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Amtsblatt UM >r viel ML. für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig 15 Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All« Rabatt nach Nebereinkunst. H** Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg,, sowie Bestellungen auf den All« , »^mentspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrbotev Mlöfzg Whrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bolen ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. zhalÄ Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Schristleitung, Druck unö Verlag von N. ZAchuvig, Bretnig. Sonnabend den 29. August 1993. 13. Jahrgang lsteü rfurt- onsgkd Am Mcntag 2-6^ und durch Messerstiche verletzt hatten. hsten« räf- biger allk eini zzB len röchet VerMAeK und Sächsisches. ^^etnig. Wie wir erfahren, bcabsich- x "er Fechtoerein für das Rödertal am 9. «j^fnber im Gasthof zum deutschen Haus Familienabend abzuhalten. — Nach einer des „K. T." sei von feiten der hiesigen lachen Sondervertretung der 5. Oktober ^ag des Kirchweihfestes festgesetzt worden Nachricht ist jedoch verfrübt, da von ^nannten Vertretung em diesbezüglicher j^Üiger Beschluß noch nicht gefaßt worden Nan will vielmehr, wenn irgend an- Mg, den 28. September als Tag des ^weihsestes festhalten. Dies ist auch der ^!ch so vieler hiesiger Ortsbewohner. Die Rekcuteneinstellung, soweit deren Nutzung noch vorbehalten ist, hat nach fMr Anordnung der Generalkommandos in U.öeit vom 14. bis 16. Oktober d. I. zu ^gen. ^Prei^ 2^S0 16- 2!«d 2,3« 9,7z Das bekannte bayrische Bierlokal „Alt- °Heyer" in Dresden, Schloßstraße 21, ist Mch von Frau Spiegler in den Besitz des Hermann Weiße, des Inhabers des Franyais" an der Waisenhausstraße j Friedrichsallee, übergegangen, nachdem der ^"re Besitzer, Herr Spiegler, vor kurzem Herzschlag erlegen ist. Als Kaufpreis " die Summe von 900 000 Mark genannt f?" Die Gräfin v. Moutignoso, ehemalige ^»Prinzessin von Sachsen, kehrt von Schloß nach Lindau zurück, sobald der Vater ..Prinzessin, der Großherzog von Toskana, °"u verlassen hat. Auf eine entsetzlicye Weise wurden am ^tag nachmittag in Dresden-Striesen der Pre> "levgersdorf. Von der Gendarmerie ! folg .^den zwei Vagabunden, der 38 Jahre alte lachtg^ Äscher Haul ans Rochlitz i. B. und der 35 Lebens hre alte Tagearbeiter Pietsch aus Neudorf 2—6?. d' festgenommen und in das Amtsgericht Li ttsbach eingeliefert, weil dieselben vor etwa - ^gen in Eibau einen nach Hause gehenden ^0 6? „I ^lvuu erneu uury ^uuie ger^ettven j. °ren Einwohner überfallen, zu berauben oer- >gewB_ ind n»' :zeich^' Vom Königl. Ministerium des Innern lür dir Abgeordnetenwahl zum Landtag —^>5. Oktober in Aussicht gestellt worden. Lz Wahlmännerwahlen werden etwa vom .!>is 25. September stattfinden. zdord .tz °»l e»z. ^on der hiesigen Polizei wurde Dienstag auf Veranlassung der Amts- jAiiiannschaft Zittau ein aus Böhmen ge- 13 jähriges Mädchen, welches sich bei auf dem Forstfestplatze zur Zeit befind' E» Zrrkustcnppe aufhielt, sistiert und am ch vormittag von einem Zittauer Gen- adgeholt und über die Grenze abgescho- Das völlig verwahrloste Mädchen, welches ..^"hmen untergebracht war, ist daselbst ent- und hat sich seit längerer Zeit seiner ack I" sAlpflicht entzogen. Seiner Ueberführung das Mädchen, besonders bei der Abfahrt rfurl^ der Eisenbahn, durch Schreien und Toben Widerstand entgegen. Da dasselbe außer- ? Am Gehen nicht zu bewegen mar, mußte es Ar dis zum Waggon getragen werden. Die k^de fahndete schon seit längerer Zeit ver- nach dem sittlich verkommenen jugend> onrge^? Individuum. putzen, 26. August. ^7»ittagö 5 Uhr wurde in der hiesigen ^»strie- Md Gewerbeschule der erste Meister- lt im Gewerbekammerbezirke Bautzen er- Unter den 30 angemelbeten Kursteil, ^chtt^ , ^ern befinden sich auch welche aus Ebers ' ü ^schwitz und Bischofswerda. Werkführer, zwei Arbeiter und ein Arbeits bursche in der Fabrik von Julius Ulbrich Nachf. durch Schwefelsäure verbrannt. Der Arbeitsbursche hatte den Auftrag erhalten, aus dem Erdgeschoß einen Topf mit Schwefel säure in das erst» Stockwerk zu tragen; er nahm dabei seinen Weg über die im Innert des Fabriksaales befindliche eiserne Wendel treppe, ließ dabei das Geschirr fallen, so daß dessen Inhalt in Flammen geriet und dabei nicht nur ihn, sondern auch die unmittelbar unter der Trepp? arbeitenden oben genannten Männer bedeutend verletzte. Ein Arbeiter er griff den schwerverletzten Arbsitsburschen sofort und tauchte ihn in eine mit Wasser gefüllte Wanne. Dadurch wurden die Folgen des Unfalls etwas gemildert. Der entstandene Brand, der größeren Schaden an dem Mate rial anrichtete, wurde von dem Personal bal digst unterdrückt. Mutzschen. Der Brunnenbauer Richard Thiele von hier, welcher 1901 rom 12.—17. Oüober in Grimma verschüttet wurde, ist am Montag bei einer Brunnenreparatur in Böhlitz bei Mutzschen verunglückt. Beim Heben von Brunnenröhren riß eine Kette und die nieder- fallende Röhre verletzte ihm das Knie schwer. Großenhain, 25. August. Die Zahl der Zuschauer bei der Kaiserparade in Zeit hain wird wieder eine ganz bedeutende werden, wie teils der flotte Verkauf der Tribünen karten, teils die Anmeldung der Militärver- einler bewiesen hat. Gegen 4000 alte Sol daten werden dem Schauspiele beiwohnen. Davon stellt der Bezirk Großenhain in 54 Vereinen gegen 1800 Mann, Bezirk Döbeln in 30 Vereinen 400 Mann, Bezirk Kamenz in 17 Vereinen 250 Mann, Bezirk Meißen in 29 Vereinen 450 Mann und Bezirk Oschatz gegen 1000 Mann in 21 Vereinen. Die Militärvereine, die auch vom Kaiser begrüßt werden, führen über 100 Fahnen mit. Außer aus den genannten Bezirken haben sich auch Militärvereinler aus anderen Bezirken ange meldet. Großenhain, 24. August. In ver gangener Nacht tobte hier ein heftiges Ge witter, das ohne Schaden anzurichten vorüber ging. Bei Elsterwerda zündele der Blitz mehrfach. In Hohenleipisch schlug der Blitz in den Kirchturm und zündete. Zwei Glocken schmolzen, eine fiel herab. Die Orgel wurde beschädigt, auch brannte die Sakristei nieder. — Ein hoffnungsvoller Sohn. In einem Leipziger Blatte lesen wir folgende Annonce: „Eine Erziehungsanstalt gesucht für einen 25jährigen Mann aus guter Familie, der nicht arbeiten, lediglich seinen Neigungen zur Bummelei nachsehen will. Nach Besuch von vier höheren Schulen hat derselbe in Oberprima vorm Abiturentenexamen Halt ge macht, dann allerdings sein einjähriges Dienst jahr mit Qualifikationsattest absolviert, seit April d. I. aber, ins Zivilleben zurückgekehrt, gibt er sich auss neue dem Schlaraffenleben hin und will sich keiner bestimmten Tätigkeit widmen. Adressen von geeigneten Kuranstal ten mit genauen Angaben von Aufnahme bedingungen werden erbeten . . ." C r i m m i t s ch a u, 25. August. Die aus ständige Textilarbeiterschaft verhält sich bisher ruhig. Jeder Ausständige hat seine mit fort laufender Nummer versehene Streikkarte er halten und muß sich alltäglich in bestimmten Lokalen melden. Auch der Streikpostendienst ist streng organisiert. Die Behörden veröffent lichten noch einmal ihre Bekanntmachung, wonach auch das Streikpostenstehen strafbar ist. Gerüchte, nach welchen die Arbeitgeber gewillt wären, ihre Fabriken für Arbeitswillige zu öffnen, scheinen sich nicht zu bestätigen. Grimma. Um unbemittelten Leuten „das Steuerzahlen" zu erleichtern, soll hier ein Versuch gemacht werden; zu diesem Zwecke werden von der Sparkasse Sparmarken zu je 10 Pfennigen ausgegeben. Diese in verschie denen Kaufläden und sonstigen Geschäften er hältlichen Marken will man sodann an Stadt kassenstelle bei Berichtigung der Steuern an Stelle baren Geldes annehmen. — Mit ihren beiden Kindern in den Tod gehen wollte am Dienstagabend in Oelsnitz die 24jährige Fabrikarbeitersehefrau Amanda Dölling. Nachdem sie die beiden Kleinen, 2 und 1 Jahr alt, in einen unweit Lauterbach gelegenen tiefen Teich geworfen, sprang sie hinterher. Die schreckliche Tat war aber von weitem beobachtet worden; es eillen mebrere Männer herbei, welche die mit dem Tode kämpfende Mutter und sodann die beiden Kinder wieder auss trockene brachten. Das ältere Mädchen war bereits tot, der kleine Knabe konnte ins Leben zurückgerufen werden. Vorhergegangener Streit mit ihrem Ehemann gab der Frau den Anlaß zu dieser Verzweif- lungstat. Plauen i. V. Zu einer Messerstecherei kam es bei einem Tanzvergnügen im Ortsteile Haselbrünn bei Plauen. Die Urheber waren zwei böhmische Arbeiter, die, ohne das festge setzte Eintrittsgeld bezahlt zu haben, in den Tanzsaal widerrechtlich eingedrungen waren und dort alsbald mit dem 27 jährigen Zimmer mann Ernst Emil Kober Händel anfingen. Im Verlaufe der Streitigkeiten zog der eine der böhmcschen Arbeiter sein Messer und brachte damit Kober einen so heftigen Stlch in den Leib bei, daß der Verletzte zu Boden stürzte. Da die Verletzungen ernster Natur waren — dem Manne ist der Magen durchstochen worden —, mußte Kober nach dem dortigen städtischen Krankenhause gebracht werden. — Verstorben ist im Krankenhause zu Plauen i. V. gerade an seinem Geburtstage der 27 Jahre alte Zimmermann Ernst Emil Kober Derselbe war am Sonntag abend auf offener Straße von zwei böhmischen Ar beitern, mit denen er in Streit gekommen war, geschlagen und von einem derselben in den Leib gestochen worden. Der Stich hatte den Magen durchbohrt. Kober war ver heiratet, seine Frau lebte jedoch getrennt von ihm. — Ein recht betrübender Ernteunfall er eignete sich auf dem Lindigtgute bei Ziegen hain. Zwei Mägde wechselten beim Abstechen der Garben ihre Stände. Beim Herabspringen auf den niederen Stand stieß sich die eine den aufrechtstehenden Kabelstiel tief in den Unter leib. Das bedauernswerte 18 jährige Mädchen, die einzige Tochter ihrer in Riesa lebenden Mutter, ist unter gräßlichen Schmerzen ihrer Verletzung erlegen. — Nach dem Genuß von Pilzen und un reifen Pflaumen starb in Waldheim nach schwerem Leiden der 11 Jahre alte Schul knabe Müller. Auch Angehörige des Knaben, welche ebenfalls Pilze genossen hatten, er krankten, befinden sich aber wieder auf dem Wege der Besserung. Hain, 24. August. Als gestern abend 10 Uhr der Hauptmann P. der 3. Batterie des Feldartillerie-Negiments Nr. 32, von Zwenkau kommend, mit seinem Geschirr an der hiesigen Ziegelei vorbeifuhr, warf plötzlich ein Mann ein brennendes Strohbündel in die Kutsche. Schnell sprang der Offizier aus dem Wagen, um den Täter festzunehmen, ooch war dieser bereits in der Dunkelheit verschwunden. Meerane, 23. August. Wegen vorsätz licher Brandstiftung wurde die erst 14 Jahre alte Dienstmagd Bätz von hier von der Ferienstrafkammer zu Zwickau zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie war beim Vorwerkspächter im benachbarten Breiten bach bedienstet, wo sie von dem Gesinde oes öfteren geneckt worden war. Um nun aus dem Dienst zu kommen, hat sie das Stallge bäude angezündet, wodurch dem Pächter ein größerer Schaden entstand. — Durch rechtzeitige Entdeckung einer ver ruchten Freveltat ist neues schweres Unheil im Staatsbahnbetrieb glücklich abgewendet worden. Am 19. August vormittags kurz nach 1/48 Uhr war auf der Linie Leipzig—Hof in der Flur Schönbach bei Neumark durch drei Holzpfosten auf dem Gleis ein Hindernis her- gestellt worden, durch welches ein Eisenbahnzug zum Entgleisen gebracht werden sollte. Dieses Hindernis ist glücklicherweise von einem Eisen bahnbeamten rechtzeitig wahrgenommen und entfernt worden, bevor noch der nächste Zug diese Stelle passierte. Der Urheber der ver brecherischen Tat ist in einem 18 Jahre alten Handarbeiter Steiniger aus Neumark ermittelt worden, dessen Festnahme erfolgte. — Zum Leipziger Bankprozeß. Dr. Gentzsch, der im vorigen Jahre wegen betrügerischen Bankerotts und Verschleierung unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hat jetzt durch seinen Verteidiger Rechtsanwalt Justizrat Broda das Wiederaufnahme-Verfahren beantragen lassen. Justizrat Broda hatte bekanntlich, nachdem Exner im Wiederaufnahme Verfahren am 11. März d. I. vom Verbrechen des betrügerischen Bankerotts freigesprochen und nur wegen Ver schleierung und wegen versuchten Betrugs zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und zu 20 000 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, für Dr. Gentzsch ein Gnadengesuch eingereicht, das aber ohne Erfolg geblieben ist. Nachdem nun am 8. August, dem Geburtstage des Königs, Dr. Gentzsch nicht begnadigt worden ist, hat er seinen Verteidiger ersucht, das Wiederaufnahme-Verfahren zu beantragen. Kirchennachrichlen von H a u s w a l d e. 12. Sonntag nach Trin.: Vorm- ^9 Uhr: HaupMtlesdienst. Kirchennachrichten von Franken l h a l. Dom. 12. p. Trin.: Ernte Dankfest. Vorm. ^9 Uhr : Predigtgottesdienst. Kirchen- gefang. Nachm. ^2 Uhr: Kindergottesoienst. Kirchennachrichlen von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Edwin Bruno, S. des Geschäftsgehilfen Bruno Richard Gebler 256 i. — Friedrich Bernhard, S. des Schlossermeisters Bernhard Emil Hübler 102. — Arno Johannes, S. des Fabrikarbei ters Richard Arno Ziegenbalg 260 c. — Todgeb. S. des Maschinenh. Bartholomäus Kciuck 336. Als gestorben wurden eingetragen: Minna Fenella geb. Hans, Ehefrau des Fabrikarbei ters Karl Robert Jacob 260 k, 35 I. 5 M. 18 T. alt. — Anna Rosa, T. des Fabrik arbeiters Reinhard Edwin Werner 134 g, 6 M. 30 T. alt. — Ernst Emil, S. des Stellmachers Ewald Robert Rosenkranz 6, 2 M. 22 T. alt.