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Allgemeiner Anzeiger Lokal NnreM für Sir Ortschaften Kretnig, großrSdrrüsrk, Nsurmiae, frsnkentbal unü Nmgegena Inserate, die 4 gespalteneoKorpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/2II Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 25 SorrnKbend, den 25. März 1916 26. Jahrgang Harze Nachrichten vertM» uns ZäÄMrs lich von Haucourt vervollständigt; es wurden 0l_I mannschaft Kamenz vom 9. März und 16. März 1916 — Nr. 58 und Nr. 64 des Kamenzer Tageblattes —.) Bretnig. Wir wollen nicht unterlassen, auch an dieser Stelle auf das morgen Sonn tag in hiesiger Kirche anläßlich der Amtseinwei- sung unseres Herrn Pfarrers Schneider statt- findende Kirchenkonzert hinzuweisen, zumal Herr Kantor Schneider alles aufgeboten hat, um den Zuhörern einen besonderen Kunstgenuß zu ver schaffen. Die Gefühle, die uns alle durch die gewaltigen Ereignisse der Gegenwart beseelen, werden hier wachgerufen werden durch herrliche Perlen edler Tonkunst; die ganze Vortragsord- nung wird durchweht vom Geist der Gegenwart, der Zeit de§ Leidens: Kriegszeit—Passionszeit. Ein Besuch dieser Veranstaltung kann jedem nur dringend empfohlen werden. Bretnig. Das im Grundbuche für das vormalige Appelationsgericht Bautzen als Lehn hof (Rittergilt Bretnig) Blatt 21 auf den Namen des verstorbenen Rittergutsbesitzers Johannes Eugen Theodor Heinze in Bretnig, der verstorbenen Anna Helene Theodora Heinze und der gleichfalls verstorbenen Leontine Mela nie Theodora verehel. Jumpelt geb. Heinze in Dresden zu je eingetragene Grundstück soll zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft unter Aufhebung des auf den 24. März 1916 angesetzten Vcrsteigerungstermins nunmehr am 9. Mai 1 9 1 6 , v o r m i tt a g s 1 0 Uhr an der Gcrichtsstelle im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 73 Hektar 50,6 Ar groß, mit 1521,16 Steuereinheiten belegt und auf 179497 Mk. geschätzt. Das Wohngebäude nebst 7 Anbauten und Türmchen (Ortslisten nummer 132) und das Scheunengebäude sind zur Landesbrandversicherung mit 52450 Mark einzeschätzt. * Bretnig. Von amtlicher Seite wird uns geschrieben: Vielfach besteht im Publikum die irrige Meinung, daß die Ablieferung der Gegen stände aus Kupfer auf unbestimmte Zeit ver schoben sei. Das ist in dieser Allgemeinheit durchaus ein Irrtum. Durch die Bekannt machung des Königl. Stellvertretenden General kommandos 12 vom 15. März dieses Jahres ist nur für einige besonders genannte Gegen stände — z. B. in Herden eingebaute Wasser schiffe und dergl. —- die Zwangsvollstreckung bis 31. Juli 1916 hinausgeschoben. Nach diesem Tage wird die zwangsweise Abholung der bis dahin nicht abgeliefcrten Gegenstände unbedingt Amtsblatt für die Hrtsöeßörde und den Hemeinderat zu Aretnig anderweitigen rumänischen Verkaussverträge noch für die Ausfuhr zur Verfügung stehenden Vor rat an Weizen, Gerste und Hülfenfrüchten, einen Vorrat, der auf etwa 40000 Wagen geschätzt wird. Die rumänische Regierung hat alle tun liche Erleichterung für den Abtransport des Ge treides auf dem Bahn- und Wasserwege teils bereits veranlaßt, teils m Aussicht gestellt. Um gekehrt ist eine Verständigung angebahnt, um auch die Lieferung von Erzeugnissen der Mittel mächte an Rumänien, sowie die wechselseitige Durchfuhr tunlichst zu fördern und also auch auf diesem Gebiete das Erforderliche zu tun, damit die beiderseitigen Handelsbeziehungen sich wieder normal gestalten, soweit dies unter den obwaltenden Umständen überhaupt durchführbar ist. (W. T. B.) r^ür Roggen, Weizen, Hafer, Sloh, Butter und Kartoffeln gelten die gesetzlichen H öchstpreise. etwa 450 Gefangene eingebracht. Wiederholte Angriffe starker russischer Kräfte in der Gegend Jakobstadt und Widsy wurden blutig abgewiesen; bei Postawy erhöhte sich die Zahl der gefangenen Russen auf 14 Offiziere, 889 Mann. Zwischen Narocz- und Wiszniew-See brachten immer erneuerte Angriffe der Russen trotz schwerster Opfer nicht den kleinsten Vorteil. Znc Reichstage sprach sich Reichsschatzsekretär Dr. Helfferich in scharfer Weise gegen die Ausführungen des Sozialdemoktraten Hoch aus. 3m nördlichen Epirus sind griechische Streit kräfte zusammengezogen, um ein etwaiges Eindringen italienischer Truppen zu verhindern. Die italienischen Zivilbehörden in Walona sind nach Bari übergesiedelt. Der ehemalige russische Kriegsminister Suchom- linow ist durch kaiserlichen Erlaß seiner Stellung als Reichsratsmitglied enthoben worden. 3n China ist durch Kabincttsbeschluß die Mo narchie wieder aufgehoben und die Republik viederhergestellt worden. - Das Siegesgeläut der Kirchenglocken ist einheit lich für das ganze Deutsche Reich geregelt worden. Rumänische Getreidelieferungen an die Mittelmächte. - ^Ain 14. März ist in Bukarest zwischen der ^ntral-Einkäufsgescllschaft in Berlin, dec Kriegs- Setreido-Verkehrsanstalt in Wien und der Kriegs- ^oduktion-Akttengcsellschafr in Budapest einer- Ülts und der rumänischen Zeutral-Auöfuhrkom- l Kt Getreide und Hülfenfrüchtc ander- l ts ein Beitrag über die Lieferung werterer an Gctreidemengcn aus Rumänien RsT "leMittelmäckte unterzeichnet worden. Die ^ Wannten deutschen uns österreichisch-ungarischen ^Misationen für die Getreideeinfuhr kaufen diesen Vertrag >00006 Waggon Mais, gesamten nach Berücksichtigung des Dorschen rumänischen Verbrauchs und der Der Mgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, 10 -Pf»., i». 10 vch., j»«,« »» eiiischl. des allwöchentlich beigegebenen„Jllustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jeoerzei bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Die Ruffen dehnten ihre großen Angriffsunter nehmungenweiter aus; sie erlitten außerordent lich schwere Verluste, doch gelang es ihnen trotzdem an keiner Stelle, irgendwelchen Erfolg zu erringen. Die deutschen Truppen nahnkcn den.Russen bei kleinen Gegenstößen 1184 Gefangene ab, die österreichisch-ungarischen Truppen machten 100 Gefangene. Nordöstlich von Avocourt stieg durch die Weg nahme weiterer feindlicher Gräben die Zahl der unocrwundeten Gefangenen auf 58 Offi ziere und 2914 Mann. Bei Obersept versuchten die Franzosen, ihre frühere Schlappe auszugleichen, wurden aber mit be trächtlichen Verlusten zurückgeschickt. Im Luftkampfe wurden nördlich von Verdun drei feindliche Flugzeuge außer Gefecht gesetzt; Leutnant Bölke schoß sein 13. Flugzeug ab. Zwischen den wirtschaftlichen Vertretungen der Mittelmächte und Rumäniens wurde ein Ver trag über neue große Getreidelieferungen ab geschlossen. Salandra und «onnino werden sich am Sonn abend zu einem einwöchigen Besuch nach Paris begeben. Die Behandlung der Unterscekciegsfrage im Reichs tage wurde durch Verständigung der Fraktio- L/Awm«« neu ausgeschlossen und in die Budgetkommis sion verwiesen. Das preußische Abgeordnetenhaus stimmte der Vertagung des Landtages bis zum 30. Mai zu. , , , .. . - Der Erfolg von Avocourt wurde durch Jnbesitz-! erfolgen. Die Ablieferung aller anderen Gegen- nahme der französischen Stützpunkte südwest-i stände, insbesondere von Kesseln aller Act, hat . unbedingt bis zum 31. März 1916 zu erfolgen. Zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten wird deshalb genaueste Einhaltung der erlassenen und in allen Gemeinden ausgehängten diesbezüglichen Bestimmungen dringend empfohlen. (Zu vergl. auch Bekanntmachung dec Königl. Amtshaupt- Grotzröhrsdorf. Ein nicht alltäglicher Genuß steht unserm Orte kommenden Sonnabend bevor. Die Dresdner Liedertafel, bekanntlich einer der ältesten und vornehmsten Männerge sangvereine, die es ernst nimmt mit der Kunst und die über vorzügliche Kräfte verfügt, wird unter Leitung ihres Liedermeisters, des Herrn Kgl. Hofkapellmeisters Karl Pembaur, im hiesi gen Hotel Haufe ein Konzert geben, dessen Reinertrag unverkürzt dem Hilfsausschusse für ! unsere Krieger im Felde zufließen soll. Dieser Veranstaltung, die abends punkt 8 Uhr ihren Anfang nimmt, und bei der auch eine namhafte Künstlerin als Solistin mitwirken wird, sieht man allerseits mit höchstem Interesse entgegen. Hauswalde. Zur 4. Kriegsanleihe wur den bei der hiesigen Sparkasse von 31 Zeichnern 24 400 Mack gezeichnet. Ohorn. Das Gesamt-Ergebnis der Zeich nung zur 4. Kriegsanleihe beträgt 64 000 M. gegen 74 000 M. bei der 2. und 32000 M. bei der 3. Kriegsanleihe. — Die Lederknappheit. Die Groß einkaufsgenossenschaft der Schuhmachermeister und Schuhhändler zu Leipzig, die besonders tue klei nen Schuhmacher von Leipzig, Sachsen, Thü ringen und die angrenzenden Staaten mit Leder versorgt, hat einen gleichlautenden Brief an das Reichsamt des Innern, an das Kgl. Preußische Kriegsministerium, Kriegsrohstoffabteilung, andas Kgl. Preußische Handelsministerium und an die Kriegsleder-Aktiengesellschaft gerichtet, in dem auf das vollständige Fehlen von Sohlenleder hingewiesen und im Interesse des Handwerks gebeten wird, so schnell als möglich einen für den Heeresbedarf weniger geeigneten Posten Sohlenleder zur Verteilung an die Schuhmacher zur Verfügung zu stellen oder durch die Kriegs leder-Aktiengesellschaft in der bisherigen Weise zum Verkauf bringen zu lassen. In dem Schreiben wird besonders hervorgehoben, daß unter den auf den Markt gebrachten Leder evsatzmitteln nur einige in beschränktem Maße verwendbar, der größte Teil aber unbrauchbar sei. Kamenz. Ein vielversprechendes Bürsch chen hat in letzter Zeit hier sein Unwesen ge trieben. In verschiedenen Geschäftslokalen, so u. a. bei einem Bäckermeister, in einem Näh maschinengeschäft, bei Kaufleuten, in Gastwirt schaften usw., wurden eine ganze Reihe von Diebstählen verübt. Dem Diebe waren dabei ansehnliche Summen von Geld und eine Uhr in die Hand gefallen. Durch die polizeilichen Ermittelungen ist nun festgestellt worden, daß der Täler ein 17 jähriger Tuchmacherlehrling M. ist. Derselbe ist flüchtig, doch wird er der ver dienten Strafe kaum entgehen. Kamenz. Aus die vierte Kriegsanleihe sind bierselbst 2 183 600 Mk. gezeichnet worden, gegen 3 129 200 Mk. bei der dritten Anleihe. — Heldentaten unserer 13er Jäger. Die 2. Kompagnie mußte sich in den Besitz einiger Häuser setzen, die zwischen ihrer und der feindlichen Stellung gelegen waren, nur 80 Meter vom Feinde entfernt. Ein Haus diesseits einer Straße, die vom Feinde beschossen wurde, war schon von der Kompagnie besetzt worden. Nun galt es, die Häuser jenseits der Straße zu nehmen. Zu dieser Aufgabe wurden Frei willige gesucht, es meldete sich u. a. der Ober jäger der Reserve Richard Sahre aus Linz bei Ortrand. Zunächst überschritt er die vom Feinde heftig beschossene Straße und stellte fest, daß das nächste Haus vom Feinde frei war. Er kam zurück und erstattete Meldung. Er begab sich ein zweites Mal mit Sandsäcken über die Straße, um im Schutze der Sandsäcke eine Sappe zum nächsten Haus zu beginnen. Um dieses Haus zu erreichen, war eine 50 Meter breite, vorn feindlichen Schützengraben eingesehene Wiese zu überschreiten. Sein Vorhaben glückte trotz des heftigen feindlichen Feuers. Nun war es möglich, die Sappe ungefährdet fortzusetzen und das Haus zu nehmen. Für diese Tat wurde ihm die silberne Friedrich-August-Medaille ver liehen. Er hatte schon vorher das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten. Schmilka. (Verzweiflungstat.) Der ver heiratete Maschinenmeister einer Fabrik in Herrnskretschen unterhielt mit einem Arbeits mädchen ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Beide stürzten sich deshalb in die Elbe. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Der Mann hinterläßt Frau und drei unver sorgte Kinder, das Mädchen zwei uneheliche Kinder. Schmölln. (Aufgeklärter Diebstahl.) Der Reichsbankdiener Schmidt aus Krimmitschau, der unter dem Verdachte verhaftet worden war, von einer nach Gera bestimmten Geldsendung 80000 Mk. gestohlen zu haben, hat nach hart näckigem Leugnen gestanden, daß er von den in einem Beutel verpackten 82000 Mk. nur 2000 Mk. Silbergeld in dem Beutel ließ und die 80 000 Mk. Papiergeld durch zwei Briketts ersetzte, nachdem er die Plombe geschickt gelöst hatte. Das Papiergeld wurde in einem Schoko ladengeschäft. das Schmidt in der Stadt besitzt, unter viel Gerümpel hinter einem Ziegelstein versteckt gefunden. Freiberg. (11000 Mark unterschlagen.) Festgenommen wurde eine hier beschäftigt ge wesene, 29 Jahre alte Geschäftsgehilfin, die ihrem Arbeitgeber nach und nach 11000 Mark unterschlagen hat, die sie teilweise zur Deckung zuvor in Leipzig verübter Unterschleife verwen dete. Um die Unterschlagungen zu verdecken, hat sie die Geschäftsbücher gefälscht. Einen Teil des veruntreuten Geldes hat die Beschul digte zur Bestreitung ihres luxuriösen Lebens wandels verbraucht. Sie ist wegen gleicher Verfehlungen bereits bestraft. Leipzig. (Auch eine Ursache dec Kartoffel not.) Um höhere Gewinne zu erzielen, hatten hier verschiedene Kartoffelhändler, die Kartoffeln zum alten Höchstpreise erworben hatten, ihre Vorräte zurückgehalten, um nach dem Inkraft treten der höheren Preise mehr Gewinn zu er zielen. Diese Spekulation mißglückte aber durch das Eingreifen der Behörde. Jetzt haben die Händler den Verkauf von Kartoffeln ganz ein gestellt. Die Abfertigung der Kunden an den andern Verkaufsstellen verzögert sich dadurch. Aue. (Verbot des Wahrsagens.) Der Stadt- rat hat im Einverständnis mit dem stellvertre tenden Generalkommando des 19. Armeekorps zu Leipzig für die Stadt Aue alles gewerbs mäßige Wahrsagen verboten. Auch die Annahme nicht geforderter Geschenke macht das Wahrsagen zum gewerbsmäßigen. Marktpreise zu Kamenz am 23. März 1916. höchft.sniedrig. Preis. Preis 50 Kilo v-5 ? Korn Heu 7 SO Weizen Swoh 1200 Pfd. — Gerste 20 i— 15 s— Landbutter — — Hafer Haudelsbutter — — Heidekorn I — .— Kartoffeln — — — Eier Stück 17 Pfg.