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Allgemeiner Anzeiger : 25.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190311253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19031125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19031125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-25
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 25.11.1903
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Winter viel Schnee und Eis brachte. Wir saßen eines Abends so traulich am flackernden Kaminfeuer, meine Schwester Susel und ich, und warteten ans meines Schwagers Rückkehr ans dem Walde. Bald trat er herein, noch im Mantel und hohen Stiefeln, ein wunderliches Bündel im Arm. „Schau her, Suschen, was man uns draußen in Wind und Wetter auf die Schwelle unseres Hauses gelegt!" Viel Schneeflöckchen flimmerten auf den zerrissenen wollenen Decken, unter denen sich's leise zu regen begann. Wir waren nicht wenig er schrocken, als große, dunkle Augen daraus heroorblickten und eine helltz Kinderstimme sich hören ließ. Mitleidig legte Susel das kleine, kaum halbjährige Wesen in eine warme Hülle und ich ging hinaus und besorgte ihm Milch. Gar bald lachte es uns alle vergnüg lich an und spielte mit seinen bloßen, braunen Beinchen. Die beiden Garten aber standen dabei und sahen sich selig in die Augen. Noch am späten Abend brachte ein jnnger Forsteleve die Nachricht, daß tief drinnen im Walde ein Zigeunerlager errichtet sei, und einer der Männer unser Haus umschleiche. Als mein Schwager Ortwin hinausging, war nichts mehr zu sehen oder zu hören und am andern Morgen die ganze Bande spurlos aus der Gegend ver schwunden. Ob sie das Kind gestohlen, ob es eins von den Zigeunern war? Wir haben es nie recht ergründen können! Es wurde ordentlich getauft und erhielt den Namen meiner Schwester. Nun begann ein neues Leben in Eichental. Die kleine Susel wurde der Mittelpunkt, um den sich alles drehte, welche wir alle ver wöhnten. Mit den Jahren entwickelte sie sich zu einem aufgeweckten, äußerst lebhaften Mäd chen, daS nur eine Leidenschaft zu haben schien: Tanzen und Singen. So konnte sie stundenlang vor dem Spiegel stehen, mit Rosen und Bändern das glatte schwarze Haar durchflechten und dann sich graziös hin- und herwiegen. Manchmal trafen wir sie im Walde, inmitten eines .Kreises von Holzarbeitern seltsame Tänze aufführen, dazu singend und das Kleidchen zierlich hebend, vom Beifall der Leute wie berauscht. So sehr uns meist ihre Ungebundenheit belustigte, suchten wir doch bald immer energischer solchem Treiben zu steuern. Die Zeit kam heran, in der das Mädchen eingesegnet werden sollte und meine arme Schwester für immer die Augen schloß. Den Unterricht in Religion und Wissen schaften hatte Susanne in K. erhalten und nun auch die heilige Kommunion. Der alte Propst Starczinski begleitete uns an dem Tage hinaus ins Forsthaus, wo es noch traurig genug herging, seit dem Tode der Susel. Draußen aber lachte die volle herrliche Maienpracht: Bäume und Sträucher waren weiß von Blüten. Am Abend zog der Vollmond am klaren Himmel herauf, mit seinem zauberischen Glanze alles überflutend. Ich gab dem ehr würdigen Herrn das Geleit und ging mit ihm den kürzeren Weg über das Moor. Wir waren an der Stelle angelangt, wo Röhricht und Weiden wachsen und im Frühling immer ein kleiner Teich sich bildet. Da hörten . wir melodisches Singen; neben einem wunder lich verkrüppelten Baumstumpf wiegte sich im Tanze eine weiße Gestalt, von den erhobenen Armen fielen wehende Schleier und eine Schilf krone lag über dem schwarzen Haar. „Suse!" riefen wir wie aus einem Munde. Sie hielt inne; ihre Wangen glühten und die Augen blitzten. „Kind!" ermahnte der geistliche Herr; du vergißt den Ernst dieses Tages; des heiligsten in deinem jungen Leben, den du entweihst mit solch sündhaftem Tun! Weißt du nicht mehr, daß du vor wenigen Wochen deine gütige Wohltäterin verloren?!" Ich erschrack vor dem bösen Blick, der seinen Worten lohnte! Sie hat wohl für uns alle wenig wirkliche Zuneigung gefühlt. Im kommenden Sommer lernte sie zufällig beim Seebad eine Sängerin kennen, welche an der Oper in K. gastierte. Nun gab's für die Susel keinen Halt mehr. Abend für Abend ging sie offen oder heimlich zum Theater. Anfangs besiegte ihr Bitten und Schmeicheln den Wider stand, welchen mein Schwager diesen Besuchen entgegensetzte, da er das Treiben auf der Bühne gründlich haßt. Zuletzt aber verbot er der Suse aufs strengste jedes fernere Ausgehen. Am nächsten Morgen war ihr Zimmer leer. Ein Zettel besagte, daß sie Sängerin werden wolle. So wild wie damals, habe ich meinen Schwager weder vor noch nachher gesehen; er machte keinen Versuch, Susanne zu finden; sie war fortan gestorben für ihn." Dorchen hielt inne, wie überwältigt von den Erinnerungen jener stürmischen Zeit und nahm die Hand der regungslos horchenden Italien. diplomatischen Beziehungen zu Ruß land vorliege. Einige Vizekönige erhielten die Weisung, Vorsichtsmaßregeln zum Schutz der Küste zu treffen, damit die Fehler früherer Jahre vermieden werden. begleitet bekanntlich das Königspaar auf dessen englischer Reise. M dürften in den Kreis der Besprechungen der könige und Gouverneure in China Monarchen und Minister gezogen werden. Der sind telegraphisch beauftragt worden, eiligst italieniche Minister des Auswärtigen, TülMMG eldmittel und Truppen zu sammeln, weil die Möglichkeit des Abbruchs der Politische Kuncllckau. Deutschland. *Der Kaiser hat an den Vorstand der Schiffsbautechnischen Gesellschaft, die am Freitag ihre Schlußsitzung abhielt, ein Danktelegramm gerichtet. — Der Vereidigung der Rekruten in Potsdam wohnte die Kaiserin bei. *Der Großherzog von Olden burg ist in Lensahn an Influenza erkrankt und hütet das Bett. *Die preußischen Landtags wahlen vom Freitag haben dasjenige Er gebnis gehabt, das sich nach dem Ausfall der Wahlmännerwahlen acht Tage voraussehen ließ; die Parteien treten fast genau in ihrer alten Stärke in den neuen Landtag ein; einem Sozialdemokraten ist es nirgends gelungen, ein Mandat zu erhalten. *Jn seiner Donnerstag-Sitzung hat der Bundesrat dem Anträge Preußens betr. den Entwurf eines Gesetzes über die Ab änderung des Börsengesetzes, in der von den Ausschüssen beschlossenen Fassung die Zustimmung erteilt. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß diese Vorlage dem Reichs tage alsbald nach seinem Zusammentritt zu- aehen wird. Sie dürfte auch noch vor den Weihnachtsferien zur ersten Lesung gelangen und dann einer Kommission zu eingehender Vor beratung überwiesen werden. Der Regierungs entwurf beschränkt sich auf wenige Punkte, deren Abänderungsbedürftigkeit bis weit in die Kreise der parlamentarischen Rechten hinein wiederholt anerkannt worden ist. Daraus schöpft man die zuversichtliche Hoffnung, daß der Reichstag die Vorlage ohne erhebliche Schwierigkeiten werde verabschieden können. * Zum kommenden Reichs-Zündholz- gesetz erfährt die ,Soz. Prax.', daß das laut Gesetz betr. Verbot der Verwendung weißen Phosphors in der Zimdholzindustrie vorgesehene Rezept für die neue Zündmasse nebst Anleitung zur Herstellung den Zündholzfaörikanten von Reichswegen in kurzer Zeit zugestellt werden soll. Das Phosphorverbot tritt am l. Januar 1907 in Kraft. * Dm preußischen Maschinengewehr- Abteilungen sind nunmehr auch Reserve- Offiziere zugeteilt worden. 18 Leutnants aus der Reserve der Jägcrbataillone sind zur Reserve der verschiedenen Abteilungen versetzt worden. *Jn Baden ist in der neuen Budget periode mit einem so erheblichen Fehlbetrag zu rechnen, daß eine Erhöhung des Steuersatzes der Einkommen- und Kapitals- Nentensteuer als bevorstehend anzusehen ist und eine diesbezügliche Vorlage der Ständekammer alsbald nach ihrem Zusammentritt zugehen wird. *Jn Elsaß-Lothringen wurden am Donnerstag vierundzwanzig Wahlen zum Landesausschusse vollzogen. In Mül hausen wurde ein Sozialdemokrat gewählt. * Wie der deutsche Generalkonsul aus Kap stadt vom Mittwoch meldet, besagen die letzteren von der Grenze eingegangenen Depeschen, daß das Hauptlager der Bondelzwarts in den Karasbergen von den deutschen Truppen umzingelt sei, die übrigen Stämme sich ruhig verhalten und Warmbad noch in den Händen derDeutschen sei. (Die englischen Meldungen von der Nieder- metzelung sind danach unwahr, so sicher sie auch auftreten!) Osterreich-Ungarn. *Jm österreichischen Landtage beträgt die Zahl der Dringlichkeitsanträge, die gegenwäitig dem Hause vorliegen, nicht weniger als sechsundneunzig! Hiervon sind 30 von den Parteien der deutschen Linken eiugebracht worden. England. *Der Besuch des italienischen Kö nig s p a a r e s in England hat ein erheb liches politisches Interesse insofern, als bei dieser Gelegenheit jedenfalls die schon über die Mittelmeerfragen bestehenden englisch italienischen Vereinbarungen aufs neue bekräftigt werden dürsten. Auch die gemeinsamen Ziele beider Länder hinsichtlich der B a l k a n p o l i t i k R Tauberklänge. 10j Erzählung von E. Stage. tFortletzuini) „O, er schläft und die Traud sitzt am Nettchen," beruhigte das Fräulein. Ilse atmete auf, nahm den Hut ab und strich die Locken aus der heißen Stirn. „Aber Kind?!" rief Dorchen aus und zeigte erschreckt nach dem schmalen, weißen Pflaster, das da zum Vorschein kam. „O, es ist nichts, ich bin nur gefallen." Scheinbar sehr eifrig wehrte Ilse der Ranke, die sich in ihrem Haar verfangen hatte, und verbarg so dieaufsteiaendetiefe Röte domsragenden Blick der andern. Deren sonst stets rege Hände falteten sich heute müßig im Schoß. Nach einer Weile begann sie: „Sie wissen, daß mein Schwager eine Pflegetochter hatte?" „Die Mutter Brunos," ergänzte Ilse. Fräulein Dorchen nickte. „Sie kommt, um den Knaben zu holen." An dem Schmerze, der Ilse bei den letzten orten durchzuckte, fühlte sie nie mehr als jetzt, e sehr des Kindes rätselhafte Zuneigung auch ihr Herz erwärmt hatte. „Ich wollte schon längst einmal von der erwähnten Tochter meines Schwagers zu Ihnen reden, wollen Sie es nun hören?" Des jungen Mädchens Augen erglänzten unter Tränen, als es leise erwiderte: „O bitte recht sehr!" Und Fräulein Dorchen erzählte: „Noch nicht lauge war ich in Eichemhal, als ein gar strenger * In Lugano hat sich ein Anarchist- der Be hörde gestellt, der durch das Los zur Ermor dung des schweizerischen Bundes präsidenten bestimmt gewesen sein will, jedoch auf der Fahrt nach dem Schauplatze seiner Tat von Gewissensbissen zurückgehalten wurde. Er machte erschöpfende Mitteilungen über Ort und Personen, die mit dem Komplott in Verbindung standen. Die italienische Polizei, welche angesichts der Ausweisungen von Ita lienern die Möglichkeit eines Komplotts gelten läßt, verweigert vorläufig die Erteilung irgendwelcher Ausschlüsse über die Person des angeblichen Anarchisten. Rustland. *Für die in Rußland lebenden Aus länder trat diese Woche eine neue Paß- orduung in Kraft, wonach sie bei Überschreitung der Grenze nach dem Auslande jedesmal für ein Polizeivisum fünf Rubel „fürs Rote Kreu z" zahlen müssen. Balkanstaaten. *Der Widerstand des SultanS gegen die Reformnote dauert ungeschwächt fort. Der Sultan ist besonders darüber er bittert, daß Boris Sarafow trotz des hohen Preises, den die Türkei auf seinen Kopf gesetzt hatte, nach Bulgarien zurückkehren konnte. Amerika. *Das Staatsdepartement in Washington hat von den Departements Can co und Antioquia die Mitteilung erhalten, daß sie ans Kolumbien auszuscheiden und in die Republik Panama einzutreten wünschten. (Nordamerika hat gar keinen Anlaß, die neue Panamarepublik durch Hinzutritt neuer Gebiete kräftig werden zu lassen!) *Die Lage in dem neuen Panama staat wird als völlig rnhig bezeichnet. Wie aus New Jork gemeldet wird, hat die neue Republik von den Ver. Staaten eine Summe von 50 Millionen Dollar empfangen als Entschädigung für die Kanal konzession. Die Negierung von Panama wird diese Summe an Kolumbien auszahlen, als P r ei s d er Unab h ä n g i g k ei t. Die letztere Mitteilung erscheint uns freilich etwas sonderbar. Sollten die neuen Machthaber in Panama wirklich solche Gemütsmenschen sein? Es ist aber auch nicht zu glauben, daß Nord amerika die Niesensumme zahlt oder gezahlt hat. *Die Revolution in San Domingo dauert fort. Nach einem Telegramm aus San Domingo vom 16. d. war die Lage dort ernst. Die Stadt ist von 4000 Mann unter dem Be fehl des Generals Pichardo vollständig einge schlossen. Aus Sau Domingo wird weiter vom Dienstag gemeldet: Letzte Nacht kam es hier zu einem heftigen Kampfe. Es wurde ein all gemeiner Angriff aus die Stadt unternommen, doch gelang eS den Aufständischen nicht, in die Stadt einzuziehen. Vom amerikanischen Kreuzer „Baltimore" wurden Seesoldaten gelandet. Um die amerikanische Gesandtschaft, das amerikanische Konsulat und die Schiffahrts - Agentur sind Schutzwachen aufgestellt. * Der-Präsident Gil von San Domingo bot den Ver. Staaten die Abtretung seiner Republik unter dem Hinweis darauf an, daß die Insurgenten, falls sie sieg reich wären, die Zahlung der auswärtigen Staatsschulden verweigern wollen. Die Bundes regierung mußte den Vorschlag ablehnen, zumal die legitime Regierung nahezu gestürzt ist und nicht die Macht besäße, daS Gebiet zu über geben. Asten. * Der ,Russischen Telegraphen-Agentur' wird aus Port Arthur gemeldet: Der bereits ver stummte kriegerische Ton der japa nischen Presse wird wieder laut. Die japanischen Agenten in China scheinen einige Erfolge aufzuweisen zu haben. Die Vize- Uindesunterschiebrmgs-Prozetz. Der 17. Verhandlungstag brachte zunächst eine Erklärung des Grafen Hektor v. Kwilecka, die darin gipfelte, daß er auf das Majorat Wroblewo, falls die Frage an ihn herantreten sollte, für seine Person verzichten werde. Es kam dann zu lebhaften Aus einandersetzungen über die Mitteilungen eines Mecha nikers Ewell in Warschau, eines Sohnes der Hebamme Ewell, welche seinerzeit in Berlin die angeklagte Gräfin entbunden haben soll und bekanntlich gestorben ist. Der Staatsanwalt hatte Kriminalkommissar v. TreSckow nach Warschau ent sandt. Dieser hat dort Ewell vernommen und, wie sich aus dem darüber aufgsnonimenen Protokoll ergibt, hat dieser folgendes bekundet: Seine Mutter sei zurzeit aus Berlin in krankhaftem Zustande nach Warschau zurückgekehrt und habe sich sofort ins Bett gelegt. Sie habe ihm gesagt, daß sie ihres angegriffenen Zustandes wegen die Entbindung der Gräfin nicht habe vornehmen können: durch welche Heb amme die Entbindung vorgenommen worden, könne sie nicht sagen. Später, als die Mutter auf dem Sterbebette lag, habe sie ihm sagen lassen, dak sie ihm noch etwas Wichtiges mitteilen müsse. Diese Mitteilung habe aber nicht mehr stattfinden können, denn als er ankam, sei die Mutter schon tot ge wesen. Die Staatsanwaltschaft beantragt die Ver nehmung des Ewell, wogegen sich als überflüssig die Verteidigung ausspricht. Wenn festgestellt wird, daß Herr v. Ziegler der Vater des kleinen Meyer ist, ist damit schon gesagt, daß er dann auch der Vater des kleinen Grafen ist? Soll dieses Tröpfchen den Eimer zum überlaufen bringen, dann zeigt daS doch eine Schwäche der Anklage behörde, die sie besser nicht gezeigt haben sollte. Der Erste Staatsanwalt widerspricht der Behauptung, daß die Anträge eine Schwäche der Anklage be deuten. Herr v. Tresckow sei in erster Reihe nach Warschau geschickt, um über Herrn Gordon sich zu informieren und sonstige Ermittelungen anzustellen. Eine Mitteilung über die Entsendung des Herm von Tresckow nach Warschau würde für die Verteidigung kein Interesse gehabt haben, denn die persönliche Ladung der Warschauer Zeugen würde sich doch nicht um gehen lassen. R.-Ä. Cbodziesner beantragt, den Dr Rosinski über seine Wahrnehmungen bezüglich der Hebeamme Ewell zu vernehmen. Event, be antrage er, den Prof. Dr. Heubner, Vorsteher der Kinderklinik, zu vernehmen. Dieser werde be kunden, daß im Zweifelfalle allerdings das Alter eines Neugeborenen durch die Nabeluntersuchung festgestellt wird, daß es sonst aber auch ohne diese Untersuchung möglich ist, ein neugeborenes von einem fünfwöchigen Kinde zu unterscheiden. Sanitäts rat Dr. Rosinski erklärt auf Befragen, daß die Hebamme sich ihm gegenüber Ewell genannt habe und eine große starke Dame gewesen sei. Sie habe in bezug auf Reinlichkeit keinen günstigen Eindruck auf ihn gemacht. Daß sie krank gewesen, habe er nicht bemerkt, jedenfalls sei sie nicht bettlägerig krank gewesen. Der Gerichtshof beschließt, dem Anträge des Staatsanwalts entsprechend, die sämtlichen neu genannten Zeugen zu laden, die Ladung des Prof. Heubner aber abzulehnen, da schon durch andere Sachverständige dieses Thema genügend geklärt sei. Die Verhandlung wird hierauf auf Montag vertagt. Von unä fern. Prinzessin Elisabeth. Uber die so un erwartet in Skierniewice gestorbene Prinzessin Elisabeth von Hessen schreibt die ,Franks. Ztg.': Prinzessin Elisabeth, das einzige aus der seit 1901 getrennten Ehe des Großherzogs Ernst Ludwig mit der Prinzessin Viktoria Melitta von Sachsen-Koburg hervorgegangene Kind, war am 11. März 1895 in Darmstadt geboren. Ihr lebhaftes und liebenswürdig drolliges Wesen hatte sie zum Liebling der Bevölkerung gemacht, die oft genug Gelegenheit hatte, ihr „Prinzeßche" in nächster Nähe begrüßen zu können. An ihrem Vater, der sein Kind außerordentlich liebte, hing sie sehr, soll sie doch erst letzthin den Wunsch ausgesprochen haben, immer bei ihm bleiben zu dürfen. Am 7. November hatte sich der Großherzog mit seinem Töchterchen und der Zarenfamilie von Wolfsgarlen nach Rußland auf daS bei Warschau gelegene kaiserliche Jagd schloß Skierniewice begeben. Bei der Mahn von Egelsbach erschien das freundliche Prinzeß- chen noch frisch und munter wie immer. Schneefall ist in verschiedenen Gegenden Deutschlands in den letzten Tagen ausgetreten, so in München; beträchtlicher aber im Riefen- aebirge, doch ist es noch fraglich, ob der Schnee sich schon halten wird. In der Schweiz scheint der Winter schon ernstlicher sich anzumelden, denn dort ist es neben starkem Schneefall auch sehr kalt. Die ehemalige Kronprinzessin von Sachsen ist am Dienstag in London ein getroffen. Sie nahm im strengsten Inkognito im „Grosvenor-Hotel" Aufenthalt, wurde jedoch erkannt. Am Mittwoch reiste fie nach der Insel Wight ab, wo sie von ihrer Freundin Mr?. Bacon erwartet und in für sie bereitgehaltene Gemächer in Alto House in dem an der Nord- küste der Insel gelegenen Städtchen Ryde ge leitet wurde. Sie wird, wie bereits gemeldet, den Winter mit ihrem Töchterchen auf der Insel zubringen. Ruchlose Hände haben wiederum einen Kunstgegenstand, der zum öffentlichen Schmuel der Stadt dient, böswillig beschädigt. In der Herkulesgalerie des Berliner Museums stehen zehn Standbilder berühmter Baumeister und Künstler. Das zweite links vom Eingänge ist das des Kupferstechers Daniel Chodowiecki, das von dem Bildhauer Paul M. Otto entworfen und in weißem Marmor ausgesührt ist. Von dem langen Rock des Standbildes find an scheinend mit einem Stock die Spitzen der Schöße abgeschlagen worden. Man fand die beiden abgeschlagenen Stücke am Sockel liegen. Es ist, wie Berliner Blätter berichten, an ihnen deutlich zu sehen, daß mehrere Hiebe nötig waren, um sie abzutrennen. Von einer zufälligen Beschädigung oder der Tat eines Kindes kann keine Rede sein, da das Standbild zu hoch steht Die Rettungsmedaille am Bande ist dem Obermatrosen Maß vom kleinen Kreuzer „Kor moran", dem Kaufmann Peter Nicolay i" Kochem und dem Stellenbefitzer Joseph Jessel zu Sabschütz im Kreise Leobschütz verliehen worden. Der älteste preusiische Urwähler, der bei der Landtagswahl sein Wahlrecht ausübte, dürste der 103 Jahre alte Ehrenbürger der Stadt Eberswalde, der frühere Kürschnermeister Schreiber gewesen sein. Der Greis ist noch aktiver Stadtverordneter und Schützenbruder. Attentat auf eine» Bürgermeister. In Lorch wurde anläßlich der Einführung des neuen Bürgermeisters Dr. Scheidler im „Hotel zur Krone", anscheinend von Gegnern des letzte ren, eine mit Pulver gefüllte Flasche zur Ex plosion gebracht. Eine gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet worden. Verhaftung. Die Mutter und die beiden erwachsenen Söhne des geflüchteten ehemaligen Stadtverordneten Bauer in Köln wurden am Dienstag wegen Fluchtbcgünstigung verhaftet. Tod durch Gift. Infolge einer Ver wechselung von Medizinflaschen nahm die 19 jährige Hedwig Krumme in Barmen Gift ein, so daß fie verstarb. Vom Zuge zermalmt. In selbstmörde rischer Absicht warf sich ein bisher noch un bekannter Mann vor den in Mittelbarmen durch fahrenden Zug Köln-Aachen. Der Selbstmörder wurde vollständig halbiert und eine Strecke weit mitgeschleift. Die Persönlichkeit ist noch nicht festgestellt, da der Verunglückte keine Papiere mit sich führte. Militärdrama. Nach der Saarbrücker- Zeitung' soll in Saarlouis ein Gefreiter des 30. Infanterie-Regiments von einem Rekruten erstochen worden sein. Das Testament des Grafen Chamare. Die in Preußen ansässigen Geschwister des in Wien verstorbenen Grafen Pius Chamare legten Protest gegen die Gültigkeit dec am Totenbette des Grasen geschlossenen Ehe mit der Schau spielerin Wanda Blaustein sowie gegen das Testament ein, wonach letztere die mit 4 Mill. Kronen bewerteten Güter erbt. <i«m l Nooo dühaste Ein and vo eleidig Stephen als Sü! der statt an der tidge dc üchcn 8 erklärte , damnox los gen Am Uges n Äla l Mehrere Mgen tnndeu, >vlir. Schlaf» Ad hie geworse dieses r Nutzung ihren (i in, Abt Wähnst Megen wi die wurde gebrach 16 wird I Wjähr , sterben, WMß Zeit » Pst Ach ch Folge > die dur Ilse i wein l der vc in den war d La nieder Selter Unter die wo ?ch so ich die Nahen' Schfil wurde Sollte Durch Schrit ich dil auf ch tzervoi geschfi D befolg Kleine °r ist ste ch Tautr auf ft aus i dervw bald dann iheten »bekehr ist jetzt lfheher hauptet iricoeu verehre Tr New Aller ! berg, l bcrg, d lhatten litt m wurde. 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