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Lvtlü-Mzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend _ IUI,IW 1 Inserate, di« gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Av Rabatt nach Nebereinkunst. Schristleilung, KruL unk, Verlaß von N. 8lhurig, Bretnig. Nr. 87. Sonnabend den 3t. Oktober M3 j 13. Jahrgang Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Jttserate, dis 4zespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den A». Maementspreis inkl. der allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungtblattss" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbotea WWhrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in* Hans 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Msennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. st»- en sBDienstag früh de Mmannschen Schmiede i». liel rorf. >rf. t I8S§ an- iter zen leit »illigb chr. die er am Nachmittag vor einer Kommission der Königlichen Poltzeidirektion und einem geladenen Publikum aussührte, mißglückte. Leinert kam beim Sprung schacht ab, schlug mit dem Hinterrad um 3 cm zu kurz auf, und überschlug sich, mitsamt seinem Rade einen mächtigen Salto mortale schlagend. Ein Aufschrei der zuschauenden Menge durch- zitterte den Raum, jeder glaubte, Leinert habe das Genick gebrochen. Es war ihm aber nichts geschehen und sofort versuchte er den zweiten Sprung, welcher ihm auch glänzend gelang Dresden. (Ein streikender Kapellmeister.) Am Sonntag Nachmittag gab Kapellmeister Eilers mit seiner au« 56 Musikern bestehen- den Kapelle im hiesigen Ausstellungspalast ein Konzert, das allerdings nur mäßig besucht war. Infolgedessen brach der Kapellmeister plötzlich ab und verließ mit seiner Schar den Saal. Das Publikum war hierüber sehr empört. — Der Besitzer des Fesselballons, welch letzterer auf der Deutschen Städteausstellung zu Dresden infolge orkanartigen Sturmes platzte, Eugen Godard, ist, wie aus Paris gemeldet wird, irrsinnig geworden. Obwohl noch jung, hat Godard eine lange Luftschiffer karriere hinter sich, denn seinen ersten Auf stieg machte er im Alter von 3 Jahren, als er sich in dem Korbe der Luftballons verbarg, in dem sein Vater aufstieg. Mit 14 Jahren war er bereits bei den Aufstiegen des Dampf- ieflelballons des berühmten Aeronauten Gif fard angestellt. Seit Jahren hatte er sich selbst einen Ruf als Luftschiffer erworben. Govard war al» überaus gewissenhafter Aeronaut sehr geschätzt, und sein liebenswür diges Wesen verschaffte ihm viele Freunde. Vor Eröffnung der Ausstellung und kurze Zeit nachher weilte Godard auch in Dresden. — In Seifhennersdorf wurde am Diens- tag vormittag am Uferrande der Mandan die Lerche eines ausgebildeten Kindes weiblichen Geschlecht» in einem mit Bindfaden verschnür ten Paket aufgesunden. — Tödlich verunglückt ist am Montag früh gegen 8 Uhr der im Zimmermannschen Steinbruche zu Pethau bei Zittau beschäftigte Arbeiter Gustav Goldmann. Al» eben die Frühstückspause beginnen sollte, stürzte plötz lich, vermutlich infolge eines Fehltritt«, der genannte Arbeiter aus einer Höhe von etwa 15 Metern in den Steinbruch hinab. Der Unglückliche, dem der Schädel zerschmettert wurde, so daß das Gehirn bloß lag, war so» fort tot. — In Siebenlehn sind im Laufe dieses Jahres 15 römisch-katholische Familienväter zur evangelisch-lutherischen Kirche übergetreten. Chemnitz, 28. Oktober. Der durch seine zweifelhaften Gründungen weit über Chemnitz hinaus bekannt gewordene Architekt Kossub hatte sich gestern vor dem hiesigen Landgericht wegen Betrugs zu verantworten. Der am 13. April 1858 als Sohn eines Polizeikommissar« in Breslau geborene An geklagte hat eine bewegte Vergangenheit. Er besuchte das Gymnasium bis Obersekunda, hospitierte an einer Berliner Bau-Akademie und diente als Einjähriger in einem dortigen Garde-Regiment. Später war er General- y vertliches und LächstsHeS. retnig. Gegen sämtliche Beteiligte an der Dienstag früh in der 4. Stunde bei folg!- ichtgk -bend' wicht -5? —76 wicht > nur irk HliK aM E slF Kontrolle hinsichtlich der'Durchführ- A der Polizeistunde, vier dürste die Folge im Oberdorfs in- jA Lohnverhältniffe entstandenen Schlägere» von der Gendarmerie-Brigade Anzeige bei j Kgl. Staatsanwaltschaft erhoben wor- und haben dieselben Bestrafung nach 8 A" des Neichsstrafgesetzbuche« (gemeinsame gewärtigen. Eine ästiger Vorkommnisse sein. Reformationssest - Kollekte. Alljährlich ^eformationLfeste wird .in allen Kirchen j^res Lgildxz eine Kollekte für die Zwecke I?, Gustav Adolf-Vereins gesammelt. Die- A bildet eine der Haupteinnahmen des Ains und hat jederzeit einen ansehnlichen Ag ergeben. Großröhrsdorf. Der Fleischermstr. Aus Schwede au» Bretnig wurde am A»och im Stalle de» Bergkellers von Ak Bild gewordenen Kuh mit den Hörnern in h. Reichtest« de« Körper« gestoßen und im verletzt. Schon der Transport dieses Aks« von Lichtenverg nach hier gestaltete ^ äußerst schwierig, wobei die größten Vor- ^Maßregeln ergriffen werden mußten. Wie das amtliche „Journal" mitteilt, A am Montag in Dresden unter dem Vor- A Sr. Excellenz des Ztaattzministers von Atzsch ein« vertrauliche Besprechung über beabsichtigte Reform des Wahlrechts für Zweite Kammer unter Teilnahme von L Herren statt. Den Erörterungen lag der Au>urf einer Denkschrift zugrunde. Im Schluß an die erfolgten vielseitigen Aus- Achen wird diese Denkschrift nunmehr noch- Aö überarbeitet und dem Landtage zur Aren Behandlung vorgelegt werden. 1 dautzen , 27. Oktober. Gestern abend Uhr ist in Rothnauslitz bei Demitz-Thu- ^1 die alte Schule niedergebrannt. Ueber AEntstehungtursache de« Brande» ist noch As bekannt geworden. Zittau, 26. Oktober. Seit gestern Agt in unserer Stavt ein Naturmensch ü la Arrock Aufsehen. Derselbe ist trotz des ganz empfindlich kühlen Herbstwetterr A mit einem hellgestreiften wollenen Ueber- As bekleidet, der Hals, Brust, Arme und bis zum Knie freiläßt, auch geht er Auß. Als Kopfbedeckung trug er gestern An grünen Blätterkranz, heute ein metalle- A Stirnband. Der kräftige, im Anfang der Av Jahre stehende Naturapostel stammt aus "Murt a. M. Dresden. Am Montag abend wurde A ersten Male im Zirku« Henry die große ^Usationsnummer „Der Todessprung durch Nanege" von dem Berliner Kunstfahrer sAn Paul Leinert gezeigt. Der Tollkühne At auf steiler, schmaler Bahn von brr Höhe A Zirkuskuppel auf leichtem Zweirad hinab, At dann im cleganten Bogen, einem mäch- An springenden oder fliegenden Insekt ver- ^4bar, blitzschnell nach der entgegengesetzten „Ae der Manege, auf ein erhöhtes Polster A saust in fliegender Fahrt zum Zirkus ?uur. Reicher Beifall lohnte die Vorführung. erwähnen ist noch, daß die erste Probe, ! Bekanntmachung. r Zn neuerer Zeit sind Klagen über Nachtruhestörungen an den Unterzeichneten gelangt, Argerufen durch Singen, Johlen, Schreien und Loslaffen von Feuerwerkskörpern auf Es wird hierdurch auf 8 360 Abs. 11 des Strafgesetzbuches aufmerksam gemacht, wonach Bestrafungen bis zu 150 Mark oder Hast erfolgt, wer ruhestörenden Lärm erregt. Die Sicherheitsorgane sind angewiesen, jeden Fall zur Anzeige zu bringen. Bretnig, den 27. Oktober 1S03. Der Gemeindevorstand. Petzold. sekcetär des Vereins deutscher Bauunternehmer, wurde als solcher 1886 wegen Betrugs mit 14 Tage» Gefängnis bestraft und kam 1893 in Berlin als Maurermeister »egen Unter schlagung eines Sparkaffenbuchs über 450 Mk. mit einer Woche Gefängnis in Strafe. Im Oktober 1893 wurde er vom Landgericht Breslau wegen schweren Diebstahls und ver suchten Betrugs mit 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis bestraft. Er hatte damals ein Behältnis erbrochen und 700 Mark gestohlen. Koffub kam aber auch noch weiter mit den Gerichten in Berührung. Zunächst als Direk tor der von ihm 1891 in Bromberg trotz kurz vorher geleisteten Offenbarungseiöes ge gründeten Genossenschaftsbank für Beleihung von Lebensversicherungspolizen. Die Bank zahlte ihm zwar als Direktor 12 000 Jahres gehalt, fiel aber bald in Konkurs und brachte K. in Untersuchung wegen KonkurSüergehen«. Das Verfahren wurde aber eingestellt. Als er dann in Berlin die famose Juristenbank gegründet hatte, kam er wegen Betrugs erneut unter Anklage, mußte aber sreigesprochen wer den. Das neueste Werk war die Gründung eines Zoologischen Gartens in Chemnitz, für das er besonders den Herrn Oberbürgermeister Dr. Beck interessiert hat. Unter dem Glanze dieses Namens verschaffte sich K. Kredit und erließ große Inserate, ohne sie zu bezahlen. „Rechnung an den Herrn Oberbürgermeister", schrieb er. Als ihn aber der Rat fallen ließ, gründete er einen Verein zur Erbauung des Zoologischen Gartens und suchte Aktionäre. Ein Kaufmann zahlte 533 Mk., dis er nie. mals wiedersah. Er wurde verhaftet und wegen Unterschlagung zu fünf Monaten Ge- fängnis und zwei Jahren Ehrverlust verur teilt. Chemnitz, 27. Oktober. Auf dem Bahnhofe Hilbersdorf entgleisten heute vor mittag die Lokomotive und der Arbeiterwagen eines Bauzuges. Störungen im Betriebe sind Dadurch nicht eingetreten, auch Verletzungen an Personal sind nicht zu beklagen. — Unglückliche Liebe hat in Plauen den 19-jährigen Goldarbeiter und Graveur Bruno Hentschel, au« Görlitz gebürtig am Sonntag vormittag in den Tod getrieben. Er setzte sich aus das Bett und schoß sich mit einem kleinen Taschenrevolver in die rechte Schläfe. Der Tod muß sofort eingetreten sein. In der elften Stund; sand man Hentschel tot im Bette liegend vor. Ein Brief, welchen der Leben»müde hinterlassen, lautet: „Ich verschweige Deinen Namen, um Dich nicht der Oeffentlichkeit preirzugsben. Aber Dein Gewissen wird Dich richten, wenn Du von meinem Ende erfahren soll test. Gegen falsche Lebe schützt nur der Tod! Ich sterbe ungern, doch muß e« sein.* (Es folgt dann ein längeres Ge dicht, dar mit den Worten beginnt: „Zu rück vom Grab, zurück von dem Ort...") — Durch Verfügung der Staatsanwalt schaft wurde die Beerdigung eines jungen Mädchen» au» Bauchlitz bei Döbeln einst weilen untersagt. Das Mädchen soll durch Vergiftung gestorben sein, die es sich durch eine nach § 218 des R.-Str.-B. zu bestrafende Handlung zugezogen hat. — Den Tod durch Ersticken bez. durch einen Genickbruch fand das im zweiten Lebens' fahre stehende Söhnchen eines in Leipzig- Lindenau wohnhaften Markthelfers. Am Montag adend verließ die Mntt-" des Kindes auf kurze Zeit die Wohnung, mS das Kind bereits im Bett lag und schlief. Um ein Herausfallen de» Kindes zu verhüten, steckte vie Frau, wie es sehr ost gemacht wird, das Plättbrett in das Bett. Da da» Brett länger war, stand es auf einer Seite etwas in die Höhe. Als die Frau zurückkehrte, fand sie das Kind in ganz eigenartiger Lage tot vor. Das Gesicht des Kleinen steckte in den Betten, der Hals befand sich in dem Zwischenraum« zwischen Brett und Bett, die Beine hingen nach unten. Das Kind war offenbar in der Zeit, als die Mutier sich entfernt, erwacht und es hatte zum Bett herausklettern wollen, wobei es stecken geblieben ist und so den Tod gefunden hat. — Ein verwegener Einbruchsdiebstahl ist während der Nacht zum 24. Oktober in dem Uhren- und Goldwarengeschäft de» Herrn Emi! Lange in Burgstädt ausgeführt worden. Die Diebe haben offenbar von außen den Rollladen vor dem Schaufenster emporgewuch tet und dann die Spiegelscheibe zerschnitten; dadurch sind sie in die Auslage gelangt und haben von hier au« 92 Uhren, teil» Remon- ioir- und Ankeruhren, gestohlen. Diese haben einen Wert von 2600 Mark. Von den Dieben fehlt bis zur Stunde jede Spur. — Wegen groben Unfugs verurteilte das Schöffengericht in Crimmitschau zwei Ar beiter zu je 10 Mark Geldstrafe. Die Ver urteilten hatten nacht» einen von Crimmit schau nacy Werdau fahrenden Planwagen, in denen sie Streikware vermuteten, angehalten und revidiert, dabei aber anstatt der Ware da» — Bein eines Gendarmen ergriffen, da in dem Wagen sich mehrere Gendarmen be fanden. Plauen i. V. Der Buchhalter Schaar schmidt von hier unterschlug seinem Chef, dem Buchdruckereibesitzer Gustav Lange, die Summe von über 3000 Mk. — Das 3jährige Söhnchen de» Fleischers Busch in Leutzsch bei Leipzig wurde von einem Motorwagen erfaßt und überfahren. Man brachte das tödlich verletzte Kind nach dem Diakonissenhaus in L.-Lindenau, wo es kurz nach seiner Einlieferung verstarb. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonnabend den 31. Oktober: Refor mationsfest. 9 Uhr: Gottesdienst. Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein. 21. Sonntag nach Trin.: 9 Uhr: Gottes dienst; nachm. 1 Uhr: Konfirmandengotte«- dienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen; Helene Margarethe, T. des Tischlermeisters Conrad Robert Rasch, 315. — Marianne Frida, T. des Zimmermanns Felix Kilian Huhle, 323 b. Als gestorben wurden eingetragen: Bertha Linda geb. Fichte, Ehefrau des Fabrikarb. Friedr. Bernhard Anders 6 b, 24 I. 8. M. 28 T. alt. — Außerdem ein unehel. Mäd chen, 2 M. 7 T. alt.