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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Artsöeöörde und den Hemeinderat zu Aretnig. cokZl-Nnrejger kür sie vttMNe» «reinig, Sroßrödrrclorf, «snrmiar, franilentdsl ««a Umgegeos Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags l/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/»11 Uhr einzusenden. 'Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg-, im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au tinschl. des allwöchentlich beigegebenen„Jllustrierten llnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbotenjederzei bei freier Zusendung durch Boten ins Hans 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Mzr Nachrichten. Die Artilleriekämpfe an der küstenländischen und Kärntner Front dauern fort; am Javorcek wurde eine italienische Feldwache zum achten Male ausgehoben. Die Mehrzahl der in London ansässigen Schwe den beginnt aus Großbritannien abzureisen. Die englische Regierung verhaftete in den letzten Tagen zwölf Arbeiterführer wegen Aufforde rung zum Widerstand gegen die Wehrpflicht. In Odessa fand dipser Tage eine Zusammen kunft russischer Sozialisten statt. Der deutsche Gesandte in Sofia Dr. Michahel- les verläßt seinen Posten aus Gesundheits rücksichten; an seine Stelle tritt GrafObern- dorff. Unsere Flieger griffen Dünaburg und die Bahn anlagen von Wilejka an. Bei den Aufräninungsarbeiten in der neuen Stellung bei Oberscpt wurden noch acht fran zösische Minenwerfer gefunden. Französische Blätter bemängeln die unklaren Tagesberichte der französischen Heeresleitung über die letzten Kämpfe im Artois und in der Champagne. Italienische Blätter melden aus Athen die Annek tierung Südalbaniens durch Griechenland. Nächtliche Angriffe russischer Flieger an der Strypa verliefen ergebnislos. Am Korminbache südlich von Berestianv wurden Angriffe russischer Abteilungen leicht abge wiesen. Ein italienischer Angriffsvcrsuch gegen den Monte San Michele wurde abgewiesen. Bei Pola holten die Abwehrbatterien des äuße ren Kriegshafenviertels ein italienisches Flug zeug herab; Führer und Beobachter wurden zefangengcnommen. Die italienische Regierung fährt nach einem Berichte aus Lugano fort, die Freunde Gio- lirris aus den diplomatischen und politischen Stellungen zu entfernen. In Saloniki verhaftete die englisch-französische Polizei den dortigen Bürgermeister Ismail Bei. Die Ministerpräsidenten Rumäniens und Bul gariens haben vor kurzem auf bulgarischem Boden eine Reihe aktueller Fragen persönlich besprochen. In Rußland wurde der gesamte Eisenbahnver kehr nach Finnland eingestellt; die finnischen Landesbahnen wurden der Reichsverteidigung unterstellt. Die Eröffnung der russischen Reichsduma wird mit großer Unruhe erwartet; iin Senioren konvent kam eS wiederholt zu erregten Aus einandersetzungen. Das Reutcrbureau meldet aus Petersburg vom 16. Februar: Erzerum ist eingenommen. Die Reichsregierung wird es bei den beiden be stehenden fleischlosen Tagen in der Woche belassen. Zm preußischen Abgeordnetenhause erklärte Land wirtschaftsminister v. Schorlemer, wir könnten noch jahrelang durchhalten; das Frühjahr werde Erleichterungen bringen. Fn Dresden kann vom 19. bis 22. Februar auf die angemeldeten Butterkarten je 1/4 Pfund Butrer zugeteilt werden. Schwerer Südweststurm, verbunden mit Hagel- schlag, Platzregen und gewaltigem Orkan, rief rn Hamburg und Cuxhaven Sturmflut hervor. der letzten Sitzung der Dresdner Stadt- °"°rdneten wurde festgestellt, daß die Dresdner Bevölkerung bezüglich der Kartoffelversorgung könne s t ""t völliger Ruhe entgegensehen Ein neuer deutscher Erfolg im Wirtschaftskriege. Bon bestunterrichteter Seile wird mitgeteilt, daß von der Aushungerungsrechnung unserer Feinde wieder ein Posten abgesetzt wer den muß. Im Sommer 1915 haben Englän der und Franzosen theoretisch einwandfrei nach gewiesen, daß bereits im Herbst 1915 die deutsche Stahlproduktion und damit die Herstellung von Granaten zunächst in der Güte, dann aber in der Menge schnell bergab gehen müsse, weil die Manganvorräte nicht länger ausceichen würden und die Zufuhr ausländischer Manganerze unter bunden sei. Daß die Granaten nicht schlechter geworden sind und daß unsere Truppen und die unserer Verbündeten daran keinen Mangel haben, konnten unsere Feinde inzwischen an allen Fron ten selbst feststellen. Immerhin wird bei ihnen die Hoffnung geblieben sein, der kritische Augen blick sei nur verschoben, nicht aufgehoben. Dieser kritische Augenblick liegt noch in unabsehbarer Ferne. Auf lange Zeit ist Deutschland auch heute noch mit Manganerzen versorgt ohne die Mengen, die deutsche Bergwerke fördern und die zur Not allem ausreichen, um genügende Muni- tionsmengcn anzufertigen. Der Krieg hat aber darüber hinaus deutsche Wissenschaft und Tech nik veranlaßt, sich mü dem Ersatz des Ferro- Mangans für Stahlerzeugung zu beschäftigen. Die Ersatzfrage ist gelöst. Das Material wird aus inländischen Grundstoffen hergestellt, die sich in beliebig großen Mengen im Jnlandc gewin nen lassen. Artlagen hierfür sind schon im Be triebe und noch größere im Bau. Das Ver fahren wird uns dauernd von der Zufuhr aus dem Auslände unabhängig machen. Es bedeutet gleichzeitig einen Fortschritt und ist wirtschaft licher als das bisherige Verfahren. Wie auf so manchem anderen Gebiete, so wird auch hier durch die Politik der Absperrung das Gegenteil von dem erreicht werden, was ihre Urheber be absichtigten. Zur Verschärfung des Seekrieges. Stockholm, 16. Februar. Der deutsche Gesandte hat dem Ministerium des Aeußeren heute folgende Mitteilung überreicht: In näch ster Zeit werden außerhalb des schwedischen Seegebiets an verschiedenen Stellen zwischen 55 Grad 18 Minuten und 55 Grad 26 Mi nuten nördlicher Breite und 12 Grad 42 Mi nuten und 13 Grad östlicher Länge Schiffahrts hindernisse und Minen ausgelegt. Sobald nähere Mitteilungen eingegangen sind, werden die notwendigen Anweisungen für die Schiff fahrt erteilt werden. «ertliibe; uns Bretnig. Dem Ersatz-Reservist Alfred Koch im Reseroe-Jnfanterie-Regiment Nr. 242 wurde die Friedrich-August-Medaille verliehen. Bretnig. Die im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz durch Landwirte usw. vom Ersatz-Pferde-Depot 12 in Dresden- Seidnitz entliehenen Pferde sind am Mittwoch, den 23. Februar IS 16 vormittags 11 Uhr vor dem Bahnhofe in Kamenz zu einer Besichtigung vorzustellen. Die Pferde sind unter allen Um ständen pünktlich vorzuführen. Ausnahmen können keinesfalls zugelassen werden. — Beschaffung von Heimarbeit. Unter Leitung der Königlichen Amtshauptmann schaft Kamenz ist für deren Bezirk ein Wohl fahrtsausschuß zur Beschaffung von Heiniarbeit in der Textilfabrikation gegründet worden. Alle Textilheimarbeiter und -Heimarbeiterinnen, die bisher auf Nähmaschine beschäftigt worden sind und die bei der Verteilung von erlangten Auf trägen berücksichtigt werden wollen, haben sich bis zum 21. Februar 1916 bei der Gemeinde behörde ihres Wohnortes zu melden. Grotzröhrsdorf Einen Hervorragenden Genuß bot am vergangenen Sonntag im Hotel Haufe Herr Kapellmeister Felix Pctrenz-Dresvcn Nr. 15. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 19. Februar 1916. 26. Jahrgang mit seiner „Petrenz-Oper" den zahlreich erschie nenen Zuhörern durch die Aufführung der komi schen Oper „Der Waffenschmied". Sämtliche Mitwirkenden entledigten sich ihrer Ausgabe mit ganz besonderem Geschick, und der treffliche, ton reine Gesang setzte alle in Erstaunen. — Es wäre eine Wiederholung ähnlicher Aufführungen nur zu wünschen. — Einbrecher an der Arbeit Für 6000 Mk. Juwelen geraubt. Am Montag abend wurde in Dresden die Wohnung einer Offiziersgattin, deren Mann im Felde steht, von einem Einbrecher heimgesucht. Juwe len im Werte von etwa 6000 Mark sind ver schwunden. Vom Dieb fehlt bis jetzt jede Spur. Vermutlich ist der freche Raub ausge führt worden, während die Offiziersfrau und ihr Dienstbote zu Hause waren, denn gegen 9 Uhr schlug der Hund in der Wohnung an. Man schenkte jedoch seinem Bellen'keine weitere Bedeutung und verwies ihn energisch zur Ruhe, ohne in dem Zimmer Nachschau zu halten, vor dessen Tür er kläffend stand. In diesem Raume wurde der Diebstahl begangen. Wahrscheinlich ist der Täter durch das Fenster — es handelt sich um eine Parterrewohnung — von der Straßenseite her eingestiegen. Kratzspuren an der Wand lassen darauf schließen; auch fand sich im Vorgarten ein wertvoller Ring, den der Eindringling gestohlen und auf der Flucht ver loren hatte. Dem Täter fiel eine aus dunkel rotem Safsion- oder Juchtenleder hergestellte, etwa 20 cm lange, 12 cm hohe und breite Schatulle — in Kofferform — in die Hände. Sie enthielt wertvolle Schmucksachen, u. a. eine dünngliedrige Platinhalskette mit einem Anhänger (Platinkranz in Empireform mit Brillanten und Rubinen besetzt, in der Mitte des Kranzes hängt ein in Platin gefaßter Smaragt), Wert etwa 4000 Mark. Ferner fehlen ein Paar Ohrschrauben, bestehend aus je einem in Gold gefaßten erbsengroßen Brillanten (Wert 800 Mark), ein starkes goldenes Kettenarmband (Anhängsel Herz aus Gold, darauf ein Perle), ein mattgoldenes Armband (oben in kleinen Abständen vier auf den Spitzen stehende Gold- plättchen, von denen zwei mit je einem Brillan ten, zwei mit je einem Saphir besetzt sind, Wert 400 Mark, eine Brosche (Halbmond — Rotgold — mit hochgefaßten Brillanten), eine goldene Halskette ohne Schloß mit einem ru binenbesetzten Glücksschwein, zwei goldene Broschen, von denen eine eine Lilie, die andere eine Margerite darstellt, eine Gemme in Bro schenform (Frauenkopf, weiß auf hellbraunem Grunde), ein goldener Damenring mit einem hochgefaßten Brillanten (rechts und links davon ein schwarzer Strich), eine Halskette aus rosa Perlmutterkugeln, eine goldene Damenremontoir- uhr Nr. 47 986 mit sehr langer kleingliedriger goldener Kette, auf deren Silber ein Brillant ist. Es wird vermutet, daß die Sachen ver äußert worden sind oder unter der Hand zum Kaufe angeboten werden. Die Kriminalpolizei erbittet sachdienliche Mitteilungen mit dem Be merken, daß denjenigen Personen, die zur Er mittlung des Diebes und Wiederherbeischaffung der Schmucksachen beitragen, eine entsprechende Belohnung zugcsichert wird. Dresden. (Zurückgekehrt.) Der Fürsorge zögling Erich L., der, wie bereits gemeldet, durch Einbruch etwa 10000 Mark in bar und Wert papieren erbeutet hatte und in Hamburg ermit telt und festgenommen wurde, ist am Mittwoch morgen unter Obhut eines Dresdner Kriminal beamten hier angekommen. Er führte den Be amten sofort nach Ankunft zu der Stelle, wo der Raub versteckt war. Es ist eine Laube in einem Schrebergarten hinter der Marienhofstraße. Dort fand sich die beim Einbruch gestohlene Kassette mit über 9000 Mark in Wertpapieren. Von dem entwendeten Bargelde hatte er etwa 100 Mark verbraucht. Er kaufte sich einen neuen Anzug, den er in einem Hauseingange der Wettinerstraße mit seinen alten Sachen ver tauschte, eine Reisetasche und eine Fahrkarte nach Hamburg. Dort wurde er von der Polizei be reits erwartet und in Empfang genommen, so daß ihm weitere Reisekosten erspart blieben und der Rest des Geldes dem Bestohlenen nach Dres den übersandt werden konnte. Dresden. Ihres Kindes entledigt hat sich am Montag nachmittag auf dem Hauptbahnhofe eine kurz vorher aus der Frauenklinik entlassene 30 Jahre alte Arbeiterin. Sie trat an eine Frau mit der Bitte heran, ihr kleines Mädchen für kurze Zeit zu halten. Die Frau kam dem Wunsche nach und die Mutter verschwand. Radebeul. (Verhaftung.) Am Dienstag war hier ein Feldgrauer in verschiedenen Woh nungen erschienen unter dem Vorgeben, die von der Gemeindeverwaltung bestellten Kartoffeln seien eingetroffen; daraufhin bekam er in einem Fall 12 Mk. Vorschuß. Auf Anfrage bei der Gemeindeverwaltung stellte sich alsbald der Be trug heraus, worauf die Polizeibeamten sofort Nachforschungen anstellten. Gegen Mittag wurde der Soldat verhaftet und auf der Polizei wache als der 1894 in Schönbach bei Löbau geborene Landsturmmann Emil Jährig festgestellt, der vor einigen Tagen in der Dresdner Umge bung als falscher Quartiermacher aufgetreten war. Er wurde der Militärbehörde übergeben. — Gegen die „Hamsterer" wendet sich eine Bekanntmachung des Krimmitschauer Stadt rats, nach welcher bei Strafe verboten wird, städtische Kartoffeln emzukaufen, sofern man noch einen Viertelzentner Vorrat hat. Glauchau. Ein furchtbares Unwetter hat in der Nacht zum Dienstag in Glauchau und näherer Umgegend geherrscht. In der Mitter nachtsstunde ging ein schweres Gewitter über den „Wehrdigt"-Stadtteil nieder und richtete hier an einer größeren Anzahl von Gebäuden erheblichen Schaden an. Dazu erhob sich ein überaus starker Sturm und die Blitze erhellten minutenlang die Stadt. Ein Aufenthalt auf den Straßen, in denen Steine und Erde hoch aufgewirbelt wurden, war unmöglich. Am Diens-, tag morgen waren die in Mitleidenschaft gezo genen Stadtteile von Dachziegeln wie übersät. Das Unwetter, das vermutlich in einer Wind hose seine Ursache findet, hielt etwa eine halbe Stunde an. Zum Glück sind Menschen nicht zu Schaden gekommen. Zwickau. In selbstmörderischerAbsicht sprang der 18jährige Bäckergehilfe Moritz von hier aus einem Abteil zweiter Klasse des abends 9,41 Uhr von hier nach Werdau fahrenden Zuges, als sich der Zug eben in Bewegung gesetzt hatte. Der Tod trat infolge Bruches der Halswirbel sofort ein. Der Grund zur Tat ist vollständig in Dunkel gehüllt. Waldenburg. (Billige Eier.) Wie der Stadtrat bekannt gibt, werden zurzeit öster reichische Eier im Preise von 11 Pf. das Stück verkauft, Kirchennachrichten von Grotzröhrsdorf Sterbefälle: Helene Getrud, T. d. im Kriege gefallenen Fabrikarbeiters Emil Otto Werner Nr. 227 b, 9 M. 11 T. alt. — Jnv.- Rentner Ernst Hermann Hanicke Nr. 30 b, 40 I. 14 T. alt. — Landsturmm., Metallarbeiter Max Arno Werner Nr. 309, 25 I. 7 M. 11 T. alt, ist am 26. September 1915 im Feld lazarett 1, 123. Div. in Lens gestorben. — Schicferdeckermeister Johann Cdristian Gottlieb Groh Nr. 112, 77 M. 3 M. 28 T. alt. — Jnv.-Rentner Friedrich Adolf Schierz Nr. 217, 65 I. 11 T. alt. — Jnv.-Rentnerin Johanne Christiane Auguste Haufe, geb. Heine, Nr. 286, 76 I. 1 M. 17 T. alt. '