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Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Hemeinderat zu Aretnig. colksl-Rnreiger M Sie vrWsNe» «reinig, SroprödrrOorf, «nurmiae, franicenidsl «n» Umgegend. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags V2II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/2n Uhr einzusenden. Der Mgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch'und Sonnabend. Abonnementspreis, z>... .. --- l —j. elnschl. des allwöchentlich beigegebenen„Jllustrierten llnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzei bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Ucbereinkunft. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 24. Mittwoch, den 22. März 1916. 26. Jahrgang Bekanntmachung. Das Königlich Sächsische Ministerium des Innern hat sich im Einvernehmen mit dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts auf unser Ersuchen in Würdigung der besonderen Umstände, die eine derartige Maßnahme in der Kriegszeit gerechtfertigt erscheinen lasten, einverstanden erklärt, daß die sächsischen Zeichnungs- und Vermittlungsstellen für die lV. Kriegsanleihe auch am Bußtage, den 22. d. Mts. — dem letzten Tage der Zeichnungs- frist — in der Zeit außerhalb des Gottesdienstes offen gehalten werden. Demzufolge werden auch am Butztage in der Zen außerhalb des Gottesdienstes sämtliche Reichsbankanstalten und Vermittlungsstellen im Königreich Sachsen Zeichnungen auf bie IV. Kriegsanleihe entgegennehmen. Reichsbank-Direktorium. Havenstein. v. Grimm. «mit NaLriLir«. gefangenen Italiener auf 925; am Rombon Nordöstlich von Bermelles wurden nach Artillerie vorbereitung und erfolgreichen Sprengungen den Engländern früher errungene Vorteile wieder abgenommen. Französische Angriffe auf den „Toten Mann" wurden im Keime erstickt; südlich der Feste Douaumont und westlich von Vaur sind die Kämpfe noch im Gange. Unsere Flieger haben französische Bahnanlagen angegriffen; aus einem französischen Geschwa der, das Mülhausen und Habsheim angriff, wurden vier Flugzeuge heruntecgeschossen. Russische Angriffe auf der Front Drywsjaty- See—Postawn und beiderseits des Narocz- Sees wurden an allen Stellen unter außer gewöhnlich starken Verlusten für den Feind glatt abgewiesen. Eins unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 18. März die Entente-Flotte bei Kara-Bnrun südlich von Saloniki angegriffen. Ani Tolmeiner Brückenkopf machten die t. und k. Truppen weitere, am Mrzli Vch neue Fort schritte und nahmen insgesamt 283 Italiener gefangen. Ein österreichisch-ungarisches Unterseeboot hat vor Durazzv einen französischen Torpedobootzerstörer, Typ „Fourche", vernichtet. In der Zeit vom 1. bis 18. März sind von deutschen Unterseebooten 19 feindliche Schiffe mit rund 40 000 Tonnen versenkt worden. Der russische Minister des Innern Chwostow ist durch Erlaß des Zaren seines Amtes ent hoben worden- sein Amt übernimmt der Ministerpräsident Stürmer. In Neuyork fand eine irische Nationalversamm lung statt, in der Irlands Unabhängigkeit gefordert wurde. Die Franzosen setzten mit Teilen einer neu herangeführten Division gegen das Dorf Vaux einen Gegenangriff an; unter schweren Verlusten wurden sie abgeschlagen. Inc Luftkampfe an der Westfront wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen. Starke russische Angriffe beiderseits von Postawy und zwischen Narocz- und Wiszyniew-See blieben völlig ergebnislos, bei Widsy mach ten unsere Truppen einen eccolgreichm Vor: . >ß- «in Geschwader deutscher Marineflugzeuge hat Dover, Deal und Ramsgate erfolgreich bom bardiert; alle Flugzeuge sind wohlbehalten zurückgekehrt. Die Brückenschanze nordwestlich von Uszieezko wurde von den österreichisch-ungarischen Trup- Pen vor den Russen geräumt. 'u Tolmeiner Brückenkopf stieg sie Zahl der wurden 145 Italiener gefangengenommen. König Friedrich August wohnte an der West front der 200jährigen Jubelfeier seines württembergischen Infanterie-Regiments bei. Das sächsische Gesamtministerium hat dem Landtage oorgeschlagen, den Landtag diesmal nicht zu schließen, sondern nur zu vertagen. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Ge- sellschaft wird am 1. April oen Personen verkehr auf der gesamten Strecke aufnchmen. Deutsche Torpedoboote erfolgreich im Kampfe gegen eine englische Zerstörer-Division. Berti». (Amtlich.) Vor der flandrischen Küste fand am 20. Marz früh ein für uns er folgreiches Gefecht zwischen drei deutschen Tor pedobooten und einer Divlsion von fünf englischen Zerstörern statt. Der Gegner brach das Gefecht ab, nachdem er mehrere Volltreffer erhalten hatte, und dampfte mit hoher Fahrt aus Sicht. Auf unserer Seite nur ganz belanglose Beschädigungen. Der Chef des Avmiralstabes der Marine. (W. L. B.) Die französische Heeresstärke bei Verdun. Einer Betrachtung der „Köln. Ztg." über die in gewissem Sinne ähnliche Kriegslage vor Ver dun und vor Sebastopol iin Kcimkciege sind folgende Einzelheiten entnommen: Der Bericht unierec Obersten Heeresleitung gibt an, bei dem französischen Versuch, die von schlesischen Regi mentern genommenen Stellungen aus oer Höhe vom „Toten Mann" uns wieder zu entreißen, sei die 27. Division sestgestellt worden, die der Feind im Maasgebiet ins Feuer gebracht habe. Faßt man diesen Ausdruck dahin auf, daß die ganze Front des Nocdwest- uno Nocdabschnitts vor Vecoun gemeint ist, so würde sich für die Linie Malancourt—Ornes, die dann auf die Lime Malancourt—Vaur vorgetrieben wurde, eine Ausdehnung von mehr als 25 Kilometer, den Bogen eingerechnet, ergeben. Die französische Division soll nach den Vorschriften 124)00 Mann stark sein; wir wollen aber nur mit 10000 rechnen, jv daß im ganzen 270 000 Mann, für den Kilometer rund eine Division, eingesetzt worden waren. Durch die vielen Wald stücke und das überschwemmte Maastal wird der Raum aber noch eingeschränkt, so daß die auf den Kilometer fallende Zahl sich noch erhöht. Der Feind har danach sehr stacke Verstärkungen in den Raum um Verdun hecangebracht. Eine Reichsstelle für Vieh- und Fleischoersorgung. In der Sonnabend-sitzung oes Ecnahrungs- beirateS wurde zunächst die Regelung der Fleisch versorgung erörtert. Die Besprechung ergab volle Uebereinstimmung über die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit, die bisher in den meisten Bundesstaaten eingerichteten Fleischversorgungs stellen durch Schaffung einer „Reichsstelle für Vieh- und Fleischoersorzung" organisch weiter zu entwickeln. Wie bereits der Name sagt, soll die neue Zentralstelle, sich auf die in den ein zelnen Bundesstaaten bestehenden, dem gleichen Zwecke dienenden Einrichtungen stützend, sowohl für eine geregelte Heranschaffung des nötigen Schlachtviehs sorgen, als auch den Verbrauch des vorhandenen Fleisches ordnen und über wachen. Außerdem wurde noch kurz die Frage gestreift, ob es nicht zweckmäßig sei, die vor handenen Bestände der wichtigsten Lebensmittel planmäßig zu verteilen, um dem übertriebenen Aufkäufen der vorhandenen Bestände im Klein handel vorzubeugen. (W. T. B.) Perm»« und ZäLWrr. Bretnig. Die hiesige frei«. Feuerwehr hielt am Sonnabend im Restaurant zur guten Quelle ihre Hauptversammlung ab, in der u. a. mehrere Kameraden für längere oder kürzere Dienstzeit mit Auszeichnungen bedacht wurden. Eserhiel ten Uhr und Stock der Steigersektionsführer Gustav Nitzsche und die Spritzenmänner Adolf Gebler und Moritz Wähner für 35 jährige Dienstzeit; das Allgemeine Ehren zeichen die beiden Steigersektionsführer H e rmann Boden und Bernhard Schreier, der 2. Spritzenmeister Arthur Seifert und der Spritzenmann OttoWagnersür 25jäh- rige Dienstzeit; die üblichen Litzen dec Sanitäter Max Zschiedrich, z. Z. im Felde, für 15 jährige, ferner die Steiger Otto Geb- ler, ö- Z- Felde, Martin Müller, z. Z- im Felde, Emil Fichte und der Spritzenmann Franz Oswald für 10 jäh rige Dienstzeit. Bretnig. Wir wollen nicht unterlassen, auch an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß diesmal die Brotmarken und Butterkarten an einem Tage und zwar am Sonnabend, den 25. d. M-, von nachmittags 3—6 Uhr in der oberen Schule zur Aus gabe gelangen. Großröhrsdorf. Am Sonnabend traf ein Arbeitskommando Russen vom Gefangenen lager Königsbrück im hiesigen Orte ein, um sie einige Zeil zur Verrichtung von Waldarbeiten im Kgl. Staalsforstreviere zu verwenden. Die Russen, 40 an Zahl, wurden in einem beson deren Raume des Mittelgasthofes unlergebracht. — Geldlotterie. Die Lose oer 6. Geld lotterie der Königin-Carota-Gedächtnis-Sliftung sind soeben auf dem Markt erschienen. Die Einrichtung dieser beliebten Wohllätigteitslotterie ist die alte geblieben. Sie ist mit zahlreichen Geldgewinnen von 25 000 Mark abwärts aus- gestatlel, die bar und ohne jeden Abzug ausge- zahlt werden. Auf eine Reihe mit zehn auf einanderfolgenden Einerzahlen muß mindestens ein Gewinn fallen. Lose sind zum Preise von 1 Mark in allen Losverkaufsstellen und durch die Hauptvertriebsstelle Jnvalidendank Dresden, Seestraße 5, zu haben. Kamenz. Nach einer Bekanntmachung des Kommunalvecbanoes dec Kämgl. Amlshaupl- mannschaft Kamenz vom 18. März dürfen Bäcker, Konditoren und Inhaber von Kaffees in ihren Geweroebelrieben nur Butter zum Backen verwenden, welche sie unmittelbar von außerhalb Sachsens bezogen haben. Kameaz. Dienstag den 28. Marz vor mittags 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirks- ausschuffes. Dresden. Ein raffinierter Betrüger ist der 1891 in Hamburg geborene Handlungsge hilfe Georg Martienssen. Er erschwindelte sich im Herbst 1915 in Berlin für mehrere tausend Mark Zigarren und Zigaretten, die er im Fern sprecher als angeblicher Geschäftsführer eines gro ßen Kaffeehauses bestellte. Mit fälschlich ange fertigten Bestellscheinen ließ er die bestellte Ware abholen und nahm sie auf der Straße dem Bo ten ab. Mitte November verlegte Martienssen sein Arbeitsfeld nach Breslau und Dresden. Als angeblicher Autoführer am Königlichen Hofe wußte er sich bei seinen Wirtsleuten uno bei Geschäftsinhabern bald in Ansehen zu setzen und schädigte u. a. den Inhaber einer Butter- und Eierhandlung um recht erhebliche Beträge. M. trug das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse und war gut gekleidet. Nach seinem Verschwinden ergab sich, daß er seine Wohnungsgeder außer dem bestohlen hatte. Nunmehr ist M. verhaf tet. Geschädigte werden gebeten, sich bei der Königlichen Polizeidirektion zu melden. Sein Bild liegt dort aus. Dresve«. Der erste diesjährige Jahrmarkt wird vom 2. bis 4. April abgeyalren. Dresden. (Doppelselbstmord.) Zwei Schwe stern im Alter von 50 und 60 Jahren haben sich am Sonnabend durch Leuchtgas in ihrer Wohnung in der Martin-Lurher-Straße vergiftet. Chemnitz. (Zurückhaltung von Kartoffeln.) Von Beamten des Wohlfahrtspclizeiamtes wur den in letzter Zeit bei 680 Kacloffelhänolern Stichproben daraufhin gemacht, ob Kartoffeln, die in letzter Zeit manchmal etwas knapp waren, zurückgehalten wurden. Bei 12 Händlern, bei denen dies der Fall war, wurde die Beschlag nahme verfügt uno die betreffenden Händler wuc den gezwungen, auch nach dein 15. März die bei ihnen Vorgefundenen Kartoffeln zu dem alten Preise zu verkaufen. Es wurden teilweise bl- zu 20 Zentner Kartoffeln vorgefunden, und da bei wurden die Leute, die Kartoffeln einkaufen wollten, mit dem Bemerken fortgeschickt: oce Kartoffeln sind ausoerkauft. Die Händler wer den bestraft. Hohe«ftei»-E. Spurlos verschwunden ist seit einigen Tagen das 22 Jahre alte, aus Crimmitschau stammende Dienstmädchen Lene Mothes. Sie war bei hiesigen Verwandten fett einigen Jahren im Dienst, jedoch seil 1. Mär; in einem Weingeschäft in Chemnitz. Alle Um stände deuten darauf hin, daß sie wahrscheinlich entführt wurde. Auszug aus der Verlustliste Rr. 264 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 15. März 1916. Laadwehr-Infanterie-Reg. Nr. 101: Reimann, Friedrich (9. Komp.), aus Pulsnitz, leicht verwundet, Kopf. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178: Buhr, Fritz (6. Komp.), aus Wieia, leicht ver- wundei, rechtes Bein. Zschiedrich, Paul (10. Komp.), aus Bretnig, leicht verwundet, linke Hüfre. Rasch, Mar (11. Komp.), aus Hauswaloe, leicht verwundet, linkes Bein. Pionier-Bataillon Nr. 12: Oswald II, Alfred (3. Komp.), aus Bretnig, verletzt.