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Rabatt nach Nebereinkunst. Fchrislleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Drelnig Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ffz11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag >/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Ml gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten am ng. er- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. donnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Sprott»,» ^ljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir " Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunft. Sonnabend den 19. September 1993. Nr. 75. 13. Jahrgang. sdors , mit diesem Refrain nach stille stshn , 7S> Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Fr.oa Helene, T. des Fabrikarb. Friedrich Martin Nitsche 40. —Ludwig Ernst, S. des Musikers Alfred Karl Friedrich Backstein 260 g. — Oskar Hans, S. des Brauers Bruno Rein hold Berndt 93 e. Außerdem 2 uneheliche Mädchen. g,, """"" ty-ria tL-tUttttt wegen bWung einer Strafe wieder zu entlasten, wird die schon gediente Zeit, gleichgültig >eschA )thek^ rkaust" h ko« Mia? r M > Sek wrigt^ Besu-« Frenzelschen Eheleuten hohe Darlehen und Gelder für weite Reisen gewähren sollen, denn die Frenzel war von Gott bestimmt, weite Reisen zu unternehmen, um auch in anderen deutschen Städten die „Offenbarung Chnsti und Mosis" zu verkünden und mit den Geistern Verstorbener zu verkehren. Um nun irdische und ewige Strafen von sich ab» zuwenden, opferten die Gläubigen oftmals ihre letzte Habe. Die Frenzelschen Eheleute machten ein glänzendes Geschäft. Endlich wurde es einigen Gläubigen doch zu viel. Sie mochten wohl auch Zweifel an der Rich tigkeit der übernatürlichen Eigenschaft des Mediums gehegt haben. Es wurde von ihnen Anzeige erstattet. Dies hatte zur Folge, daß beide Eheleute verhaftet wurden, welche sich sich nun jetzt wegen Betrugs, auf Grund de» 8 263 des Strafgesetzbuches, vor eingangs bezeichnetem Gerichtshöfe zu verantworten halten. Der Schmiedemeister Frenzel, der der Impresario seiner Frau war, heißt mit Vor namen Max Paul. Er ist am 31. März 1868 zu Meerane geboren. Frau Frenzel, mit Vornamen Auguste Luise, ist eine geschie dene Dittrich, geborene Grundmann. Sie ist am 31. Oktober 1862 zu Meerane geboren. Die Verhandlung erregte begreiflicherweise in allen Kreisen das größte Aussehen. Da» Urteil lautet: Frau Frenzel wurde wegen Betrugs zu sechs Monaten Gefängnis verur teilt, 3 Monate Untersuchungshaft werden an gerechnet. Der Ehemann wurde sfreigespro» chen und auf freien Fuß gesetzt, von der Staatsanwaltschaft jedoch sofort wegen Mein eidsverdachts wieder verhaftet. — Seine 104. Reise über den Atlantischen Ozean wird in den nächsten Tagen einer der bekanntesten Förderer der Plauischen Spitzen industrie, Herr Leopold N. Asiel aus Neuyork, antreten. Ec hat im Laufe der Jahre für viele Millionen Mark Spitzen und Stickereien in Plauen gekauft und weilt gegenwärtig wieder zu Einkäufen daselbst. Vor reichlich 40 Jahren hat Herr Asiel, ein Amerikaner deutscher Abkunft, seine erste Einkaufsreise nach Europa insbesondere nach Deutschland gemacht und nunmehr durch seine jährlich einigemale wiederholten Reisen im Befahren des Atlantischen Ozeans einen Rekord erreicht, um den ihn mancher Seemann beneiden wird. Herr Asiel, ein Mann „aus eigener Kraft" und ein Vorbild emsiger, unermüdlicher Arbeit, wird sich demnächst ins Privatleben zurückziehen. — In der Nacht zum Srnnabend starb im Alter von 60 Jahren in ( reiffenderg in Schlesien der Vater des am o^chtelberge er mordeten Reisenden Leopold Hörder, Herr Kaufmann Heinrich Alexander Hörder. Der Schmerz, der dem bejahrten Herrn durch die Ermordung seines hoffnungsvollen Sohne» zugesügt wurde, dürfte ihn gel - chen haben. schloß zen ML rich^ Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 15. p. Trin.'orm 8^/z Uhr: Gottesdienst. Predigt v^n Herrn Pastor Rietschel-Pulsnitz. Kollekte für den Kirchenbau in Wiefa bei Annaberg. der Melodie „Still ruht der See" tröstete sich kürzlich ein Geschäftsmann in einem Anfalle von Galgenhumor, als ihm an einem Tage 4 Wechsel präsentiert wurden und er noch nicht wußte, wo er den nötigen „Draht" zur Be zahlung derselben hernehmen sollte. Dergleichen Situationen sind unangenehm und wer sich noch nicht in „Wechselschwierigkeiten befunden hat, kann sich keine Vorstellung machen von den unruhigen Stunden, die das „Querschreiben" in manche Familie bringt. Es ist zwar ver lockend, einen Wechsel als Zahlungsmittel zu benutzen, aber auch hier bewahrheitet sich das Wort, daß „aufgeschoben" nicht „aufgehoben" ist. Die Wochen verstreichen schnell, mit einer geradezu unheimlichen Pünktlichkeit stellen sich die Wechsel am Verfalltage ein. Wenn dann der Geschäftsmann die Summe nicht vorrätig hat, dann „rennt er los" d. h. er versucht, seine Außenstände einzukaffieren, ein Vorhaben, das sich meistens sehr schwierig gestaltet, und er kann von Glück sagen, wenn er soviel zu sammen bringt, daß er seinen Wechsel einlösen kann. Das sind so Episoden aus dem Leben des Geschäftsmannes, wie sie sich alle Tage hundertfach ereignen; möchten sie doch eine dringende Mahnung dafür sein, daß man das „Querschreiben" unterlassen soll, wenn man nicht bestimmt weiß, daß man die Wechsel am Verfalltage bezahlen kann. Hauswalde. In unserem Orte mit Forsthaus Luchsenburg findet die diesjährige Pftrdemusterung am 29. Oktober 9 Uhr V. neben dem Ringel'schen Restaurant statt. Großröhrsdorf. Die diesjährige Pferdemusterung wird am 1. Okt. in unserem Orte für den 1. Bezirk 10 V. am Ostein gang Dorfstraße und für den 2. Bezirk 11^ V. neben dem Mittelgasthofe abgehalten. Großröhrsdorf. Am Donnerstag früh wurde in einem im Großmann'schen Steinbruche befindlichen und 6 Ellen tiefen Wasserlache der Tagearbeiter Große tot auf gefunden. Ob Unglücksfall oder Mord vor liegt, konnte noch nicht festgestellt werden. Bautzen, 16. September. In vergang ener Nacht ist in der katholischen Kirche zu Schirgiswalde ein Einbruchsdiebstahl auSge- hrt worden. Die Diebe haben nach Ein- sieigen durch ein mit bunten Glasscheiben versehenes Fenster den Tabernakel aufgesprengt und aus diesem einen schweren silbernen und vergoldeten Ciborium-Hostien-Kelch mit Deckel und Kreuz im Werte von ca 500 Mark ge stohlen. Der Kelch ist mit bunten Medaillon- Blumen, einem Christuskopf, Muttergottesbild, dem Brldniffe des Bischofs Benno Johannes Nepomuk mit der Widmung „Jungfrauen Schir giswalde" versehen und 25 ein hoch. Von den Dieben fehlt jede Spur. Zittau. Der Aussichtsturm und die Un terkunftshütte auf der Tafelfichte, bekanntlich der höchste und schönste Aussichtspunkt des Jsergebirges, soll nach einer Verfügung der Gräflich Elam Gallasschen Herrschastsvsr- waltung bis zum 1. Oktober beseitig! werden Da dies von allen Touristen schmerzlich empfunden werden würde, so hofft der dortige Gebirgsverein, die gräfliche Herrschaft zu be wegen, von ihrem Verlangen abzusehen. — Im Zuchthaus- zu Waldheim waren zu Anfang des zweiten Quartals 1903 anwesend 1687 männliche, 242 weibliche Insassen. In den 5 Gefängnissirafanstalten Zwickau,Hoheneck, Bautzen, Sachsenburg und Voigtsberg (ein schließlich der Jugendlichen) waren Anfang April 2186 Männer und 314 Frauen, zu sammen also 2500 Personen anwesend. In den drei Korrektionsanstalten Hohnstein, Sach senburg und Grünhain (einschließlich Jugend Uchen) waren Anfang April 656 männliche und 116 weibliche, zusammen 772 Personen interniert. Die Gesamtzahl der Gefangenen betrug am Ende des 2. Quartals 4542 männ liche und 683 weibliche, zusammen 5225, das sind 24 Personen weniger wie zu Begin« des Vierteljahres. — Zur Warnung! Das Landgericht Zwickau verurteilte las 17 Jahre alte Dienst. Mädchen Helene Richter aus Eibenstock wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einem Monat Gefängnis. Die Richter hatte in ihrer Kam mer bei einer Wachskerze, die sie auf den Reisekoffer stellte, gelesen und schlief ein. Das Licht brannte herab und setzte den Koffer und das Dachgeschoß in Brand. Das Mäd chen wurde mit knapper Not gerettet. Der Brandschaden betrug 6900 Mark. — In der Nacht zum Dienstag haben in Zwickau wieder mehrere Messerstechereien stattgefunden. Auf dem Fußwege zwischen Vorder- und Hinterntudörfel fand ein patroul lierender Schutzmann in der ersten Stunde einen Bergarbeiter aus Niederplanitz bewußt los und mit mehreren Messerstichen im Kopfe und Rücken auf. In der dritten Stunde wurde in der Nähe des ersten Bürgerschachles ein vorübergehend in Zwickau aufhältlicher Handelsmann von einem Bergarbeiter aus Schedewitz meuchlings überfallen und schwer verletzt, so daß der Uebersallene ins Kranken haus gebracht werden mußte. — Vor der Strafkammer des Landgerichts Zwickau wurde am Donnerstag der Prozeß gegen das Ehepaar Frenzel aus Meerane wegen spiritistischer Schwindeleien verhandelt. Der Anklage liegt folgender Tatbestand zu grunde: Die zu Meerane wohnenden Schmiede meister Frenzelschen Eheleute hielten seit vielen Jahren in den verschiedensten Orten des Königreichs Sachsen, aber auch in anderen Städten Deutschlands spiritistische Sitzungen ab. Zu diesem fand sich, obwohl das Eintritts geld ziemlich hoch war, ein zahlreiches, zumeist dem Arbeiterstande angehörendes Publikum ein. Frau Frenzel fiel gewöhnlich in den sogenannten Trancezustand und war dann angeblich in der Lage, Geister Verstorbener beschwören zu können. Diese ließen sich durch den Mund der Frau Frenzel vernehmen. Aber nicht bloß Verstorbene ließ Frau F. zu Worte kommen, auch den Grist Christi und Mosis beschwor sie, um der ständigen Menschheit Warnungen zu erteilen. Es wurde mit der ewigen Hölle, aber auch mit irdischen Strafen gedroht, wenn den Befehlen nicht entsprochen werde. Andererseits wurde im Falle der Befolgung der „göttlichen Befehle" irdisches Glück, Reichtum und die ewige Seligkeit zugesichert. Die Geisteroffenbar ungen verlangten, daß die Zuhörer den , Wieviel Schritte ungefähr während des staisermanövers seitens einzelner Sol- > Len dienstlich gemacht worden sind, hat ein , "Hrsg.-Freiwilliger des Schützenregiments Dresden mittels Schrittmessers, den er M diesem Zwecke mit in das Manöver Kommen hatte, ausgerechnet. Es kommen Illach 17 Marsch- und Gefechtstage der ^"mpagnie, bei welche: der Einjährige dient, L den Mann etwa 567 815 Schritts, das iLd ungefähr I43ffz Stunden Marschweg. *)enkt man sich nun noch die Schrittzahl hin- A die während dieser Zeit an den Rasttagen Lk im Lager oder bei sonstigen außerdienst- .Mn Wegen und Verrichtungen gemacht w r- so kann man sich einen kleinen Begriff von welcher Dauer, nicht gerechnet, sondern der Betreffende wird nächstes Jahr von neuem ausgehoben und eingestellt. — „Sofort zum Protest!" Drei Worte nenn' ich Euch inhaltsschwer sie haben schon manchem Geschäftsmanns sorgenvolle Stunden bereitet. Namentlich in der jetzigen Zeit, in der man allgemein über schlechte Ge schäfte und noch mehr über Geldknappheit klagt, werden die obigen Worte für manche Leute verhängnisvoll. „Still ruht's Geschäft, die Wechsel kommen, die Tür, die will nicht y LerMckes und Sächsisches. Aretnig. Zu unserem Kirchweihfest, Mr bekanntlich am 5. Oktober gefeiert ."den soll, ist folgende Festordnung aufge- worden: Sonntag den 4. Okt.: Abend 6 Uhr: Vorläuten für das Fest. Montag den 5. Okt.: Früh 6 Uhr: Einläuten des Festes, Vorm. 8 Uhr: Sammeln des Fest;uges, Umzug unter Festgeläute, Zug nach dem Kirchplatz. Hiersslbst: Uebergabe der Schlüssel, alsdann FcstgotteSdienst und Weihe der siirche. Mittags 12 Uhr: Festmahl im Deutschen Hause. Nachmittags 3 Uhr: Kirchenkonzert. Dienstag: Vorm, loff, Uhr: Kinder- ^Mesdienst. j» .""ig. Die Pferdemusterung findet 10»^"' Jahre hierselbst am 29. Oktober Kai/ ^lN- neben dem Gasthof zur Klinke einig. Laut einer Verordnung des ..Zeriums des Innern werden in Be- Lstchtigung von verschiedenen Seiten geäu- N" beachtlicher Wünsche, welche bei dem ^>lsterium erst jetzt bekannt geworden sind, durch die Verordnung vom 1. laufenden L"ots bestimmten Termine für die in diesem Iod vorzunehmenden Ecgänzungs- und Er- , »Wahlen zur 2. Kammer der Ständeversamm- Ä dahin abgeändert, daß die Wahl der Mlmänner in der 3. Abteilung am 5. Ok- i>i 'n der 2. Abteilung am 6. Oktober und r der 1. Abteilung am 7. Oktober, die Wahl Abgeordneten aber am 22. Oktober 1903 ^Eiufinden hat. der Königlich Sächsischen Münze dldeu seit Inkrafttreten des Münzgesetzes A Dezember 1871 bis Ende 1902 folgende .^Nzen geprägt: 7 714 398 Stück Goldmün- A im Werte von 109 959 890 Mark, .^077 831 Silbermünzen im Werte ron im A SOO Mark, 73 496 635 Nickelmünzen / Terte von 5 765 434 Mark, 83 773 869 Lpsermünzen im Werte von 1 017 242 Mk. Gesamtwert dieser Münzen beträgt ^589 466 Mark. wachen von den Leistungen, die unsere brave, "schwarzen" während der 17 Tage de» letzten ^isermanövers vollbracht haben. -- Für die ausgehobenen Rekruten ist fol- jPrc>7 oMe Bestimmung beachtenswert, Ein Rekrut, welcher sich in gerichtlicher Untersuchung be- 27§ t-, kann nicht ehe: eingestellt werden, als 16 ^ /d die Strafsache bez. Strafvollstreckung er- gt ist. Ein solcher Fall muß sofort bei „^ Kontrollstelle gemeldet werden. Ist es AbL^^ nach ihrem Eintritt wegen tu llgemeiner KMiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und dm Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Lmmg, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend.