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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt Mr die OrtsbehSrde uni» den Gemeinderat m Bretnig. Vokal-Anzeiger für Sie Ortschaften Bretnig, GrohrMAan, Hruswalde, Frankenthal «nd Umgegend «Kan?" Allgemeine Anzeiger erscheint ^wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend vi. rteli^ü?»^ '"kl. allwöchentlich beizegebenen.Illustrierten Unterhaltungsblattes" s > in- ^°lter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark 24 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen auf den Ab gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbotcn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder» Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag Uhr, iül die Sonnabeud-Nummer bis Freitag vormittag >»11 Uhr einzusenden. Sckrifileilung, Druck unö Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 6. 24. Jahrgang. Mltwoch, den 2^. Aanuar 1914. in Grimms steht. — (Veteranenrcnte.) Wir machen darauf aufmerksam, Saß unter den gesetzlichen Jn- validenpensionen oder entsprechenden Zuwen dungen au« Reich-Mitteln, deren Bezug die Gewährung der Veteranenrente -'»«schließt, nicht Invaliden-, Alters- und Unfallrents zu verstehen sind, sondern nur Mililärpsnsionen, Militärrenten und Unterstützungen an Kriegs teilnehmer au« dem kaiserlichen Dispositions fonds bei der Reichshauptkasse. Erreicht der Monatsbetrag einer solchen Pension, Rente oder Unterstützung die Summe van 12,L0 Mk- nicht, so wird der Unlerschiessdelrag al» Kriegsteilnehmerheihilfe gewährt. Militär. Pensionen und pensionsähnliche Unterstützungen aus Anlaß des Militärdienstes, die den im § 4 oe» Gesetzes vom 19. Mai 1913 bezeichneten Reichsangehörizen von anderen Staaten ge zahlt werden, schließen in gleicher Weise wie di« aus Reichrmilteln bezogenen gesetzlichen Jn- valiSenpenfionen und entsprechenden sonstigen Zuwendungen vom Empfange der Beihilfe aus. Bezüge, Vie der Kriegsteilnehmer-Beihilfe des Reiches gleichartig sind, werden jedoch auf die letztere in jedem Falle lediglich angerechnet. — Die Maul- und Klauenseuche in dem Ritterguts Bischheim ist erloschen. Die für das Seuchengehöft angeordncten Matz- nahmeu sind aufgehoben worden. Vordrucke von der OrtSbehörde kostenlos ver- abfolgl. — Wichtige Veränderungen in den höchsten militärischen Stellen sind, wie man dem »L. T." au« Dresden mitteilt, für da« Frühjahr zu erwarten. KriegSminister Frhr. v. Hausen, von dessen Rücktritt schon wiederholt gesprochen worden ist, werde nunmehr endgültig aus seinem Amte scheiden, d. h. sobald sei« präsumtiver Nachfolger frei geworden ist. Als solcher ist General Adolf o. Carlowitz, »er frühere Kommandeur der 64. Infanterie- Brigade, in Aussicht genommen, der al« General a la suite de» König« geführt wird und zur persönlichen Dienstleistung beim Kron prinzen kommandiert ist. Da der Kronprinz aber mit Beginn de« Sommersemester« t9l4 bestimmt die Universität Leipzig bezieht uns eine Uebersisvelung de« General« o. Carlowitz aus mannigfachen Gründen untunlich wäre, so soll dann ein anderer Offizier zur persön lichen Dienstleistung beim Kronprinzen, kom mandiert werden, und mit diesem Augenblick werde General v. Carlowitz, der am 25. Mär» das 56. Lebensjahr vollendet, für die Ueber- nahme des Kriegsminisieriums frei. An seine Stelle tritt gutem Vernehmen nach Oberst v. d. Decken, der jetzt an der Spitze ve« 2. Husaren-Regiment« »Königin Carola" Nr. l8 Goldbach. Am 18. Januar hielt der 4. Bezirk de« Meißner Hochlandturngaus» seine Borturnsrstunde hierselbst ab. Nach vorher- gegangenem Turnen eröffnete mit Worten Herz, lichsr Begrüßung Bezirkriurnwort Petzold gegen 4 Uhr nachm. die Versammlung. Anwesend waren 46 Vorturner au« allen 10 Vereinen des Bezirks. Das Turnen wurde hieraus einer eingehenden Beurteilung unterzogen, dabei Gutes hervorhebend, aber auch entstandene Mängel rügend. Alsdann erfolgte die Ver lesung des gut ausgearbeiteten Jahresberichtes durch den Bszirksturnwart, wofür ihm durch ein dreifaches »Gut Heil" gedar.kt wurde. Die Gauvorturnerstunde findet am 8. Februar in Bretnig statt. Eine Sammlung zugunsten der Gaukaffs ergab den Betrag von 4,37 Maik. Die am 2. August stattfiadense Bezilksvoc- turnerstunde soll mit einem Zöglingswetturnen O-rtttch-S send SächstscheS. Bretnig. Am Sonntag vormittag« fand durch den hiesigen Schulvorstand und Gemeinderat eine Besichtigung der für den Schulhausneubau angeborenen Bauplätze statt. Im ganzen waren 8 Angebote eingegangen. Bretnig. (Meisterprüfungen betr.) Die im Bezirke der Krershauptmannschaft Bautzen finden sollen. Der Wert der gestohlenen Sachen (Kollier«, Armbänder, Ketten, Ringe rc.) wird auf 43 000 Mark beziffert. Dresden, 19. Jan. Am Sonntag abend sind der Kunst- und HindelSgärtner Große und seine Ehefrau, Prag-r Straße 44 wohn haft, freiwillig au« dem Leben geschieden. Im gegenseitigen Einverständnis tötete der 54 Jahre alte Ehemann, der iw genannten Hause ein offene» Geschäft betrieb, seine um zwei Jahre jüngere Ehefrau durch einen Schuß in den Kopf und erschoß sich dann selbst. Der Beweggrund ist in mißlichem Geschäftsgang und in Schwermut zu suchen. — Der Mitbesitzer de» »Wurzener Tage blatts»" Max Jacob wurde, al» er Freilag abend von einer Fsuerweh'versammlung kam, oo^ vem Vecsammiungsiok l oo-n H.zshlug wohnenden Handwerker, welche sich in diesem Frühjahr der Melstccprüfung lm Sinne von 8 133 der Gewerbeordnung unterziehen wollen, werden darauf hingewiesen, daß sie ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bis zum 15. Fed- ruar an die Geschäftsstelle der Tewerbekammer Zittau, Lessingstraße 24, einzusenden haben. Später eingehende Gesuche können möglicher weise erst im nächsten Herbst Berücksichtigung finden. In dem ZulaffungSgesuche ist da» Handwerk zu bezeichnen, in dem die Prüfung erfolgen soll. Al« Unterlagen sind beizusügen i. ein vom Gesuchsteller selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslaus; 2. das Lehrzeugnt»; 3. da« G-sellenprüfungs- zeugni« ; 4. die Zeugnisse der gewerblichen Bil- dung«anstalten, di« der Gesuchsteller etwa be sucht hat; 5. der Nachweis über eine mindestens dreijährige Gesellentätigkeit (Arbeltszeugniffe); 6. eine behördliche AusenthaltSbescheinigung; 7. die Prüfungsgebühr (30 M.; für Maurer und Zimmerer 50 M.); 8. Vorschläge für das Meisterstück ; 9. die Versicherung, baß der Prüf ling sich noch nicht anderwärts zur Prüfung angemeldet hat, oder die Angabe, wo und wann die» bereits geschehen ist. Es wird darauf hingewiesen, daß die Befugnis zur Anleitung von Haudwerk-lehrlingen neuerdings nur noch durch da» Bestehen der Meisterprüfung erwor ben werden kann. Bretnig. Zur Besichtigung der Auto halle «eilten am Montag nachmittag mehrere Etadträte au« Kamenz im hiesigen Orte. Bretnig. Der Verein »Einigkeit" HauSwalde uns Bretnig feierte am Sonn abend im Gasthof zur Klinke sein diesjährige» Stiftungsfest durch Ball unter leidlicher Be teiligung der Mitglieder und deren Damen. Verschiedene Ueberraschungen unterhielten die Anwesenden aus« angenehmste und bei froher Laune wurde bi« zum letzten Saitenschlage den Freuden de« Tanze« lebhaft gehuldigt. — Zur Vermeidung von Bestrafungen mag auf folgendes hingewieseu sein, was trotz der mannigfachen Aufklärungen über den Wehr beitrag vielen noch nicht klar zu sein scheint: Jeder, dem von der OrtSbehörde ein Formular zur V»rmögen«erklärung für den Wehrdeitrag »»gestellt worden ist, also auch derjenige, der i . und zwar jahrgangSweise, verbünde« werden, bestehend in »olkstümlichem Turnen: Wettlauf ! 100 m, 3 Lx-Kugelstoßen und einer Freiübung, sowie in je einer Pflicht- und Kürübung am Reck, Barren und Pferd. Bischofswerda. Der hiesige Konsum, verein hat seine Verschmelzung mit dem Puls nitzer Konsumverein beschlossen. Letzterer will den hiesigen Konsumverein mit sämtlichen Aktiven und Passiven übernehmen. Ebersbach. Feierschichten treten von dieser Woche an bei der Firma Wünsche's Erben in Kraft. Jeden Sonnabend und Montag ruht die Arbeit. Der flaue Geschäfts gang ist die Ursach«. Löbau. (Vermächtnis.) Durch letzt- willige Verfügung hat der am 27. November 1913 gestorbene Kaufmann August Emil Reichel zwei an der Borwerkstraße gelegene Flurstücke in Größe von runo 11 000 Quadrat Metern ver Stadt Löbau mit der Bestimmung vermacht, baß die Stavtgemeinde bi» höchstens 800 Quadratmeter zu Bauzwecken verkaufen darf, den Rest aber zur Anlegung eine« Emil Reichel-Parks verwenden soll. Der Stadlge- meinderat hat die Stiftung angenommen. Löbau, 19. Jan. Zwischen den Aerzten und Krankenkassen im amlshauptmannschaftlichen Bezirke Lödau ist es nunmehr zu einer Ewigung gekommen. — Am Sonntag morgen wurde ein in den 60er I -h en stehender Privatmann ausBors - darf an der Bahnstrecke zwischen Alten und Borsdorf in der Nähe der Parthenbrücke mit zertrümmerter Schäaeldecke tot aufgefunden. Der Mann ist vermutlich von dem von Dres den kommenden Frühschnellzug überfahren worden. Wie sich da« Unglück ereignen konnte, ist noch nicht aufgeklärt. — Gegen den Direktor Rsnee vom Albert theater in Dresden hatte der RechtSan- walt Dr. Portius Strafanzeige wegen Urkunden fälschung bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Diese Anzeige stützte sich auf die Aenderunzen im Besetzungsbuche. Der Staatsanwalt ha Direktor Rsnee kurz vernommen und dann sogleich da« Verfahren gegen ihn eingestellt. Dresden, 18. Jan. Zu dem Dres dner Goldwarendiebstahl wird noch folgende« bekannt: Al» Täter kommen S internationale russische Einbrecher in Frage, von dSnen be kannt ist, daß sie von Rußland au» Slreif- züge unternehmen und besonders Bank- und Juweliergeschäfte heimsuchen. Die Einbrecher sind der Gamafchenstepper Israel David Graff, der Schuhmacher Chai-Ber (auch Jankel-Laib) Wolbromski und Kasimir (auch Chai-Ber) Hikor»ki, in deren Begleitung sich noch 2 weiter« schwere russische Einbrecher, namens Alexander Jäger und Felix Miklaszewtki, be- nach der Höhe seine» Vermögens oder Ein kommen« wirklich keinen Wehrbettrag zu ent richten hat, muß da« Formular ausfüllen (unter Umstände« eben ,. B. hinschreiben: »Nicht«" oder „eine Lebensversicherung bei «er - . . Gesellschaft (Polize Nr. . . .), für du . . . Mark Prämien gezahlt sind, oder die - . . M. Rückkausswert laut beifolgender Be schmutzung der Gesellschaft hat"). Die Ver- mögen«erklSrung ist dann unterschriftlich voll- zogen bi» ri, Januar 1»14 an den Gemeinde vorstand adzugebkn. Vermögenserklärungen haben werter bis zum 31. Januar 1914 ein- »uretchen, auch wenn besonder« Auffacderuna «der ^tn Vordruck nicht zugestellt worren ist all« Personen, die ein Vermögen von m-n.' 2 M»! °dn dl- d-, Mark Einkommen mehr al« 10 000 Mark mögen besitzen, oder die Per,onen mit solchem Vermögen und Einkommen zu vertreten haben Auf Verlangen werden die vorgeschrievenen betroffen und starb. Max Jacob war i» Feuerwehrkreisen sehr bekannt, er hat sich auch durch Gründung eme« Heimatmuseum« tu Wurzen verdient gemacht. Mittweida, 19. Januar. (Schwere» Brardunglück.) Die Stadt Mittweida ist gestern abend von einem schweren Bcandun- glück heimgesucht worden. Gegen 10 Uhr abend» brach in dem am Markle gelegene» Hmse de» Zleischermeister» Eidam ein Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit nach beiden Seiten hin verbreitete, sodaß nach einer Stunde die ganze Breitseite des Markte« in Flammen stand. Zwölf Häuser sind fast gänzlich niedergebrannt. Die gesamte Feuer« wehr, die freiwillige Schutzmannschaft und di« Sanitätskolonne vom Roten Kreuz war an der Brandstätte tätig. — Pech. Als am vergangenen Freitag vormittag eine Milchhändlerin, mitihremHunde- fuhrwerk von RugiSwalbe kommend, friedlich und mühsam die Neustadt-Sebnitzer Straße dahinzog, wurde sie von einem Automobil über» holt. Da« ist au sich gewiß kein ungewöhn» kicher Vorgang und die Frau maß demselben auch gar keine Bedeutung bei. Ganz ander» war es bei dem Hunde. Ec geriet über da» vorbeisausende Vehikel in Hellen Zorn, riß kurzerhand seine Herrin über den Hauken und raste mitsamt dem Milchwagen dem pustenden Ungeheuer nach. Bei dieser tollen Fahrt stürzte schließlich da« Wägelchen mit den Milchkrügen um und die schöne Milch lief in den Schnee. Putzer dem Verluste ihrer Milch hat die Fran auch noch eine Verletzung am Kopfe zu be klagen. L «ipzig, 18. Jan. Lor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat de« Reichsgerichts fand am 16. Januar unter Vorsitz de« Senats präsidenten Dr. Menge ein Spionageprozeß statt, in dem sich der au» dem russischen Gouvernement Kurland stammen»- Kaufmann Gustav Ferdinand Richter wegen Verbrechen» gegen Ztz 3 und 6 des Gesetze« betr. den Ver rat militärischer Geheimnisse zu verantworten hatte. Der 31jährige Angeklagte ist russischer Staatsangehöriger und hat auch al» russischer Soldat gedient. Nachdem er früher in Ruß land tätig gewesen war, ist er vor einigen Jahren nach Königsberg in P rußen verzogen. Hier hat er sich im Jahrs 1913, wie ihm nachgrwiesen wurde, in den Besitz eine« ge» h-imzuhaltenden militärischen Schriftstücke» zu setzen gewußt, da» er dem russischen Nach- ijchtendienst, in dessen Diensten er stand, aus- liefern wollte. Die O^ffentlichkeit wurde wegen Gefährdung der Staatssicherheit während der Verhandlungsdauer ausgeschlossen. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechtsverlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht. 2 Monate der Unter suchungshaft wurden dem Angeklagten auf dir Strafe angerechnet. Zu der Verhandlung waren 10 Zeugen und ein militärischer Sach verständiger geladen gewesen. Dazu Kombella-Seife, 50 Pfg., erhältlich bei Theodor Horn.