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»'N. SS Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf dm All« Rabatt nach Nebereinkunst. schmal NB Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag >/,11 Uhr einzusmdm. Inserate, welche in den oben vermertten Geschäftsstellen abgegeben »erden, werde« an gedachten Tagen nur bi» vormittag» S Uhr angenommm. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltme Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf dm All« Memrntsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung»blattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche« Zeitungrbvtm .^jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau» l Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir o Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunft. Mgemenm Anzeiger knöpft" rmen, nött ferner Schrislleilung, Vruck und Verlag von A. ZAchuvig, Bretnig. Ar. Sl. Sonnabend den 14. November 1903. 13. Jahrgang. d Hohne A» s !Io^ rkt 'erbest ri» ndaew^ sind »» oerzeiW Uecn, irSst. »lachtti-j fe, 'S? o PkS )ie fo^ chlaM .Königsbrück. Seit 3. d. M. wird 'er auf hiesigem Bahnhof stationierte Bahn- . Mstei.t B. vermißt. Derselbe ist vor seinem Weggänge im Besitz von etwa 350 Mark ge» ">esen; kS wird gemutmaßt, daß B. in Be reitung einer jüngeren Dame aus Pulsnitz "ch irgendwo aushält. B. ist 31 Jahre alt ^vd unverheiratet. Dienstliche Verfehlungen "egen gegen ihn nicht vor. — Seit Sonntag ist der Totenbettmeister ^odan von Weißenberg, welcher erst dies Jahr sein 2Kjähriges Dienstjubiläum gefeiert M, spurlos verschwunden. Sodan hat seinen 'n Pranske wohnenden verheirateten Sohn "«suchen wollen, ist aber daselbst nicht einge- troffen. Sodan war hager, bartlos und ging etwas gebückt. Dresden, 11. Nov. Sächsischer Land lag. (Erste Kammer.) Die Erste Kammer hielt heute mittag 12 Uhr ihre erste Präli- winarsitzung ab, die nur von kurzer Dauer ^ar. Der Präsident Se. Exz. Wirkl. Geh Hat Dr. Graf v. Könneritz leitete die Sitzung nidet ger irich-, s vaM te werden. D. O., 64-^ 45-^ ^verMcke- «nd SSchfisÄe». ^retnig. (Turnsache.) Der Austritt s Turn - Vereine Wilthen, Niederneu- A, Ringenhain und Steinigtwolmsdorf dem Meißner Hochland-Turngau und ^vom 1. Januar 1904 ab ist dieser Tage Vorsitzenden de» letztgenannten Gaues, Nr» Arthur Gebler hier, angezeigt worden. erwähnten Vereine teilen zugleich mit, A sie dem neugegründeten „Spreetal- ^enitz.Turngau" beigetreten sind, während als Grund ihres Austrittes aus dem Nßner Hochlandturngau die zu große AuS- -Mung deflelben anführen, wie sie auch weiter Werken, daß durch den engeren Zusammen- Nb des neuen Gaue» die Turnsache noch gepflegt werden kann und auch nicht ^deutende Ersvarnifse an sonst an Vor- Ner gezahlte Reise- bezw. Fahrgelder er- werden können. ^retniq. Wer sich ein paar stunden ?Mehmer Unterhaltung gönnen will, dem b' der Besuch des Eden-Theaters im Gast- «°!zur Klinke bestens empfohlen. Die Dar rungen zeichnen sich durch größte Vollkom- Nheit und Natürlichkeit au» und erregen Ralb allgemeines Erstaunen bei den Zu- Auern. Niemand hat bi» jetzt den Saal gefriedigt verlassen, und so sei nur zu Aschen, daß die Vorstellungen nunmehr Hr besucht würden als bisher. Uebrigens ge heutige diesbezügliche Anzeige im An- AdigungSteile. Der nächste Bußtag, der auf den 18. ^»ember fällt, ist ein allgemeiner. Er wird feiert in Preußen, Anhalt, Bremen, Ham- Ng, Lippe, Lübeck,'Oldenburg, Reuß, Künig- Sachsen, Sachsen-Altenburg. Sachsen burg, Gotha, Sachsen-Metnigen, Sachsen- Mmar-Eisenach,Schaumburg-Lippe, Schwarz es und Waldeck. Großröhrsdorf. Für den 11. und .2- Wahlbezirk ist eine Ergänzungswahl eines ^geordneten zur Bezirksversammlung er- gderlich. Zu der in Großröhrsvorf vorzu- gwenden Wahl ist der 25. November 1903 ^stimmt und der hiesige Herr Gemeinde land Rentzsch als Wahlkommiffar ernannt ^rden. Die Wahl erfolgt durch die Herren leindevorstände zu Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf und Mittelbach, sowie sechs dem Gemeinderate zu Großröhrsdorf nach > 12 des Gesetzes vom 21. April 1873 ^wählte Wahlmänner. ko zS ter- 2 -, soa>i! ). O. 8kl! mit einer kurzen Begrüßung ein und ließ hier auf mehrere Mitteilungen geschäftlicher Natur folgen. (Zweite Kammer.) Die Zweite Kam mer hielt die zweite Präliminarsitzung heute vormittag um 11 Uhr ab und nahm znächst die Wahl des Direktoriums vor. Es wurden gewählt die Abgg. Dr. Mehnert-Dresden rum Präsidenten, Dr. Schill-Leipzig zum ersten, Opitz-Treuen zum zweiten Vizepräsidenten, Rüder-Robwein zum ersten, Ahnert Zwenkau zum zweiten Sekretär unv Hauffe Dahlen und Wittig-Rabenau zu deren Stellvertreter. Sämt liche Gewählte nahmen die ihnen zugefallenen Aemter an. Nachdem sodann noch einige Mitteilungen über den Gottesdienst zum Land- tagübegtnn und die feierliche Landtagseröff- nung erfolgt waren, wurde die Sitzung ge- schlossen. Dresden, 12. November. (Landtag) Die Thronrede, welche König Georg heule an die Stände richtete, beginnt i.i der erwar teten Weise mit einem Hinblick auf die schweren Zeiten, welche seit dem Zusammentritt des vorausgegangenen Landtag« durchzumachen waren. Ein breiterer Raum ist alsdann den wirtschaftlichen Verhältnissen gewidmet, bei deren Charakterisierung e« ganz angemessen erscheint, daß von der Regierung nicht mehr versprochen wird, als nach Lage der Dinge tatsächlich gegeben werden kann. Ein beson der» bemerkenswerte» Moment lst die aus drückliche Betonung der zwingenden Notwen, digkeit einer völligen Einstellung des fiska lischen Erzbergbaues und die Festsetzung eines Zeitraums für den aufzustellenden Abrästungs plan. Der Passus von der Wahlrechtsän- derung, welcher natürlich mit allseitige: Span nung erwartet worden war, bestätigt die An nahme, daß da» Resultat der Erwägungen der Staatsregierung in der Form einer Denkschrift an die Volksvertretung gelangen soll. In bestimmter Weise versichert die Thronrede, daß die Regierung sich zu den gedachten Erwägungen „bereits unmittelbar nach Schluß de« letzten Landtages" veranlaßt gesehen hat. Dr esden. Große» Aufsehen erregte hier die am 9. d. erfolgte Verhaftung des bekannten und sehr gesuchten Dresdner Frauen arztes Dr. Planer, der auch Inhaber einer bedeutenden Frauenklinik ist. Die Verhaf tung soll auf Antrag der Königl. StaatSan waltschaft wegen Verdacht» de» Meineides erfolgt sein. Gerüchten zufolge soll Dr. Pla ner in einem EhebruchSprozeffe als Zeuge angenommen worden sein. Um sich und die betreffende Dame nicht zu kompromittieren, soll nun Dr. Planer wider besseres Wissen intime Beziehungen zu der letzteren eidlich in Abrede gestellt haben. Dresden. Der am 30. v. M. dadurch so schwer verunglückte Lehrer Reinhold Sall- mann, daß er unter einen Wagen der Straßen bahn geriet, ringt immer noch im Friedrich - städter Krankenhaus mit Leben und Tod. Nach seiner eigenen Aussage sind ihm mehrere Rückenwirbel geknickt, die Blase und der Mast darm verletzt und wahrscheinlich auch die Nie ren beschädigt. Die untere Hälfte des Kör per« ist ganz ohne Gefühle. Er selbst glaubt, daß er sterben muß und trägt sein schweres Schicksal mit bewundernswerter Geduld Ihre Majestät die Königin-Witwe weilte schon zwei mal an seinem Krankenbette. Auch die ältesten Söhne des Kronprinzen bekundeten in Be gleitung ihres Erziehers dem Schwerverwun- deten ihre aufrichtige Teilnahme. Dresden, 10. November. Bergangene Nacht verschied hier im Alter von 76 Jahren der Königl. Kammerherr Herr Gustav v. Nostiz-Wallwitz. Der Verstorbene, in Dresden am 31. Oktober 1827 geboren, war der Sohn de« damaligen Generalleutnant und Kriegs- Minister von Nostiz-Wallwitz und ist der jüngere Bruder Sr. Exzellenz de» Herrn Staatsminister» a. D. Hermann von Nostiz- Wallwitz. Seit dem Jahre 1856 stand er als Kammerherr in Königlichen Diensten. Herr v. Nostiz-Wallwitz erfreute sich großer Beliebtheit in Hof- und aristokratischen Kreisen. Kränklichkeit veranlaßte ihn, seit Jahren in zurückgezogener Weise zu leben. Er ist drei mal verheiratet gewesen, seine erste Gemahlin war eine geborene Senfft v. Pilsach, während die zweite verstorbene und die ihn überlebende dritte Gemahlin der Familie v. Knobelsdorff entstammte. Der Verewigte war Komtur de« Königl. Bayrischen Verdienstordens vom heil igen Michael. Dresden. Der Selbstmörder in Rock und Zylinder, der sich am Sonntag vormittag bei Dresden-Trachau überfahren ließ, ist als der 25 jährige Sohn eine« Professor« der Oberrealschule in Prag-Altstadt, namen« Emil Fischer, ermittelt worden. — Die ehemalige Kronprinzessin von Sachsen nennt sich, wie berichtet wird, jetzt nicht mehr Gräfin von Montignoso, sondern „Luise von Baaringen"; den neuen Namen tragen nun auch die Visitenkarten der früheren Kronprinzessin. Uebrigens wird „Luise von Baaringen" nur noch wenig» Tage aus Schloß Ronno in Südfrankrrich verweilen, wo sie die letzten Monate zugebracht hat Am nächsten Sonntag will sie sich über Lyon wieder nach der Schweiz begeben, diesmal aber nicht an die Ufer des Genfer Sees, sondern nach Basel, um dort künftig ihr Domizil zu nehmen. — Die Verwundungen de« Dienstmädchens Franke im Schützenhause zu Leisnig, welches am Montag voriger Woche früh daselbst von einem Unbekannten überfallen worden sein will, sind leichterer Natur, als ursprünglich ange nommen wurde. Man vermutet, daß der Uebeifall von dem Mädchen nur in der Phan tasie angegeben worden ist und daß sich die selbe die Verletzungen in einem krankhaft er regten Zustande selbst beigebracht hat. — Die Mäuseplaze war, wie au« Leipnitz bet Leisnig berichtet wird, dort derart lästig, daß in den Gärten Erdbeerpflanzen, Winter salat rc. völlig von den gefräßigen Nagern vernichtet wurden. Giftpillen halfen nicht. Plötzlich ließ die Mäuseplage nach, ja, nach einigen Wochen verschwanden di? geschwänz ten Gäste nahezu vollständig Die Ursache dieses Abzugs der Mäuse war darin zu suchen, daß sich Wiesel in größerer Anzahl eingestellt hatten, welche unter den Mäusen tüchtig auf räumten. — Das fünsjährrge (!) Töchterchen eines Wirtschaftsbesitzers in Großoobritz bei Mei ßen wollte in der Abwesenheit der Eltern im Ofen Feuer anzünden und hatte sich dabei der Petroleumflasche bedient. Im Nu hatten die Kleider Feuer gefangen, und da niemano im Hause war, um Hilfe zu bringen, hatte es sich in seiner Angst auf den Treppenflur geflüchtet, wo das arme Geschöpf tot und zum Teil verkohlt aufgefunden wurde. Wer hat dem Kinde das schlechte Beispiel gegeben? — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Dienstag auf dem Fabrikneubau der Papierfabrik Bretschneider in Schönheide. Kurz nach Beginn der Arbeit stürzte ein Ge« rüst, auf dem sich zwei Maurer und zwei Handarbeiterinnen befanden, zusammen, die vier Personen unter sich begrabend. Alle vier sind schwer verletzt; einer der Maurer hat starke äußere Verletzungen und inneren Scha den erlitten; er wird kaum mit dem Leben davonkommen. Einer Frau ist der Fuß ab» gerissen worden, die andere Arbeiterin und der Maurer erlitten Beinbrüche, Bruch de« Nasenbeins und kleinere Verletzungen. Die Verunglückten sind sämtlich verheiratet und stammen au« Böhmen. Die Ursache des Ge» rüstzusammensturze» ist jedenfalls in der ge ringen Befestigung und zu schwerer Belastung desselben zu suchen. — Bei der am Sonntag nachmittag in Zwönitz gegebenen Kindervorstellung „Max und Moritz" ereignete sich ein Unfall, der den Ausfall der für Montag festgesetzten Vor stellung zur Folge hatte. Bei der dem Lehrer Lempel widerfahrenden Pulverexplosion in seiner Pfeife verbrannte sich der Darsteller dieser Rolle, Herr Paul Schmidt, derart da» Gesicht, daß der Verlust der Augenlichts zu beklagen sein wird. — Aussehen erregt die dieser Tage in Plauen erfolgte Verhaftung des bei der Großfirma Weindler u. Co. angestellten Stickmusters Buchhold, dessen Ehefrau und besten Schwager Stickmaschinenbesitzer Müller. Buchhold stahl seit etwa zwei Jahren Stick» garne, welche von dem Stickmaschinenbesitzer Müller verwendet wurden, dadurch kamen die Verhafteten zu großem Vermögen, was auffiel. Die Summe de» gestohlenen Garnes ist sehr bedeutend. — Gelegentlich de» Streiks in der Paul- schen Eisengießerei in Crimmitschau hatten am Abend des 13 Juni zwei Eisenarbeiter einen Arbeitswilligen schwer mißhandelt, wo für sie vom hiesigen Schöffengericht zu je 2 Monaten Gefängnis und 3 Tagen Haft ver urteilt wurden. Die hiergegen eingelegte Berufung wurde am Montag vom Zwickauer Landgericht verworfen. — Vor kurzem wurde Fräulein Elisabeth Föllinger, Tochter des Bürgermeisters von Grumbach (Regierungsbezirk Trier) von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig zum Dok.or promoviert. Frl. Föllings ist der erste Weibliche Doktor genannter Universität Kirchennachrichten von Bretnig. 23. Sonntag nach Trin.: 9 Uhr Gottes dienst. Getauft: Ernst Georg, Sohn de» Ein wohners und Maurers Max Bruno Tomschke, hier. Gestorben: Johanna Hedwig, Tochter des Maurers Friedrich Bernhard Richter, 2 I. 3 M. 4 T. alt. — Friedrich Hermann Wilhelm, Sohn des Paul Richard Nitzsche, 2 I. 11 M. 10 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Gertrud Johanna, T. des Schuhmochermsir. Gustav Adolf Schurig 226 e. — Martha Elsa, T. des Glasfabrikarb. Karl Bruno Richard Schaber 122. — Max Otto, S. des Fabrikarb. Otto Bruno Fichte 12. — Ein nnchel, Mädchen. Als gestorben wurden eingetragen: Otto Paul, S. des Bahnarb. Edwin Ferdinand Peschel 139 c, 19 Tage alt. — Friedricy Wilhelm Boden, Fabrikarbeiter, Witwer, 62, 74 I. 8 M. 29 T. alt.