Volltext Seite (XML)
Amtsblatt für die Grtsbekörde und den Hemeinderat zu Aretnig. Lskal-Mreigrr M Sir vctsrsNr» kretnig, SroßröbrrSork, issiamlSr, 7ran<renldsl uns ilmgegens. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, einschl. des allwöchentlich beigegebcnen„Jllustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags i/gH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig, l- . —— . - 5 1. Sonnabend, den 1. Januar 1916. 26. Jahrgang Neujahr. Wieder ist ein Jahr verflogen, Arm an Freuden, reich an Leiden, In dem Meer der Ewigkeiten Wird's als Tröpflein nur gewogen. Und ein neues zog herauf, Nicht begrüßt wie einst mit Singen, Still wir fragen: Was wird's bringen In dem schicksalsschweren Lauf? Endlos steht es scheinbar da. Aber kommt cs erst ins Gleiten, Dann verengen sich die Weiten Und das Fernste rückt uns nah, Unsrer Zukunft buntes Bild Wird dann graues Alltagsleben, Unsre Wünsche — Spinneweben Sturmzerflattert — mc gestillt. Weiter schlingt sich, immer neu, ! Immer alt der Monde Reigen. / Junges Jahr, du wirst es zeigen: Daß die Hoffnung bleibt uns treu. Hoffnung, die wir so verstehn: Siegen durch den festen Willen, Daß die Worte sich erfüllen: Deutschland kann nicht untergehn. Mse llasmsurn. lm Hactmannsweilerkopf wurden gestern die in französischer Hand gebliebenen Grabenstücke zurückerobert. Ein Angriff starker russischer Kräfte gegen den Brückenkopf von Burkanow an der Strvpa wurde abgcwiesen; neben starken blutigen Verlusten büßte der Feind etwa 900 Gefang ene ein. Die Trümmer des serbischer Heeres sind in Elbassan und Skutari angelangt - ihre Ge samtstärke beträgt 40 000 Mann' Die nach Albanien geflüchteten serbischen Heeres teile wurden von den Bulgaren erneut ge schlagen; Elbassan wurde von den Bulgaren besetzt. '^ie bulgarische Sobranje bewilligte die von der Regierung geforderten Kriegskreditc in Höhe von 530 Millionen Franken. )ie Kämpfe in Ostgalizien nahmen an Um fang und Heftigkeit zu; die Gesamtzahl der am Mittwoch eingebrachten Gefangenen über steigt 1200. An der Tiroler Front wurden feindliche An griffsversuche auf Torbole und gegen den Monte Carbonile zum Stehen gebracht. - Oesterrcichisch-ungarische Kriegsschiffe unternah men einen Vorstoß nach Durazzo, wobei sie das französische Unterseeboot „Monge" ver- fenkten, ihrerseits aber zwei Torpedobootszer störer verloren. Der französische Sozialistenkougreß sprach sich für die Einverleibung Elsaß-Lothringens in Frankreich und die Vernichtung des preußischen Militarismus aus. ;Die französische Kammer nahm emen Gesetzent wurf an, der die Schaffung einer nationalen . j Zentralstelle zur Verteilung von Brennstoffen i vorsicht. In England ist nach der „Daily Mail" die Zahl der Unverheirateten, die sich nicht haben / anmerben lassen, außerprdentlich groß. /Der Beschluß des englischen Kabinetts aufEin- / führung der Wehrpflicht wird nach der / /Westminster Gazette" so schnell wie möglich , durchgeführt werden. Rä^und Stadtverordnete von Dresden ernann- tön einstimmig den Stadtverordnetenoorsteher j Öberjustizrat Dc. Stöckel zum Ehrenbürger V drr Stadt. ^Auf die Buttcrkarten gelaugt in der ersten Vec- teilungswoche in Dresden nur die Hälfte des angemeldeten Quantums zur Verteilung. Das „humanitäre England Amsterdam, 30. Dcz. Aus Washington melden die „Times", daß das englische Ausfuhr verbot auf Gummi für medizinische Zwecke nach Deutschland in Amerika großes Aufsehen erregt. Bei Kriegsausbruch hat England eine Liste me dizinischer Bedarfsartikel aufgestellt, die aufge halten werden sollten. Gummi war auf dieser Liste nicht verzeichnet. Es war indessen zweifel haft, ob unter Gummi auch Gummihandschuhe und -fchläuche zu verstehen seien. Die Englän der, so heißt es weiter, erboten sich, Deutschland mit Gummi für medizinische Zwecke versehen zu lassen, wenn das Rote Kreuz die Garantie da für übernehme, daß es nach Gebrauch vernichtet würde. Diese Garantie konnte indessen bas Rote Kreuz nicht übernehmen. England ver weigerte nun kürzlich die Ausfuhrbewilligung für eine Rote-Kreuz-Sendung, da diese auch Gummi enthielt. Mackensen in Sofia. Sofia, 30. Dezember. Die Bulgarische Telegraphenagentur meldet: Generalfeldmarschall v. Mackensen ist heute in Sofia eingetroffen. Er stattete in der deutschen und österreichisch-ungarischen Gesandtschaft Be suche ab und begab sich hierauf in den Königs palast, wo er vom König in Audienz empfangen wurde. Nach dec Audienz fand zu Ehren des Gcneralfeldmarschalls ein Frühstück statt. Am Abend erfolgte seine Rückreise ins Hauptquar tier. Die Bevölkerung jubelte dem großen deutschen Heerführer herzlich zu. Die versenkte Geldsendung. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Für die eng lische Geldpolitik ist die Versenkung des Trans portdampfers „Maku Maru" im Mittelmeer ein empfindlicher Schlag. Die japanische Fi nanzkonferenz im September beschloß, von den 'großen Kciegsguthaben 40 Millionen Mark in Gold aus London zurückzuziehen trotz des Wag nisses des Transportes und der Bankgenossen schaften, weil das Gold in Japan für den amerikanischen Verkehr dringend gebraucht würde. Mit Rücksicht auf die Unterseeboote wurden die Sendungen auf mehrere Postdampfer verteilt. Einer davon ist also untergegangen. Nicht nur, daß die britischen Versicherungen für den Verlust aufkommen müssen, die Bank von England muß diese Millionen in Gold zum zweiten Male hergeben. Vor allem aber wird dec letztere Beschluß der japanischen Regierung, wegen der gefährdeten Verbindung mit London bei allen Lieferungen für den Dreiverband die Zahlung in Neuyork und Tokio, statt wie früher in London, zu verlangen, nunmehr um so strenger durchgefühct werden. Unser Torpedo schuß hat das Londoner wirtschaftliche Leben an seiner verwundbarsten Sielle getroffen." Friedensbestrebungen in Rußland. Hamburg. Aus Stockholm meldet das „Hamb. Fremvenbl.": Wie „Rjetsch" mit teilt, haben die Reichsoumaabgeordneten der Rechten eine Erklärung zugunsten eines Sonder friedens mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn erlassen. Die Kundgebung enthält den Vorbe halt, daß die Partei keine derartige Agitation ohne Wissen uns Wollen anderer politischer Gruppen betreiben werde. Gleichzeitig wird aber betont, daß Rußland keine nutzlosen Opfer mehr bringen dürfe. Eine Weiterführung des Kriegel um jeden Preis werde als politischer Kardinalfehler bezeichnet, in den man aus Gründen der Selbsterhaltung nicht wieder ver fallen dürfe. — Dazu bemerkt die „Kölnische Ztg.": Danach scheint diese sonderbare Frie ¬ denskundgebung doch allerlei Vorbehalte zu machen, die ihr ein gut Teil ihrer Wirkung und Bedeutung nehmen. OectM» uns SsSUSitt. Bretnig. (Post.) Vom 1. Januar ab wird die Posthilfstelle Hauswalde Herrn Kauf mann Alwin Heinrich daselbst übertragen. — Am 1. Januar findet nach Landorten eine Geld- und Paketbestellung statt. — Im Orts bestellbezirk findet am 2. Januar eine Geld- und Paketbestellung statt. Bretnig. Am letzten Mittwoch war es der Frau Johanna Eleonore verw. Nitsche hier vergönnt, ihren 90. Geburtstag feiern zu kön nen. Sie erfreut sich trotz ihres hohen Alters immer noch bester Gesundheit. — Von maßgebender Seite wird uns ge schrieben: Ein erneuter Hinweis darauf ist ge- boten, daß in Briefen oder auf Postkarten an kriegsgefangene Deutsche im feindliche!! Auslande keine Mitteilungen militärischer, politischer und wirtschaftlicher Art — auch nicht in Geheim schrift — gemacht werden dürfen. Unsere Geg ner können aus derartigen unbedachten Mittei lungen wichtiges Material für ihre Entschließ ungen gewinnen. Die Angehörigen kriegsge fangener Deutscher stellen die schnelle und sichere Beförderung von Päckchen und Postpaketen an diese in Frage, wenn sie solchen Sendungen schriftliche Mitteilungen beifügen. Die An nahme, daß die Zensur Mitteilungen in Päck chen und Paketen leichter übersieht, als wenn sie in besonderen Briefen oder auf Postkarten versandt werden, ist durchaus unzutreffend. — Landeslotterie. Die 2. Klasse der Kgl. Sächs. Landeslotterie wird am 12. und 13. Januar gezogen. Die Erneuerung der Lose soll noch vor Ablauf des 3. Januar er folgen. — Trockenkartoffeln al» Futter mittel. Es werden nochmals alle Landwirte darauf hingewiesen, daß wir in den Kartoffeln die billigsten Futtermittel haben, die in getrock netem Zustande unbegrenzt haltbar sind, bei denen Verluste durch Faulen vollkommen aus- schciden und die wir uns zur Ernährung un serer Viehbestände daher unbedingt in weitestem Maße zunutze machen müssen. Allgemein be kannt ist, daß die Trockenkartoffeln.als Schweine- futter das geichätzteste Futtermittel sind, weniger bekannt ist aber, daß man auch Pferde neben der normalen Strohhäcksel- und Heuranon aus schließlich inil Trockenkartoffeln ernähren kann. Es ist in jahrelanger Praxis erwiesen, daß 7 Kilogramm Trockenkartoffeln die sonst übliche Haferration voll und ganz ersetzen (Weißermel- sche Fütterung). Die Trockenkartoffel ist mit hin für Pferde jetzt das gewiesene Futter, da sich dies weit billiger stellt als jedes Ersatz- futtermittel und da eö außerdem in genügenden Mengen jederzeit zu haben ist. Die gesetzlich zulässige Haferration für die Pferde kann auf diese Weste in der Wirtschaft völlig erspart werden. Bautzen. Die Polizeistunde für den Stadtbezirk Bautzen ist jetzt für die Sonn abende, sowie die Sonn- und Festlage auf nachts 1 Uhr und für die übrigen Tage auf nachts 12 Uhr festgesetzt worden. Die Veran staltung von Konzerren, Biermusiken usw. in den Gast- und Schanklokalcn nach tO Uhr abends ist verboten. Zittau. (Beutezeschütze.) Auf Ansuchen des Stadicats sind auch unserer Slavl von oer Feldzeugmeisterei zwei englische Beutegeschütze für einige Zeit zur Aufstellung yierselbst, wayrjchein- lich auf dem Rathausplatze, überlassen worden. Dohna. (Weihnachtchpende für dir Kcicger- frauen.t Die chemische Fabrik von Humann u. Teisler bereitete den Frauen ihrer im Felde be findlichen Arbeiter eine schöne Weihnachtsfreude. Es erhielten die Frauen, deren Männer bis zu 5 Jahren bei der Firma beschäftigt waren, je 15 Mk., für längere Arbeitszeit einen entspre chend höheren Betrag. Während der ganzen Kriegszeit bezahlte die Firma den Mietzins an die Kriegcrfrauen und lieferte die Kohlen um sonst. Auch an die Kriegsteilnehmer wurden öfters reichlich Liebesgaben gesandt. Leipzig. (Der Rächer seiner Ehre.) In Röthigen bei Borna (Bez. Leipzig) hat am Weihnachtsheiligenabend ein auf Urlaub aus dem Felde kommender Hausbesitzer und Unter offizier auf einen seit kurzem eingezogenen Seesoldaten, der ebenfalls auf Urlaub nach Röthigen gekommen war, mehrere Schüsse aus seinem Dienstgewchr abgegeben und ihn schwer verletzt. Der Seesoldat hatte in Abwesenheit des Unteroffiziers, der bereits seit Kriegsbeginn im Felde steht, mit dessen Ehefrau ein Liebes verhältnis unterhalten. Die Folge davon war, daß dieselbe vor kurzem von einem Knaben ent bunden wurde. Der betrogene Ehemann, dem sich die allgemeine Teilnahme zuwendet, stellte sich nach seiner Tat selbst der Polizei. Leipzig. (Urlaub aus französischer Kriegs gefangenschaft.) Ein junger Leipziger, der bei Kriegsausbruch als Einjährig-Freiwilliger mit einem Leipziger Infanterie-Regiment ins Feld gerückt, in der Marneschlacht in französische Ge fangenschaft geraten war und sich seitdem in einem Gefangenenlager in Südfrankreich be fand, war auf einige Tage aus der Gefangen schaft gegen die ehrenwörtliche Versicherung der Rückkehr beurlaubt worden, um seinen schwer kranken Vater, einen Leipziger Schuldirektor, auf dessen schnlicken Wunsch hin zu besuchen. Nunmehr ist der Beurlaube! wieder in die Ge fangenschaft zurückgekehrt. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonnabend (Neujahr) vormittags 10 Uhr: Gottesdienst. Sonntag nach Neujahr vormittags 10 Uhr: Gottesdienst. Marktpreise zu Kamenz am 30. Dezember 1915. Für Stroh gilt der gesetzliche Höchstpreis yöchst.sniedrig. Preis. Preis 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Kartoffeln 11 13 20 15 4 15 !— 3 >50 Heu Stroh 1200 Pfd. Landbutter Handelsbutter Eier Stück 20 Pst 7 — 4 40 3 60