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llgememer AnMge ^Amtsblatt tür die Ortsbehörde »nd den Gemeinöeratzu Bretnig Lvllü-Anzeiger sür die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend 20 Psennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. -chriffinlung, ^ruck ,mk> Vertag von N. ZAchurifl, Bretnig Mittwoch den 28. Oktober 1903 Rr. 86. 13. Jahrgang je!' ,Preis. höchsterßniedrigster. Preis. «. kk. ». kl. so 6 70 „ , ^1 höchster 2 80 6 - Mutier 1 60 S 25 7 ^12- 75 25 7 6 6 7 65 75 50 85 «. kl. 6 40 Marktpreise in Kamenz am 22. Oktober 1903 hervorgerufen durch Singen, Johten, Schreien und Loslassen von Feuerwerkskörpern auf den Straßen. Es wird hierdurch auf 8 360 Abs. 11 des Strafgesetzbuches aufmerksam gemacht, wonach Bestrafungen bis zu 150 Mark oder Haft erfolgt, wer ruhestörenden Lärm erregt. Die Sicherheitsorgane sind angewiesen, jeden Fall zur Anzeige zu bringen. Bretnig, den 27. Oktober 1903. 50 Kilo Korn Weitzen Gerste Hafer Heidekorn Hirse W si- Jnserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi« vormittags 9 Uhr angenommen. Der Gemeindevorstarid. Petzold. förderte nun gestohlene Kleiderstoffe sür 300 bis 400 Mark zu Tage. Dresden. Ein Unteroffizier des hies. Pionierbataillons Nr. 12 brachte sich am Sonnabend aus Furcht vor Strafe eine schwere Schußwunde bei. Er wurde nach dem Lazarett übergeführt. Als Kantinen- Verwalter soll er sich Unregelmäßigkeiten Haden zu schulden kommen lassen. — Ain Donners- mg abend gegen 9 Ukr sprang unterhalb der Karolabiücke vom Terrassenuser aus ein 27jähriger Schiffer in selbstmörderischer Ad sicht in die Elbe. Der Schiffer Lotze, der oies beobachtet hatte, fuhr mit einem Kahne dem Lebensmüden nach und brachte ihn wieder an das Land Dresden, 25. Oktober. Eine sensa tionelle Verhaftung erfolgte am gestrigen Tage auf Antrag der König!. Staatsanwaltschaft. Die Inhaberin des vor einiger Zeit in Kon kurs geratenen weltbekannten photographischen Instituts W. Höffert zu Dresden, Hannover, Leipzig, Hainburg usw., Witwe Höffert hier, ist in Untersuchungshaft genommen worden, da gegen sie als Mitinhaberin ein Verfahren wegen Wechselschiebereien eingeleitet worden ist. Die Firma, die das Prädikat „Königl. Hoflieferant" besitzt, erfreute sich des größten Ansehens. Durch eine unsinnige Mißwirt schaft in den letzten Jahren wurde jedoch das Welthaus an den Rand des Ruins gebracht. — Der bekannte Weinstubenbesttzer Petras ist ebenfalls vor kurzem in Haft genommen worden. Gegen ihn und acht andere stadt bekannte Persönlichkeiten wird in der ersten Novemberwoche ein fünftägiger Prozeß wegen gewerbsmäßigen Glückspiels eröffnet werden. — Wegen Beleidigung der Prinzessin Mathilde hat sich ebenfalls anfangs November der ver antwortliche Redakteur der „Dresdner Rund schau", Karl Müller in NUderpoyritz, vordem Königl. Landgericht zu Dresden zu verant worten. Es soll sich hier um ein vor längerer Zeit in der „Dresdner Rundschau" erschie nenes Gedicht handeln, in welchem jedoch ein Mitglied des sächsischen Königshauses nicht namhaft gemacht worden ist. — In verschiedenen Blättern wird folgende Nachricht verbreitet: Die frühere Kronprin zessin Luise von Sachsen hat, einem in Dres den umlaufenden Gerüchte zufolge, vor kurzem an ihren ehemaligen Gatten ein Schreiben ge richtet, in dem sie in rührenden Worten um die Erlaubnis bittet, ihre Kinder zum bevor stehenden Weihnachtsfeste sehen zu dürfen. Der Kronprinz soll hierauf in einem eigen händigen Briefe geantwortet haben, daß er den Wunsch der Bittstellerin sehr gern erfüllen würde, er sei aber leider nicht in der Lage, selbständige derartige Verfügungen zu treffen. — Dazu wird aus München geschrieben: Die Nachricht, daß die geschiedene Kronprinzessin vor. Sachsen sich an den Kronprinz wegen ihrer Rückkehr nach Sachsen gewandt habe, ist, wie von toskanischer Seite mitgeteilt wirb, völlig aus der Luft gegriffen. Es ist absolut ausgeschloffen, daß die Gräfin Mon- itignoso jemals wieder nach Sachsen zurück, kehrt. Ebenso ausgeschlossen ist cs, daß sie ihre Kinder wiedersehen wird. Dies ist mit der Gräfin abgemacht, und diese hat sich voll ständig in ihre Lage gefunden. Sie lebt ruhig in ihrem jetzigen Aufenthaltsort, von wo aus ein Verkehr mit den Angehörigen des sächsischen Königshauses unmöglich ist. — Aus noch unbekannten Gründen er tränkte sich am Dienstagabend die Ehefrau des Brettschnewers N. aus Seifersdorf bei Dippoldiswalde im Seifener Teiche. Daß der Selbstmord ein überlegter war, bewies das zu Hause niedergelegte Notizbuch der Verstorbenen, in welchem sie ihre Absicht so wie verschiedene andere Bestimmungen, welche sich aus ihr Ableben bezogen, schriftlich nieder gelegt hatte. Auch war der Trauring mit einem Faden an dem Buche befestigt. — Beim Gutsbesitzer Emil Gollmann in Niederbre'tenau wurden am letzten Freitag von einer Kuh drei muntere Kälber geboren — ein gewiß seltenes Glück! — Ueber den Fortgang der Untersuchung auf Wurmkrankheit von Bergarbeitern im Zwickauer und im Lugau-Oelsnitzer Kohlenre viere wird gemeldet: Bis jetzt sind im Kranken stifte zu Zwickau von den ca. 75 Bergarbei tern genannter Reviere, die früher in West falen gearbeitet haben, 50 genau untersucht worden. Bei zwei Arbeitern aus dem Oels- nitzer Revier ist die Anwesenheit von Wurm krankheit sestgcstellt worden. Nach den eingeh enden Erörterungen kann es keinem Zweifel unterliegen, daß beide sich die Infektion in Westfalen zugezogen haben, da sie beide in stark durch Wucmkrankheit infizrerl gewesenen westfälischen Zechen gearbeitet haben. Es handelt sich nur um leichte Infektionen Beide Leute werden zurzeit im Königl. Krankenstiste der Abtreibungsku: unterzogen. Treuen, 21. Oktober. Zwei Geld- männeln ist es hier während der Kirmes am Montag wieder einmal gelungen, in einem benachbarten Dorfe einem Manne aus der Wilkauer Gegend 900 Mk. gutes Geld gegen Lieferung einiger tausend Mk. falschen Geldes abzunehmen. Das falsche Geld wird natürlich niemals geliefert. Oelsnitz, 22. Oktober. Der im achten Lebensjahre stehende Sohn des in der Bahn hofstraße wohnenden Schneidermeisters Richard Heyne brachte sich am Montag dadurch eine Handverletzung bei, daß sich bei raschem Zu greisen ein Holzsplitter unter dem Finger nagel einspießte. Durch den heftigen Schmerz, welchen der Kleine ertragen mnßte, trat jeden falls Wundstarrkrampfein, und der Knabe starb am Mittwoch, 43 Stunden nach dem Unfall. — Großes Aufsehen erregte am Sonn abend nachmittag in Döbeln ein Unglücksfall, der sich in der 5. Stunde im Restaurant Schanz (Meyers Hof) zugelragen hat. Es ging in der Gaststube em Revolver, mit dem sich vor längerer Zeit ein Verwandter des Wirtes erschossen hat und der sich in der Verwahrung des Wirtes befand, unter den I Gästen von Hand zu Hand und wurde auch o-- st" von der Kellnerin in die Hand genommen. Das Mädchen richtete scherzweise die Waffe gegen ihre Schläfe und ehe man sichs versah, krachte ein Schuß, die Kellnerin fiel z r Boden und starb ganz kurze Zeit darauf. Plauen i. V., 22. Oktober Gegen- rvärtig kann man auf den Bahnhöfen des oberen Vogtlandes ganze Scharen von Aus ländern beobachten, die, nachdem vie Bausai son vorüber, wieder heimwärts ziehen. Es sind dies namentlich böhmische, ungarische und italienische Arbeiter, dre Sommers über in den größeren Städten Deutschlands Arbeit und Verdienst haben und einen schönen Spar pfennig mit nach Hause nahmen, von dem sie während des Winters .leben. Bei Anbruch des Frühjahrs erscheinen die fremden Arbeiter hier wieder. — Am Donnerstag ist ein sechsjähriger Knabe aus einem nach Leipzig vormittags in Dresden abgehenden Personenzuge gestürzt. Wie die Untersuchung ergeben hat, ist der Sturz dadurch verursacht worden, daß in der Nähe von Kötzschenbroda der Knabe sich an dem an der Abteiltüre befindlichen Jnnenhebel zu schaffen gemacht hat. Dis Tür ist dabei plötzlich ausgesprungen und der Knabe hinaus gestürzt. Der telephonisch gerusene Arzt stellte einen doppelten Handgelenkbruch und Hautabschürfungen am Kopfe fest. Nach An legung eines Verbandes erfolgte dcs Knaben Ueberführung nach dem Bahnhm Kötzschen broda, von wo aus der Knabe um 2 Uhr 42 Minuten nach Leipzig weiterbesörderl wurde. Dort harrten seiner die Eltern, die aus Italien nach Amerika auswandern wollen. Leipzig, 24. Oktober. Ein Gelüstein sturz ereignete sich heute früh in der siebenten Stunde an einem Grundstück Leipnitz-Straße 23. Als die ersten Maurer das Gerüst be stiegen halten, kürzte dieses mit gewaltigem Krach zusammen und riß den verheirateten Maurer Max Böhm und den ledigen Arbeiter Werner Hoffmann, beide von hier, in die Tiefe. Der der Unfallstätte gegenüber woh nende Oberstabsarzt Düms leistete den Verun glückten, welche erhebliche Kopfwunden davon getragen hatten, die erste Hilfe. Glücklicher weise erwiesen sich die Verletzungen als nicht lebensgefährlicher Natur. Da das Gerüst von sehr stabiler Beschaffenheit ist unü sehr gut verankert war, so liegt der Verdacht nahe, daß von böswilliger Hand die Verankerung gelockert worden ist, um ein Unglück herbeizu führen. Die Untersuchung ist sofort eingeleitet worden. Radeberg, 24. Oktober. Die beiden Mammeuhängenden, wirtschaftlich und auch sonstiger Hinsicht eng miteinander verbun- MN Gemeinden Ottendorf und Okrilla wer de» vom 1. Januar nächsten Jahres an »»ter dem Namen Ottendorf-Okrilla vereinigt. Schwepnitz. Die neugegründete, 40 Mann starke freiwillige Feuerwehr ist nun mehr der Prüfung durch den Kreisvertreter Herrn Stadtrat Reiche-Bautzen unterzogen Morden. Sowohl in der theoretischen wie prak- Aschen Prüfung erhielt die Wehr die Zensur "sehr gut". Die Schulung und Ausrüstung der Wehr erfolgte durch die bestens bekannte Firma C. A. Schöne in Dresden, der auch die Lieferung der mit 10 Sitzplätzen versehenen spritze und einer 14 m hohen mechanischen Tchiebeleiter übertragen war. Weißenberg. Beim Kaufmann B. 'N Leichnam holte eine ansehnliche Frau ge- Wnlich abends ihre Ware und kaufte jedes mal dabei eine Flasche Spiritus, die der Geschäftsinhaber aus einem anderen Gewölbe Men mußte. Diesen Augenblick benutzte die mau und stahl dem betreffenden Kauf mann jedesmal einen Posten Klerder- »vffe. Die Diebin zog schließlich von Leich- 'Mm in einen andern Ort und glaubte die Mohlenen Sachen dort tragen zu können. hatte aber die Rechnung ohne die aus- Merksame Polizei gemacht, eine Haussuchung pes Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden MiitMag «na Vrettag aen ro. «na ro. Mover ioor " der unterzeichneten Behörde nur dringliche, einen Aufschub nicht gestattende Geschäfte ^edigt, was hierourch zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. ^-Pul-nitz, am 22. Oktober 1903.Königliche- Amtsgericht Bekanntmachung. In neuerer Zeit sind Klagen über Nachiruhestörungen an den Unterzeichneten gelangt, 7 25 Erbsen 50 Kilo 9 10 58 ss Kartoffeln 50 Kilo 2 50 Kilo! 2 ^AnementSprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsvote Meljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wU "0 Psennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. vertliches und Sächsische-. . Bretnig. Eine Abendunterhaltung, die d verschiedenen Aufführungen bestehen soll, Mt der hiesige Turnverein am 1. Weih- Wsfeiertage im Gasthof zum deutschen v"»se abzuhalten. 6!— ! Heu ! 7 36 Stroh 1200 Psd. — Der bevorstehende 30. ordentliche Land- des Königreichs Sachseu wird, wie das ^samtministerium am Sonnabend bekannt gab, "m IN November in Dresden zusammen- pe' Mn. Dig Zweite Kammer, tür welche jetzt d 29 Wahlkreisen Ergänzungcwahleu statt g den, zählt bei diesem Zusammentritt 56 'Wervotive, 22 Nationalliberale, 2 Reformer, - Wildliberalen und 1 Deutschfreisinnigen. M Berufsständen nach werden in der ^iten Kammer vertreten sein 29 Kaufleute ^ Fabrikbesitzer, 27 Landwirte und berufs- > Wige Gemeindevorstände, 4 Juristen, 2 Wmeisier, 1 Gewerbetreibender, 2 Handels- ^mersekretäre, 1 Mühlen-, I Kohlenwerks- N 1 Hüttenbesitzer, 1 Geometer und 1 Redakteur, während die noch übrigen 4 Ab- Seorbneten auf verschiedene höhere Beamten- ' »Een sich verteilen. Kämenz. Im 13. Infanterie-Regiment Rr. 178 sind nachstehende Veränoecungen Wetteten: Die Leutnants Dauch und Frei- Mr von Uslar-Gleichen sowie im Beurlaub- . Zustande der Leutnant d R. Baumfelder Wurden zu Oberleutnants befördert; der Makt. Fähnrich Preußer und die Unter« "Were Gobsch und Ludwig zu Fähnrichen ttnannt. Dem Oberleutnant v. Witzleben ^Nrde mit der Erlaubnis zum Tragen der Wnieeuniform mit Pension der Abschied be- Mgt.