächte ab, sum wie Steppenwölse und bekommen Courage, wenn sie im ganzen Rudel sw" einzelnen herfallen können, der die gespiene tasche bei sich hat." -EB, Seine Finger krümmten sich unwulno^, als säße er einen: von ihnen schon an dcw'M, „Hyänen auf dem Schlachtfeld der -e. — Ich sage Ihnen, ich hasse diese Brut, noch nie im Leben etwas gehaßt wM- daß ich mir hier als alter Mann Nacht M um die Ohren schlage, geschieht nur, u > nach dem andern von ihnen abzuwüW wissen's auch ganz genau. Wenn ich M übernehme, wird so mancher von diesen ex ein wenig bleicher. Sie wehren, 'MM- mich, solange ihre Hirne noch Energie» .-MH Aber das Hilst ihnen alles nichts--ich? stärker. Mann sür Mann lasse ich ou-1» Miet! klepper in der Versenkung verschwinden. MM hab' ich einunddreißig zur Strecke gcbraw - das halbe Hundert muß noch voll w" ' M ich mich zum letzten langen Schlaf, HM M p ist meine Mission, sehen Sie. D-e b M mit einer wahrhaft fanatischen WMw-M gebe so dein lieben Gott meine Abschlags., auf manche Sündenschuld, die ich me Leben hindurch mir aufgepackt habe. , l Ler Ulan starrte wie hypnotisiert m Versuchs, Lie Wirki-ig der Neuerung durch Ver legung der Geschäftszeit, der Polizeistunde und dgl. abzuschwächen oder aufzuheben, mit allem Nachdruck entgegengetreten" werden solle. *Die Abschaffung der ersten Wagenklasse haben nunmehr die württem- bergischenStaatsbahnen durchgesühri. Als Ersatz sind eine Anzahl neuer Wagen zweiter Klasse eingestellt worden, die dadurch von der bisherigen Einteilung abweichen, daß sie mehr Nichtraucherabteile enthalten. Von den 40 Sitzplätzen entfallen auf die Nicht raucherabteile 24, auf die Raucherabteile 16. Dre Ausstattung der neuen Wagen im Innern ist sehr gediegen. Der zur Verfügung stehende Raum ist aufs äußerste ausgenutzt. Frankreich. * Das Pariser ,Amtsblatt' veröffentlicht eine ergänzende Verfügung zu dem Erlaß vmo 6. November 1914 über die Anwendung der Londoner Seerechts-Dekla ration. Die Verfügung wird von einem Bericht eingeleitet, in dem es heißt, daß es ans Grund eines Übereinkommens mit den Ver bündeten notwendig erschienen sei, die einer Beschlagnahme unterliegenden Waren durch die einzige Tatsache ihres Bestimmungsortes genauer sestzustellen und die Wegnahme der Schiffe zu erlauben, die nach einem nicht gesperrten Hafen sür einen gesperrten Hafen bestimmte Waren
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