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Allgemeiner Anzeiger : 01.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191404016
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140401
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-01
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 01.04.1914
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^ärcken. Versuche zur Sprengung des Dreibundes. Por einigen Tagen ist bekannt geworden, daß der ebemalige russische Ministerpräsident Witte Notirblätter aus vergangenen Tagen bekanntgegeben bat, wonach er verschiedentlich mit Kaiser Wtlbelm über den Plan eines deutsch-französisch-russischen Bündnisses ge sprochen habe, der aber schliesslich an der Un lösbarkeit der elsaß-lothringischen Frage ge scheitert sei, d. h. daran, daß man deutscher seits nicht in eine Rückgabe der beiden Provinzen willigen wollte. Schon damals tauchte der Gedanke auf. daß Witte zwar hinter den Veröffentlichungen stelle, daß er aber kaum bereit sein dürfte, alle Nachrichten des russischen Blattes, das die Notizen ver öffentlichte. mit seinem Namen zu decken. Die Vermutung, daß es sich bei der ganzen Sacke um eine Pressemache handle, der viel leicht ein Körnchen Wahrheit zugrunde liegen mag, wird setzt zur Gewißheit. Denn ein anderes russisches Blatt, die halbamtliche .Rußkoje Slowo'. fetzt ietzt die „Enthüllungen" über die damaligen Bündnispläne fort und fügt hinzu, daß sie noch bis in die neueste Zeit Gegenstand der Besprechungen zwischen Berlin und Petersburg gewesen seien. Das russische Blatt schreibt, der russische Kriegs minister Suchomlinow habe im vergangenen Dezember während seines Aufenthalts in Deutschland eine Unterredung mit dem Deutschen Kaiser über die politische Lage ge hallt. Kaffer Wilhelm habe erklärt, er miste wollt, daß Österreich eine schwere Krise durch mache, und könne sich somit auf die Hilse Österreichs im Ernstfälle nicht verlassen. Ein Bündnis zwischen Deutschland, Rußland und Frankreich sei nötig, um den gegenseitigen Rüstungen ein Ende -u machen. Man kann allenfalls bis hierher dem russischen Blatte folgen, wenngleich auch diese Grzäblung schon ein wenig märchenhaft klingt. Wollin aber der Schreiber zielt, zeigt die Fortsetzung des Artikels, in dem behauptet wird, der Deutsche Kaiser habe ausdrücklich erklärt, die Teilung Österreichs könnte tatsächlich die Grundlage eines solchen Bünd nisses bilden. Suchomlinow soll diese Frage bei seiner Weiterreise nach Paris mit sran- -ösischen Politikern erörtert haben. Der ,Ruß- koje Slowo' stellt aber dabei fest, daß Suchom linow mit verantwortlichen Leitern französischer Politik nicht gesprochen hat. Mit andern Worten, das Blatt will vermeiden, daß die verantwortlichen Leiter der französischen Politik etwa Veranlassung nehmen, sich zu dem Geschreibsel zu äußern. Wenn also auch der ganze Artikel dem gemäß als ein Hirngespinst überanstrengter Reporterphantasie oder aber als böswilliger Hetzversuch gekennzeichnet ist, so ist er doch interessant als ein Zeitdokument, das blitz artig die Stimmung erhellt, aus der in Ruß land die neuen ungeheuren Rüstungsvorlagen entstanden sind. Man darf dabei nicht über sehen, daß cs sich um ein halbamtliches Blatt handelt. Der Fall liegt also etwa so, als ob ein solcher Artikel von der ,Nordd. Allgem. Zeitung' mit Bezug auf Rußland geschrieben würde. Er liegt sogar ernster, weil man nicht die Strenge der russischen Zensur über sehen darf. Ganz bewußt wird also hier von einem den amtlichen Stellen nicht fernstehenden Organ eine gefährliche Hetze betrieben, deren letztes Ziel nichts anderes sein kann, als die Sprengung des Dreibundes. Der Artikel stellt nichts anderes dar, als den Versuch, den Dreibund, der ietzt durch die Reise Kaiser Wilhelms nach Wien und Venedig eine neue Bestätigung erfahren hat. zu lockern, indem man bei feinen Mitgliedern Mißtrauen sät. Nun, der Dreibund hat schon stärkere Belastungsproben ertragen, er wird auch über die Phantasien eines Hetzblattes nicht in die Brüche gehen. ßVestmann. l^eer unä flotte. — Die aus Montevideo ausgelaufene „deta chierte deutsche Division" unter dem Befehl des Konteradmirals v. Rebeur-Paschwitz ist in schneller Fahrt in die Magelhaensstraße eingedampst, um vor Punta-Arenas zu Anker zu gehen. Damit haben Tu feig! 14 s Roman von Reinhold Ortmann. lFmMtzung.) „Ich werde glücklich sein, wenn ich Ihre Erwartungen zu rechtfertigen vermag." „Mein Mann erwähnte gestern in Ihrem Beisein den Namen eines Herrn von Lettow, dessen Bekanntschaft er auf seiner Heimreise gemacht. Und er nannte diesen Herrn von Lettow Ihren Freund. Trotz Ihres gestrigen Protestes muß ich darum wohl annehmen, daß sie einigen Einfluß auf ihn besitzen." „Ich zweifle, ob ich diese Vermutung be stätigen kann. Vor mehreren Jahren habe ich mich allerdings ein paar Wochen hindurch in einer Gesellschaft bewegt, der auch Herr von Lettow angehörte. Aber ich bin ihm niemals näher getreten. Seine Persönlichkeit und sein Wesen waren mir von Anfang an sehr wenig sympathisch." Die Enttäuschung spiegelte sich deutlich auf ihrem Gesicht, und er gewahrte eigentlich erst setzt, wie elend und angegriffen sie anssah. Ihre Wangen schienen ihm seit gestern schmaler und hagerer geworden: tiefe dunkle Schatten unter ihren Augen deuteten auf eine schlaflos verbrachte Nacht. Und wenn es nicht seine schlummernden Sinne waren, die diese Wahr nehmung von neuem aufzustacheln vermochte, so weckte sie doch sein Mitleid mit dem armen, ohne alle Zweifel sehr unglücklichen und von einer geheimen Seelenangst gefolter ten Weibe. Wärmer als es eigentlich seinen in der ver flossenen Nacht gefaßten Entschlüssen entsprach. die Schiffe den südlichsten Hafen der Welt erreicht. Die Besatzungen sind auf Wochen hinaus deA tropischen Klima entzogen und befinden sich zur längere Zeit in der südlichen gemäßigten Zone, ^ür die Geschichte der Linienschiffs der Flotte 'm der Aufenthalt in Punta-Arenas ein Ereignis; denn noch niemals hat ein Schlachtschiff unter deutscher Kriegsflagge diese Teile des südlichen Atlantischen Ozeans angelaufen, wie ein Panzer schiff auch noch niemals die Flagge in den chile nischen Gebieten gezeigt hat. Bis Montevideo hatte die „detachierte deutsche Division" eine direkte Dampfstrecke van der Elbemündung von SSM Seemeilen zuräckgelegt. In der Magel- haensstraßs beträgt sie bereits 7700 Seemeilen. Für die Erprobung der Seeeigenschaften der Groß- kampsschiffe ist gerade der gegenwärtige Reise abschnitt von besonderem Wert, da die Magel haensstraße ia durch ihre schweren Wiiterungs- verhältniffe bekannt ist. Politische Aunälckau. Deutschland. *Das griechische Königspaarhat sich nach Korfu begeben, um Kaiser Wil helm auf griechischem Boden zu begrüßen. Auch gilt es für wahrscheinlich, daß König Konstantin und Königin Sovhie die Oster- seicrtage über Gäste des Kaisers im Schloß Achilleian sein werden. — Man nimmt an, daß der griechische Ministerpräsident Veni zelos das Königspaar dann nach Korfu be gleiten und dort mit dem deutschen Reichskanzler, der eine Einladung des Kaisers für das Osterfest erhalten hat, Zu sammentreffen wird. *Die Absage der Kolonialreise des D euts ch en Kronprinz en ist erfolgt, da die kaiserliche Genehmigung in letzter Stunde versagt wurde. Die Einzelheiten der ganzen Reise sind in Verhandlungen, die zwischen dem Kronprinzen und dem Staats sekretär Solf stattfandsn, festgelegt worden. Man hatte sich darüber geeinigt, die Reise kosten in Höhe von 180 000 Mk. vom Reichs tage zu verlangen, mit der Begründung, daß es im Interesse des Reiches liegt, die persön liche Bekanntschaft des Thronfolgers mit den Kolonien zu fördern. Zu einer Vorlage an den Reichstag war aber die kaiserliche Ge nehmigung notwendig, und diese ist vom Kaiser versagt worden. Damit ist der Reise- plan vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Reise sollte im Juni beginnen und von halbjähriger Dauer sein. Die Teilnahme der Kronprinzessin an der Reise war vorgesehen. Für die ablehnende Entschließung des Kaisers sollen, nach guten Quellen, verschiedene Gründe in Betracht kommen: u. a. Bedenken gegen die lanM Abwesenheit des Thronfolgers von der deutschen Heimat, Fragen der persönlichen Sicherheit, Einwände militärischer Natur gegen die Unterbrechung des Generalstabskurses und nicht zuletzt die finanzielle Lösung durch den Reichstag. * Finanzminister Lentze erklärte sich im preußischen Abgeordnetenhause zur Herab setzung der Steuerzuschläge bereit, falls der Wehrbeitrag erhebliche Mehrein nahmen bringen sollte. * Im sächsischen Reichstagswahlkreise Borna- Pegau hat am 26. d. Mts. die Stichwahl mit dem Siege des Sozialdemokraten geendet. Es entfielen auf den sozialdemokratischen Kan didaten Ryssel 14391 Stimmen, während Generalleutnant Dr. von Liebert (Reichs partei) 12 731 Stimmen auf sich vereinigte. Somit ist Ryssel gewählt. Außerdem wurden 198 ungültige Stimmen abgegeben. — Bei der Hauptwahl vom 17. März d. I. hatten erhalten v. Liebert 8641, Nitzschke (nat.-lib.) 6819 und Ryssel 12 077 Stimmen. Zwei Stimmen waren zersplittert. — Bei der Haupt wahl 1912 hatte v. Liebert 7331, Nitzschke 7217 und Ryssel 11566 Stimmen bekommen. Bei der damaligen Stichwahl hatte dann General leutnant v. Liebert mit 14 081 seinen sozial demokratischen Mitbewerber geschlagen, der 13 058 Stimmen auf sich vereinigte. *Jn der Neichstagskommission zur Ab - änderung des Militärstrafgesetzes erklärte Kriegsminister v. Falkenhayn das Gesetz für unannehmbar, nachdem ein Antrag angenommen worden war, wonach der strenge Arrest abgeschafft werden soll, und sagte er, nachdem er ein paar Sekunden ohne Antwort geblieben war: „Möchten Sie mir nicht ganz frei und un umwunden Mitteilen, was Sie von mir er warten? Die Erfüllbarkeit Ihres Wunsches ist doch wohl nicht von dem Grade der Freund schaft abhängig, die mich mit Herrn von Lettow verbindet?" „In einen: gewissen Sinne doch," erwiderte sie in hastigen, wie mit schwerer Selbstüber windung hervorgestoßenen Worten, „denn ich wollte Sie bitten, Ihren Einfluß auf ihn dahin geltend zu machen, daß er der Ein ladung meines ManneS nicht Folge leistet — daß er seinen Fuß niemals über die Schwelle unseres Hauses setzt." Helmut zweifelte fast, ob er sie richtig ver standen habe. „Ich sollte ihn dazu veranlassen — ich? Und hinter dem Rücken Ihres Mannes, der auf die neue Bekanntschaft ersichtlich so großes Gewicht legt?" „Ja — hinter seinem Rücken!" bestätigte sie mit einem seltsam barten und entschlossenen Tone. „Denn, wenn Herr von Lettow zu uns kommt, ist es um meine Ruhe, um den Frieden meiner Ehe, vielleicht um meine ganze Zukunft geschehen. Und ich habe niemanden, den ich um diesen Dienst angehen könnte, als Sie." „Ja, wenn ich nur verstände —! Herr von Lettow ist also auch Ihnen kein Fremder mehr? Sie haben ihn schon vor Ihrer Ver heiratung gekannt?" Fanny nickte, während ihre feinen Lippen sich fest zusammenpreßten. Ihre Nasenflügel bebten und ihre Augen waren mit starrem, leerem Blick ins Weite gerichtet. Die Anzeichen ein anderer, der die Personen, die sich zur Kontrollversammlung zu stellen haben, nur für die Dauer dieser Versammlung unter das Militärgesetz stellen will. * Die 15. Kommission des Reichstages be schloß, ihre zur Regelung des Sub- missions- und Lieferungswesens im Deutschen Reiche gefaßten Beschlüsse als Gesetzentwurf betr. das öffentliche Ver dingungswesen an das Haus zu bringen und ersuchte weiter den Reichskanzler, bis zum Inkrafttreten dieses Entwurfs die darin niedergelegten Grundsätze auf dem Ver waltungswege durchzuführen und im Bundes rat dahin zu wirken, daß die Bundesstaaten ihre Bestimmungen über die Vergebung öffent licher Arbeiten und Lieferungen möglichst ein heitlich nach den Bestimmungen dieses Gesetz entwurfs regeln. England. "Die Ulsterkrise ist noch immer nicht beendet. Soviel ist allerdings sicher, daß die Regierung nicht mehr daran denken kann, die Selbstverwaltung in Irland durchzu führen. Wie man aber aus dem geschaffenen Wirrsal herauskommen soll, weiß eigentlich niemand recht. Daß unter solchen Umständen die wildesten Gerüchte Glauben finden, ist er klärlich. Valkanstaaten. *Jn Albanien soll nach verschiedenen Blättermeldungen die Lage sich immer ernster gestalten. So heißt es in einem Wiener Be richt, daß die aufständischen Epiroten nicht nur die Gendarmerie, sondern auch die Truppen in die Flucht geschlagen haben. Pariser Blätter wollen sogar wissen, daß über Durazzo der Belagerungszustand verhängt worden ist und daß das Fürstenpaar sein Valais nicht mehr verlassen könne. — Auf fällig ist allerdings, daß seit einigen Tagen direkte Nachrichten aus Durazzo fehlen. Veutscber Keickstag. (Original-Bericht.t Berlin, 28 März. Das Haus erledigte am Donnerstag das Etatnotgesetz in dritter Lesung und nahm so dann zwei Wahlprüfungen vor. Die Wahl des Abg. v. Brederlow (kons.) wurde für gültig erklärt. Bei der Wahl des Abg. Hösch (kons.) beantragt die Kommission die Ungültigkeit. Die namentliche Abstimmung ergab schließlich die Ablehnung des konservativen Antrages auf Gültigkeit mit 176 gegen 149 Stimmen bei 9 Enthaltungen. Es folgte die erste Be ratung des Gesetzes auf Änderung des Straf- gesetzbuches (Bestimmungen über den Zwei kampf). Staatsfekretär Dr. Lis co erklärte, daß der Reichskanzler nach dem Abschlusse der Verhandlungen sich mit den beteiligten Stellen in Verbindung setzen und Abänderungen der jetzigen Bestimmungen erwägen werde. Abg. S t a d t h a g e n (soz.) stimmte dem Entwurfs zu. Abg. Gröber (Zentr.) stimmte ebenfalls zu, behielt sich aber eine weitergehende Stellungnahme für spätere Zeit vor. Abg. v. Brockhausen (kons.) erklärte im Namen seiner Freunde, daß sie trotz großer Bedenken dem Entwürfe zustimmen. Abg. van Calker (nat.-lib.) sah die Bedeutung des Entwurfs in der Zustimmung aller Parteien. Der Entwurf wurde unverändert angenommen. Der Reichstag begann die letzte Sitzung vor der Osterpause in sehr guter Besetzung. Zur Beratung stand die von der Kommission in unzähligen Sitzungen behandelte Frage der Konkurrcnzklansel. Aber in der Wandelhalle sagte man sich schon vorher, daß es wohl zu keiner sachlichen Er örterung kommen werde, man habe das „Un annehmbar" der Regierung zu erwarten und werde dann gut tun, alles Weitere zu ver tagen. Und so kam es auch. Staatssekretär Dr. Lisco erklärte namens der Regierungen, daß sie sich zwar mit der erhöhten Entschädigung für die Wartezeit von einem Drittel auf die Hälfte des Gehalts ab finden wollten, aber das Mindestgehalt von 1800 statt 1500 Mk. für die Geltendmachung der Klaufel und die Beschränkung der Erfüllungs klage auf die Vertragsstrafe als unannehmbar ansähen. In der Schlußfolgerung hielt der Staatssekretär das Entgegenkommen der eines schweren Seelenkampfes auf ihrem schönen Gesicht mußten Helmut jeden Zweifel nehmen, daß es sich hier um Anderes und Gewichtigeres handle als um eine bloße Laune. „Ich will ja gerne tun, was in meinen Kracken steht," versicherte er. „Aber Sie be- si^lfeu, daß ich vorerst noch vollkommen rat- Ich kann Herrn von Lettow doch nicht ohne weiteres das Betreten eines fremden Hauses verbieten, in das man ihn gastlich ge laden hat. Er würde selbstverständlich Er- klärungen und Gründe von mir verlangen, die ich ihm nicht zu geben vermöchte." „Sie werden ein Mittel finden, wenn ich Ihnen alles sage. Vielleicht erinnern Sie sich noch an das, was ich Ihnen gestern Abend aus meinem Leben erzählte. Die unerwartete Ankunft meiner Schwester hatte mich ge zwungen, Rudolf über meine Vergangenheit aufzuklären. Natürlich mußte mir in jener Stunde daran gelegen sein, seine Verzeihung zu erlangen, wenn ich mich nicht zu dem Ent schlusse aufraffen wollte, sein Haus als eine Verstoßene, mit dem Brandmal der Schande Behaftete zu verlassen. Und ich durste ihm deshalb nicht alles sagen. Wenigstens nicht sogleich. Außer sich vor Erregung über mein Geständnis forderte er die Erklärung, daß ich während meiner Bühnenlaufbahn keine Herzens beziehungen zu einem Manne unterhalten habe. Und in meiner Angst vor einer Katastrophe versicherte ich ihm, was er zu hören wünschte. Es war keine Unwahrheit — wenigstens nicht vor meinenr eigenen Gewissen. Aber er würde mir in seiner damaligen Gemütsverfassung nicht aeglaubt haben. Das Bekenntnis, daß Eine Regierungen für groß genug, um die VerMwemm wortung für das etwaige S Reitern des ^e^Stra wurfs dem Reichstage aufzubürden. Natürlich schloß sich eine längere GeschaMe Ufer ordnungsdebattc an. Die Handlungsgeb^d m G' warten ja sehnlich auf die Erfüllung Nahe Wünsche, und man muß anerkennen, daN M gluaw Reichstag in eine schwierige Lage käme, nMbei verl Hen Arl Tagesordnung abgeseht. P Verte Ein ni 28. April. lemais oarz buchstäblich ge"^c fahren, daß ich ihn — in zener csinnoe oeiog. um willen sollen Sie mir helfen, cs ihm ° Vd Nun folgte zunächst ein fast allgemEtelnde Aufbruch. Die Parteifreunde wechselten Pogen. Ostergruß einen Händedruck, und nur weEtzungun Abgeordnete blieben zur Men ur bergen." M Bet den letzten Worten kehrte sie dA marmorbleiches Gesicht wieder zu. Er r Tränen, die in ihren Augen glänzten, S' heiße flehentliche Bitte, die aus de» dieser herrlichen Augen zu ihm spraw',. sA „Ich bitte Sie: kein Wort weiter-„A er. „Was Sie mir mitgeteilt haben- ' Ai kommen ausreichend, mich zur Erfüllt H Wunsches zu bestimmen. Ich begrA L, Ihnen daran gelegen sein muß, dm von Lettow Ihrem Hause fern zu hau ich werde tun. was ich vermag, wn bewegen. Aber vielleicht wäre es einfacherer und sicherer Weg, wenn ihn brieflich darum ersuchten. SofM--W kenne, zweifle ich nicht, daß er lichcn Gesetze der Ritterlichkeit als ° . W sich ansieht. Als er die Einladung Gatten annahm, wußte er doÄ^ t wessen Haus ec da betreten sollte- . „ „Ich kann Ihnen darauf w^ nocki mit nein antworten. Aw Verhaftung eines I>-Z»g-Diebes. gefährlichen V-Zug-Dieb hat die Berl' H:. Kriminalpolizei verhaftet. Es ist ein 28 alter Monteur namens Albert Pohl, der ° new den Namen May oder Eich Wehlmann E „ reiste. Pohl war früher gemerbsmE.A Mi Paletotdieb. Ihm fallen die meisten Ge Diebstähle zur Last, die in dem letzten lE'll In. Jahre im Bereich der deutschen EffenboliMscher verübt worden sind. Er „arbeitete" mu A' Unglr heimlicher Geschwindigkeit und bestieg ^?wurk Züge in der Regel erst eine Minute vor HA wg gang, um sie mit der Beute sofort wiedcPInten verlassen. Er ist in elf schweren geständig. HNen z - - Untl selbes Von unö fern. . dort r Feier der 64er Kriegsvetcranen. Aiängn Anlaß der fünfzigjährigen Gedenktage -Im Düppel-Sturmes und des Alsen-überga^NkzsZ findet in den Tagen vom 25.-27. JuA iPht. U Sondcrburg eine große Veteranenfeier iAeni S Prinz Heinrich von Preußen hat aus K Entschließung heraus das Protektorat über^so Feier übernommen und die Hoffnung aalten sprachen, daß die Heerschau der alten ^Aern. Veteranen gut verlaufen möge. um 'M Pctitionsberatuug Mvstoffc anwesend. Die Grenzbewohner in dem RegieruE^gen. bezirk Aurich baten, ihnen, wie schon vor IA so auch in Zukunft wieder die WareneiE — über die holländische Grenze zum eigenen Einfahrt ir brauch zu gestatten. °erk. 5 Die Mehrheit erklärte sich für die Begrenz und sichtigung dieses Wunsches. AHgW Bei einer Bittschrift um Maßnahmen geAits sei den heimlichen Warenhandel fand die SM -Die ein Ende, da von konservativer Seite -kM schlußunfähigkeit bezweifelt wurde, die fiWisfah- nicht zu bestreiten war. Der Präsident eiP die Abgeordneten mit den üblichen ^Müringei wünschen. Die Osterpause dauert bis Mit y Die „Sonntagskinder" von St. 4^, U In eine höchst merkwürdige Geschichte Betruges und Urkundenfälschung ist eine Bergleute in St. Ingbert verwickelt. .Äru ' einiger Zeit zahlt die dortige Grube Asger Bergleuten, bei denen ein neuer Weltbürgd^'bar gekommen ist, den Arbeitslohn für den z- ' der Ankunft aus, ohne daß die Leute - ^e x Arbeit erscheinen müssen. Trifft abec^^A „Sonntagskind" ein, so ist es mit dieser günstigung natürlich nichts. Nun wurde ,i>^^ einiger Zeit zufällig festgestellt, daß ein mann ein Kind als werktags geboren ^be meldete, während die Geburt am stattgefunden habe. Der Bergmann erE-M-de seinen Betrug von der vorgesetzten m eine Ordnungsstrafe. Damit wäre der 'M,/ wohl aus der Welt geschafft gewesen, nicht verlautet hätte, daß eine ganze Bergleuten den gleichen Trick angewandt A Nun interessierte sich auch der Untersucht lichter für di^Sache. ich als blutjunges, unerfahrenes Ding Ä l erste Neigung einem Manne geschenkt 'vc dessen Absichten ich für die edelsten und e" lhz "d Haftesten halten mußte — es würde A nügt haben, eine Unwürdige in mir ZU Ul Ärx M Vielleicht hätte ich es darauf ankommeN? Pfihx ' sollen. Es war eine klägliche Feigdrst' gebe ich Ihnen bereitwillig zu. Aber es nun einmal getan, und jetzt ist es M L allen Umständen zu spät, das danE-if I säumte nachzuholen. Niemals darf Rud" M f hren, daß ich ihn - buchstäblich 6-^ — in jener Stunde belog. Um senM / ^ 0 i, er ein Masse „Alles oder Nichts" k>"cr Sali zur Parole erhöbe. , So hielt es die Volkspartei für prall" AZolm den Beteiligten selbst erst GelegenheitVA Stellungnahme zu geben. Auch die übu? büraerlichen Parteien sprachen sich wohl uF Aen oe demselben Gesichtspunkte für die S^nAA tagung aus. en d Die Sozialdemokraten allein, die die Mheu- kurrenzklausel überhaupt verbieten wollens au stritten die Stichhaltigkeit des angeM jungst Grundes. Aber es half ihnen nichts, Ebeiter r ihre Stimmen wurde die Vorlage von 4 Austrc
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